Sony Inzone M9 im Test: Gaming-Monitor mit HDMI 2.1 nicht nur für die PlayStation 5
Der Sony Inzone M9 ist ein Gaming-Monitor mit UHD, 144 Hz, FALD und HDMI 2.1, das ALLM und VRR beherrscht. Damit eignet er sich nicht nur für die PlayStation 5, für die er kleinere Extras bereithält, sondern angesichts seiner hervorragenden Farbtreue macht er auch am PC ein exzellentes Bild.
Sony bietet unter der Gaming-Marke Inzone Monitore für Spieler, die nicht nur, aber auch für die PlayStation 5 gedacht sind und auch abseits der Unterstützung von 4K und 120 Hz für die Spielekonsole spezielle Funktionen dafür bieten. Das weiß-schwarze Design passt ebenfalls zur PlayStation 5. Das Flaggschiff der Inzone-Gaming-Monitore ist der M9 U27M90. Er kombiniert auf 27 Zoll die UHD-Auflösung mit Full Array Local Dimming, 144 Hz und HDR, wofür auch HDMI 2.1 mit an Bord ist. ComputerBase testet, was der Bildschirm am PC und an der Spielekonsole leistet.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Inzone M9 beträgt 1.099 Euro. Im Handel ist er zuletzt aber bereits für 899 Euro erhältlich gewesen.
Sony Inzone M9 im Detail
Mattes IPS-Panel mit UHD und 144 Hz
Das 27 Zoll große und mit 10 Bit Farbtiefe versehene IPS-Panel des Inzone M9 löst mit 3.840 × 2.160 Bildpunkten auf und bietet eine variable Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz. IPS-typisch betragen die Betrachtungswinkel horizontal und vertikal 178 Grad. Der DCI-P3-Farbraum wird laut Sony zu 95 Prozent abgedeckt. 3.840 × 2.160 Pixel bei 27 Zoll sorgen für eine Pixeldichte von 163 dpi und somit ein sehr scharfes Bild.
Auflösung | Seitenverhältnis | Pixelanzahl | Pixeldichte |
---|---|---|---|
3.840 × 2.160 (UHD) | 16:9 | 8,29 Mio. | 163 ppi bei 27 Zoll |
140 ppi bei 31,5 Zoll | |||
3.440 × 1.440 (UWQHD) | 21:9 | 4,95 Mio. | 84 ppi bei 45 Zoll |
110 ppi bei 34 Zoll | |||
5.120 × 1.440 (Dual QHD) | 32:9 | 7,37 Mio. | 109 ppi bei 49 Zoll |
3.840 × 1.080 (Dual FHD) | 4,15 Mio. | 82 ppi bei 49 Zoll | |
2.560 × 1.440 (WQHD) | 16:9 | 3,67 Mio. | 109 ppi bei 27 Zoll |
93 ppi bei 31,5 Zoll | |||
2.560 × 1.080 (UWFHD) | 21:9 | 2,76 Mio. | 94 ppi bei 29,5 Zoll |
1.920 × 1.080 (FHD) | 16:9 | 2,07 Mio. | 82 ppi bei 27 Zoll |
92 ppi bei 24 Zoll |
HDR mit 600 cd/m² und Local Dimming
Die typische Leuchtdichte liegt laut Hersteller bei 400 cd/m², beim Einsatz von HDR ist jedoch eine höhere Spitzenhelligkeit möglich. Da der Proband über eine DisplayHDR-600-Zertifizierung verfügt, sind punktuell kurzzeitig mindestens 600 cd/m² möglich. Neben HDR10 unterstützt der M9 auch HLG. Das Kontrastverhältnis wird IPS-typisch nur mit 1.000:1 angegeben. Die Reaktionszeit beläuft sich laut Sony auf 1 ms Grau zu Grau.
Bei der LED-Hintergrundbeleuchtung setzt Sony auf ein Full Array Local Dimming, das aus 96 Zonen besteht, die einzeln angesteuert werden können. Die 96 Zonen ergeben sich durch eine 12-×-8-Rasterung, also zwölf Bereiche in der Horizontalen und acht Bereiche in der Vertikalen. Sind nur einzelne Bereiche des Displays beleuchtet, andere jedoch vollständig schwarz, kann darin die Hintergrundbeleuchtung vollständig ausgeschaltet werden. Im Umkehrschluss führt Local Dimming allerdings dazu, dass man um einzelne Objekte einen hellen Schein sieht, wenn nicht der ganze Monitor beleuchtet wird und die Objekte kleiner sind als die Local-Dimming-Zone.
Der Nutzer hat über das OSD die Wahl, ob er Local Dimming überhaupt nutzen oder es deaktivieren möchte. Ist es eingeschaltet, kann zwischen „High“ und „Low“ gewählt werden. Die nachfolgenden Bilder geben einen Eindruck des Local Dimmings im FALD-Test auf YouTube. Dabei gilt, dass es sich um einen bewussten Worst Case handelt, der so im Alltag quasi nie auftritt.
HDMI 2.1 mit ALLM, DP 1.4 und USB-C mit KVM
Der Monitor verfügt über zwei HDMI-2.1-Eingänge, über die die native UHD-Auflösung des Displays bis 120 Hz unterstützt wird. Neben der Unterstützung von „Variable Refresh Rate“ (VRR) und FreeSync ist der Bildschirm auch Nvidia-G-Sync-kompatibel. Darüber hinaus beherrscht er via HDMI 2.1 den automatischen Low-Latency-Modus ALLM. Neben den beiden HDMI-Anschlüssen verfügt der M9 über einen DisplayPort 1.4 und eine USB-C-Schnittstelle mit DP-Alt-Modus. Über USB-C lassen sich verbundene Geräte mit maximal 15 Watt laden – zu wenig für viele Notebooks, um dauerhaft nur über den USB-C-Anschluss des Monitors betrieben werden zu können. FreeSync wird im Bereich von 48 bis 144 Hz über DisplayPort und 48 bis 120 Hz über HDMI unterstützt. Auf ein teures und aktiv zu kühlendes G-Sync-Modul wird erfreulicherweise verzichtet.
Via HDMI 2.1 mit 120 Hz und DisplayPort mit 144 Hz können dann die vollen 10 Bit mit Chroma-Subsampling 4:4:4, also ohne Farbunterabtastung, genutzt werden.
Über drei USB-A-Buchsen ist es möglich, die Peripherie direkt am Monitor anzuschließen. Eine KVM-Funktion schaltet die USB-Ports automatisch an das aktive Gerät um. Ein USB-Upstream-Port kann mit dem PC verbunden werden, um die Einstellungen des M9 ohne den 5-Wege-Joystick direkt in Windows anzupassen. Hierfür muss die Software Inzone Hub installiert werden. Über sie lassen sich alle Einstellungen, die sich im OSD finden, auch unter Windows umstellen und Firmware-Updates einspielen. Im Test reagiert die Software allerdings etwas träge und braucht lange, um die aktuellen Einstellungen des Probanden auszulesen.
Design-Standfuß mit Einschränkungen
Das Design des Monitorständers bietet etwas Extravaganz. Sony setzt auf ein dreibeiniges Modell, bei dem der zentrale Mittelsteg schräg nach vorne verläuft und von zwei dünneren Beinen nach rechts und links gestützt wird. Auf dem Mittelsteg läuft der M9 hoch und runter, was eine Höhenverstellung um 70 mm ermöglicht. Eine Aussparung im Gehäuse des Displays sorgt für einen sehr bündigen Abschluss zwischen Bildschirm und Standfuß. Der Standfuß verfügt auch über eine Aussparung zum Hindurchführen der Kabel. Generell sind die nach unten weggeführten Anschlüsse aufgrund des Standfußes aber schlecht zu erreichen, da er weder gedreht noch in Pivot gebracht werden kann. Einzig ein Neigen nach hinten um 20 Grad ist noch möglich, was jedoch nur wenig hilft. Den Probanden über diese 20 Grad hinaus mitsamt Standfuß nach hinten zu kippen, ist noch die einfachste Methode, um die Kabel in die Anschlüsse zu bekommen. Mit Standfuß kommt der Inzone M9 auf Maße von 615 × 479 × 248 mm.
Wer sich vom Design-Standfuß verabschieden möchte, kann die durch ihn belegte Vesa-Halterung (100 × 100) für einen anderen Monitorstandfuß nutzen.
LED-Leiste und integrierte Lautsprecher
An der Rückseite ist eine LED-Leiste platziert, die in 13 Farben leuchten kann. Sie wird über das OSD oder die Inzone-Hub-Software gesteuert. Um sie nutzen zu können, muss jedoch zunächst der Eco-Modus in den Einstellungen, der ab Werk aktiviert ist, ausgeschaltet werden. Die LED-Leiste ist bei kompletter Dunkelheit des Raumes eine kleine optische Ergänzung, allerdings keine ausgewachsene Ambient-Beleuchtung.
Für die Tonausgabe ohne Kopfhörer sorgen zwei 2-Watt-Lautsprecher. Für die gelegentliche Soundausgabe sind sie ausreichend, dauerhaft ist man mit Kopfhörern oder Boxen aber wie immer deutlich besser bedient. Auch ein 3,5-mm-Ausgang steht zur Verfügung, um Kopfhörer am Monitor anzuschließen und so mit verschiedenen Eingangsquellen nutzen zu können.
PS5 schaltet Bildmodus automatisch um
Das PlayStation-5-Feature des M9-Monitors ist abseits von UHD und 120 Hz das HDR-Tonemapping, das dafür sorgt, dass die PlayStation 5 den Bildschirm bei der Ersteinrichtung automatisch erkennt und die HDR-Einstellungen entsprechend anpasst. Die HDR-Darstellung im Zusammenspiel mit der PlayStation 5 sieht daher ohne Abstimmung durch den Nutzer tatsächlich sehr gut aus. Außerdem schaltet der Proband automatisch in den Kinomodus, wenn der Nutzer auf der PlayStation 5 Filme wiedergibt, und in den Spielmodus (Game 1), wenn auf der Spielekonsole ein Game gestartet wird. Und wird das Display ausgeschaltet, geht auch die PlayStation 5 aus.
Sony Inzone M9 | KTC M27P20 Pro | Corsair Xeneon 27QHD240 | Apple Studio Display | Lenovo Qreator 27 | Philips Momentum 278M1R | |
---|---|---|---|---|---|---|
Panel | IPS | OLED (RWBG) | IPS | |||
Backlight | LED | Mini-LED | – | LED | ||
Diagonale | 27 Zoll | |||||
Auflösung | 3.840 ×2.160 (144 Hz) | 3.840 ×2.160 (160 Hz) | 2.560 x 1.440 (240 Hz) | 5.120 × 2.880 | 3.840 ×2.160 (60 Hz) | |
Pixeldichte | 163 ppi | 109 ppi | 218 ppi | 163 ppi | ||
HDR | DisplayHDR 600 | DisplayHDR 1000 | HDR10 | – | DisplayHDR 400 | |
FreeSync/G-Sync | AMD FreeSync, Nvidia G-Sync (kompatibel) | – | FreeSync | – | ||
Seitenverhältnis | 16:9 | |||||
Kontrast (statisch) | 1.000:1 | 1.500.000:1 | 1.200:1 | 1.300:1 | 1.000: 1 | |
Helligkeit max. | 600 cd/m² | 1.000 cd/m² | 600 cd/m² | 400 cd/m² | ||
Farbtiefe | 10 Bit (8 Bit + FRC) | 10 Bit | 10 Bit (8 Bit + FRC) | |||
Farbraum | 95 % DCI-P3 | 100 % sRGB, 100 % Adobe RGB, 98 % DCI-P3 |
98,5 % DCI-P3 | k. A. | 99 % sRGB, 98 % DCI-P3 |
105 % sRGB, 89 % Adobe RGB, 91 % NTSC |
Blickwinkel (horizontal/vertikal) | 178°/178° | |||||
Reaktionszeit | 1ms (Grau zu Grau) | 3 ms (Grau zu Grau) | 0,03 ms (Grau zu Grau) | k. A. | 4 ms (Grau zu Grau) | |
Videoeingänge | 2 × HDMI 2.1, 1 × DisplayPort 1.4, 1 × USB-C mit DP | 1 × Thunderbolt 3 | 2 × HDMI 2.0, 1 × DisplayPort 1.4, 1 × USB-C | 2 × HDMI 2.0, 1 × DisplayPort 1.4 | ||
Audio | 3,5-mm-Kopfhöreranschluss, 2 × 2-Watt-Lautsprecher | 3,5-mm-Kopfhöreranschluss | 6 Lautsprecher (4 Tieftöner, 2 Hochtöner) mit 3D-Audio | Kombinierter Köpfhöreraus-/Mikrofoneingang, Smart-Crystal-Sound-Bildschirm | Kopfhörerausgang, 2 × 5-Watt-Lautsprecher | |
USB | 3 × USB 3.0, 1 × USB-C | 2 × USB 3.0, 1 × USB-C | 4 × USB 3.0, 1 × USB-C | 3 × USB-C | 1 × USB-C, 2 × USB 3.0 | 2 × USB 3.0, 2 × USB 3.0 (Schnellladefunktion) |
Ergonomie | Display neigbar (+20°), höhenverstellbar (70 mm) | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (130 mm), schwenkbar (-45°/+45°), Pivot | Display neigbar (-7°/+15°), höhenverstellbar (100 mm), schwenkbar (-30°/+30°), Pivot | Display neigbar (-5°/+25°), höhenverstellbar (105 mm) | Display neigbar (-5°/+22°) | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (130 mm), schwenkbar (-33°/+33°) |
Leistungsaufnahme | Betrieb: 139 W (max.), 29 W typ.; Standby: 0,5 W | Betrieb: k. A. ; Standby: k. A. | Betrieb: typ. 40 W; Standby: 0,5 W | Betrieb: typ. 35,1 W; Standby: 0,5 W | ||
Sonstiges | USB-C Power Delivery (15 W), VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), RGB-Beleuchtung, KVM-Switch, PS5 Tonemapping & Auto-Bildmodus | USB-C Power Delivery (90 W), VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), RGB-Beleuchtung | USB-C Power Delivery (65 W), Annäherungssensor, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm) | USB-C Power Delivery (96 W), Lichtsensor, True Tone, Mikrofon, Webcam (12 MP) | Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), Qi-Ladeschale im Standfuß | Ambiglow, Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile |
Preis | ab 689 Euro | 664,99 Euro | 1.149,99 Euro | ab 1.934 Euro | ab 429 Euro | Preisvergleich |
Positiv hervorgehoben werden muss, dass der Inzone M9 an der rechten Gehäuserückwand nicht nur über den 5-Wege-Joystick zur Steuerung des OSDs verfügt, sondern darunter auch über einen eigenen Ein-/Ausschalter. Darüber kann der Monitor schnell ausgeschaltet werden, statt mehrere Sekunden den Joystick gedrückt halten zu müssen, wie es viele andere Hersteller inzwischen handhaben.
Kein Picture in Picture oder Picture by Picture
Der Sony Inzone M9 verfügt nicht über Picture in Picture oder Picture by Picture. Das Videosignal aus zwei Bildquellen kann also nicht gleichzeitig auf dem Monitor dargestellt werden.
OSD mit vielen Gaming-Optionen
Das OSD bietet viele Optionen – auch für Spieler. Neben den üblichen Einstellungen zur Bildabstimmung können unter anderem eine Crosshair-Funktion, ein Timer, ein Bildratenzähler, ein Black Equalizer und eine Steuerung der RGB-Beleuchtung genutzt werden. Als Bildmodi stehen „Standard“, „Ego-Shooter“, „Cinema“, „Game 1“ und „Game 2“ zur Auswahl. Auch Adaptive Sync lässt sich über das OSD ein- und ausschalten, die Response-Time zwischen „Standard“, „Fast“ und „Faster“ umstellen und wie erwähnt das Local Dimming steuern. Die Bedienung des OSDs über den Joystick an der rechten Rückseite geht im Alltag gut von der Hand.
Möchte man all diese Funktionen direkt in Windows einstellen, kann wie bereits beschrieben die Inzone-Hub-Software verwendet werden.
Leistungsaufnahme
Sony legt dem Display ein externes 160-Watt-Netzteil bei. Als maximale Leistungsaufnahme im Betrieb nennt der Hersteller 139 Watt, als typisch allerdings nur 29 Watt. Im Test beträgt der Strombedarf bei maximaler Helligkeit und 144 Hz Bildwiederholfrequenz 45 Watt.
Helligkeit und Farbtreue
Die Messungen zur Helligkeit und Farbtreue des Sony Inzone M9 wurden in verschiedenen Bildmodi durchgeführt. Die Farbtemperatur fällt bei der Farbtemperatureinstellung „Neutral“ mit 8.044 K zu kalt aus. Wählt man hingegen „Warm“, liegt sie mit 6.469 K quasi genau im optimalen Bereich von 6.500 K. Auf „Cool“ verhelfen hingegen 9.250 K zu einem Blaustich und auch „Custom“ ist ab Werk mit 7.485 K zu kühl abgestimmt.
Die Homogenität des Inzone M9 ist nicht mit der eines OLED-Panels vergleichbar, sondern zeigt die für ein IPS-Display typischen Helligkeitsschwankungen. Im Modus „Game 1“ mit Local Dimming auf „High“ und Farbtemperatur auf „Neutral“, also den Werkseinstellungen, ist der Proband in der Bildmitte 415 cd/m² hell und liegt somit minimal über den von Sony angegebenen 400 cd/m². In den Ecken leuchtet er aber nur mit 306 cd/m². Mit bis zu 26 Prozent Helligkeitsverlust zu den Seiten ist die Homogenität somit nicht überzeugend.
Kontrast abhängig vom Local Dimming
Bei der Darstellung von Schwarz und maximaler Helligkeit leuchtet der Bildschirm mit ausgeschaltetem Local Dimming mit mindestens 0,31 cd/m² (unten links) und maximal 0,416 cd/m². Der IPS-typische Kontrast von 1.000:1 wird so ziemlich genau getroffen. Aktiviert man Local Dimming und stellt es auf „High“, schaltet sich die LED-Hintergrundbeleuchtung bei der Darstellung von Schwarz allerdings aus. So erhält man (auch gemessen) eine Helligkeit von 0,0 cd/m².
Bei minimaler Helligkeit leuchtet der Monitor bei der vollflächigen Darstellung von Weiß mit mindestens 7,0 cd/m² (links unten) und maximal 10,02 cd/m² (Mitte). Das ist ein im Vergleich zu anderen IPS-Displays sehr niedriger Wert.
Helligkeit in Abhängigkeit des Local Dimmings und Weißanteils
Wie erwähnt, kann man das Local Dimming des Inzone M9 ausschalten und auf „High“ oder „Low“ stellen. Bei „High“ sind schwarze Bereiche tatsächlich aus, bei „Low“ leuchtet hingegen ein sehr viel größerer Bereich der Hintergrundbeleuchtung, so dass ein weicherer Übergang erzielt wird. Bei „Aus“ ist die Hintergrundbeleuchtung hinter dem gesamten Panel dauerhaft eingeschaltet, so dass schwarze Bereiche leicht grau leuchten.
Interessant ist, dass sich die maximale Helligkeit des Probanden bei HDR auch mit der gewählten Einstellung zum Local Dimming entgegen den Erwartungen verändert. Würde man bei Local Dimming auf „High“ mit der höchsten punktuellen Helligkeit rechnen und bei der Deaktivierung von Local Dimming mit der niedrigsten, leuchtet das Display in der Spitze immer gleich hell mit bis zu 835 cd/m², nur bei Local Dimming auf „High“ aber zusätzlich noch in Abhängigkeit des dargestellten Weißanteils – ähnlich einem OLED-Display.
Ist Local Dimming auf „High“, leuchtet das Panel des M9 bei 1 % weißer Fläche mit bis zu 430 cd/m². Bei 5 % sind 588 cd/m² möglich, bei 50 % dann schon 810 cd/m² und bei vollflächigem Weiß werden schließlich 835 cd/m² erreicht. Ohne Local Dimming leuchtet hingegen auch der 1 % weiße Bereich des Monitors schon mit 835 cd/m².
Weißanteil | Inzone M9 Local Dimming „High“ |
Inzone M9 Local Dimming „Aus“ |
---|---|---|
100 % | 835 cd/m² | 835 cd/m² |
50 % | 810 cd/m² | 835 cd/m² |
25 % | 779 cd/m² | 835 cd/m² |
10 % | 674 cd/m² | 835 cd/m² |
5 % | 588 cd/m² | 835 cd/m² |
1 % | 430 cd/m² | 835 cd/m² |
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Sony Inzone M9 mit Portrait Displays' Calman-Color-Calibration-Software. Sie vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert sowie das Delta-E-2000-Diagramm, da sie angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des M9 ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Sowohl im Modus „Standard“ als auch „Game 2“ und „Cinema“ erzielt der Sony Inzone M9 ein hervorragendes Ergebnis mit traumhaften Wertungen bei der Farbtreue. 0,9 dE durchschnittliche Farbabweichung und 1,5 dE maximale Farbabweichung erfüllen Ansprüche, von denen Spieler sonst in der Regel nur träumen können.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Für die Messungen wird die Response-Time auf „Standard“ und „Faster“, also den langsamsten und schnellsten Wert gestellt. Beim Input-Lag präsentiert sich der Inzone M9 nicht als schnellster Monitor im Testfeld, sondern landet mit normalen Werten im breiten Mittelfeld.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Beim Display-Lag ist der Inzone M9 ebenfalls eher im hinteren Teil des Testfeldes zu finden und gehört nicht zu den schnellsten Monitoren. Die Einstellung der Response-Time auf „Faster“ macht sich auch hier positiv bemerkbar, ohne dass die Bildqualität darunter leidet.
Fazit
Der Sony Inzone M9 punktet im Test mit einer hervorragenden Farbtreue sowie UHD-Auflösung mit bis zu 144 Hz und HDMI 2.1 mit VRR, so dass auch die aktuellen Spielekonsolen gut mit ihm zusammenarbeiten und 4K120 mit ALLM und VRR über HDMI nutzen können. Für die PlayStation 5 hält der Monitor kleinere Sonderfunktionen wie das HDR-Tonemapping und den automatischen Wechsel des Bildmodus bereit. Beides stellt kein alleiniges Kaufargument dar, aber ein nettes Extra. Für PC-Spieler werden zudem FreeSync und G-Sync-Kompatibilität geboten. Mit dem weißen Design und dem nicht alltäglichen Standfuß punktet Sony obendrein optisch, ohne Einschränkungen bei der Ergonomie kommt der Standfuß allerdings nicht aus.
Ob man das Full Array Local Dimming mit Halo-Effekten bevorzugt oder es lieber gleich deaktiviert, ist Geschmackssache – mit OLED-Displays kann ein 96 Zonen starker FALD-Monitor keinesfalls mithalten. Die Maximalhelligkeit des IPS-Panels fällt mit 835 cd/m² jedoch sehr gut aus. Bei den Reaktionszeiten gehört der Inzone M9 allerdings wiederum nicht zu den schnellsten Modellen.
Der integrierte KVM-Switch und USB-C mit DisplayPort-Alt-Mode sind löblich. Beim USB-C-Anschluss wäre jedoch eine Ladeleistung von mehr als 15 Watt wünschenswert, um Notebooks ohne zusätzliches Kabel ausreichend versorgen zu können.
ComputerBase hat den Inzone M9 leihweise von Sony zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Anbieters auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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