Gaming-Notebooks: Für AMD Radeon RX 7000M war die CES ein Desaster
Für AMDs mobile Grafikkarten hat sich die CES 2024 als ein Desaster erwiesen. Jeder OEM hatte eine ganze Bandbreite an neuen Gaming-Notebooks dabei, kein einziges hatte eine Radeon RX 7000M mit an Bord – und das, obwohl es bei der Konkurrenz auch keine neuen Produkte gab. Besonders bitter: Bestehende Designs fielen sogar weg.
Letztes Jahr lief schon schlecht
AMD hatte Radeon RX 7000 Mobile vor einem Jahr zur CES vorgestellt. Mit RX 7700S, 7600S, 7600M und 7600M XT wurden vier verschiedene Produkte auf Basis der Navi-33-GPU aufgelegt.
Keine davon konnte den Vorgängern, die es bis zu einer Radeon RX 6850M XT auch zu kaufen gab, leistungstechnisch nahe kommen, wie ein Test der Radeon RX 7600S anhand des Asus TUF Gaming A16 drei Monate später zeigte. Doch immerhin konnte die kleinste GPU der Serie mit der GeForce RTX 4060 Laptop GPU mithalten, wenn beide auf einem vergleichbaren TDP-Niveau liefen und Raytracing deaktiviert war.
Das große Problem: Das TUF Gaming A16 war zu diesem Zeitpunkt das einzige Notebook in Deutschland mit einer der vier neuen GPUs auf RDNA-3-Basis. Und daran hat sich im weiteren Verlauf des Jahre 2023 auch quasi nichts mehr geändert: Der Preisvergleich listet hierzulande auch Anfang 2024 nur dieses eine Notebook mit dieser einen GPU sowie das Dell Alienware m16 R1 mit der Radeon RX 7600M XT – das war es.
Die später im 4. Quartal 2023 vorgestellte Radeon RX 7900M auf Navi-32-Basis gab es exklusiv als neue Ausstattungsvariante des Alienware m18 R1, aber nicht im deutschen Online-Store.
Doch mit der späten Vorstellung des neuen mobilen Topmodells stand die Frage, ob die CES 2024 mehr Design-Wins bringen wird, wenn OEMs die Plattformen ohnehin anfassen, im Raum.
Das Jahr 2024 beginnt noch schlechter
Zum Abschluss der CES 2024 lautet die Antwort eindeutig „Nein“. Nicht nur, dass es nach Kenntnis der Redaktion keine neuen Notebooks mit Radeon RX 7000 Mobile gegeben hat, auch sind m16 R2 und m18 R2 auf ein reines GeForce-RTX-4000-Angebot gewechselt – zumindest aktuell gibt es die RDNA-3-Konfigurationen nicht mehr.
Dasselbe gilt für das neue Asus TUF Gaming A16 (2024), das in Kombination mit einem Prozessor vom Typ AMD Dragon Range (7x45HX) noch vor einem Jahr ein AMD-Advantage-Vorzeigeprodukt gewesen ist. Immerhin ist es beim Ryzen 9 7945HX als CPU geblieben. Vom 2022 noch mit AMD Ryzen 6900HS und Radeon RX 6800S von AMD CEO Dr. Lisa Su persönlich vorgestellten Corsair Voyager a1600 (Test) bzw. einem Nachfolger fehlt ebenfalls jede Spur.
Auch die großen mobilen Ryzen tun sich schwer
Stichwort mobile CPUs von AMD: Während sich AMDs mobile APU (Serien U und HS) weiterhin gut am Markt behaupten und viele Hersteller AMDs Phoenix-Refresh alias Ryzen 8000 „Hawk Point“ zur CES übernommen haben, tun sich auch die HX-CPUs auf Basis von „Dragon Range“, die auf Gaming-Notebooks zielen, weiterhin schwer. Die Prozessoren entsprechen wie Intels HX-Serie den großen Desktop-Modellen auf einem BGA-Package.
31 Produkte listet der Preisvergleich von vier Herstellern, doch dahinter stehen ganze sieben Plattformen, die auf eine der HX-CPUs von AMD setzen. Der von AMD im Herbst 2023 präsentierte Ryzen 9 7945HX3D, der einem Ryzen 9 7950X3D entspricht, kam bis dato ebenfalls nur in einer Variante des Asus ROG Strix Scar 17 zum Einsatz, das in Deutschland nicht mehr verfügbar ist.
Nicht einmal diese X3D-CPU konnte OEMs zur CES dazu verleiten, Dragon-Range-Designs (mit GeForce) ins Portfolio aufzunehmen. Mit Intels HX-CPUs gibt es hingegen 203 Produkte.
Radeon RX 7600M XT in zwei Mini-PCs
Dass es am Ende doch Produkte mit mobiler RDNA-3-GPU zur CES 2024 zu sehen gab, bleibt vor diesem Hintergrund nicht mehr als eine Randnotiz: Sowohl Minisforum als auch Geekom haben Mini-PCs mit Radeon RX 7600M XT vorgestellt. Der eine in Kombination mit Hawk Point, der andere sogar kombiniert mit Dragon Range. Für AMD sicherlich nur ein schwacher Trost.