Avatar: Frontiers of Pandora im Test: Spielkritik und Fazit (Update)

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Update 2 Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Avatar: Frontiers of Pandora? (Update)

Ubisoft macht Avatar mit offener Welt. Spieler bekommen damit genau das, wonach es klingt: Bombast und viel zu tun. Das mag nicht jeder Tester, ist im Schnitt aber zumindest solide Fan-Kost.

Die wenigsten Tester sind mit Frontiers of Pandora rundum zufrieden. Das liegt überwiegend daran, dass Stärken und Schwächen von Ubisoft und Avatar identisch sind. Geliefert wird wie sonst auch bei offenen Welten von Ubisoft Bombast für das Auge und eine tolle, gigantisch große Welt, deren Fremdheit Tester durch die Bank fasziniert. Erkunden macht ihnen in der Regel Spaß. Immer wird dabei aber klargestellt, dass Ubisoft keineswegs mit Traditionen bricht: Frontiers of Pandora sei „Far Cry: Blue Space Elf Edition“, findet Games Radar.

Die Ubisoft-Formel wird nach wie vor genutzt

Auch wenn einige Mechaniken, etwa das Crafting, in die Geschichte eingebettet werden und sich deshalb organisch anfühlen, ändert Ubisoft an der „Ubiformel“ wenig. Der Joker ist für viele Tester allerdings das fremdartige Setting, das dank Avatar-Würze die Illusion von etwas Neuem erzeuge – und dazu auffordere, sich in ihm zurechtzufinden. An Rändern stößt das aber immer wieder auf Kritik: Beim Game Informer sind es überbordende Crafting-Ressourcen, bei Rock, Paper, Shotgun langweilige Aufgaben und die längst bekannte Formel von Exploration und Level-Gating, bei IGN ein sich wiederholendes Design von Missionen und Aufgaben, die das Spiel unnötig aufblähen würden.

Wenig Gegenliebe findet dabei die Orientierung. Ganz ohne HUD-Marker zu spielen kann im Einzelfall Spaß machen, mit Karte oder der dann obligatorischen Detektiv-Sicht finden sich aber die wenigsten Tester ordentlich zurecht. Öfter wird die Karte als zu ungenau beschrieben, um Personen oder Orte zuverlässig auffinden zu können. Zu den Schwachstellen des Spiels zählt laut Tests zudem die Story. Sie sei „kompletter Mist“ (GameStar) und Charaktere eindimensional. Im Grunde also liefert Ubisoft dem Vernehmen nach nicht mehr oder weniger als es die Kinofilme vermochten.

Insofern kann Frontiers of Pandora das, was die Filme können: Super hübsche Bilder liefern, den flachen Inhalt überdecken. Das heißt bei Games Radar etwa: Das Spiel sei gut, aber nicht überragend und liefere solide Unterhaltung. Spaß macht das vor allem den Filmfans sowie denjenigen, die von der „Ubiformel“ nicht gesättigt sind – auch das wird durch die Zeilen hindurch sehr deutlich.

Wertungsüberblick für Avatar: Frontiers of Pandora
Publikation Wertung
Destructoid 9/10
Eurogamer -
Game Informer 7.75/10
GameStar 82/100
IGN 7/10
PC Games N 6/10
Video Games Gamer 8/10
Rock, Paper, Shotgun -
Metacritic (PC) Presse: 74/100
Nutzer: -/10

Fazit

Wow, sieht das gut aus! Nicht nur besser als erwartet, sondern auch absolut betrachtet richtig gut. Bei Avatar: Frontiers of Pandora handelt es sich um eines der aktuell schönsten PC-Spiele überhaupt – und das ohne jeglichen Einsatz von Hardware-Raytracing (zumindest macht es aktuell den Anschein, dass per se eine Software-Variante zum Einsatz kommt).

Zwar gibt es auch optische Schwächen, doch die Darstellung der Welt mit der opulenten Flora und Fauna ist schlicht die neue Referenz. Nur Alan Wake 2 (Test) und The Last of Us Part I (Test) können mithalten beziehungsweise besser abschneiden (Alan Wake 2 bei der Beleuchtung, The Last of Us Part I bei der Charakterdarstellung).

Die hervorragende Grafik hat aber auch ihren Preis: Die GPU kann gar nicht schnell genug sein. Das gilt auch unter Verwendung von Upsampling, denn DLSS beziehungsweise FSR sind in Avatar: Frontiers of Pandora quasi Pflicht.

GeForce klar vor Radeon

Nvidia-Grafikkarten, allen voran die GeForce-RTX-4000-Modelle, sind in Sachen Leistung am Ende – für einen Titel mit AMD-Technologiepartnerschaft durchaus überraschend – klar im Vorteil. Nicht nur die GeForce RTX 4080 schneidet mit einer Leistung klar oberhalb der Radeon RX 7900 XTX besser als im Durchschnitt über aktuelle Games ab.

Die Überraschung: AMD FSR 3 mit FMF

Die Technologiepartnerschaft hat sich für AMD aber dennoch gelohnt, denn Avatar: Frontiers of Pandora bietet wohl die beste Integration von FSR seit langem. Zum einen sieht FSR Super Resolution, also AMDs Upscaling-Technologie, überraschend gut aus: Nach zuletzt einigen Komplettausfällen lässt sich FSR in Avatar sehr gut nutzen. Die bekannten Schwächen sind zwar vorhanden, fallen aber deutlich weniger negativ auf – zumal auch DLSS seine Probleme hat, das Ghosting ist teilweise extrem.

Eine regelrechte Wiederauferstehung (oder die Premiere, die es eigentlich hätte sein müssen) feiert FSR 3 Frame Generation alias „Fluid Motion Frames“ (FMF): In Forspoken und Immortals of Aveum war und ist AMDs neueste Technologie quasi unbrauchbar, in Avatar: Frontiers of Pandora funktioniert sie dagegen plötzlich – und das sogar sehr gut. Das gilt für Systeme mit AMD- und Nvidia-Grafikkarte, mit und ohne VSync und auch bezüglich der Latenz. Welch eine unglaubliche Verbesserung innerhalb von zwei Monaten! Details dazu liefert der separat veröffentlichte Artikel AMD Fluid Motion Frames im Test: FSR 3 Frame Generation erlebt eine regelrechte Auferstehung.

Avatar: Frontiers of Pandora im Technik-Test

Probleme sind während des Testens mit der PC-Version von Avatar: Frontiers of Pandora nicht aufgetreten. Abstürze gab es – außer nach dem wiederholten Wechsel der Grafiksettings ohne Neustart – keine zu beklagen und das Framepacing ist sehr gut. Außerdem gibt es keine Shader-Compilation- oder Traversal-Ruckler.

Der VRAM-Bedarf ist hoch

Zu bedenken gilt es aber, dass das Spiel nach viel Grafikkartenspeicher verlangt. Selbst mit 16 GB kann es noch eng werden, absolut problemlos funktioniert Avatar bei vollen und wirklich sehr detailreichen Texturen erst ab 20 GB VRAM. Dann läuft auch beim Umschalten der Grafikdetails der Speicher nicht mehr über. Mit 8 GB sollten die Texturdetails reduziert werden, ab 12 GB läuft das Game generell ordentlich, wenn auch nicht perfekt.

ComputerBase hat Avatar: Frontiers of Pandora vom Publisher Ubisoft zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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