MacBook Pro 14" mit M3 Max im Test: Apple macht ein sehr gutes Notebook noch besser
Apple macht das bereits sehr gute MacBook Pro durch einen überarbeiteten Bildschirm und vor allem die neuen M3-Prozessoren noch ein Stückchen besser und stellt damit einen äußerst leistungsstarken, aber vor allem effizienten Allrounder auf die Beine, der ein annähernd perfektes Zusammenspiel von Hard- und Software demonstriert.
Neue Chips und eine neue Farbe
Lediglich ein Dreivierteljahr nach der M2-Generation geht das MacBook Pro bereits in die nächste Runde. Neu ist diesmal vor allem das Apple Silicon, das verbaut wird: Die abermals in 14" und 16" angebotenen Notebooks stellt Apple mit M3, M3 Pro und M3 Max zur Auswahl. Darüber hinaus gibt es mit „Space Schwarz“ eine neue Farbe, aber nur dann, wenn es sich um ein MacBook Pro mit mindestens M3 Pro handelt. Käufer des neuen MacBook Pro 14" mit M3 können zwischen „Space Grau“ und Silber wählen.
Das Testgerät für 8.254 Euro
Die Redaktion hat für den Test leihweise ein MacBook Pro 14" mit M3 Max und maximaler Ausstattung zur Verfügung gestellt bekommen. Konkret bedeutet das: M3 Max mit 16 CPU- und 40 GPU-Kernen, 128 GB gemeinsamem Arbeits- und Grafikspeicher sowie 8 TB SSD-Speicher. Das wiederum heißt: Der unverbindliche Preis des Herstellers liegt bei 8.254 Euro und damit weit entfernt von den 2.499 Euro des Basismodells mit M3 Pro (11C/14C, 18 GB, 512 GB). Sollten der M3 (8C/10C), 8 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher genügen, gibt es das MacBook Pro 14" grundsätzlich bereits ab 1.999 Euro direkt von Apple.
Technische Daten im Überblick
Apple MacBook Pro 14" (Late 2023) | ||
---|---|---|
Display | 14,2", 16:10, 3.024 × 1.964, 254 ppi, 600 cd/m² (SDR), 1.000 cd/m² (HDR), 1.600 cd/m² (Peak HDR), 1.000.000:1, Mini-LED-Backlight, ProMotion bis 120 Hz, True Tone | |
SoC | Apple M3 Max (16C/40C) | |
RAM | 128 GB LPDDR5-6400 | |
SSD | 8 TB | |
Anschlüsse | links | 1 × MagSafe 3, 2 × Thunderbolt 4, 1 × 3,5-mm-Klinke |
rechts | 1 × HDMI 2.1, 1 × Thunderbolt 4, 1 × SDXC | |
Akku | 72,4 Wh | |
Kabellose Konnektivität | Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3 | |
Kamera | 1080p FaceTime HD Kamera | |
Abmessungen (B × T × H) | 31,26 × 22,12 × 1,55 cm | |
Gewicht | 1,62 kg | |
Betriebssystem | macOS Sonoma | |
Sonstiges | 6‑Lautsprecher-System, Dolby Atmos | |
Farbe | Space Schwarz | |
Preis | 8.254 Euro (UVP) Preisvergleich: Preisvergleich |
Exzellente Haptik und Verarbeitung
Wie viel Geld man auch bei Apple für ein MacBook Pro lässt, die hervorragende Verarbeitung und die hochwertige Materialwahl ziehen sich durch die gesamte Baureihe. Alle Komponenten sitzen äußerst passgenau im Gehäuse, nichts wackelt oder hat zu viel Spielraum. Die haptisch exzellenten Eindrücke, mit dem MacBook Pro ein Notebook „aus einem Guss“ zu erhalten, bedeuten bekanntermaßen aber auch, dass man sich sehr gut vorab überlegen sollte, welche Ausstattung benötigt wird, da spätere Upgrades offiziell nicht möglich sind. Reparaturen bedürfen Original-Ersatzteilen, sie sind über die Self-Service-Reparatur, Reparaturhandbücher, Ersatzteile und geliehenes Werkzeug direkt über Apple aber grundsätzlich möglich, wenngleich je nach Bauteil nicht für jedermann empfehlenswert, und liegen nicht auf dem einfachen Niveau etwa eines Fairphone.
Kompakt, leicht und recycelt
Über diesen – je nach persönlicher Betrachtung – Umstand hinweg tröstet jedoch der durch und durch hochwertige Qualitätseindruck gepaart mit den (noch) kompakten Abmessungen und dem vergleichsweise geringen Gewicht, wenn es in Relation zur gebotenen Leistung gesetzt wird. 31,26 × 22,12 × 1,55 cm und damit exakt so viel wie zuvor misst das Notebook und bringt mit 1,62 kg (M3 Max) jetzt 10 g weniger als mit M2 Max auf die Waage. Zum Einsatz kommt dabei abermals zu 100 Prozent recyceltes Aluminium, dem man das fortgesetzte Leben jedoch in keinster Weise ansieht.
Die neue Farbe Space Schwarz
Das trifft schon eher auf die neue Gehäusefarbe „Space Schwarz“ zu, wobei eine ganz ehrliche Betrachtung der Farbe eher in der Bezeichnung Dunkelgrau resultiert. Laut Apple soll ein neues chemisches Verfahren ein Eloxal-Siegel entstehen lassen, das Fingerabdrücke deutlich reduziert. Ein MacBook Air (M2) zeigt im Direktvergleich tatsächlich mehr Fingerabdrücke als das neue MacBook Pro, wobei fettige Finger stets irgendwie und spätestens innen auf der Tastatur Spuren hinterlassen.
Große Anschlussvielfalt
Apples leichtestes und dünnstes aktuelles Notebook (MacBook Air) verdeutlicht zudem, was man bei einem MacBook Pro alles zusätzlich bekommt, nämlich neben der Rechenleistung vor allem mehr Anschlüsse. Nachdem Pro-Anwender vor ein paar Jahren noch im Anschlusszölibat leben mussten, gibt es zwischenzeitlich wieder reichlich Konnektivität, die keine Wünsche offenlässt. Dreimal Thunderbolt 4, eine HDMI-2.1-Schnittstelle und ein SDXC-Kartensteckplatz geben regulären Anwendern und Kreativschaffenden genügend Spielraum für Peripherie und Bildschirme. Geladen wird über den MagSafe-3-Anschluss, sodass dafür nicht eine der USB-C-Buchsen geopfert werden muss. Passend zum neuen „Space Schwarz“ ist auch das Ladekabel in Schwarz ausgeführt, erst beim weißen 96-Watt-Netzteil ging Apple die passende Farbe aus.
Welcher M3 unterstützt wie viele Bildschirme?
Mit wie vielen externen Bildschirmen das MacBook Pro umgehen kann, ist vom gewählten Chip abhängig. Das Basismodell mit M3 bietet nicht nur lediglich zwei- statt dreimal Thunderbolt 4, sondern kann auch nur ein externes Display mit einer Auflösung von bis zu 6K bei 60 Hz ansteuern. In diesem Punkt ist das Notebook somit nicht besser aufgestellt als zum Beispiel ein aktuelles MacBook Air mit M2. Im MacBook Pro mit M3 Pro sind es bis zu zwei Displays mit maximal 6K bei 60 Hz über Thunderbolt oder ein externes Display mit bis zu 6K bei 60 Hz über Thunderbolt und ein Display mit maximal 4K bei 144 Hz über HDMI. Unterstützung gibt es alternativ für einen Bildschirm mit 8K bei 60 Hz oder ein Display mit 4K bei 240 Hz über HDMI. Ist der M3 Max verbaut, sind in Summe über Thunderbolt und HDMI sogar bis zu vier Bildschirme möglich, wie die Tabelle verdeutlicht.
M3 | M3 Pro | M3 Max |
---|---|---|
1 × 6K60 | 2 × 6K60 (TB) oder 1 × 6K60 (TB) + 1 × 4K144 (HDMI) oder 1 × 8K60 (HDMI) oder 1 × 4K240 (HDMI) |
3 × 6K60 (TB) + 1 × 4K144 (HDMI) oder 2 × 6K60 (TB) + 8K60 (HDMI) oder 1 × 4K240 (HDMI) |
14-Zoll-Display mit höherer SDR-Helligkeit
Eine hervorragende Bildqualität liefert jedoch bereits das interne, abermals 14,2 Zoll große Display mit 3.024 × 1.964 Pixeln (254 ppi), dessen Mini-LED-Backlight von Apple überarbeitet wurde, sodass es jetzt 20 Prozent heller leuchten darf, was vermutlich auf effizientere Leuchtdioden zurückzuführen ist. Für den SDR-Betrieb gibt Apple jetzt 600 anstelle von 500 cd/m² an und vollzieht bei den Messungen annähernd eine Punktlandung von 598 cd/m² im Durchschnitt aus neun Messbereichen. Eine Homogenität des Backlights von 97 Prozent steht für eine gleichmäßige Ausleuchtung des LCDs. Sie reicht diesmal aber nicht ganz an den Spitzenwert der M2-Max-Ausführung heran, weil es im Test zu einem leichten Abfall der Helligkeit im linken Bereich des Panels kam.
1.600 cd/m² auf bis zu 50 Prozent
Höhere Helligkeiten als die genannten 600 cd/m² setzen den HDR-Betrieb voraus, der laut Apple 1.000 cd/m² im Vollbild und 1.600 cd/m² in der Spitze ermöglicht. Dabei macht der Hersteller konservative Angaben und schafft in der Praxis sogar mehr. 1.150 cd/m² waren im Vollbild eines weißen HDR-Fensters möglich und wenn Apple von HDR-Spitzenwerten spricht, dann ist damit nicht etwa ein mickriges 5- oder 10-Prozent-Fenster gemeint, sondern die 1.600 cd/m² waren im Test auf bis 50 Prozent Weißanteil möglich.
Mini-LED-Backlight für hohen Kontrast
HDR-Filme respektive die HDR-Bearbeitung kommt auf dem MacBook Pro entsprechend knackig zur Geltung und wird besser als auf vielen externen Bildschirmen wiedergegeben. Zum optischen Filmgenuss tragen akustisch die exzellenten Lautsprecher bei. Zu den Local-Dimming-Zonen schweigt sich Apple aus, es sind aber ausreichend viele, damit es nur selten zum Blooming-Effekt kommt und der Kontrast sehr hoch ausfällt. Frei von Blooming ist das Panel allerdings nicht, wie beispielsweise weiße Untertitel, ein weißer Abspann auf schwarzem Hintergrund oder auch helle Bildbereiche in der Nähe schwarzer Balken etwa bei Filmen im Cinemascope-Format zeigen. In diesen Szenarien ist ein OLED-Display wie im iPhone einem Mini-LED-Bildschirm selbst bei vielen Local-Dimming-Zonen überlegen. Was Apple hier beim internen Display abliefert, kann sich aber im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen und liefert auch bei der Farbabstimmung oder der Aktualisierungsrate von bis zu 120 Hz dem Preis des Notebooks entsprechend eine hohe Qualität ab.
Tastatur und Trackpad sind Klassenprimus
Unverändert gut fallen die Eingabegeräte des MacBook Pro aus. Das Trackpad ist der Klassenprimus über alle Hersteller und Betriebssysteme hinweg, ermöglicht butterweiche Wischgesten und unter macOS stets eine äußerst präzise Navigation sowie beinahe schon zu viele Multi-Touch-Gesten, die man sich kaum alle merken kann.
Die Tastatur wiederum ist seit mehreren Generationen den verhassten und vor allem anfälligen Butterfly-Mechanismus los, sodass sie nicht mehr klackert oder durch kleinste Krümel kaputtgehen kann. Apples aktuelles Tastatur-Design kommt über alle MacBook-Baureihen hinweg zum Einsatz und zeigte sich im Test abermals als sehr gut geeignet für Vielschreiber. Bei einem MacBook Air der Redaktion verrichtet die Tastatur seit einem Jahr so gut wie am ersten Tag ihren Dienst.
Touch ID im Power-Button
Als Sonderfunktion der Tastatur ist Touch ID im Power-Button zu erwähnen, das nicht nur der biometrischen Anmeldung dient, sondern auch für Apple Pay zum Einsatz kommen kann. Obwohl im Bildschirm eine relativ große Notch zu finden ist, steckt darin lediglich eine 1080p-Kamera ohne Face ID oder Center Stage. Letzteres gibt es nur auf dem iPad oder einem Mac mit Studio Display (Test).
M3-Familie aus 3-nm-Fertigung
Eine neue Farbe und ein helleres Display sind eine willkommene Anpassung, die eigentlichen Upgrades finden aber unter der Haube statt. Im neuen MacBook Pro 14" und 16" feiern M3, M3 Pro und M3 Max aus der 3-nm-Fertigung von TSMC ihre Premiere, nachdem diese Fertigung zuerst für den A17 Pro des iPhone 15 Pro (Max) (Test) zum Einsatz kam.
Ein Teil der Entwicklung der M3-SoC fand auch an Apples Chipentwicklungszentrum in München statt, wo der Konzern inzwischen mit gut 2.000 Ingenieuren ansässige ist und in diesem Jahrzehnt rund 2 Mrd. Euro investiert. Zum Anlass der Präsentation der M3-Serie hatte Apple Ende November nach München geladen, CB-Funk Episode 44 hatte den Besuch zum Thema:
Nicht immer gibt es mehr Transistoren
Die M3-Generation setzt aufseiten von CPU, GPU und weiteren SoC-Bereichen das im großen Format fort, was der A17 Pro im kleinen Format speziell für das Smartphone gestartet hat. Aus 19 Milliarden (A17 Pro) werden so mal eben 25 (M3), 37 (M3 Pro) und 92 (M3 Max) Milliarden Transistoren, was aber nicht bedeutet, dass es in jedem Fall mehr Halbleiter-Bauelemente als noch mit der M2-Generation gibt. Es sind nämlich 25 Prozent mehr (M3), 7,5 Prozent weniger (M3 Pro) und 37 Prozent mehr (M3 Max) im Vergleich zu dem in 5 nm gefertigten Vorgänger M2 sowie den später vorgestellten Ablegern M2 Pro und M2 Max.
Schnellere CPU-Kerne
Was die M3-Familie im Detail auszeichnet, hat ComputerBase bereits zur Vorstellung der Chips im Detail erläutert. Grob zusammengefasst sollen die P-Kerne mit ihrer neuen Mikroarchitektur 15 Prozent schneller als im M2 und 30 Prozent performanter als im M1 sein. Den größeren Sprung machen mit 30 Prozent (zum M2) und 50 Prozent (zum M1) mehr Leistung die neuen E-Kerne, von denen ausschließlich im M3 Pro sechs stecken.
M3 Max soll 50 Prozent schneller sein
Insgesamt sei die 8-Kern-M3-CPU bis zu 20 Prozent flotter im Vergleich zum M2 und bis zu 35 Prozent schneller als der M1. Für den M3 Pro gibt Apple die CPU-Leistung ausschließlich im Vergleich zum M1 Pro mit einem Plus von bis zu 20 Prozent an. Das beim M3 Max vorliegende Plus an CPU-Kernen resultiert laut Hersteller in einer bis zu 50 Prozent höheren Leistung im Vergleich zum M2 Max und einem Plus von bis zu 80 Prozent zum M1 Max. Nachfolgend eine Übersicht der zur Auswahl stehenden Konfigurationen bei M3, M3 Pro und M3 Max.
M3, M3 Pro und M3 Max im Vergleich
M3 | M3 Pro | M3 Max | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Fertigung | TSMC N3B | ||||||
Transistoren | 25 Mrd. | 37 Mrd. | 92 Mrd. | ||||
CPU-Kerne | P | 4 | 5 | 6 | 10 | 12 | |
E | 4 | 6 | 4 | ||||
GPU-Kerne | 8 | 10 | 14 | 18 | 30 | 40 | |
ANE-Kerne | 16 | ||||||
RAM | Menge | 8/16/24 GB | 18/36 GB | 36/96 GB | 48/64/128 GB | ||
Bandbreite | 102,4 GB/s | 153,6 GB/s | 307,2 GB/s | 409,6 GB/s |
Der M3 Pro kann ein Downgrade sein
Anhand der Tabelle und mit dem Wissen zur Ausstattung der M2-Generation sieht man, dass es diesmal durchaus auch Downgrades in Apples Portfolio gibt. Konkret betrifft dies den M3 Pro, den Apple mit bis zu 6 P- und 6 E-Kernen bestückt, nachdem der M2 Pro noch bis zu 8 P- und 4 E-Kerne besaß. Auch die Speicherbandbreite wurde von rund 200 auf 150 GB/s an einem 192- statt 256-Bit-Interface gekürzt. Der M3 Pro rückt somit etwas näher an den M3 und zum M3 Max entsteht ein größerer Abstand mit deutlich mehr Leistung, da dort jetzt 10 oder 12 P-Kerne zum Einsatz kommen, nachdem sich der M2 Max noch die bis zu 8 P-Kerne mit dem M2 Pro teilte.
Single- und Multi-Core-Leistung des M3 Max
Steigerungen der Single-Core-Leistung mit der M3-Generation lassen sich im Cinebench R23 und im Geekbench beobachten, da ein P-Kern über alle Chips jeweils einer Apple-Silicon-Generation hinweg aufseiten der Mikroarchitektur stets der gleiche ist. Kam ein P-Kern im M2 Ultra des Mac Studio (Test) noch auf 1.751 Punkte, erreicht ein einzelner P-Kern im M3 Max jetzt 1.885 Punkte oder 8 Prozent mehr. Im Geekbench fällt das Plus mit 2.075 und 2.313 Punkten oder 11 Prozent etwas größer zugunsten des M3 Max aus.
Im Multi-Core-Test der zwei Benchmarks ist aufgrund der unterschiedlichen Anzahl von Kernen kein direkter Vergleich möglich, aber dennoch einer, bei dem ein alter „Max“ gegen einen neuen „Max“ antreten kann. Vom M2 Max zum M3 Max (mit mehr P-Kernen) steigt die Leistung um 61 Prozent im Cinebench R23 und 49 Prozent im Geekbench. Neue Mikroarchitektur hin oder her: Mehr alte CPU-Kerne im M2 Ultra sind wenig überraschend noch einmal 22 Prozent (Cinebench) respektive 26 Prozent (Geekbench) schneller als die neuen CPU-Kerne des M3 Max. Man darf somit auf den „M3 Ultra“ gespannt sein.
Der Verbrauch sucht seinesgleichen
Der Cinebench R23 dient auch für einen Effizienzvergleich unter den Apple-Chips und vor allem zu Intels Raptor-Lake-H-Generation. Ist nur ein P-Kern aktiv, dümpelt der M3 Max ähnlich wie der M2 Max bei rund 5 Watt vor sich hin, während zum Beispiel ein Intel Core i9-13950HX beim achtfachen Verbrauch für lediglich 10 Prozent Mehrleistung liegt.
Im Multi-Core-Vergleich hat Apple ebenfalls einen deutlichen Vorteil. Wird der Core i9-13950HX auf 55 Watt limitiert, wobei er effektiv zwischen 50 und knapp 60 Watt schwankt, kommt er auf 80 Prozent der Leistung des M3 Max, der wiederum zwischen 40 und ebenso knapp 60 Watt schwankt. Wird die Leistungsaufnahme des Core i9-13950HX maximiert, was 220 Watt in der Spitze und 150 Watt dauerhaft bedeutet, wobei der tatsächliche Peak-Verbrauch höchstens auf 200 Watt springt, zieht Intel mit 35 Prozent mehr Leistung dem maximal 60 Watt verbrauchenden MacBook Pro davon.
Weitere Benchmarks mit dem M3 Max
Neue Media Engine mit AV1-Decoding
Eine Media Engine steckt ebenso in der M3-Familie, die eine Hardware-Beschleunigung für das Encodieren und Decodieren von H.264, HEVC, ProRes und ProRes RAW zur Verfügung stellt, wobei im M3 und M3 Pro jeweils eine Engine für das En- und Decoding von H.264 und HEVC sowie eine weitere Engine für das En- und Decoding der beiden ProRes-Formate zur Verfügung steht. Ausschließlich der M3 Max verdoppelt die Engine für das Encoding von H.264 und HEVC sowie die Engine für ProRes auf insgesamt zwei.
Verbrauch bei der AV1-Wiedergabe
Alle M3-Chips beherrschen analog zum A17 Pro das Decoding von AV1 für die Wiedergabe dieses Codecs auf Streaming-Plattformen wie YouTube und Netflix oder entsprechender Dateien lokal auf dem Rechner zum Beispiel mit dem VLC. Wird etwa in Final Cut oder Premiere Pro ein AV1-Video importiert, kann es dort jetzt von der Media Engine beschleunigt effizienter wiedergegeben werden. Das Decoding von VP9 oder das Encoding von AV1 wie beim Snapdragon X Elite fehlt jedoch bei Apple.
Das AV1-Decoding läuft auf dem MacBook Pro mit M3 Max effizienter als auf einem MacBook Air mit M2, dessen Media Engine noch nicht das AV1-Decoding beherrscht. Für den Vergleich wurde ein entsprechend encodiertes 4K-Testvideo von Netflix im VLC 3.0.20 wiedergegeben. Dabei blieb der M3 Max bei einer Laufzeit von 5 Minuten durchweg unterhalb des Verbrauchs des M2. Beide Chips verbrauchen absolut betrachtet nicht besonders viel, sodass selbst der M2 maximal auf 5 Watt kommt. Doch in Relation zueinander genehmigt sich der M2 rund 25 bis 30 Prozent mehr, was sich bei längeren Spielzeiten etwa eines ganzen Films durchaus auf die Akkulaufzeiten auswirken kann.
Neue GPU mit Raytracing-Unterstützung
Aufseiten der GPU setzt die M3-Familie die Entwicklungen aus dem A17 Pro des iPhone 15 Pro (Max) fort. Neu für die M3-Familie sind zwar ebenso das Mesh-Shading und Hardware-beschleunigtes Raytracing, neu hinzu kommt aber zusätzlich das sogenannte Dynamic Caching. Werde laut Apple traditionell über die Software die Menge des Grafikspeichers einer bevorstehenden Aufgabe anhand der aufwendigsten Subroutine dieses Tasks zugewiesen, sodass stets dieselbe maximale Menge zur Verfügung steht, selbst wenn weniger benötigt wird, führe das Dynamic Caching in Hardware umgesetzt eine dynamische Zuteilung anhand der tatsächlich jeweils benötigten Menge aus, um die Auslastung der GPU zu steigern, was wiederum die Leistung anheben soll.
M3 Max mit maximal 40 GPU-Kernen
Der M3 Max stellt in der Basis eine 30-Core-GPU mit 300 GB/s zum Speicher zur Verfügung, optional gibt es eine 40-Core-GPU mit 400 GB/s, wie sie im Testgerät zum Einsatz kam. Diese 40-Core-GPU kommt Apple zufolge auf eine Mehrleistung von bis zu 20 Prozent im Vergleich zum M2 Max und bis zu 50 Prozent zum M1 Max. Im M2 Max hatte es 30 oder 38 GPU-Kerne, im M1 Max 24 oder 32 GPU-Kerne gegeben.
Mehr Spiele für den Mac
Das Spielen mit einem Mac, das sich ComputerBase jüngst anhand des Mac Studio angesehen hat, wacht langsam, aber sicher aus dem Dornröschenschlaf auf und nimmt an Fahrt auf. Die Auswahl nativer Games etwa unter Steam hält sich zwar weiterhin in Grenzen, doch sind dort jetzt auch aktuelle Titel wie Baldur's Gate 3 zu finden. Im App Store von Apple gibt es seit letztem Jahr Resident Evil Village und voraussichtlich am 20. Dezember dieses Jahres soll Resident Evil 4 folgen.
Eine Spieleplattform wie Windows ist macOS allerdings noch nicht, sodass mit dem Fokus rein auf das Gaming weiterhin ein PC die bessere Wahl darstellt. Mit einem Mac erhält man jedoch Zugriff auf stetig mehr Titel und Apple wirkt bei Etablierung der eigenen Rechner als Spielsysteme engagiert. Die Wartezeit auf gewisse Titel überbrücken kann das von Apple angebotene Game-Porting-Toolkit, das sich zwar an Entwickler richtet, um Windows-Spiele auf den Mac zu bringen, doch damit können auch Endverbraucher mit gewissem Aufwand bislang nicht unterstützte Games wie Cyberpunk 2077 auf macOS zum Laufen bringen.
Rise of the Tomb Raider im Benchmark
Nativ wiedergegeben, zeigt die 40-Kern-GPU des M3 Max in Rise of the Tomb Raider eine pro Kern merklich gesteigerte Leistung im Vergleich zur 76-Kern-GPU des M2 Ultra, sodass der Mac Studio bei den durchschnittlichen FPS nur 10 Prozent schneller läuft.
Raytracing-Leistung im 3DMark Solar Bay
Für einen Vergleich der Raytracing-Leistung eignet sich unter macOS besonders der 3DMark Solar Bay, in dem das MacBook Pro ungefähr die achtfache Leistung einer A17-Pro-GPU bietet, mit der Apple erstmals Raytracing eingeführt hatte. Der Benchmark zeigt aber auch, dass selbst Apples größte aktuelle Notebook-GPU nicht mit High-End-Desktop-Grafikkarten von AMD oder Nvidia mithalten kann, wobei der Vergleich nicht ganz fair ist. Außerdem begnügt sich Apple in dem Test mit maximal 56 Watt ausschließlich für die GPU des M3 Max. Auf dem Niveau der M3-Max-GPU liegen in diesem einzelnen Raytracing-Benchmark die Grafikkarten AMD Radeon RX 6700 XT, Intel Arc A770 und Nvidia GeForce RTX 4060.
Schnelle SSD mit maximal 8 TB
Die von Apple verbaute 8-TB-SSD mit eigens entwickeltem Controller liefert analog zum Mac Studio mit 8 TB sehr hohe sequenzielle Lese- und Schreibwerte von 7,2 GB/s respektive 8,9 GB/s, sodass beim Schreiben ein sogar noch 9 Prozent höherer Wert als mit dem Mac Studio erreicht wird. An die extrem schnelle PCIe-5.0-Geschwindigkeit aus dem MSI Titan GT77HX mit 13,7 GB/s und 10,3 GB/s kommt Apple nicht heran, liefert aber durch die Bank sehr gute Werte ohne annähernden Flaschenhals ab.
Akkulaufzeiten des MacBook Pro
Im MacBook Pro 14" mit M3 Pro oder M3 Max steckt eine Lithium‑Polymer-Batterie mit 72,4 Wh, die Apple zufolge für bis zu 18 Stunden Wiedergabe von Filmen mit der Apple-TV-App und bis zu 12 Stunden drahtloses Surfen ausgelegt ist. Die Variante des MacBook Pro 14" mit dem M3 besitzt eine Batterie mit 70 Wh, die Laufzeiten sollen mit bis zu 22 Stunden für Filme und bis zu 15 Stunden für drahtloses Surfen länger ausfallen.
Streaming mit 200 cd/m²
ComputerBase legt hinsichtlich der Bildschirmhelligkeit strengere Maßstäbe für den Streaming-Akkutest an als Apple. Im Kleingedruckten zum MacBook Pro heißt es bei Apple, dass für den Test der dauerhaften Wiedergabe von Filmen mit der Apple-TV-App 1080p-Inhalte mit einer Bildschirmhelligkeit von Stufe 8 abgespielt wurden. Auf dem Testgerät entspricht dies einer Helligkeit von 147 cd/m², während die Redaktion den Akkutest mit 200 cd/m² durchführt und dafür YouTube im Safari-Browser nutzt.
In diesem Streaming-Test kam das MacBook 14" mit M3 Max auf eine Laufzeit von 11:18 Stunden und somit eine marginal längere Laufzeit als das MacBook Pro 14" mit M2 Max (Test), wobei der Unterschied eher in den Bereich der Messtoleranzen fällt.
Zwei Tage Office-Arbeit sind realistisch
Das Arbeiten in der Redaktion meisterte das MacBook Pro annähernd so gut wie ein normalerweise genutztes MacBook Air 13" mit M2, das auf zwei Tage Laufzeit kommt, da mit Safari, Discord sowie hin und wieder leichter Bildbearbeitung nicht viel von dem Notebook abverlangt wird. Die mit 12 zu 15 Stunden beim MacBook Pro 14" im Vergleich zum MacBook Air 13" kürzere Laufzeit beim drahtlosen Surfen macht sich zum Ende des zweiten Arbeitstages bemerkbar und verlangt dementsprechend früher das Netzteil.
Wer das MacBook Pro primär fürs Schreiben nutzt, für das das Notebook allerdings nicht konzipiert wurde, kann wie beim MacBook Air problemlos längste Transatlantikflüge oder Zugfahrten meistern, ohne auch nur einmal über den Akkustand nachdenken zu müssen.
Fazit
Das neue MacBook Pro 14" mit M3 Max ist nach dem zu Beginn des Jahres getesteten MacBook Pro mit M2 Max abermals ein rundum empfehlenswertes Notebook, das in praktisch jeder Disziplin überzeugt, die einen sehr guten mobilen Begleiter ausmachen. Was bereits zuvor exzellent war, ist es entweder weiterhin oder wurde von Apple ein Stück weit verbessert. Darüber hinaus gibt es eine Reihe komplett neuer Features.
Die Liste der Vorzüge eines MacBook Pro fällt abermals lang aus: Haptik, Verarbeitung, Leistung, Effizienz, Bildschirm, Eingabegeräte, Lautsprecher und Anschlüsse liefern exakt das, was man von einem High-End-Notebook erwartet. Speziell mit dem M3 Max erhalten Käufer einen modernen Chip mit extrem viel Leistung bei dennoch sehr hoher Effizienz, die weiterhin den konkurrierenden Chips von AMD und Intel weit überlegen ist. Die perfekte Abstimmung zwischen Hard- und Software bekommt derzeit nur Apple so hin.
Dass eine einmal bestellte Konfiguration über die Laufzeit des Notebooks nicht mehr verändert werden kann, dürfte manchem Anwender erneut ein Dorn im Auge sein, zumal für mehr RAM oder eine größere SSD tief in die Tasche gegriffen werden muss. Die verlöteten Komponenten verhindern eine eigens durchgeführte Reparatur zwar nicht, machen sie aber komplizierter. Die zuvor genannten positiven Aspekte überwiegen jedoch bei weitem diesen Kritikpunkt, der zudem nur individuell betrachtet einer ist.
Stellt sich abschließend die Frage, ob es denn unbedingt das MacBook Pro mit M3 Max, 128 GB RAM und 8-TB-SSD sein muss. Die Redaktion rät den meisten Anwendern zum „Basismodell“ mit M3 Pro, das es mit 14-Kern-GPU und 512-GB-SSD für 2.499 Euro oder mit 18-Kern-GPU und 1-TB-SSD für 2.999 Euro gibt. Das vorliegende, über 8.000 Euro teure Topmodell benötigen nur die wenigsten Kreativschaffenden. Zum MacBook Pro mit M3 sollte man hingegen lediglich dann greifen, wenn ein externer Monitor ausreicht. In diesem Punkt sind M3 Pro und M3 Max deutlich besser aufgestellt. Als ganze Baureihe betrachtet erhält das MacBook Pro jedoch erneut eine Kaufempfehlung der Redaktion.
- Sehr hohe produktive Leistung
- Geringer Verbrauch im Vergleich zu Plattformen wie AMD oder Intel
- Rekordverdächtige Leistung pro Watt
- Hohe GPU-Leistung jetzt auch mit Raytracing
- Exzellenter, noch hellerer Bildschirm
- Lange Laufzeiten
- Sehr gute Eingabegeräte
- Toll klingende Notebook-Lautsprecher
- Große Anschlussvielfalt
- Bildausgabe an viele externe Displays
- Praktisches MagSafe 3
- Hervorragende Verarbeitung und Haptik
- Reparaturen sind möglich, aber kompliziert
- Upgrades gehen schnell ins Geld
ComputerBase wurde das MacBook Pro 14" leihweise von Apple zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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