Copilot Pro: Bezahlversion integriert KI-Assistenten in Microsoft-365-Apps
Microsoft bietet nun ebenfalls eine kostenpflichtige Variante des KI-Assistenten Copilot an. Das Abo-Paket beinhaltet zusätzliche Funktionen wie die Integration in bestimmte Microsoft-365-Apps. Damit zieht man mit OpenAI gleich, die mit ChatGPT Plus eine leistungsfähigere Variante im Angebot haben.
Erhältlich ist Copilot Pro für Privatnutzer ab 22 Euro pro Monat. Diese erhalten dann auch in Zeiten mit Spitzenlast einen Zugang zu den leistungsfähigen GPT-4- und GPT-4-Turbo-Modellen, beschleunigt wird auch das Generieren von Bildern über den Bing Image Creator, der nun Designer heißt. Verfügbar ist Copilot Pro unter Windows, macOS und iPadOS sowie online.
Die interessante Pro-Funktion ist aber die Integration in ausgewählte Microsoft-365-Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint, OneNote und Outlook. Hier soll der KI-Assistent zum Alltagshelfer werden, der geräte- und anwendungsübergreifend den Nutzer unterstützt. Die Umsetzung ist aber noch nicht abgeschlossen. So sind etwa die Excel-Funktionen derzeit nur in einer englischen Vorschauversion verfügbar.
Copilot | Copilot Pro |
---|---|
GPT-4 und GPT-4 Turbo außerhalb der Spitzenlast | Bevorzugter Zugang zu GPT-4 und GPT-4 Turbo |
Designer mit 15 Boosts pro Tag | Designer mit 100 Boosts pro Tag |
Plug-ins und GPTs | Plug-ins und GPTs |
Online, über App oder als Windows-Version | Zusätzlich Integration in Microsoft 365-Apps |
Erforderlich ist zudem ein Microsoft-365-Single- oder -Family-Abonnement, das Kunden separat kaufen müssen. Die Single-Version ist ab 69 Euro pro Jahr bzw. 7 Euro im Monat erhältlich. Gemeinsam mit dem Abo-Preis für Copilot Pro zahlen Kunden somit zwischen 25 und 30 Euro pro Monat, um den KI-Assistenten im Office-Bereich zu nutzen.
Das technische Grundgerüst bietet OpenAI, somit profitieren Copilot-Nutzer auch von den ChatGPT-Neuerungen. Neben den Plugins werden von nun auch die GPTs unterstützt – also die von Nutzern individuell angepassten ChatGPT-Varianten, die mittlerweile über einen Store abrufbar sind. Bei Microsoft heißen diese nun Copilot GPT.
Copilot ergänzt Microsoft-365-Pakete für Unternehmen
In der Unternehmensvariante ist der Copilot ohnehin kostenpflichtig, dieser wird ebenfalls direkt in die Office-Anwendungen integriert. Buchen lässt sich der KI-Assistent, wenn Firmen eine Lizenz für Microsoft 365 Business Standard und Premium oder eine Lizenz für Microsoft 365 E3 bzw. E5 nutzen. Somit können auch kleine Unternehmen den KI-Assistenten nutzen, das seit dem Start im November geltende Minimum von 300 Arbeitsplätzen fällt weg, heißt es in der Mitteilung.
Die Kosten starten ab 28,10 Euro monatlich mit dem Jahrespaket und ergänzen die bestehenden Microsoft-365-Lizenzen. Auch bei Unternehmen gilt: Die Preise für den Copilot übersteigen die Kosten, die Unternehmen für einen Business-Standard- oder Premium-Zugang zahlen müssen.
Abo-Versionen der KI-Assistenten
Indem Microsoft den Copilot um die kostenpflichtige Abo-Version ergänzt, zeichnet sich ein generelles Geschäftsmodell ab: Die Standard-Varianten der KI-Assistenten sind kostenlos, für Zusatzfunktionen müssen Kunden zahlen. Das Vorbild ist OpenAI mit ChatGPT Plus, Microsoft spiegelt im Prinzip das Angebot des KI-Entwicklers, der auch technischer Zulieferer und Premium-Partner ist.
Spannend wird nun, inwieweit Microsoft so die Bekanntheit des KI-Assistenten steigern kann. Bislang kann man OpenAI nicht einholen, obwohl etwa die kostenlose App mit dem Zugang zu GPT-4 und Dall-E 3 bereits Funktionen bietet, die bis dato der Abo-Variante ChatGPT Plus vorbehalten waren. Laut einer Analyse von TechCrunch kommt die Copilot-App für Android und iOS im Zeitraum vom 28. Dezember bis zum 5. Januar auf 2,1 Millionen Download, während die ChatGPT-App rund 4,2 Millionen mal heruntergeladen worden ist. Und die ChatGPT-App ist bereits deutlich länger verfügbar als die Copilot-App, die rund um Weihnachten einen stillen Start hinlegte.
Google plant ebenfalls eine kostenpflichtige Variante seines KI-Assistenten. Bard Advanced soll das leistungsfähigste Modell der Gemini-Serie – Gemini Ultra – nutzen. Meldungen zufolge, die sich auf Quellcode-Einträge beziehen, wird Googles Abo-Dienst ebenfalls rund 22 US-Dollar kosten.