Benchmarks unter Linux: Meteor Lake enttäuscht bei CPU und begeistert bei GPU
Zumindest bei zahlreichen Benchmarks unter Linux ergibt sich ein klares Bild von Intels neuer CPU-Familie Meteor Lake. Phoronix hat den Core Ultra 7 155H mit AMDs Ryzen 7 7840U in der gleichen 28-Watt-Klasse verglichen. Bei den CPU-Tests ist Intel klarer Verlierer, bei den GPU-Tests liegt Intel aber jetzt vorn.
Gegensätzlicher könnte das Fazit der beiden Testartikel, die der Software-Entwickler Michael Larabel auf seiner Linux-Website Phoronix veröffentlicht hat, kaum lauten.
Bei den CPU-Tests scheitert Intel Meteor Lake an AMD Phoenix
Zuerst wurde die CPU-Leistung in ganzen 370 verschiedenen Benchmarks unter die Lupe genommen. Am Ende ging der AMD Ryzen 7 7840U in knapp 80 Prozent der Leistungstests als Sieger hervor. Im geometrischen Mittel erreichte der AMD-Prozessor der Phoenix-Familie einen Vorsprung von deutlichen 28 Prozent vor dem Intel Core Ultra 7 155H alias Meteor Lake.
Eher ausgeglichen mit leichtem Vorteil für AMD ging es bei der parallel gemessenen durchschnittlichen Leistungsaufnahme während der Benchmarks einher. Durch den Leistungsvorsprung ist AMD aber klar effizienter. Bemerkenswert ist, dass Intel fast immer den niedrigsten Minimalwert bei der Leistungsaufnahme erreichte, doch gleichzeitig sehr hohe Leistungsspitzen den Mittelwert wieder in die Höhe trieben. Der nachfolgende Screenshot dient als typisches Beispiel:
When taking the geometric mean of all 370 benchmark results, the Ryzen 7 7840U enjoyed a 28% lead over the Intel Core Ultra 7 155H in these Linux CPU performance benchmarks. This was all the while the Ryzen 7 7840U was delivering similar or lower power consumption than the Core Ultra 7 155H with these tests on Ubuntu 23.10 with the Linux 6.7 kernel at each system's defaults. The Core Ultra 7 155H also had a tendency to have significantly higher power spikes than the Ryzen 7 7840U.
Michael Larabel, Phoronix
Bei den GPU-Benchmarks liegt Intel vor AMD
Inzwischen hat Larabel auch die GPU-Leistung mit den gleichen Probanden sowie einem Core i7-1280P für den Generationenvergleich unter die Lupe genommen. Am Ende schlägt Intels Core Ultra 7 155H im geometrischen Mittel AMDs Ryzen 7 7840U um immerhin 8 Prozent. Da AMD im Segment der integrierten GPUs stets klar führend war, ist dies hoch zu werten. Wie groß Intels Sprung bei der GPU-Leistung ist, zeigt sich beim Vergleich mit dem Core i7-1280P (Alder Lake), der um satte 62 Prozent überboten wird.
Bei der Leistungsaufnahme ist das Duell zwischen Meteor Lake und Phoenix erneut enger, diesmal erweist sich aber Intels Chip als etwas sparsamer und dank der höheren Leistung als effizienter bei den GPU-Benchmarks.
When taking the geometric mean of all the OpenGL/Vulkan benchmarks run on the three integrated graphics runs, the Core Ultra 7 155H was about 8% faster on average than the Radeon 780M RDNA3 graphics found with the Ryzen 7 7840U. Compared to the Alder Lake era Iris Xe graphics, the Meteor Lake graphics were an incredible 62% faster!
This was a terrific first showing for Intel Arc Graphics on Meteor Lake under Linux.
Michael Larabel, Phoronix
Zusätzlich wurden noch einige GPU-Compute-Benchmarks durchgeführt, bei denen die AMD-APU aber außen vor blieb, da Unterstützung für den nötigen Software-Stack ROCm schlicht fehlt. Der Vergleich mit Alder Lake ist aber eindrucksvoll: Im Mittel ist Meteor Lake mehr als doppelt so schnell und benötigt dabei weniger Strom.
Zwischenfazit und weitere Tests
„Die CPU-Leistung von Meteor Lake war eine Enttäuschung, während die integrierte Arc-Grafik fantastisch war und meine Erwartungen übertroffen hat“, urteilt Larabel abschließend, kündigt aber zugleich weitere Tests an. Zunächst soll die KI-Leistung der NPU unter die Lupe genommen werden. Außerdem soll es einen Vergleich zwischen Benchmarks unter Linux und unter Windows 11 geben, um zu klären, ob sich bei einem anderen Betriebssystem ein ähnliches Bild ergibt. Spiele-Benchmarks unter Linux sind ebenfalls geplant.
ComputerBase konnte sich bereits einen Ersteindruck zu Meteor Lake im Acer Swift Go 14 verschaffen und kann die massiv gesteigerte GPU-Leistung bestätigen.