Im Test vor 15 Jahren: Arctic Coolings Freezer Extreme mit schwachem Lüfter
Bei dem Arctic Cooling Freezer Xtreme (Test) handelte es sich um einen knapp 25 Euro teuren Tower-Kühler, der bei Nutzern vor 15 Jahren vor allem aufgrund des niedrigen Preises sehr beliebt war. Im Test machte er eine gute Figur, der mitgelieferte Serienlüfter hinterließ allerdings einen eher schlechten Eindruck.
Spartanische Ausstattung für 25 Euro
Dem Preis angemessen konnten Anwender bei dem Freezer Xtreme keine überaus üppige Ausstattung erwarten. Im Lieferumfang befand sich neben dem Kühler samt 120-mm-Lüfter lediglich das Montagematerial sowie eine Installationsanleitung. Wärmeleitpaste suchte man bei dem mitgelieferten Zubehör vergebens, für die erste Montage war aber bereits eine dünne Schicht Arctic Cooling MX-2 aufgetragen.
Der Kühler selbst bestand aus 102 Aluminiumlamellen, die in einem Twin-Tower mit zentralem Lüfter mit einem Lamellenabstand von 1,5 mm aufgebaut waren. Vier 6-mm-Heatpipes führten die Abwärme von der Bodenplatte zu den Kühltürmen. Insgesamt betrugen die Abmessungen des Kühlers 130 × 100 × 142 mm (L × B × H) bei einem Gewicht von 608 Gramm. Der mitgelieferte 120-mm-Lüfter konnte über ein PWM-Signal direkt über das Motherboard gesteuert werden und arbeitete in einem Drehzahlbereich von etwa 500 bis 1.500 U/min. Dank der zugänglichen Montage ließ er sich problemlos gegen ein Modell eines Drittherstellers austauschen.
Die Installation des Arctic Cooling Freezer Xtreme war umständlicher als bei vielen Konkurrenten, insgesamt in Anbetracht der riesigen Abmessungen des Kühlers jedoch in Ordnung. Die vergleichsweise geringe Einbauhöhe von 142 mm sorgte für Kompatibilität auch zu kleineren Gehäusen.
Dank Serienlüfter im unteren Leistungsniveau
Verglichen mit anderen leistungsstarken Kühlern war die Kühlleistung des Freezer Xtreme ernüchtern. Im Vergleich war sie etwa im unteren Viertel einzuordnen – zumindest mit der Serienbelüftung bei 1.200 U/min. Mit Lüftern von Drittanbietern verschob sich das Bild zugunsten des Freezer Xtremes, der beispielsweise mit einem Papst F2GLL bei 1.150 U/min direkt um zwei Kelvin bessere Temperaturen erzielte und sich so im Mittelfeld platzieren konnte. Generell lagen dem Freezer Xtreme höhere Drehzahlen besser: Mit einem Scythe S-Flex bei 750 U/min befand er sich im hinteren Mittelfeld, während ein Sharkoon Power mit 2.100 U/min ihn ins vordere Viertel katapultierte.
Mit den Lüftern anderer Hersteller zeigte der Freezer Xtreme insgesamt eine gute Leistung, obwohl er keine Leistungsrekorde aufstellte. Für einen Preis von 25 Euro musste er das aber auch nicht. Umso enttäuschender war die eher schlechte Kühlleistung des Serienlüfters, der bei gleicher Drehzahl deutlich schlechter als die Konkurrenz abschnitt – hier war Anwendern unbedingt zum Anbringen eines guten Lüfters geraten.
Fazit
Insgesamt machte der Arctic Cooling Freezer Xtreme eine gute Figur im Test. Den hohen Erwartungen vieler Anwender wurde er zwar nicht gerecht, in Anbetracht des geringen Preises bot er jedoch viel. Das größte Manko war der mitgelieferte Lüfter, über karges Zubehör und die vielleicht etwas zu komplizierte Montage konnte hinweggesehen werden. Ein letztes Manko war die fehlende Unterstützung von Intels neuem Sockel 1366 – hier mussten Anwender auf einen alternativen Kühler ausweichen.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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