Avatar: Frontiers of Pandora im Test: AMD FSR 3 mit FG und Nvidia DLSS SR im Detail

 2/4
Update 2 Wolfgang Andermahr (+1)
753 Kommentare

AMD FSR und Nvidia DLSS Super Resolution in der Analyse

Avatar: Frontiers of Pandora unterstützt als Upsampling AMD FSR und Nvidia DLSS. Bei DLSS handelt es sich um die Super-Resolution-Ausführung (3.5.10.0), bei AMD gibt es Super Resolution (nach FSR 3) und auch Frame Generation (FMF als Teil von FSR 3, „Fluid Motion Frames“). Eigentlich unterstützt das Spiel auch Intels XeSS, das mit dem Day-1-Patch aber deaktiviert worden ist, da die Bildqualität selbst auf Intel-Grafikkarten ungewöhnlich schlecht war. Zu guter Letzt bietet Avatar hauseigenes Upsampling der Snowdrop-Engine an.

Erwähnenswert ist noch, dass das Game für alle Upsampling-Techniken die bekannten Qualitätsmodi „Quality“, „Balanced“ und „Performance“ anbietet. Darüber hinaus gibt es überraschend für alle Modi einen Ultra-Quality-Modus (vermutlich mit einer Render-Auflösung von 77 Prozent) und obendrein einen Modus, der die native Auflösung nutzt (unter anderem mit AMD FSR 3 Native und Nvidia DLAA). Was dagegen fehlt, ist ein Schärferegler.

AMD FSR, Nvidia DLSS und Intel XeSS Super Resolution
Upscaling-Profil Upscaling-
Faktor
Prozent der
Ausgabe-Auflösung
Rendering-Auflösung bei …
8K UHD
7.680 × 4.320
4K UHD
3.840 × 2.160
QHD
2.560 × 1.440
Full HD
1.920 × 1.080
Nvidia DLSS Super Resolution
Ultra Quality 1,3 77,0 % 5.908 × 3.323 2.954 × 1.662 1.970 × 1.108 1.970 × 831
Quality 1,5 66,6 % 5.120 × 2.880 2.560 × 1.440 1.707 × 960 1.280 × 720
Balanced 1,724 58,0 % 4.455 × 2.506 2.227 × 1.253 1.485 × 835 1.114 × 626
Performance 2 50,0 % 3.840 × 2.160 1.920 × 1.080 1.280 × 720 960 × 540
Ultra Performance 3 33,3 % 2.560× 1.440 1.280 × 720 853 × 480 640 × 360
AMD FidelityFX Super Resolution und Intel XeSS
Ultra Quality 1,3 77,0 % 5.908 × 3.323 2.954 × 1.662 1.970 × 1.108 1.970 × 831
Quality 1,5 66,6 % 5.120 × 2.880 2.560 × 1.440 1.706 × 960 1.280 × 720
Balanced 1,7 58,8 % 4.518 × 2.541 2.259 × 1.270 1.506 × 847 1.129 × 635
Performance 2 50,0 % 3.840 × 2.160 1.920 × 1.080 1.280 × 720 960 × 540
Ultra Performance 3 33,3 % 2.560 × 1.440 1.280 × 720 853 × 480 640 × 360

Worst-Case-Szenario für AMD FSR?

Betrachtet man die Grafik von Avatar: Frontiers of Pandora, kommt die Vermutung auf, dass der Titel mit all der Vegetation ein Worst-Case-Szenario für AMDs FSR-SR-Algorithmus sein muss. Bei deutlich weniger Vegetation hat FSR SR zuletzt in The Talos Principle 2 (Test) und WRC (Test) regelrecht versagt. In Avatar gaben sich dagegen Entwickler und Technologiepartner AMD offensichtlich viel Mühe, denn FSR SR erzeugt trotz des schwierigen Contents erstaunlich gute Ergebnisse.

Avatar: Frontiers of Pandora – Nativ vs. DLSS/FSR Quality

ComputerBase hat für die ICAT-Vergleiche zum ersten Mal den HEVC-Codec anstatt wie bis jetzt immer H.264 genutzt. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, kann Chrome als Browser gut damit umgehen (die Redaktion hat nur mehrere Systeme mit Chrome getestet), Firefox und Edge (und offenbar Safari) aber nicht. Dort gibt es dann eine Fehlermeldung beziehungsweise ein schwarzes ICAT-Fenster. Entsprechend wird ComputerBase beim nächsten Mal wieder H.264 als Codec einsetzen, für die Avatar-Videos gibt es aktuell jedoch leider keine Lösung, die nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Die Redaktion bittet dies zu entschuldigen.

Zaubern kann die Kombination nicht, FSR bleibt FSR. Disocclusion-Effekte sind damit nach wie vor die große Baustelle, teils verdeckte Objekte neigen auch in Avatar: Frontiers of Pandora zum Flimmern – aber letztendlich doch überraschend deutlich weniger als in den meisten anderen Spielen. Vor allem in Ultra HD fällt der sonst sehr störende Effekt beim Spielen weder im Quality- noch im Performance-Modus sonderlich auf. Auch in WQHD nimmt er noch nicht überhand, erst in Full HD schlagen die Probleme wieder voll durch.

FSR macht mit Disocclusion Probleme, DLSS mit Ghosting

Vor allem in 3.840 × 2.160 erzeugt FSR mit diesen Eigenschaften am Ende aber ein erstaunlich stabiles Bild, das dem von Nvidia DLSS nur verhältnismäßig gering unterlegen ist. Denn völlig flimmerfrei arbeitet auch Nvidias KI-Technologie nicht. Zudem hat sie aktuell noch mit einem großen Problem zu kämpfen: Ghosting. Das hat bei DLSS in den letzten Versionen wieder vermehrt Einzug gehalten und in Avatar: Frontiers of Pandora gleich nochmal mehr. Ghosting gibt es eine Menge beim Einsatz von DLSS, vor allem wenn es dunkel wird und sich Objekte abseits des Spielers schnell bewegen. Das fällt auch beim Spielen auf.

Avatar: Frontiers of Pandora – DLSS vs. FSR Performance

Trotzdem ist Nvidia DLSS der qualitative Sieger, vor allem in Full HD hat das KI-Upsampling auch mit Ghosting klar die Qualitätsnase vorn. In Ultra HD erzeugt AMD FSR allerdings ebenfalls richtig gute Ergebnisse und kann auch in WQHD benutzt werden. Avatar: Frontiers of Pandora zeigt die beste FSR-Implementierung seit langem.

Im Vergleich zur nativen Auflösung zeigen sich DLSS und FSR in Ultra HD mit dem Quality-Modus schlussendlich als vergleichbar. Qualitativ haben alle Modi ihre Stärken- und Schwächen, wirkliche Vorteile kann sich kein Modus erkämpfen. Mit dem Performance-Modus fallen DLSS und FSR dann leicht ab, was primär aber daran liegt, dass das Spiel die Mip-Map-Stufen offenbar nicht mehr korrekt setzt. So werden die Texturen mit einer geringeren als der nach Upscaling erforderlichen Qualität dargestellt, was so eigentlich nicht passieren sollte. Davon abgesehen sieht vor allem DLSS, aber auch FSR nur minimal bis leicht schlechter aus als mit der nativen Auflösung.

Avatar: Frontiers of Pandora – DLSS und FSR im Ghosting-Test

AMD FSR 3 Frame Generation: Die große Überraschung

Es ist unbeschreiblich, was AMD beim Launch von FSR 3 Frame Generation („Fluid Motion Frames“) alles falsch gemacht hat – eigentlich alles, muss man sagen. So wurde die Technologie ohne Ankündigung und ohne Zeit zum Testen (AMD wusste schon, warum) in zwei wenig beliebten Games veröffentlicht. Funktioniert hat zudem so gut wie gar nichts. Und weil AMD ein Mantel des Schweigens darüberlegte, wusste auch keiner, wie die Technik eigentlich funktionieren sollte beziehungsweise was wann bei welcher Einstellung zu passieren hat. Noch schlechter hätte der Launch gar nicht laufen können.

Und dabei hätte alles so unglaublich viel besser sein können, wenn AMD noch zwei Monate gewartet hätte. Denn der potentielle Blockbuster und AMD-Bundle-Titel Avatar: Frontiers of Pandora lässt als dritter Titel FSR 3 mit FMF nicht mehr wiedererkennen.

Eigentlich alles funktioniert nicht nur deutlich besser, sondern auch so, wie es funktionieren soll – beziehungsweise wie man sich vorstellt, wie es zu funktionieren hat. Denn AMD sagt leider immer noch nichts zu FSR 3 FG. Auch nicht, dass in Avatar alles deutlich besser geworden ist und es unbedingt getestet statt links liegen gelassen gehört – die PR-Abteilung hätte doch darauf hinweisen können. Die kaum bis gar nicht vorhandene Kommunikation bezüglich FSR 3 FG ist am Ende also noch die alte. Bei der Technik sieht es hingegen ganz anders aus.

AMD FSR 3 im großen, separaten Test in Avatar: Frontiers of Pandora

ComputerBase hat der FSR-3-Implementierung in Avatar: Frontiers of Pandora einen separaten Artikel gewidmet, da das völlig andere Verhalten der Frame Generation tendenziell auch für alle (?) künftige Titel mit AMDs künstlichen Bildern gelten könnte und sich damit nicht nur auf das eine Spiel bezieht.

Hier geht es zum Test von FSR 3 Frame Generation in Avatar: Frontiers of Pandora.