Krise vorbei: Micron ist mit DRAM und HBM zurück im Geschäft
DRAM und HBM ziehen Micron aus dem Loch. Letztere Technologie ist bereits für das ganze Jahr 2024 ausverkauft. Bei NAND dauert es noch, hier stagnierte der Umsatz im letzten Quartal noch einmal. Die Gesamtprognose geht dennoch deutlich nach oben, an einem geringeren Kapazitätsausbau will man aber festhalten.
Denn Micron ist bekannt dafür, einen riesigen Inventarbestand zu halten. In diesem Jahr veranlasste das Unternehmen deshalb bereits eine Anpassung und Wertberichtigung, sodass die Zahlen nicht mehr ganz so bedrohlich aussehen, standen sie doch bereits bei 235 Tagen. Damals konnte Micron den Bestand auf 153 Tage verringern – in diesem Bereich stehen die Zahlen mit 159 Tagen auch heute noch. Da es zuletzt ja wieder 170 Tage waren, zeigt, dass Micron weiter an dem Thema arbeiten muss. Das Unternehmen versucht aber auch zu beschwichtigen, dass in diesem Punkt strategische Entscheidungen für die Zukunft inbegriffen seien. Ohne diese würde der Wert bei rund 142 Tagen liegen.
Der Umsatz wuchs im vergangenen Quartal um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4,7 Milliarden US-Dollar. Vor allem bei DRAM ging es bergauf, das Plus liegt bei 24 Prozent gegenüber dem vorangegangen Quartal bei einer Umsatzsteigerung von 18 Prozent. Trotz des gestiegenen Umsatzes ist Micron noch nicht aus den roten Zahlen heraus, über eine Milliarde US-Dollar Minus verbucht Micron noch immer. NAND blieb zuletzt trotz gestiegener Preise unter den Erwartungen.
Geringere Ausgaben und mehr Umsatz geplant
Die Aussichten sind aber rosig, was nachbörslich auch die Aktie beflügelte. Bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar Umsatz erwartet Micron im aktuellen Quartal, und das trotz der erwarteten Schwäche bei DRAM und NAND – das Quartal nach dem Weihnachtsgeschäft zählt traditionell zu den schwächeren. Bei der Ausrüstung, primär dem wafer fab equipment (WFE), will Micron noch einmal weniger Geld ausgeben als zuletzt, die Investitionsausgaben (CAPEX) werden erneut mehr auf HBM ausgerichtet. Das Ziel eines viel geringeren Inventarbestandes steht zudem weiterhin sehr weit oben.
Zuletzt gab es deshalb bereits Gerüchte, Samsung könnte den Markt ohne diese Kürzungen überschwemmen und so deutlich Marktanteile gewinnen. Denn während SK Hynix und Micron ihre Produktion zurückfahren, pumpt Samsung trotz zuletzt hoher Verluste in dem Bereich fleißig weiter Speicher in den Markt. Dieses Spiel können sich die beiden anderen Unternehmen jedoch nicht leisten. Samsung fängt diese Strategie als Mischkonzern durch andere Bereiche ab.