AMD Radeon RX 7600 XT im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und OC
4/5Lautstärke & Kühlung
Die XFX Radeon RX 7600 XT Qick 309 ist unter Last weder eine leise noch eine laute Grafikkarte. Mit einer Lüfterdrehzahl von 1.240 Umdrehungen pro Minute lassen sich 34 dB messen. Damit sind die Lüfter beim Spielen gut zu hören, halten sich jedoch im Hintergrund und stören nicht. Für die meisten Gamer wird der Geräuschpegel absolut ausreichend sein. Wer dagegen einen wirklich leisen PC haben möchte, sollte sich nach einem anderen Custom-Design umsehen.
Damit ist die Radeon RX 7600 XT Qick 309 ein halbes Dezibel lauter als AMDs eigenes Design der Radeon RX 7600. Das konkurrierende Partnermodell MSI GeForce RTX 4060 Ventus ist dagegen mit 40,5 dB richtig laut.
Die Lüfterdrehzahl ist nicht ganz konstant
Beim Lüfterverhalten zeigt sich die Radeon RX 7600 XT Qick 309 etwas unruhig. Wie am Verlaufsdiagramm der Lüfterdrehzahl zu erkennen ist, hat XFX die Hysterese der Ventilatoren offenbar nicht korrekt eingestellt. Die drei Exemplare wechseln die Drehzahl andauernd um etwa 30 RPM. Immerhin fällt dies nur auf, wenn man mit dem Ohr nahe ans Gehäuse geht. Dennoch sollte das eigentlich nicht so sein.
Bezüglich elektronischer Störgeräusche gibt es nichts Negatives zu berichten, hier hält sich die XFX-Grafikkarte angenehm zurück. Es ist ein leichtes Zurren unter Last zu hören, davon abgesehen gibt es abseits sehr hoher Frameraten aber keine unangenehmen Störgeräusche.
Temperaturen unter Last
XFX Radeon RX 7600 XT Qick 309 bleibt beim Spielen kühl, höher als 80 °C steigt die GPU-Hotspot-Temperatur nicht. Damit handelt es sich im Testfeld um die zweitkühlste Radeon-Grafikkarte, nur das Referenzdesign der Radeon RX 7900 XT ist nochmals leicht kühler. Die Hotspot-Temperaturen zwischen AMD- und Nvidia-Modellen lassen sich nicht direkt miteinander vergleichen, weswegen sich kein direkter Vergleich zur GeForce RTX 4060 ziehen lässt.
Auch bei den Edge-Temperaturen ist die Radeon RX 7600 XT Qick 309 sehr kühl und der GDDR6-Speicher ist für Radeon-Verhältnisse mit 85 °C ebenso auf angenehmer Betriebstemperatur – alle aktuellen Radeon-Beschleuniger der RDNA-3-Generation operieren wärmer. Da die kleinen Lovelace-GPUs keinen auslesbaren Temperatursensor für den Speicher haben, lässt sich auch hier kein direkter Vergleich ziehen.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
Die Radeon RX 7600 XT im Custom-Design von XFX ist bei der Idle-Leistungsaufnahme ein zweischneidiges Schwert. Auf dem Windows-4K-Desktop benötigt die Grafikkarte bei 60 Hz gut 9 Watt, die damals getestete GeForce RTX 4060 mit 17 Watt dagegen deutlich mehr – doch ist das Ergebnis ungewöhnlich schlecht für eine GeForce RTX 4000.
Mit 144 Hz hat die Radeon RX 7600 XT dagegen so ihre Schwierigkeiten, mit 21 Watt erzielt sie den höchsten Wert aller RDNA-3-Modelle. Das Ergebnis ist reproduzierbar, auch zwei weitere bereits vermessene Custom-Designs von Asus und Sapphire zeigen dasselbe Verhalten. Die Radeon RX 7600 mit der gleichen GPU benötigt mit 18 Watt etwas weniger Energie, die Radeons auf Navi-32-Basis begnügen sich mit 15 Watt. Und damit zieht die GeForce RTX 4060m it 18 Watt dann auch weniger Energie als die neue AMD-Grafikkarte.
Aber immerhin: Im Dual-Monitor-Betrieb und bei der Videowiedergabe zeigt die Radeon RX 7600 XT dann wieder das gewohnte Verhalten und schneidet mit 144 Hz kaum schlechter als oder vergleichbar wie bei 60 Hz ab. Einzig beim Fensterbewegungstest gilt dies mit 29 zu 41 Watt nicht, das trifft aber auf alle Grafikkarten in diesem Testszenario zu.
Leistungsaufnahme in Games
AMD nennt für die Radeon RX 7600 XT eine typische Leistungsaufnahme von 190 Watt und daran hält sich die XFX Radeon RX 7600 XT Qick 309 auch. Beim Spielen lassen sich unter Volllast je nach Auflösung 194 oder 195 Watt messen, was mit der internen Telemetrie gut übereinstimmt.
Damit benötigt die Radeon RX 7600 XT beim Spielen genau 35 Watt mehr als die Radeon RX 7600, während die GeForce RTX 4060 in einer völlig anderen Liga unterwegs ist: Die Nvidia-Grafikkarte gibt sich mit 125 Watt zufrieden. In Verbindung mit einem FPS-Limiter lässt sich in den passenden Games allerdings auch mit der Radeon RX 7600 XT Energie sparen. Im Testszenario genehmigt sich die Radeon RX 7600 XT mit 138 Watt dann 57 Watt weniger.
Die Anforderungen an ein Netzteil sind gering
Bei den Lastspitzen verhält sich die Radeon RX 7600 XT wenig verwunderlich wie die Radeon RX 7600, nur auf etwas höherem Niveau. Beim Spielen zeigen sich Lastspitzen von bis zu 247 Watt – 28 Watt mehr als bei der Radeon RX 7600. Die GeForce RTX 4060 kommt bei dieser Messreihe auf 174 Watt und belastet damit das Netzteil weniger – jedoch ist auch die Radeon RX 7600 XT diesbezüglich auf einem niedrigen Niveau. Für die AMD-Grafikkarte ist ein mittelstarkes bis verhältnismäßig schwaches Netzteil ausreichend.
Beim plötzlichen Wechsel vom Idle-Modus zu Volllast lassen sich maximal 236 Watt messen, was ebenso unproblematisch ist. Erneut sind die Radeon RX 7600 und vor allem die GeForce RTX 4060 diesbezüglich besser, alle drei Grafikkarten verhalten sich aber unauffällig.
Perzentil | Leistungsaufnahme |
---|---|
0,1% Perzentil | 241 Watt |
1% Perzentil | 237 Watt |
5% Perzentil | 233 Watt |
10% Perzentil | 229 Watt |
15% Perzentil | 226 Watt |
20% Perzentil | 223 Watt |
25% Perzentil | 219 Watt |
30% Perzentil | 215 Watt |
35% Perzentil | 207 Watt |
40% Perzentil | 197 Watt |
45% Perzentil | 193 Watt |
50% Perzentil | 190 Watt |
Energieeffizienz in FPS pro Watt
In Sachen Energieeffizienz schneidet die Radeon RX 7600 XT nicht gut ab. AMD hat die kleine Navi-33-GPU ziemlich geprügelt, entsprechend fällt das Performance-pro-Watt-Verhältnis noch mal 11 Prozent schlechter als bei der Radeon RX 7600 aus, die diesbezüglich auch schon ziemlich schlecht abschnitt Die Radeon RX 6650 XT ist kaum weniger effizient, auch wenn angemerkt werden muss, dass es sich um praktisch den gleichen Fertigungsprozess handelt – RDNA 3 ist an sich einfach nicht großartig effizienter als RDNA 2.
Nvidias Ada-Lovelace-Architektur spielt derweil in einer gänzlich anderen Liga: Die GeForce RTX 4060 liefert mal eben 47 Prozent mehr FPS pro Watt
In Verbindung mit einem FPS-Limiter sieht es immerhin etwas freundlicher für die Radeon RX 7600 XT beim Vergleich im AMD-Lager aus, denn dann arbeitet die Grafikkarte plötzlich 15 Prozent effizienter als die Radeon RX 7600. Als „Ausgleich“ rückt die Radeon RX 6650 XT auf bis zu 2 Prozent an die neue AMD Grafikkarte heran – was erneut zeigt, dass mit RDNA 3 bezüglich der Leistungsaufnahme etwas nicht stimmt.
Die Radeon RX 7600 XT lässt sich kaum übertakten
Das Übertaktungspotenzial der Radeon RX 7600 XT ist gering. Das liegt schlicht daran, dass der Treiber den tatsächlich anliegenden Takt bei rund 2.770 MHz limitiert. Selbst wenn im Treiber die maximal möglichen 3.200 MHz eingestellt werden, taktet das Testsample der XFX Radeon RX 7600 XT Qick 309 keinen MHz über die 2.770-MHz-Marke. Und da die Radeon RX 7600 XT ohnehin schon in dieser Region arbeitet, tut sich beim GPU-Takt in Verbindung mit einer maximierten Leistungsaufnahme von etwa 228 Watt kaum etwas.
Einzig der GDDR6-Speicher lässt sich ordentlich übertakten. 10.000 MHz lassen sich maximal im Treiber einstellen. Mit bis zu 9.748 MHz arbeitet der VRAM fehlerfrei, was einem Plus von 748 MHz entspricht.
Die Radeon RX 7600 XT legt in Spielen durch das Übertakten um etwa 4 Prozent an FPS zu. Die Leistungsaufnahme steigt dabei um ca. 13 Watt an – ein höherer möglicher GPU-Takt würde deutlich mehr Energie kosten.