Gaudi3-AI-Beschleuniger: Intel will eine Alternative zu H100/H200 und MI300 liefern
Im Jahr 2024 will Intel mit dem „Gaudi3 AI Accelerator“ eine Alternative zu den Angeboten der Platzhirsche AMD und vor allem Nvidia anbieten. Ein erster Sneak Peek erfolgte nun durch Intel-CEO Pat Gelsinger parallel zur Vorstellung von Intel Meteor Lake, Intel Emerald Rapids und mehr auf dem AI-Everywhere-Event.
Gaudi3 vs. H100/H200 vs. MI300X/A
Wenn die Mitbewerber mit Nvidia H200 und AMD MI300X/A zukünftige Produkte für den AI-Bereich zeigen, dann muss es auch der umtriebige Intel-CEO. Und so ließ er es sich nicht nehmen, in New York im Rahmen des AI-Everywhere-Events erstmals ein Sample der im kommenden Jahr erwarteten neuen Lösung Gaudi3 zu zeigen. Dieses sei kürzlich fertiggestellt worden in der Fabrik, nun wird es im Labor getestet.
Der finale Gaudi3 kommt dem bisher publizierten Bild in der Realität sehr nah. Außen liegend sind die HBM-Chips erkennbar, die Anzahl steigt von sechs bei Gaudi2 auf acht bei Gaudi3. Aber auch in anderen Bereichen wird es deutlich schneller, was das Komplettpaket am Ende aber auch deutlich größer als bei Gaudi2 macht. Das Package ist das bekannte OCP-Modul, Gaudi2 arbeitet auf diesem bei 600 Watt. Für Gaudi3 ist mindestens das gleiche zu erwarten, tendenziell eher noch etwas mehr.
Auch unterhalb der Leistungsspitze viel Potential
Intel weiß derweil aber auch, dass Gaudi3 nicht mit den schnellsten Konkurrenzangeboten mithalten können wird. Die größeren Nvidia H100, ab Mitte 2024 dann H200 und später sogar Blackwell B100 spielen in einer ganz anderen Liga. Da der Markt aber extrem wachsen soll und das Motto „one size fits all“ nicht überall greifen wird, will Intel vor allem über das Thema Preis/Leistung angreifen und punkten. Das funktioniert aktuell mit Gaudi2 bereits, da Nvidia quasi ausverkauft und AMDs MI200-Familie auch nur in kleinsten Dosen verfügbar ist, wächst der Absatz von Gaudi-Beschleunigern rasant.
In Zukunft wird Intel mit Gaudi3 auch nicht mehr nur eine Lösung anbieten, angepasste Varianten für flüssigkeitsgekühlte Systeme sollen ebenfalls erscheinen und das letzte aus den Chips herauskitzeln. Die Warmwasserkühlungen, wie sie beispielsweise Lenovo bereits in einigen Servern und Supercomputern einsetzt, trägt in neuen Rechenzentren viel zur Effizienz bei. Intel wird unter anderem mit Vertiv zusammenarbeiten – Nvidia ist bei Vertiv schon lange Kunde.