Intel Xeon D-2800/1800: Ice Lake-D bekommt Refresh auf dem Weg zu Granite Rapids-D
Intel Xeon D setzt auch in der aktualisierten Generation im Herzen noch immer auf Ice Lake. Bis Granite Rapids-D muss das reichen, dafür gibt es nun aber endlich einen Vollausbau mit 22 Kernen, wofür jedoch die TDP noch einmal leicht ansteigt.
Ein Mini-Refresh als Zeitüberbrückung
Mit 22 Kernen bei 135 Watt markiert der Xeon D-2899NT das neue Flaggschiff der Xeon-D-Familie, bisher waren in der Anfang 2022 vorgestellten Familie maximal 20 Kerne zugegen. Die Kerne basieren, wie es der Codename Ice Lake schon verrät, noch auf Sunny Cove und haben bereits einige Jahre auf dem Buckel – die Enthüllung erfolgte bereits 2018, ab 2019 waren sie dann in Produkten verfügbar. Die zugrunde liegenden technischen Details bleiben deshalb unverändert: Für die Kerne gibt es Hyper-Threading, also maximal 22 Kerne und entsprechend 44 Threads. Und anders als bei den neuen Intel Xeon E-2400 gibt es bei den Xeon D-1800/2800 auch weiterhin die Unterstützung für AVX-512.
Beim Thema Speicherunterstützung und PCI Express bleibt es aber ebenfalls beim Alten. Maximal DDR4-3200 wird unterstützt, immerhin aber bis zu 1 TByte über vier Speicherkanäle bei den Xeon D-2800, die Xeon D-1800 dürfen maximal nur 256 GByte DDR4-2667 über zwei Kanäle ansprechen, die kleinsten Modelle arbeiten gar nur mit DDR4-2400.
Der Leistungsgewinn der neuen Xeon D-2800 gegenüber dem Vorgänger hält sich letztlich in Grenzen. Bedenkt man, dass das Flaggschiff bereits zehn Prozent mehr Kerne aufweist, sind die Zuwächse mit knapp über zehn Prozent in den extra dafür ausgelegten Anwendungen schnell erklärt. Einige der Tests vergleichen dann durchaus schnell Welten, wie die Fußnoten verraten, auch vergleicht Intel die Neulinge gar nicht mit dem schnellsten bisherigen Produkt, dem Xeon D-2799 mit 2,4 bis zu 3,4 GHz Takt – der Xeon D-2899NT bringt es mit 22 Kernen auf 2,2 bis 3,1 GHz. In der Realität dürften die Abstände deshalb vermutlich kleiner ausfallen.
Die kleineren Xeon D-1800 profitieren letztlich von einer erweiterten Ausstattung: ein zweiter 100-Gigabit-Ethernet-Anschluss kommt hier sehr gelegen.
Zwölf Modelle hat Intel für die Serie letztlich bisher aktualisiert. Sie alle sind bereits in der Hausdatenbank Ark hinterlegt. Preise nennt Intel heute nicht, da bisherige Ice Lake-D aber auch bis zu 2.050 US-Dollar kosten konnten, ist heute nicht von günstigeren Lösungen auszugehen.
Granite Rapids-D wird ein großer Sprung
Echte Neuheiten wird es dann erst mit der nächsten Generation Granite Rapids-D geben. Hier wird der Sprung dann entsprechend riesig, vergleichbar von einem Core i-10000 auf Core Ultra (Sunny Cove -> Redwood Cove), gepaart mit einem Chiplet-Aufbau. Granite Rapids-D soll als MCC und XCC, für eine mittlere Anzahl an Kernen oder eben die höchste Ausbaustufe, konfiguriert sein. Dieser basiert demnach jeweils auf dem gleichen Compute-Die des regulären Intel Granite Rapids, einmal wird die LCC-Version (Low Core Count) genutzt oder die HCC-Variante (High Core Count). Daran gekoppelt ist auch der Ausbau des Speichercontrollers: Beim MCC-Modell sind es vier Kanäle, beim XCC-Chip sind es acht Speicherkanäle – doppelt so viel wie aktuell. Die Lösungen werden aber vermutlich erst 2025 erscheinen, weshalb Ice Lake-D mit dem jetzigen Refresh bis dahin durchhalten muss.