Grafikkarten-Generationen im Test: GeForce GTX 1070, RTX 2070, 3070 & 4070 im Vergleich

DevPandi
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Grafikkarten-Generationen im Test: GeForce GTX 1070, RTX 2070, 3070 & 4070 im Vergleich

Wie viele FPS liefert eine GTX 1070 in aktuellen Spielen? Und wie viel schneller ist die RTX 4070 in Dauerbrennern wie Anno 1800 oder Overwatch 2? ComputerBase vergleich vier Generationen aus Nvidias 70er Serie: GeForce RTX 4070 vs. RTX 3070 vs. RTX 2070 vs. GTX 1070 in zehn Spielen im Test.

Die Motivation hinter diesem Test

ComputerBase testet regelmäßig Grafikkarten und hat dazu erst im Dezember 2023 den Testparcours wieder angepasst, ebenso wird die Grafikkartenrangliste mit aktuellen Kaufempfehlungen monatlich aktualisiert.

Der normale Testparcours wechselt in Anbetracht neuer Games, Spiele-Patches und Treiber regelmäßig, sodass Grafikkarten, die drei oder gar vier Generationen alt sind, aus Zeitgründen nicht beachtet werden. In diesem Artikel ist es anders und der Generationenvergleich ist (immer noch) Trumpf.

In diesem Test geht es um die Modelle GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070.

Während AMD bei seinen Grafikkarten seit 2012 auf GCN („Graphic Core Next“) setzte und man Unterschiede in der Architektur bis 2019 sowie seit der Einführung von RDNA mit der Lupe suchen musste, war NVIDIA im gleichen Zeitraum oft mutiger bei Anpassungen. Das zeigt sich auch bei den Namen Pascal, Turing, Ampere und Ada.

Zu Radeon gibt es diesen Vergleich bereits:

Natürlich geht es dieses Mal ebenfalls um einen Vergleich der Architekturen. Um sie besser einordnen zu können, wird der Blick erneut etwas weiter zurückgehen, denn auch in Ada erkennt man gewisse Wurzeln in der Vergangenheit. Generationen sollen nicht nur gemessen, sondern ebenso verstanden werden.

Die Nvidia GeForce GTX 1070 Founders Edition
Die Nvidia GeForce GTX 1070 Founders Edition
Asus GeForce RTX 2070 Turbo
Asus GeForce RTX 2070 Turbo
Nvidia GeForce RTX 3070 FE
Nvidia GeForce RTX 3070 FE
Die Nvidia GeForce RTX 4070 Founders Edition
Die Nvidia GeForce RTX 4070 Founders Edition

Tesla: Wurzeln, die bis heute erkennbar sind

2007, also zeitgleich mit DirectX 10, brachte Nvidia die legendäre GeForce 8800 GTX auf den Markt und damit die Architektur Tesla, die bis heute die grobe Struktur aus Streaming-Multiprocessor, Texture-Processing-Cluster und Graphic-Processing-Cluster (also SM, TPC und GPC) definiert. Über die nachfolgenden Architekturen hatte sich dieser Aufbau bei Nvidia bewährt und kaum Änderungen erfahren.

Während der grobe Aufbau seit Tesla unverändert übernommen wird, sind die Veränderungen innerhalb des Aufbaus der einzelnen Bereiche teilweise gravierend. So bestand bei Tesla ein SM aus acht Shadern. Zwei SMs wurden zu einem TPC zusammengefasst, der vier oder acht Texture-Mapping-Units (je nach Lesart eigentlich vier Texture-Address-Units und acht Texture-Filtering-Units) und den L1-Cache vereinte. Mehrere TPCs bildeten dann den GPC und waren an den L2-Cache angebunden.

Aufbau GeForce 8800 GTX
Aufbau GeForce 8800 GTX (Bild: Nvidia)

Mit der zweiten Auflage als GeForce GTX 280 und GT200 wurden drei SMs zu einem TPC verbunden – eine Anpassung im Kleinen, um die TMU besser auszulasten. Die ersten großen Änderungen an Tesla kamen mit Fermi. 32 Shader bildeten nun zusammen mit vier TMUs einen SM. Der TPC fiel erst mal heraus. Eine Gemeinsamkeit der Architekturen bis zu diesem Stand war die asynchrone Taktdomäne: Die Shader takteten höher als der Rest der GPU, was gerade bei Fermi zu einigen Problemen führte.

Aufbau GeForce RTX 280
Aufbau GeForce RTX 280 (Bild: Nvidia)

Mit Kepler wurde die Architektur das erste Mal radikal umgebaut. Die SMs hatten jetzt 192 Shader statt wie bisher 32, dazu kamen 16 TMUs. Diese Änderungen führten dazu, dass die Shader den gleichen Takt wie die restliche GPU hatten, was die Effizienz drastisch verbesserte.

Der nächste radikale Umbau folgte schnell: Maxwell. Die SMs bestehen seitdem aus vier Tiles mit einem eigenen Register-File – 32 Shader pro Tile, dazu 8 TMUs. Maxwell konnte durch diese neue Struktur der SMs positiv überraschen und die GeForce GTX 980 war circa 7 Prozent schneller als die GTX 780 Ti. Die GTX 780 Ti hatte dabei knapp 41 Prozent mehr Shader (2.880 gegen 2.048), die GTX 980 konnte dafür mit 1.126 MHz knapp 28 Prozent höher takten. Der Takt glich die fehlenden Shader allerdings nicht vollständig aus.

SM Kepler
SM Kepler (Bild: Nvidia)
SM Pascal
SM Pascal (Bild: Nvidia)

GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070: Es ist leichter und doch ähnlich?

Ein Kritikpunkt bei dem Generationenvergleich der Radeon-Grafikkarten ist, dass die ausgewählten Modelle in der Form nicht zusammenpassen. Gerade die 7800 XT ist negativ aufgenommen worden. In diesem Test ist es vom Namen her leichter, denn alles sind 70er-Karten und auch bei den Chips spiegelt es sich wider (nur die RTX 2070 sticht heraus): GP104, TU106, GA104, AD104.

Gleichzeitig ist es allerdings auch bei Nvidia in diesem Fall nicht so einfach, was an den Preisverschiebungen der letzten Jahre liegt. Die GTX 1070 hatte einen UVP von 379 US-Dollar, bei der RTX 2070 stieg er auf 499 US-Dollar an und wurde bei der RTX 3070 gehalten. Der UVP für die 4070 erhöhte sich um 100 US-Dollar auf 599 US-Dollar. Es verhält sich ähnlich wie bei AMD und den Preisen für die Radeon RX 7800 XT bei 499 US-Dollar, während die RX 6700 XT mit 479 US-Dollar nur knapp darunter lag. RX 5700 XT und Vega 56 hatten unverbindliche Verkaufspreise von 399 US-Dollar.

Es gibt also auch dieses Mal verschiedene Möglichkeiten, wie das Testfeld zusammengestellt werden kann. Gerne können Leser in den Kommentaren mitteilen, wie sie dieses Testfeld aufgebaut hätten.

GeForce GTX 1070 GeForce RTX 2070 GeForce RTX 3070 GeForce RTX 4070
Architektur Pascal Turing Ampere Ada
Chip GP 104 TU106 GA104 AD104
Design TSMC 16nm TSMC 12nm Samsung 8nm TSMC 4N
Transistoren 7,2 Mrd. 10,6 Mrd. 17,4 Mrd. 35,8 Mrd.
Chipgröße 314 mm² 445 mm² 393 mm² 295 mm²
SMs 15 36 46 46
FP32-ALU 1.920 2.304 + 2.304 (INT) 5.888
RT-Kerne 36, 1st Gen 46, 2nd Gen 46, 3rd Gen
Tensor-Kerne 144, 2nd Gen 184, 3rd Gen 184, 4th Gen
Base-Takt 1.506 MHz 1.410 MHz 1.500 MHz 1.920 MHz
Boost-Takt 1.683 MHz 1.620 MHz 1.730 MHz 2.475 MHz
FP32-Rechenleistung 6,9 TFLOPs 7,46 TFLOPs 20,3 TFLOPs 29,1 TFLOPs
FP16-Rechenleistung 6,9 TFLOPs 14,92 TFLOPs 20,3 TFLOPs 29,1 TFLOPs
FP16 über Tensor 59,72 TFLOPs 81 TFLOPs 117 TFLOPs
Textureinheiten 120 144 184
ROPs 64 96 64
L2-Cache 2048 KB 4.096 KB 36.864 KB
Speicher 8 GB GDDR5 8 GB GDDR6 12 GB GDDR6X
Speicherdurchsatz 8 Gbps 14 Gbps 21 Gbps
Speicherinterface 256 Bit 192 Bit
Speicherbandbreite 256 GB/s 448 GB/s 504 GB/s
Slot-Anbindung PCIe 3.0 PCIe 4.0
TDP 150 Watt 175 Watt 220 Watt 200 Watt
GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070 im Vergleich (v.u.n.o.)
GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070 im Vergleich (v.u.n.o.)
GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070 im Vergleich (v.u.n.o.)
GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070 im Vergleich (v.u.n.o.)
GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070 im Vergleich
GeForce GTX 1070, RTX 2070, RTX 3070 und RTX 4070 im Vergleich

Testsystem und Spiele

Bereits im Generationenvergleich zu den Radeon-Grafikkarten wurde das verwendete Testsystem vorgestellt und es gab seitdem keine Änderungen. Es unterscheidet sich in wichtigen Punkten von dem regulären Testsystem, die Ergebnisse sind daher nicht vergleichbar und sollen den Eindruck der Grafikkarten ergänzen.

Komponenten Hersteller
CPU Intel Core i9-14900K
Mainboard Gigabyte Z790 Gaming X AX
RAM 64 GB DDR5-6400, CL-32-39-39-102
Festplatte 2 TB Samsung 990 Pro
Gehäuse Fractal Design Torrent
Kühler Fractal Design Celsius+ 360
Netzteil Seasonic Prime PX-750
Betriebssystem Windows 11 23H2
Treiber 546.33
Sicherheits-Features Kernisolierung und Speicherintegrität aktiviert
rBAR Aktivierung durch Treiberprofil

Ins Auge springt bereits der Unterschied beim Prozessor: Es kommt ein Intel Core i9-14900K zum Einsatz und kein Ryzen 9 7950X3D. Ebenso werden 64 statt 48 GB RAM verwendet. Ein weiterer Punkt ist die Windows-Installation, die im Alltag eingesetzt wird. Programme wie Discord, HiDrive und Cryptomator können die FPS negativ beeinflussen. rBAR wird bei Nvidia in einzelnen getesteten Spielen per Profil aktiviert oder deaktiviert, während bei AMD rBAR/SAM im Treiber generell de- oder aktiviert werden kann.

Ein weiterer Vorteil des Generationenvergleiches ist, dass es bei der Auswahl der Titel mehr Freiheit gibt. In diesem Test finden sich daher Multiplayer-Games, Spiele mit einer hohen Langzeitmotivation und selbstverständlich auch aktuelle Vertreter. Wie im vorherigen Vergleich besteht die Liste aus diesen zehn Games:

Spiele Einstellungen
Cyberpunk 2077 Ultra; DLSS aus; RT „Psycho“
Anno 1800 Ultrahoch; FSR aus
Warhammer 40,000: Darktide Hoch, FSR aus
Diablo II: Resurrected Sehr hoch, VFX „Ultrahoch“
Doom Eternal Ultra-Alptraum
Final Fantasy XIV Alle Einstellungen maximiert
Starfield Ultra; DLSS aus
Total War: Warhammer III Ultra
Call of Duty: Modern Warfare 3 Extrem
Overwatch 2 Ultra; DLSS aus
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