TES V: Skyrim Special Edition: Bethesda bringt Paid Mods zurück
Bethesda nimmt einen zweiten Anlauf, um Bezahlmods über das RPG-Evergreen Skyrim zu etablieren. Dazu wird die schon vor Jahren eingeführte Verkaufsplattform Creation Club überarbeitet, während Hürden abgebaut werden – der Verkauf von Mods wird damit einfacher gemacht.
Seit dem jüngsten Update für die Special Edition von Skyrim, die zugleich Unterstützung für Widescreen-Auflösungen (21:9, 32:9) und das Steam Deck mitbringt, heißt der Creation Club ab sofort Bethesda Game Studios Creations. Mods können damit direkt aus dem Spiel heraus betrachtet und heruntergeladen werden. Bisherige Creation-Club-Inhalte in kostenlosen und kostenpflichtigen Arten sind nun in einem separaten Menü gebündelt.
Statt Mods im Auftrag von Bethesda zu entwickeln, vertreiben Modder ihre Werke nun direkt. Um zu verkaufen, müssen sie jedoch zunächst Teil des „Verified Creator Program“ werden. Eine Bewerbung erfordert hauptsächlich den Nachweis von Fähigkeiten durch das Einsenden eines Portfolios von Arbeiten. Im Anschluss können Werke über das Creations-Menü verkauft werden. Verifizierte Ersteller bekommen einen Anteil an den Erlösen. Die Mods möchte Bethesda allerdings vor dem Verkauf prüfen. Wie hoch der Anteil für Modder ausfällt, verrät Bethesda nicht. Auch die Preisgestaltung ist nicht ganz frei: Modder können aus einer Reihe von Optionen wählen, schreibt Bethesda in den FAQ.
Einschränkungen werden für die Personengruppe zurückgefahren. Es gibt keine Limitierungen für Voice-Over-Vertonungen, es muss nicht in mehrere Sprachen übersetzt werden und vor allem muss die Mod nicht zur Lore des Spiels passen und nicht via Patch veröffentlicht werden. Verkauft werden kann damit alles - wer Autos und Maschinengewehre in Sykrim bauen möchte, kann das tun und davon finanziell profitieren. Mod müssen allerdings ohne weitere Modifikationen lauffähig und neu sein. Geld für bestehende Mods dürfen Kreativschaffende nicht verlangen – diese Option hatte bei der Einführung des Creation Clubs in Skyrim für heftige Diskussionen bezüglich des Charakters von Mods und die Wertschätzung der Werke durch die Community gesorgt.
Paid Mods sind zurück
Bethesda belebt mit dem neuen Creation Club ein eigentlich altes Konzept wieder, das vor acht Jahren zusammen mit Valve kurzzeitig eingeführt und nach massiver Kritik schnell wieder begraben wurde. Schon damals hatte Bethesda allerdings unterstrichen, an der grundsätzlichen Idee festhalten zu wollen. Damit schließt sich ein Kreis, die einzige größere Neuerung gegenüber der ursprünglichen Idee ist lediglich der Prüfprozess für Mods. Wie es weitergeht, verrät Bethesda ebenfalls schon: Das Verified Creator Program solle auf so viele Spiele wie möglich ausgeweitet werden. Angekündigt ist es allerdings nur für Sykrim, sichere weitere Kandidaten werden Fallout 4 sein, für das es bereits Creation-Club-Inhalte gibt, sowie das aktuelle RPG-Epos Starfield (Test).
Warum das Sci-Fi-Rollenspiel nicht zum Start eingebunden wird, liegt auf der Hand: Angesichts immer schlechterer Wertungen und einer hilflos wirkenden PR-Abteilung, die Spielern zu erklären versucht, wie sie darin Spaß haben können, braucht der Titel keine weiteren negativen Schlagzeilen. Für Skyrim gibt es zudem eine etablierte Modding-Community, die sich für das Konzept gewinnen lässt, und eine geringere Chance, Verkaufszahlen zu torpedieren.
Alternative zu Live Service?
Das Festhalten an Bezahlmods und ihre „Wiedereinführung“ zeigen deutlich, dass Bethesda an der Idee unbedingt festhält. Für den Publisher scheint das Konzept langfristig eine Alternative zu sein, mit dem der Mehrwert der eigenen Spiele – Open-World-Sandbox-Titel mit aktiver Modding-Community – monetarisiert werden kann. So ließe sich für das Unternehmen der gleiche finanzielle Effekt wie mit Live-Service-Spielen erzielen – ohne selbst Arbeit für Inhalte aufwenden zu müssen.