Stellaris Nexus: Mini-Stellaris ist auf Steam im Early Access erschienen

Update Fabian Vecellio del Monego
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Mit Stellaris Nexus verspricht Paradox eine vollwertige 4X-Erfahrung in nur durchschnittlich 60 Minuten Spielzeit pro Runde. Jetzt ist das rundenbasierte Mehrspieler-Globalstrategiespiel im Early Access auf Steam erschienen.

(K)ein Stellaris für Zwischendurch

Stellaris ist groß. Sehr groß sogar. Selbst, wer nicht die aktuell für alle Addons, Story Packs und Species Packs anfallende Summe von stattlichen 296,78 Euro bezahlen möchte, sondern nur das Grundspiel erwirbt, kann von der Komplexität des Echtzeit-Globalstrategiespiels oder der mitunter tagelangen Dauer einer einzigen Partie schnell überfordert werden, wenn nicht etwa schon Erfahrungen mit dem Genre gesammelt wurden. Das nicht von Paradox selbst entwickelte, sondern unter dem Indie-Label Paradox Arc an Whatboy Games ausgelagerte Stellaris Nexus soll Abhilfe schaffen.

Denn das kleinere Grand-Strategy-Brettspiel bedient sich bei Prämisse, Schauplatz und Artwork des Stellaris-Universums, soll die langatmige und äußerst komplexe Echtzeitstrategie aber in eine kompakte und zugänglichere Rundenstrategie für Zwischendurch packen. Es handelt sich nicht bloß um ein massiv beschleunigtes und entschlacktes Stellaris, sondern eigenständiges und von Grund auf neu entworfenes Gameplay. Stellaris Nexus soll den großen Bruder ergänzen und koexistieren – auch, um eine neue Zielgruppe zu adressieren. Denn mit Fokus auf Mehrspieler-Partien mit bis zu sechs Spielern (Stellaris erlaubt bis zu 32 Spieler in einer Lobby) und skillbasiertem Matchmaking verspricht Stellaris Nexus auch einen leichten E-Sports-Flair.

Spieler wählen zunächst eine aus drei Zivilisationen, die mit eigenen Stärken und Schwächen daher kommen sollen, und entscheiden sich anschließend für eine von jeweils drei Fraktionen innerhalb dieser Zivilisation. Gestartet wird auf einem Heimatplaneten, anschließend erfolgt der gewohnte Griff nach den Sternen. Der Fokus liegt dabei allerdings nicht auf Wirtschaft und Innenpolitik, sondern Strategie, Taktik und der Auseinandersetzung mit den Mitspielern. Paradox spricht griffig von „Social Strategy“ und meint damit Spionage, Sabotage, Verrat, Intrigen und Absprachen zwischen Spielern, die es zu brechen gilt, um das Übel nach Möglichkeit einem konkurrierenden Reich in die Schuhe zu schieben.

Early-Access-Start für 15 Euro

Inwiefern dieses Konzept aufgehen kann, wird sich zeigen müssen. Einige Stunden nach Release liegen auf Steam nur wenige Handvoll Nutzerrezensionen vor, die aber immerhin allesamt positiv ausfallen. Häufig angemerkt wird dabei: Stellaris Nexus sei kein Stellaris und kein Einzelspieler-Abenteuer – wer das erwarte, sei falsch. Spieler, die sich auf die schnelllebigeren Mehrspielerpartien einstellen können, hätten jedoch Spaß, so erste Spieler. Nexus sei einfach zu lernen und mit Freunden witzig, der taktische Tiefgang weiche aber viel RNG, also Zufall statt Strategie.

Stellaris Nexus kostet im Early Access zum Start rund 15 Euro. Den finalen Release planen die Entwickler für Mitte 2024, bis dahin soll das Spiel unter anderem um einen Ranglistenmodus, weitere Fraktionen und Anführer und eine Story-Kampagne erweitert werden. Die Systemanforderungen des 1 GB großen Spiels fallen – wenig überraschend – sehr niedrig aus; empfohlen werden eine Vierkern-CPU mit acht Threads, 8 GB Arbeitsspeicher und eine GeForce GTX 660 oder Radeon HD 7790.

Update

Einen Monat nach Release haben nun rund 300 Spieler Stellaris Nexus auf Steam bewertet. Dabei würden 94 Prozent der Rezensenten den Titel weiterempfehlen, sodass die Wertungen insgesamt „sehr positiv“ ausfallen. Stellaris Nexus überzeuge als schnelles Online-Brettspiel, das in vielerlei Hinsicht an Twilight Imperium erinnere, erzählen einige Spieler. Durch simultane Runden und schnelle Berechnungen, die per Computer und nicht von Hand ausgeführt werden müssen, könne eine beim physischen Spiel vergleichsweise lange Spielzeit von bis zu 10 Stunden erfolgreich auf nur 1 bis 2 Stunden kondensiert werden. Notwendigkeit sei aber, dass Stellaris Nexus zusammen mit Freunden angegangen werde. Wer allein spiele, verpasse leicht die elementare Gruppendynamik, die derartige Brettspiele erst spaßig werden lasse.