Steigende NAND-Preise: Samsung soll quartalsweise 20 Prozent aufschlagen
NAND-Flash, der Speicher in Smartphones, SSDs und Speicherkarten, ist günstig wie nie. Doch dies wird sich bald ändern. Laut einem Bericht aus Asien plant Samsung, der weltweit größte NAND-Hersteller, die Preise um 20 Prozent anzuheben und dies pro Quartal bis Mitte nächstes Jahr.
Darüber berichten die Marktforscher von TrendForce und berufen sich auf einen Bericht der chinesischen Website UDN News. Samsung habe bereits für das laufende vierte Quartal 2023 Preisanhebungen von 10 bis 20 Prozent geplant. Im ersten Quartal 2024 und auch im zweiten Quartal 2024 sollen je weitere 20 Prozent bei den Preisen für NAND-Flash-Speicher aufgeschlagen werden.
Das würde bedeuten, dass sich die Preise bis Mitte 2024 enorm erhöhen, was wiederum steigende Preise für darauf basierende Produkte wie SSDs und Speicherkarten oder potenziell auch Smartphones bedeuten könnte.
Die Preissteigerungen bei Samsung kämen nicht überraschend, denn schon im September gab es Hinweise auf solche Schritte. TrendForce hatte daraufhin auch schon vor steigenden Preisen bei SSDs gewarnt.
Drastische Produktionssenkung
Um dem Preisverfall entgegen zu wirken, fahren die Hersteller ihre Produktion zurück, um so künstlich für eine Verknappung und somit steigende Preise zu sorgen. Samsung hatte einen solchen Schritt später als die Wettbewerber erwogen, geht jetzt aber umso drastischer vor. Auf einer Finanzkonferenz habe Samsungs Vizepräsident Kim Jae-jun öffentlich erklärt, dass die Einschnitte beim NAND-Flash sogar drastischer als beim DRAM ausfallen werden.
Bei DRAM zeigen sich schon Auswirkungen der Maßnahmen in Form steigender Preise bei den Endprodukten. So habe die Speicherbörse DRAMeXchange im Oktober 2023 den ersten Preisanstieg seit 27 Monaten verzeichnet. Im hiesigen Online-Handel zeigen sich bei DDR4- und DDR5-Speicherriegeln ebenfalls schon leichte Preissteigerungen.
Eine ähnliche Entwicklung ist also auch bei SSDs zu erwarten. Eine Stichprobe im ComputerBase-Preisvergleich zeigt, dass einige populäre Modelle bisher nicht signifikant teurer geworden sind. Bei anderen Modellen zeigt sich aber schon eine leichte Tendenz nach oben. In den kommenden Wochen und Monaten könnten die Preise weiter anziehen.
Der Schweinezyklus lässt grüßen
Die periodische Schwankung der Angebotsmenge und des Marktpreises wird auch als Schweinezyklus bezeichnet und ist bei Speicherchips regelmäßig zu beobachten. Bei hoher Nachfrage werden die Produktionskapazitäten aufgestockt, was spätestens bei sinkender Nachfrage zu einer Überversorgung mit drastischem Preisverfall führt. Hersteller sorgen mit einer Drosselung der Produktion für eine Stabilisierung der Preise.