Blue Screen für Linux: QR-Code und Fehlermeldungen mit systemd v255
Vor Systemabstürzen ist auch Linux nicht gefeilt. Die sogenannte „Kernel Panic“ trägt für unerfahrenen Nutzer kaum zur Fehlerlösung bei. Für Abhilfe sorgt nun ein „Blue Screen of Death“, kurz BSOD, und zieht als Teil von systemd unter Linux ein – komplettiert um konkrete Fehlermeldungen und QR-Code mit Link zu Hilfeseiten.
Systemd ist eine weit verbreitete Zusammenstellung von Programmen und Diensten und in vielen Linux-Distributionen vertreten. Besonders bekannt ist hierbei die Funktion als init-Prozess, also dem ersten Prozess, der gestartet wird und der weitere Prozesse auf dem System startet und beendet.
Blue Screen of Death
Im Rahmen des Updates auf Version v255 führt systemd die neue Komponente „systemd-bsod“ ein. Diese ermöglicht es bei Unterstützung durch das Betriebssystems eine Vollbild-Fehlermeldung ähnlich dem von Windows bekannten Blue Screen anzugeben. Sinn dahinter ist die Anzeige von für Nutzern leichter verständlicher konkreter Fehlermeldungen und der Möglichkeit, per QR-Code direkt auf Hilfeseiten zu verweisen. Community-Mitglied kim88 hat dem Thema bereits einen eigenen Leserartikel gewidmet und geht neben der Geschichte des „Blue Screen“ auch auf die Neuerung in Linux ein.
Eine lange Liste mit Neuerungen
Die Entwickler führen auf GitHub eine lange Liste an Änderungen im aktuellen Release auf. Die umfassen mehrere Bestandteile von systemd, besonders hervortritt hierbei die Unterstützung von TPM2 und darauf aufbauender Festplatten-Verschlüsselung. Änderungen am Bootprozess und anderer daran beteiligter Module führen die Möglichkeit ein, das System im Bootmenü durch die Hotkeys „B“ und O“ neu zu starten oder herunter zu fahren. Das Journal kann nun durch den „lines“ Parameter die ältesten N-Einträge anstatt der Neusten anzeigen.
Der Ruhezustand per Auslagerungsdatei wird nun auch für das btrfs-Dateisystem unterstützt.
Wann die neue Version von systemd zum Update bereit steht, ist von Distribution zu Distribution unterschiedlich. Ob auch der neue Blue Screen, besonders aber Verlinkung auf Hilfeseiten per QR-Code genutzt wird, zeigt sich erst in der Zukunft, da diese nicht durch systemd übernommen wird, sondern den einzelnen Linux Distributionen überlassen ist.