Spielejahr 2023: Die Gaming-Highlights der ComputerBase-Redaktion

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Spielejahr 2023: Die Gaming-Highlights der ComputerBase-Redaktion

Das Spielejahr 2023 war gespickt von großen Ankündigungen und tollen Spielen, aber auch von miserablen Portierungen, die schnell beiseite gelegt wurden. Welche Titel stießen innerhalb der Redaktion auf Anklang, was gab es nachzuholen und was kam nicht so gut an? Das ComputerBase-Team berichtet von persönlichen Gaming-Highlights.

Rückblick mit Höhen und Tiefen

Das vergangene Jahr hat eine Vielzahl und vor allem bunte Mischung an Videospielen mitgebracht. Neben beliebten Remakes wie unter anderem Dead Space (Test) und Resident Evil 4 oder den PC-Portierungen zu The Last of Us Part I (Test) und Ratchet & Clank: Rift Apart (Test) überbot sich 2023 mit großen Ankündigungen und noch größeren darin geschürten Erwartungen ein ums andere Mal. Da waren das sehr populäre Hogwarts Legacy (Test), das herausragende Baldur's Gate 3 (Test) als Spiel des Jahres, ein grafisch exzellentes Alan Wake 2 (Test), ein mit Phantom Liberty (Test) gelungener Abschluss für Cyberpunk 2077 und mit Marvel's Spider-Man 2 ein weiterer PS5-Geniestreich von Sony – an Triple-A-Blockbustern wusste 2023 nicht zu knausern.

Auf der anderen Seite gab es Titel, die ihren Erwartungen nicht vollends gerecht werden konnten und insofern reichlich Nährboden für ausladende Debatten brachten. Bethesdas Starfield (Test) dürfte den meisten Lesern noch sehr präsent sein, ist aber nicht der einzige Titel dieser Kategorie: Forspoken (Test) konnte im Januar nicht überzeugen, Counter-Strike 2 (Test) kam nicht überall gut an und Cities: Skylines 2 (Test) wurde von seiner miserablen Performance überschattet. In die Annalen des PC-Gamings wird außerdem das Trio Infernale der größten Spiele-Flops 2023 eingehen: Der Herr der Ringe: Gollum, Skull Island: Rise of Kong und zu guter Letzt The Day Before.

Im Gaming-Journalismus und auch bei den Tests auf ComputerBase sind es eben solche Triple-A-Spiele und Massenphänomene, die die Berichterstattung dominieren. Aber trifft das auch auf die persönlichen Vorlieben der Redakteure zu? Kleinere Titel, die zudem vielleicht in eine ganz besondere Nische gehören oder schon letztes Jahr erschienen sind, fallen schnell aus dem Raster. Das gleiche gilt für ganz durchschnittliche Neuerscheinungen, die weder mit grafischem Bombast noch mit tendenziösen Skandalen auf sich aufmerksam machen können. In diesem Artikel äußert sich die Redaktion ganz persönlich und berichtet von den eigenen Gaming-Höhen und vielleicht auch -Tiefen im Jahr 2023. Viel Spaß beim Lesen!

Einschätzungen der Redaktion

Wolfgang Andermahr

Ganz gleich wie spaßig Multiplayer-Spiele sein können, im Herzen werde ich immer ein Solo-Kampagnen-Story-Spieler bleiben. Und dort gab es dieses Jahr auf dem PC ein ganz besonderes Highlight, für das ich mir vor einigen Jahren sogar meine bis jetzt einzige Konsole gekauft habe: The Last of Us Part I. Und, oh Mann, das Spiel ist nach wie vor so gut! Die Charaktere und deren Entwicklung sucht nach wie vor seinesgleichen, nur der zweite Teil ist diesbezüglich ebenbürtig oder gar noch besser. In einem Atemzug sieht das Spiel auf dem PC atemberaubend aus und mittlerweile funktioniert die PC-Version auch sehr gut. Das Gameplay ist zwar kaum mehr als mittelmäßig, aber das interessiert mich einfach nicht, da der Rest perfekt funktioniert und ich einfach wissen will, wie es mit der Geschichte und den Figuren weitergeht. The Last of Us Part I ist für mich sehr nahe dran an einem perfekten Spiel.

The Last of Us Part I (Bild: Sony)

Ebenso ein absolutes Highlight hat es erst vor einigen Wochen mit Alan Wake 2 gegeben, das meiner Meinung nach den ersten Teil weit übertrifft. Remedy kann einfach wie kein anderes Entwicklerstudio verworrene, aber dennoch interessante und vor allem spannende Geschichten erzählen. In Kombination mit einer hervorragenden Atmosphäre, einer sehr schicken Grafik, einem tollen Soundtrack und vermutlich dem großartigsten Level der Spielegeschichte (Ja, „Initiation 4“, ich meine dich) war es einfach nur eine Freude, Alan Wakes Geschichte weiter zu erleben. Remedy, ich hoffe, ihr geht mit dem Max-Payne-Remake genauso liebevoll um!

Seien wir mal ehrlich: 2023 war eigentlich ein verdammt gutes Spiele-Jahr. Eines der besten überhaupt, denn so viele gute Spiele hat es selten zuvor innerhalb von 12 Monaten gegeben. Darum werde ich an dieser Stelle kein Spiel für den Jahres-Tiefpunkt „küren“, viel mehr nominiere ich die gesamte PC-Spiele-Branche, die anders als die Spiele an sich vermutlich den Tiefpunkt erreicht hat. So viele so schlechte PC-Versionen hat es wahrscheinlich noch nie zuvor gegeben. Mir geht es gar nicht um die hohen Anforderungen, das kann ich verstehen. Aber die zahlreichen Probleme und vor allem das andauernde Haken und Stottern darf es einfach nicht mehr geben. Mittlerweile muss man stattdessen eher nach einem Spiel suchen, was von Anfang an einwandfrei läuft. Hier kann 2024 eigentlich nur besser werden – hoffe ich zumindest.

Fabian Vecellio del Monego

Wenn man bei der Beantwortung der Frage nach den eigenen spielerischen Höhepunkten des Jahres mit den „großen“ Titeln einsteigen mag, so habe ich Anfang des Jahres noch begeistert Red Dead Redemption 2 zu Ende gebracht, Horizon Forbidden West auf der PlayStation 5 gespielt und The Last of Us Part I auf dem PC gemeistert. Dass diese drei Titel gemeinhin zu den besten Videospielen der letzten Jahre gehören, ist allerdings kein Geheimnis. Und ach ja, irgendwann im Sommer habe ich mich aus spontaner Laune durch die gesamte Uncharted-Serie geschossen. 10/10, would do again.

Spiele aus diesem Jahr? Nun, Baldurs Gate 3, Cyperpunk 2077: Phantom Liberty und Alan Wake 2 stünden mit Sicherheit auf meiner persönlichen Liste der Empfehlungen – wenn ich denn bereits Zeit und Muße gefunden hätte, mich ihnen in gebührender Hingabe zu widmen. Habe ich aber noch nicht. Und ohnehin: Das sind alles bekannte Namen und sicherlich nicht die potenziellen Geheimtipps, auf die der ein oder andere Leser beim Überfliegen dieses Jahresrückblicks vielleicht gehofft hat.

Meine kleinen Gaming-Highlights des Jahres

Zeit hatte und Tipps habe ich aber im Bereich Indie-Games, wenn auch nicht zu Spielen aus 2023. Pioneers of Pagonia ist derzeit in aller Munde – und dazu komme ich noch –, war jedoch Anfang des Jahres noch ein gutes Stück von einer ersten spielbaren Demo und dem Early Access entfernt. Ich aber hatte nach der Ankündigung im Februar unbedingt Lust auf ungezwungenes Siedeln in unberührter Natur.

Farthest Frontier (Bild: Crate Entertainment)

So stieß ich auf Farthest Frontier; ein spätmittelalterliches Survival-Aufbauspiel der Entwickler von Grim Dawn. Und das hat es mir sehr angetan, nach einer Woche waren Dutzende Stunden investiert, noch mehr Felder bestellt, prächtige Obstgärten in voller Blüte, Banditen abgewehrt, idyllische Landgüter angelegt und eine florierende Kleinstadt errichtet. Die Kirsche auf der Torte: Dank hübscher Grafik, herrlich kurviger Wege und allerlei Zierobjekte war am Ende sogar mein Schönbau-Drang befriedigt. Und ich freue mich bereits auf das nächste Early-Access-Update, das im Januar 2024 ansteht. Farthest Frontier ist mein persönliches Highlight unter den Titeln, die ich dieses Jahr gespielt habe und definitiv eine Empfehlung für Aufbau-Fans.

Ixion (Bild: Bulwark Studios)

Empfehlen möchte ich außerdem noch drei weitere Indiespiele. Das erste: Ixion, ein – here we go again – Survival-Aufbauspiel, in dem Spieler das Kommando über die brüchige Weltraum-Arche Tiqqun übernehmen und eine verzweifelte irdische Diaspora vom verkommenen Heimatplaneten sicher zu einem neuen Zuhause führen sollen. Dass ich dabei recht unerwartet mit einer fesselnden Geschichte, jeder Menge Überraschungen und interessanten Entscheidungen konfrontiert wurde, war als Kommandant vor dem Bildschirm ebenso erfrischend wie erfreulich.

Hinter die Ladentheke eines Kräuterladens hat es mich wiederum in – zweitens – Strange Horticulture befördert, wo ich einerseits meiner Begeisterung für exotische Pflanzen frönen und andererseits okkulte Rätsel lösen durfte. Kurz und cozy – ein ideales Spiel für einen melancholischen Wintertag! Das meditative Regenprasseln auf die Fensterscheiben der Gärtnerei gibt's frei Haus, ebenso eine Demo-Version.

Strange Horticulture (Bild: Bad Viking)

Und Nummer Drei? Nun, das wäre Desperados III – reichlich spät, ich weiß. Mimimis Western-Schleichspiel stand schon länger auf meiner Liste; lange fehlte allerdings der nötige Anstoß, endlich zuzuschlagen. Den brachten die Entwickler selbst dann im Juni, als zum Steam Next Fest eine Demo-Version zu Shadow-Gambit: The Cursed Crew erschien. Diese spielte ich aus spontaner Lust – und in der Woche drauf dann ganz Desperados III. Ein tolles Spiel! Und auf Shadow Gambit trifft das auch zu, aber diese Empfehlung überlasse ich meinem Kollegen Christian.

Die Reise nach Pagonien

Ich hingegen komme natürlich nicht umhin, noch eben Pioneers of Pagonia zu erwähnen. Angekündigt zu Beginn des Jahres, erschienen kurz vor Ende – welch passender Abschluss! Und umso schöner, dass Envision Entertainment ein solides „Siedler-like“ gelungen ist, wo Ubisofts Reboot nur lange Gesichter hinterließ. Am Ende muss ich zwar ehrlich zugeben, dass Farthest Frontier mir persönlich mehr Spaß bereitet, aber die Pagonier befinden sich ja auch noch ganz am Anfang ihrer Early-Access-Reise. Mögen sie möglichst nicht auf Werwölfe stoßen!

Wenig Frust in so viel Freude

Nun, ein Spiele-Jahr voller Höhepunkte? Na ja, da waren Starfields ewige Leerheit und zwei CS2, die mir persönlich mehr Enttäuschung und Unmut als Spielspaß gebracht haben. An einem neuen Citybuilder habe ich prinzipiell immer Interesse, aber bei Cities: Skylines 2 musste ich die Vorfreude noch warm begraben. Und nachdem ich Overwatch zwecks meines bedingungslosen Boycotts bettelnder Blizzard-Blockbuster den Rücken gekehrt habe, spiele ich zwar in Ermangelung eines besseren Multiplayer-Shooters ohne Season Pass immer mal wieder mit Freunden Counter-Strike 2, wirklich gut ist dieser Ersatz meiner Meinung nach aber auch nicht.

Alles in allem wurde meine Liste der Titel, die ich unbedingt irgendwann einmal spielen muss, in den letzten zwölf Monaten allerdings durchweg länger: Interessante Spiele kamen in einer Frequenz heraus, die ich beim Abarbeiten des Plansolls der Vorjahre nicht ansatzweise halten konnte. Das mag man als First World Problem begreifen – oder aber als Ausruf der Freude über ein hervorragendes Gaming-Jahr 2023!

Max Doll

Das Jahr 2023 war, gemessen an der Qualität der Neuerscheinungen und begeisterter Wertungsspiegel, ein außergewöhnliches Spielejahr, das gefühlt nur aus Highlights bestand. Konsequenterweise habe ich sie dann nicht gespielt. Die einzige Ausnahme: Armored Core 6, dem ich als Fan von Mechs und From Software bei allem Willen nicht widerstehen konnte. Dass man für alle drei Enden die Kampagne mehr oder weniger drei Mal spielen darf? Eine hervorragende Entscheidung, denn From Software hat richtig spaßiges Gameplay am Start und hält die Action frisch bis zum Schluss.

Armored Core VI (Bild: From Software)

Gekauft habe ich noch einen zweiten 2023er-Hit. Seit Launch liegt der lang gewünschte Cyberpunk-DLC auf der Festplatte. Und liegt, liegt, liegt seit Monaten. Gespielt habe ich dann vor allem geistreiche Indie-Spiele. Das schon etwas ältere, aber ungemein geistreiche Cult of the Lamb etwa, dessen süße Grafik bitterbösen Inhalt verpackt.

In den Bann gezogen haben mich aber vor allem „Retro“-Shooter: Warhammer 40K: Boltgun, Blood West und Turbo Overkill sind hervorragende Vertreter dieser Gattung. Retro bezieht sich dabei mehr auf das Aussehen, denn das Gameplay des 1990er-Genres wird frisch interpretiert und modernisiert. Darin liegt ihr Reiz: Bedient wird eine Geschmacksrichtung, die es im Mainstream nicht mehr gibt, der verringerte Umfang macht Innovation leichter und lässt Platz für Kreativität abseits von kundenbefragten, maximal abgesicherten Blockbustern. Kurz: Frische Impulse beleben den Spaß.

Retro-Shooter: Warhammer 40K: Boltgun, Blood West & Turbo Overkill (Bild: Auroch Digital, Hyperstrange & Trigger Happy Interactive)

Das hervorragende Remake von System Shock bedient im Grunde die gleiche Nische, wenngleich Night Dive unerhöhrtes wagt: Dem Spieler wird zugemutet, sein Hirn benutzen zu müssen. Wer nicht mitdenkt, sich Dinge merkt oder gar selbst mitschreibt, ist schlicht verloren. Sich auf eine logisch entworfene Welt in vielen Facetten wirklich einlassen zu müssen, ist eigentlich zu selten geworden. Es sind insofern gerade die Spiele abseits der großen Budgets und gebündelten Aufmerksamkeit gewesen, die den Spaß ins Hobby gebracht haben.

Michael Günsch

Ich bin eher der Gamer-Typ, der jahrelang an alten Lieblingen rumdaddelt, statt topaktuell auf den neuesten Blockbuster aufzuspringen. Viel Zeit für Spiele ist ohnehin nicht mehr da. Hier und dort eine Runde Hunt: Showdown oder mal ganz entspannt die Angelsimulation angeschmissen.

Die einzigen Spiele aus 2023, die ich zumindest kurz angefasst habe, waren mit Starfield und Redfall gleich zwei Bethesda-Titel, die keine oder zumindest nicht ausschließlich Lobeshymnen ernteten. Da ich gerne mal gegen den Strom schwimme, gab ich ihnen eine Chance. Für das zum Start zähe Starfield fehlte mir allerdings schlicht die Geduld, die man für den Einstieg in ein derartiges Open-World-Rollenspiel nun einmal mitbringen muss und so endete die „Probefahrt“ schon kurz nach der Einführung.

Redfall (Bild: Arkane Austin)

Ausgerechnet der von Medien geradezu zerfetzte Vampir-Shooter Redfall hat es mir mit seine Einzelspieler-Kampagne dann doch angetan. Die Grafik und Atmosphäre gefallen mir, die Steuerung und das Menü passen auch. Klar, manche KI-Gegner sind strunzdumme Moorhühner; aber die Begegnung mit einem Rudel Vampire endet doch oft tödlich, daher ist eine Herausforderung gegeben. Sehr schnell kommt man voran und verbessert das eigene Waffenarsenal und seine Fähigkeiten. Die erzählte Geschichte ist zwar nicht bahnbrechend, aber mehr als schnelle Action will ich ja gar nicht. Ein paar Level noch, dann stehe ich vermutlich dem Vampirgott gegenüber.

Andreas Frischholz

Was bei mir am Anfang des Jahres weit oben auf dem Zettel stand, waren die großen Open-World-Rollenspiele: Also Starfield und Cyberpunk 2077: Phantom Liberty. Für beide hatte ich leider noch keine Zeit, was vor allem daran lag, dass ich immer noch an The Witcher 3 hänge – und das abschließen will, bevor ich das nächste Mammutspiel angehe.

So war es aus dem 2023er Jahrgang am Ende ausgerechnet Hi-Fi-Rush, das mich am meisten beeindruckte. Die gebotene Mischung aus Action und Rhythmus-Elementen ist neu, der Flow stimmt und die Kämpfe im Takt der Musik gehen schlicht gut von der Hand. Auch dieses Spiel habe ich noch nicht beendet, auf den Rhythmen-Ritt zwischen den Jahren freue ich mich aber enorm!

Hi-Fi Rush (Bild: Tango Gameworks)

Für das kommende Jahr erwarte ich vor allem Stormgate. Ein Spiel von ehemaligen StarCraft-2-Entwicklern, da verspreche ich mir einiges.

Dennis Krause

Dass ich nach meinem ersten Jahr als Spielejournalist nur Kohle- und Kartoffelstücke unterm Weihnachtsbaum gefunden habe, sollte mich nicht wundern: Denn ich habe die meisten AAA-Spiele links liegen lassen und das, obwohl 2023 eines der besten Spielejahre seit Langem war. Mit Reisen in die Sterne, der Rettung einer Cyberpunk-Präsidentin, Zauberlehrlingen in Hogwarts, rundenbasierten strategische Zügen gegen Githyanki-Krieger, der Suche nach einem verschollenen Schriftsteller, der fehlgeschlagenen KI-Integration in einer alternativen Sowjetunion und neuen Abenteuern mit dem italienischen Klempner hatte das auslaufende Jahr viel zu bieten. Dennoch habe ich nur einen kleinen Teil der neuen Titel mitnehmen können, denn aus den Vorjahren schiebe ich noch immer viele Spiele vor mir her, die ich heuer versucht habe nachzuholen.

Highlights: Red Dead Redemption 2, Stellaris, Factorio und Backpack Battles

Deswegen begann der Spielzyklus für mich auch nicht mit Atomic Heart, Forspoken oder Hogwarts: Legacy, sondern mit Red Dead Redemption 2, der cineastischen Western-Open-World, die nicht nur grafisch noch immer überzeugen kann, sondern sich auch gerade wegen einer linearen Geschichte zu inszenieren weiß. Ich kann das Spiel deshalb allen sehnlichst ans Herz legen, die sich die Zeit bis 2025 vertreiben wollen, denn dann soll mit GTA VI das nächste Open-World-Abenteuer von Rockstar Games anstehen.

Red Dead Redemption 2 im Technik-Test

Auch abseits der ganz großen Neuerscheinungen war 2023 ein mächtig beladenes Jahr. Eingetaucht bin ich unter anderem in Cities: Skylines 2, Counter-Strike 2, PayDay 3, Plan B: Terraform und die finalen Updates für Anno 1800 – und damit auch in dieser Kategorie nur in einen Bruchteil; weitere Titel hebe ich mir für das kommende Jahr auf.

Tiefer eingestiegen bin ich wiederum in den Fabrikbau von Factorio sowie das Sci-Fi-Globalstrategiespiel Stellaris. Letzteres dominiert als Dauerbrenner schon seit Jahren meine Spieleliste. Beide Titel sind lange gereift, aber vor allem Stellaris bekommt von Paradox noch immer beständige (und teure) Erweiterungen mit zusätzlichem Inhalt. Es scheint, als würden die Entwickler immer neue Ideen aus einem Astralriss schöpfen, denn das Strategiespiel auf Galaxie-Ebene wächst mit jedem Jahr immer weiter an. Dem wird sich Factorio anschließen: Im Jahr 2024 erscheint eine große Erweiterung, damit die Fabrik auch auf mehreren Planeten wachsen kann.

Stellaris, Factorio oder Anno 1800 sollte jeder Strategiefan mal gespielt haben

Anfang des Jahres wusste ich ebenfalls noch nicht, dass ich Ende 2023 dem Inventar-Management-Genre verfallen sein würde. Das eigentlich noch gar nicht erschienene, aber bereits als kostenfreie und umfangreiche Demo spielbare Backpack Battles vereint Aspekte von Idle-Games mit Puzzle-Elementen. Anfänglich nur mit einem leichten Rucksack bewaffnet muss sich der Spieler mittels cleverer Einkäufe zahlreiche Waffen, süffige Tränke und diverse Schilde in diesem so zurechtlegen, dass der Aufbau des gegnerischen Rucksacks den eigenen Angriffen nicht standhalten kann. Ist der Kampf einmal begonnen, muss jedes Item und jeder Bonus sitzen; jetzt kann sich nur noch zurückgelehnt und die zurechtgelegte Kaskade im Zweikampf beobachtet werden.

Die Lowlights: Starfield

Mit der Veröffentlichung von Starfield ist im September ein jahrelanger Wunsch vieler Spieler und auch von mir selbst in Erfüllung gegangen: Das „Skyrim im Weltall“ lief endlich auf den heimischen Rechnern (DLSS-FrameGen-Mod vorausgesetzt) und man hoffte – wohl auch bei Bethesda –, dass sich der erste Einzelspieler-Titel seit über acht Jahren an die Spitze des Open-World-Genres setzen kann, nachdem Fallout 76 zu Beginn eine absolute Katastrophe war. Leider machten sich die Entwickler durch das grundlegende Spieldesign selbst einen sehr breiten Strich durch die Rechnung, womit ich beim Tiefpunkt des Jahres angekommen bin.

Starfield hat Höhen und Tiefen

Die Dutzenden Stunden in Starfield vergingen für mich – mit mehr oder weniger viel technischen Schmerz – wie im Flug, aber die Abkehr von einer offenen Welt und damit dem typischen vor Erkundung triefenden Gameplay war aus meiner Sicht ein Fehler. Ein Fehler, der sich erst mit der Zeit offenbart, denn grafisch macht das Spiel einen aktuellen Eindruck und die Vielzahl an interessanten (Neben-)Quests hat mich tief und lange gefesselt. Auch wenn Animationen und generelle Interaktionen des Spielers sehr altbacken daherkommen, kann man in das Sternenmeer eintauchen. Dieses ist zwar recht leer, aber ist es denn mal belebt, gibt es jedes Mal etwas zu erleben. Das gilt dessen ungeachtet nicht unbedingt für die Haupt-Handlung: Diese bot freilich einige (gute und negative) Überraschungen, reizte jedoch ein komplettes alternatives Universum an Möglichkeiten nicht wirklich aus. Und das finde ich furchtbar schade.

The Outer Worlds

Kurz erwähnen möchte ich für alle Starfield-Enttäuschten daher noch ein annäherndes Fallout-Erlebnis in einer fremden Galaxis, das nicht den Rang und Umfang eines AAA-Spiels hat, aber Sarkasmus, Dystopie und die Erkundung mehrerer Planeten mit einer soliden Geschichte vereint: The Outer Worlds. Bereits 2019 erschienen und mit zwei DLCs zu Ende entwickelt, kommt es viel näher an ein „Fallout im Weltraum“ heran.

The Outer Worlds ist von den Machern von Fallout: New Vegas, aber spielt auf mehreren Planeten in einem entfernten Sternensystem

Jan-Frederik Timm

Nachdem ich mich mit dem Next-Gen-Update für The Witcher 3 (Test) über den Jahreswechsel endlich erstmals in die Welt des Hexers begeben hatte, hat sich meine Aktivität in Spielen schnell wieder auf das Testen von CPUs und im Anschluss Gaming-Notebooks mit GeForce RTX 4000 Laptop GPU beschränkt, wenngleich ich Wolfgang bei so gut wie jedem Technik-Test interessiert über die Schulter gesehen habe.

Doch im Spätherbst, als die Tage und das Zeitfenster für Sport im Freien wieder kürzer wurden, hat mich die Demo zur Pioneers of Pagonia aus dieser Gaming-Lethargie gerissen und jetzt im Early Access bin ich immer noch dabei. Ich spiele ohne festen „Zeitplan“, oft kürzer statt länger, da passt diese Art Spiel einfach perfekt, denn eine Runde weitersiedeln und dem eigenen Dorf beim Wuseln zusehen geht immer.

Pioneers of Pagonia im Test

Auf der virtuellen Redaktions-Weihnachtsfeier Anfang Dezember habe ich mit viel Freude zwar auch mal wieder in Counter-Strike 2 versucht (alle Ambitionen ad acta gelegt nach CS 1.6); aber bevor ich zu viel Zeit darin versenke, vergeblich alten Leistungsniveaus hinterherzujagen, werde ich mir dann doch erst einmal The Last of Us Part I und Alan Wake 2 zu Gemüte führen. Dass das echte Highlights des Jahres waren, glaube ich Wolfgang blind, und beide Titel sind definitiv eher mein Fall als Diablo IV oder Baldur's Gate 3 – diese Serien haben mich noch nicht gekriegt.

Christian Schnegelberger

Dieses Jahr kam so einiges an neuen Spielen raus, die es wert sind gespielt zu werden. Doch auch mein Tag hat nur 24 Stunden und so mussten wieder einige Titel die Wunschliste aka den Pile-Of-Shame füllen. Am meisten beschäftigt hat mich 2024 daher Shadow Gambit: The Cursed Crew. Mimimi Games' Abschiedsspiel ist sehr gelungen, kann mit den beiden kürzlich erschienene DLCs locker für rund 70 Stunden begeistern und wartet dazu doch mit einem sehr hohen Wiederspielwert auf. Einem zusätzlichen Durchgang steht somit nichts im Wege, es wollen immerhin auch noch weit über 100 Abzeichen erworben werden.

Shadow Gambit: The Cursed Creww (Bild: Mimimi Games)

Dahinter folgen Marvel's Guardians of the Galaxy, F1 23 und The Talos Principle 2. Das Action-Adventure im Marvel-Universium weiß durch actionhaltige Kämpfe, die launigen Streitigkeiten der Helden und sehr bunte wie abwechslungsreiche Level zu begeistern. Letztere sehen auf einem entsprechenden PC auch sehr gut aus. Die Technik hätte sowohl bei der Umsetzung des fehlerfreien Raytracings als auch kleineren Bugs ein bisschen Feinschliff vertragen können; die Lippensynchronität fehlt völlig. Manche Stellen in den Missionen sind zudem deutlich schwerer als die eigentlichen Boss-Kämpfe.

F1 23 kann immerhin den nicht besonders guten Vorgänger übertreffen und kommt auch wieder mit dem Story-Modus. Die Grafik-Engine ist immer noch die gleiche und entwickelt sich kaum weiter, aber zumindest konnte das Fahrmodell so angepasst werden, dass es mehr Vertrauen schafft. Ein größerer Sprung wäre bei F1 24 wirklich wünschenswert, ebenso wie weniger Bugs bei Release und den F1-World-Modus könnte Codemasters gerne streichen. Man wird ja noch träumen dürfen.

The Talos Principle 2 im Technik-Test

The Talos Principle 2 schließt das Jahr ab; ein nettes Puzzle-Adventure mit überraschend großem Umfang und sehr kreativen Rätseln, die mal mehr mal weniger Hirnschmalz fordern. Leider kann die Story-Präsentation und die allzu leblose Welt nicht mit der Rätsel-Qualität mithalten. Wieso die Entwickler die teilweise langen und langweilen Laufwege zwischen den Rätseln für eine gute Idee hielten, bleibt wohl ein Geheimnis.

Für 2024 freue ich mich bisher nur auf das neu erscheinende Commandos Origins, es wurde für irgendwann 2024 angekündigt. Mal sehen, ob der hohe Mimimi-Standard erreicht werden kann. Zusätzlich stehen Spider-Man 2 und Cyberpunk 2077: Phantom Liberty ganz oben auf der Liste.

Frank Hüber

Spiele, die ich dieses Jahr gespielt habe, kann ich an einer Hand abzählen: Counter-Strike 2, Super Mario Bros. Wonder, Overwatch 2 und The Last of Us Part I. Letzteres habe ich inzwischen zum dritten Mal angefangen. Zunächst auf der PlayStation 4 Pro, dann als Remake auf der PlayStation 5 und nun auf dem PC. Auf PlayStation 5 bin ich wenige Meter weiter als auf der PS4 Pro gekommen, bevor mich das Zielen auf anrennende Gegner in Szenen, in denen ich aus Versehen mal wieder zu laut war, hat verzweifeln lassen. Der PC mit Maus und Tastatur ist und bleibt das gewohnte Umfeld, in dem derartige Spiele für mich einfach weiterhin deutlich einfacher zu spielen sind. Was nun noch fehlt, um The Last of Us Part I vor dem Remaster von The Last of Us Part II für die PlayStation 5 – das Original liegt hier noch originalverpackt – durchzuspielen, ist in erster Linie Zeit.

Super Mario Bros. Wonder (Bild: Nintendo)

Counter-Strike kenne ich aus Zeiten, als Gooseman und cliffe noch jedem ein Begriff waren, man die Updates über die Uni-Standleitung auf ein Iomega Zip-Drive heruntergeladen hat, und mit der Pommesbude nicht den Imbiss um die Ecke meinte. Counter-Strike: Global Offensive habe ich gänzlich ausgelassen, in Counter-Strike 2 dieses Jahr aber zumindest die ein oder andere Stunde verbracht. Der Einstieg, nach Jahr(zehnt)en ohne Counter-Strike, ist schwer. Nicht mal die alten, gebindeten Kaufskripte funktionieren noch und ob der net-graph noch geht, damit ich das eigene Versagen auf den Lag schieben kann, habe ich gar nicht erst ausprobiert. Und warum zur Hölle haben plötzlich alle schnellere Reflexe als ich und treffen immer den Kopf? Und wo kommen „plötzlich“ die ganzen neuen Gänge auf Italy her?

Counter-Strike 2 (Bild: Valve)

Der Frust war groß, doch nach ein paar Stunden findet man sich deutlich besser zurecht und trifft plötzlich auch wieder den ein oder anderen Gegner. Als alter Verfechter von de_dust vermisse ich die Map aber immer noch, auch wenn es auch mich auf Public-Servern immer zur Verzweiflung gebracht hat, wenn meine T-Kameraden nicht zu A gerusht sind, sondern plötzlich alle im Gang angehalten haben.

Marek Lindlein

Das Jahr 2023 begann für mich mit einem zwei Jahre alten Titel: Cyberpunk 2077. Es war das von mir mit Abstand am häufigsten gespielte Spiel in den ersten Monaten des Jahres. Durch den Ableger Phantom Liberty und die zwei großen Patches, welche das Spielgefühl teils nochmal überarbeiten, zählt es für mich zu den aktuellen Releases mit dazu. Doch im wesentlichen bestimmt war das Jahr für mich durch eher ältere Titel wie Anno 1800, Hearts of Iron IV, Europa Universalis, New World, Hitman 3 und Satisfactory. Wirklich viele Spielstunden in einem 2023er Spiel hab ich nur in Cities Skylines II und Ratchet & Clank: Rift Apart.

Es ist paradox: Dieses Jahr hat meiner Ansicht nach soviele gute oder zumindest interessante Spiele hervorgebracht, aber wirklich gespielt hab ich kaum welche davon. Dabei wurde der berühmte „Pile of Shame“ immer größer und die gedankliche „To-do-Liste“ immer länger. Dead Space Remake ist für mich als Fan des Originals ein Muss und doch noch nicht in meiner Bibliothek, Forspoken ist trotz der Startschwierigkeiten ein interessanter Titel, für den mir schlichtweg die Zeit fehlt. Atomic Heart war lange auf meiner Wunschliste und dennoch warte ich auf eine GOTY-Edition im Sale. Diablo 4, Resident Evil 4, Last of Us 1, Alan Wake 2, Talos Principle 2 – alles wartet nur darauf, endlich durchgespielt zu werden, doch der Tag hat leider nur 24 Stunden.

Impressionen aus Secrets of the Obscure (Bild: ArenaNet)

Starfield ist da auch ein besonderer Kandidat: Installiert und angespielt – aber in dem Wissen, es würde mich Tage und Wochen fesseln, halte ich die Maus fern vom „Spielen“-Button. Abgesehen davon habe ich ein paar Spiele-Dauerbrenner: Guild Wars 2, Division 2 und zuletzt wieder vermehrt League of Legends. Und wenn gar nichts mehr geht, Workers & Resources geht immer.

Volker Rißka

In den Tenor, dass es total viele gute Spiele im Jahr 2023 gab, muss ich nicht auch noch einstimmen. Ohnehin spiel ich eher nicht die Blockbuster, die alle Jahre wieder erscheinen, habe aber zumindest Baldurs Gate 3 hier mal eine Chance gegeben. Doch wie zuvor bei The Last of Us war auch dort die Luft irgendwann einfach raus.

Kleinere Zwischendurch-Titel sind dann eher was für mich. Jagged Alliance 3 habe ich aufgrund der coolen Erinnerungen an alte Xcom-Zeiten gespielt, aber auch dort irgendwann dann aufgehört – irgendwie ist es einfach immer dasselbe. Company of Heroes 3 war auch so ein Beispiel, ich fand mich auf einer komischen Karte wieder und fand dort stets das gleiche aus drei Szenarien; innovativ ging auch mal anders. Und so sitze ich aktuell einfach mal an The Last Train Home. Das Spiel verbindet die beiden Themen irgendwie ein wenig und macht mir erst einmal Spaß. Und einer Runde nach Pagonien zur Entspannung kann ich auch etwas abgewinnen.

Last Train Home (Bild: Ashborne Games)

Auf meiner Wunschliste ganz oben steht Homeworld 3. Alle Vorgänger habe ich so oft durchgespielt, ich kann's gar nicht zählen. Die Story, die Stimmung, die Musik und ach ja, auch das Spiel, gerade Teil 1 und 2 waren super. Ich hoffe Teil 3 setzt dort an.

Nicolas La Rocco

Das Gaming-Jahr 2023 beschränkt sich bei mir auf den Release von Counter-Strike 2, das zuletzt vor allem im Rahmen einer digital abgehaltenen Redaktions- und Moderations-Weihnachtsfeier für viel Spaß und modernisierte Nostalgie gesorgt hat. Nachdem ich mit Counter-Strike: Global Offensive nie warm werden konnte und somit Counter-Strike: Source der letzte für mich spielbare Teil war, kann ich Counter-Strike 2 wieder etwas abgewinnen und kam auf Anhieb zurecht mit dem Shooter. GO hatte für mich im Vergleich zu Source (oder 1.6) stets ein schwammiges Mausgefühl, das CS2 meines Empfindens nach nicht mehr besitzt. An die teils deutlich anders gestalteten Maps musste man sich inmitten der kompetitiven Runden mit den Kollegen aber erst einmal gewöhnen.

Steffen Weber

Auf meinem Notebook mit Intel-Grafik aus der Ära vor Intel Arc fand Gaming nicht statt, wenn man von einer Runde Gartic Phone oder GeoGuessr absieht. Und wie wenig Zeit ich dieses Jahr mit der Nintendo Switch verbracht habe, hat mir Nintendo just heute Morgen mitgeteilt: „Your 2023 with Nintendo Switch“, so lautet der Betreff der E-Mail. Ein Screenshot sagt dabei alles.

Nintendo Switch Year in Review 2023
Nintendo Switch Year in Review 2023

Dabei habe ich Super Mario Wonder wirklich genossen. Als jemand, dessen erster Platformer Super Mario World auf dem SNES war, habe ich mich sofort abgeholt und zu Hause gefühlt. Die Kreativität in puncto Level-Design hat mich positiv überrascht und die Animationen sind detailverliebt schön. Etwas enttäuschend weil vergleichsweise einfach, eintönig und unspektakulär fand ich die Boss-Fights. Aber weil die so kurz sind, tröstet das nächste Level schnell darüber hinweg.

Mahir Kulalic

Mein Spielejahr 2023 bestand aus vielen Spielen, die nicht 2023 erschienen sind: Horizon Forbidden West, Ghost of Tsushima und Batman Arkham City habe ich dieses Jahr gespielt und mit allen hatte ich eine gute Unterhaltung, wenngleich insbesondere Ghost of Tsushima in der ersten Hälfte der Story etwas unemotional und in der Open World wunderschön, aber generisch und repetitiv war.

Doch auch das Jahr 2023 hatte für mich noch einige Highlights auf Lager: Hi-Fi Rush war als Shadow Drop im Game Pass eine wunderbar abgedrehte, humorvolle und liebevolle Geschichte, die man erfreulicherweise auch ohne zu viel Rhythmusgefühl abschließen und erleben konnte. Super Mario Bros. Wonder liefert gerade im Koop tolle Welten, viele überzeugende Details, beispielsweise Animationen beim Hüpfen in Röhren, und es ist gleichzeitig kurzweilig genug, um es auch mal zwischendurch einzuschieben. Ebenfalls aus dem Hause Nintendo hat The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom geschafft, mich wieder in den Bann von Hyrule zu ziehen. Nachdem ich anfangs etwas brauchte, damit der Funke bei der anteiligen Ähnlichkeit zu Breath of the Wild überspringt, haben mich das Erkunden des Untergrunds, die bekannten Gesichter, aber vor allem die neuen Fähigkeiten von Link begeistert. Das Gameplay ist wieder kreativ und funktioniert tadellos.

Resident Evil 4 Remake (Bild: Capcom)

Mein absolutes, persönliches Highlight war aber Resident Evil 4 Remake inklusive dem sehr guten DLC Separate Ways. Das Hauptspiel ist visuell packend, fängt den Geist des Originals super ein und schafft es gleichermaßen, das Spiel 18 Jahre später modern erscheinen zu lassen und ganz weit vorne auf Bestenlisten zu setzen. Resident Evil 4 war ein Meilenstein für Actionspiele und das Remake schafft es hervorragend, diese Wucht wiederzubeleben.

Während es ärgerlich ist, dass der Inhalt des DLCs – anders als bei allen Vorversionen mit Ausnahme der GameCube-Fassung – nicht sofort nach Ende der Hauptgeschichte verfügbar ist, ist der DLC von der handwerklichen Kompetenz, dem Unterhaltungswert und dem Umfang für 10 Euro ein No-Brainer. Die Leichtigkeit der Over-the-top-Geschichte der mysteriösen Agentin, die Perspektivwechsel zum Hauptspiel rund um Leon, aber vor allem einfach nochmal 6-7 Stunden mehr Resident Evil 4 sind alles gute Argumente dafür. Und ich habe es dann an einem Tag durchgespielt, klar.

Jan Wichmann

Nachwuchs, Umzug und ein neuer Job standen bei mir im Jahr 2023 an, folglich reduzierte sich mein Spielekonsum auf ein historisches Minimum. Als kleiner Potterhead war für mich natürlich Hogwarts Legacy ein Pflichtkauf, doch kam ich erst Wochen nach Release zum Spielen. Zwar konnte ich bislang kaum 10 Stunden in die Zaubererwelt abtauchen, doch brachten mich bereits diese ins Schwärmen und Staunen.

Ein weiteres Schmankerl war für mich die Ankündigung zu Commandos Origins. Konnte ich in meinen Kindheits- und Jugendjahren nichts mit der Commandos-Reihe und Genrebrüdern wie Desperados anfangen, haben mich eben jene Titel nun eingeholt, sodass ich in den letzten Monaten immer mal wieder Desperados 3 und die HD-Remaster-Versionen von Commandos 2 und 3 gespielt habe. Neben dem stationären Computer hat mich darüber hinaus ein Tablet-Spiel fasziniert. Die Rede ist von Return to Monkey Island, das zwar bereits 2022 erschien, jedoch im Sommer 2023 auf Smartphone und Tablet portiert wurde.

Return to Monkey Island (Bild: Terrible Toybox)

Bereits früher liebte ich den Charme und Wortwitz der Monkey-Island-Serie, woran sich bis heute nichts geändert hat. Wenn auch in diesem Jahr kaum gespielt, zähle ich mich selbst zu den World-of-Tanks-Spielern. Es ist für mich kurzweiliger und entspannter als die regulären Shooter und lässt mich nicht nach kürzester Zeit vor Frust verzweifeln.

Ein wirkliches Schlusslicht in Sachen Computerspiele mag ich mir aufgrund der kaum gespielten (neuen) Spiele und der wenigen Stunden Spielzeit in diesem Jahr gar nicht anmaßen zu küren. Einzig ein Versuch Counter-Strike 2 ließ mich nach nur einigen Minuten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Kann ich aktuell zwar spontan und willkürlich umherfliegende Schnuller, Tassen und Teller im Flug aus der Luft fangen, reichen diese katzenartigen Reflexe wohl nicht mehr aus, um bei Counter-Strike auch nur einen Stich zu sehen und so wurde das Spiel kurzerhand und schwer meckernd geschlossen.

Und eure High- und Lowlights des Gaming-Jahres?

Mit all diesen persönlichen Einblicken sind wir jetzt auf eure Sichtweisen gespannt: Könnt ihr euch einem Redakteur vielleicht vollends anschließen oder möchtet ihr einer Empfehlung entschieden widersprechen? Was hat euch überrascht und was habt ihr vermisst? Gerne könnt ihr in den Kommentaren berichten, welche der bereits genannten Spiele euch dieses Jahr ebenso beschäftigt haben und auf eure Erfahrungen eingehen. Und auch Hinweise zu euren Favoriten und noch gar nicht berücksichtigten Geheimtipps sind gerne gesehen: Wie war euer Gaming-Jahr 2023?

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