AI im Auto: VW nutzt Chat GPT, Mercedes-Benz eine persönliche KI
Bei BMW zieht Amazons KI ein, Volkswagen hat zur CES wiederum die Integration von ChatGPT in das Infotainment-System angekündigt. Mercedes-Benz sagt hingegen noch nicht, auf welches Large Language Model (LLM) der „Virtual Assistant“ als Neuerung in MB.OS setzt, verspricht aber eine sehr persönliche KI.
ChatGPT zieht im VW ein
Volkswagen hat ChatGPT dabei nicht selbst an den eigenen Assistenten „IDA“ angedockt, sondern greift auf den Chatbot „Chat Pro“ vom US-Anbieter Cerence zurück, der wiederum auf das LLM von OpenAI zurückgreift.
Die neuen Fähigkeiten soll das System immer dann nutzen, wenn das bisherige die gestellte Aufgabe nicht erledigen kann: Die Heizungstemperatur können Kunden demzufolge immer noch direkt im Auto per Sprachbefehl anpassen lassen, über Sehenswürdigkeiten am Reiseziel informiert dann wiederum die KI von OpenAI. Bei der Stimme des Assistenten macht das keinen Unterschied, gut möglich jedoch, dass der Technologie-Bruch bei den Formulierungen hörbar wird.
Mit „Hallo IDA“ oder der Taste auf dem Lenkrad wird der digitale Assistent aktiviert. IDA erkennt automatisch, ob eine Fahrzeugfunktion ausgeführt, ein Ziel gesucht oder die Temperatur verändert werden soll. Erst wenn die Anfrage nicht durch das Volkswagen System beantwortet werden kann, wird sie anonymisiert an die KI weitergeleitet und die bekannte Volkswagen Stimme antwortet. ChatGPT erhält dabei keinerlei Zugriff auf die Fahrzeugdaten, Fragen und Antworten werden im Sinne eines bestmöglichen Datenschutzes umgehend gelöscht.
Die neuen Fähigkeiten sollen „mit der neuesten Infotainmentgeneration“ in folgenden Modellen angeboten: ID.7, ID.5, ID.4, ID.3 (MEB-Plattform), neuer Tiguan, neuer Passat sowie neuer Golf (MQB-Evo-Plattform). Weitere Details nennt die Pressemitteilung noch nicht.
Mercedes-Benz zeigt MBUX Virtual Assistant
Mercedes-Benz hatte bereits im Juni 2023 einen Beta-Test zur Integration von ChatGPT in aktuellen MBUX-Plattformen in den USA gestartet, der Umfang entsprach dem, was VW jetzt gezeigt hat. Zur CES 2024 geht Mercedes-Benz allerdings noch einen Schritt weiter und stellt für zukünftige Fahrzeuge, die mit MB.OS auf den Markt kommen, einen ganz neuen Assistenten in Aussicht: den Virtual Assistant.
Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert hatte Mercedes diesen AI-Assistenten mit dem Konzeptfahrzeug Vision EQXX vor einem Jahr zur CES 2023. Jetzt hat er einen Namen.
Welches LLM dahinter steckt, erwähnt Mercedes-Benz trotz der frühen Kooperation mit OpenAI im vergangenen Jahr interessanterweise nicht. „Der MBUX Virtual Assistant nutzt die Vorteile großer Sprachmodelle“, heißt es lediglich pauschal. Gut möglich, dass der Hersteller für MB.OS auf Googles Angebot wechseln wird, zur Ankündigung von MB.OS mit Google Maps für die Navigation hatte der Hersteller aus Stuttgart schon in diese Richtung gedeutet. Eventuell ist die finale Entscheidung aber auch noch nicht gefallen. Das erste Fahrzeug mit MB.OS 1.0 soll 2024 vorgestellt werden und 2025 auf den Markt kommen.
Wie in der Studie setzt auch der finale MBUX Virtual Assistant auf einen „einen „lebendigen“ Stern-Avatar“, der vier Persönlichkeitsmerkmale aufweisen soll: Er soll natürlich, vorausschauend, empathisch und persönlich. Der Avatar soll in der Lage sein, verschiedene Stimmungen und Gemütszustände auszudrücken. Auf dem Weg soll ein „hyperpersonalisiertes Kundenverhältnis“ zustande kommen.
Die Emotionen reichen von ruhig über aufgeregt bis hin zu sensibel. Weitere Animationen zeigen, ob der virtuelle Assistent gerade spricht, zuhört, nachdenkt, einen Vorschlag macht oder eine Warnung gibt.
MB.OS ist nicht nur ein vollständig neues Betriebssystem von Mercedes-Benz, es wird auch auf eine ganz neue Hardware-Plattform setzen, die in Zusammenarbeit mit Nvidia entwickelt wurde. Die grafische Oberfläche wird mithilfe der Engine Unity gerendert.
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