The Day Before: Steam-Keys werden für hunderte Euro angeboten
Das Anfang Dezember veröffentliche The Day Before ist nicht mehr direkt über die Plattform Steam käuflich, nachdem nicht nur Spieler enttäuscht wurden, sondern auch Entwickler Fntastic das sinkende Schiff verlassen hat. Aber über Drittanbieter lassen sich weiterhin Aktivierungsschlüssel kaufen und auf Steam einlösen.
Preissteigerungen von über 500 Prozent
Die Steam-Keys für The Day Before werden dabei zu beträchtlichen Preisen feilgeboten, wie Kotaku zuerst berichtete: Anbieter auf beispielsweise K4G verlangen Summen von bis zu 1000,00 Euro; bei 199,00 Euro geht es los. Auf Kinguin werden derzeit 499,00 Euro fällig. Beim Vergleich der Angebote mit dem offiziellen ehemaligen Preis auf Steam in Höhe von 38,99 Euro lässt sich eine Preissteigerung in Höhe von 510 Prozent feststellen, selbst wenn das günstigste Angebot herangezogen wird.
Steam entfernte Spiel
The Day Before wurde am 7. Dezember 2023 auf Steam veröffentlicht und gilt seitdem als Negativbeispiel für die Videospielindustrie. Als Community-Liebling bei Ankündigung gefeiert, entpuppte sich das Open-World-MMO bei Veröffentlichung nicht nur als unfertiges Spiel, sondern auch als eines, das ganz anders war als zuvor in Trailern präsentiert. Bereits zur Veröffentlichung sanken die Spielerbewertungen deshalb ins Bodenlose – selbst IGN, üblicherweise für hohe Wertungen bekannt, vergab nur 1/10 Punkte. Nur vier Tage später schloss das Studio hinter The Day Before dann die Pforten, das Spiel sei ein finanzieller Fehlschlag. Als Reaktion auf die negativen Bewertungen und die Studioschließung hat Valve den Verkauf von The Day Before am 11. Dezember eingestellt; der Erwerb direkt via Steam ist seitdem nicht mehr möglich.
Einlösen von Keys dennoch möglich
Zwar lässt sich The Day Before nicht mehr auf Steam kaufen, aber gleichwohl noch von Käufern spielen und auch über Spielschlüssel in der Bibliothek aktivieren. Auf der Plattform ist es üblich, dass sich Keys auch von Spielen einlösen lassen, die Steam bereits verlassen haben. Als Beispiel nennt Kotaku etwa das originale Prey aus 2006.
Weiterhin spielbar
Zurzeit ist das Spiel trotz abgesprungenem Entwickler und eingestelltem Verkauf weiterhin spielbar: Laut SteamDB werden die Server gegenwärtig noch von 50 bis 100 Spielern gleichzeitig bevölkert – Tendenz sinkend. Bis der Mehrspieler-Modus und damit das gesamte Spiel offline genommen wird, ist es allerdings nur noch eine Frage der Zeit, wie Fntastic im Abschiedsbrief auf X bereits andeutete, denn die Finanzierung der Serverkosten sei nicht gesichert.