Grafikkarten-Generationen im Test: Spiele-Benchmarks im Detail
3/4Wie im vorherigen Generationenvergleich wird es in diesem Abschnitt um eine Detailbetrachtung der Spiele gehen und wie sich die 70er-Grafikkarten im direkten Vergleich schlagen. Gerade der Abstand der RTX 2070 zur GTX 1070 ist dabei besonders interessant, denn er hat sich von etwas mehr als 30 Prozent auf nun fast 50 Prozent im Mittel verbessert. Eine Entwicklung, die sich 2019 beim Test er Radeon RX 5700 XT allerdings bereits abzeichnete: Die RTX 2070 legt hier auf 37 Prozent im Mittel zu.
Anno 1800
Anno 1800 ist eines dieser Spiele, die unglaublich viel Zeit verschlingen können. Die Erinnerungen des Games nach einiger Zeit, dass doch eine Pause einlegen werden sollte, stürzen auf einen nur so herein. Schon wieder vier Stunden vergangen? Anno 1800 ist damit einer der Titel mit einer hohen Langzeitmotivation in diesem Test. Die Testszene besteht aus einer Insel mit ca. 25.000 Einwohnern und entspricht daher eher dem Mid-Game. Gezeigt wird eine Fahrt über die Insel mit dem Heranzoomen an besonders lebhafte Stellen. Die Testsequenz dauert ungefähr 60 Sekunden.
Bereits die GTX 1070 liefert in WQHD und FHD genug FPS und die Hürde von 60 FPS wird in FHD nur knapp mit 59,7 unterschritten. In WQHD liegt sie im Mittel bei 57 FPS. In einem Aufbauspiel ist das in der Regel ausreichend. Die RTX 2070 legt in Full HD 20 Prozent zu und liefert konstant bei mehr als 60 FPS und über ein FPS-Limit kann nachgedacht werden. In WQHD sind es 26 Prozent bei den P1-FPS und 29 Prozent bei den durchschnittlichen FPS. Das Spiel nähert sich dem Ideal der 60 FPS an. Die RTX 3070 kann als nächste Generationen im Mittel 60 Prozent zulegen, in beiden Auflösungen sind in der Regel nun 100 FPS möglich. Die RTX 4070 kann indessen nicht mehr viel drauflegen. In WQHD sind es bei den P1-FPS knapp 17 %. In FHD zeigt sich in den P1-FPS ein langsam aufkommendes CPU-Limit. FSR ist bei keiner der Grafikkarten notwendig.
Call of Duty: Modern Warfare III
Dass Call of Duty den GeForce-Grafikkarten nicht so sehr liegt, ist in diesem Generationenvergleich deutlich zu merken. Die Testszene besteht aus einem kurzen Gefecht in der ersten Mission nach dem dritten Kontrollpunkt.
Während im Generationenvergleich der Radeons bereits die Vega 56 konstant über 30 FPS lag, tut sich die GTX 1070 in WQHD damit schwer, die 30 FPS zu erzielen. Erst in FHD sind die 30 FPS bei den P1-FPS zu erreichen. Die Details müssen auf jeden Fall reduziert werden, in WQHD kann FSR eine gute Option sein. Die RTX 2070 legt bei den durchschnittlichen FPS um knapp 50 Prozent zu, bei den P1-FPS sind Steigerungen von über 60 Prozent sichtbar. In WQHD wird die Hürde von 30 FPS genommen und in FHD sind die 60 FPS in greifbarer Nähe. Im Singleplayer ist Call of Duty nun spielbar. DLSS kann hier weitere FPS liefern. Die RTX 3070 kann in CoD einen gewaltigen Sprung hinlegen: knapp 80 Prozent in WQHD und 70 Prozent in FHD. In beiden Auflösungen sind 60 FPS kein Problem mehr und auf DLSS kann verzichtet werden. Die RTX 4070 erhöht die FPS noch mal um 35 Prozent im Mittel und je nach Monitor kann ein FPS-Limit erwogen werden, um Energie zu sparen.
Cyberpunk 2077 – aber ohne RT
Mit Phantom Liberty durchlebt Cyberpunk 2077 einen zweiten Frühling und kann grafisch immer noch überzeugen. Im Gegensatz zur ursprünglichen Version steigen die Anforderungen an CPU und Grafikkarte auch noch mal an, besonders in Dogtown. Entsprechend liegt die Testszene in diesem Gebiet und umfasst einen Gang vom Stadium zur Pyramide von Mr. Hands und zurück. Die Testsequenz dauert damit knapp über eine Minute und stellt durch viele Details und die Reklame am Stadion zudem einen Worst Case dar.
Auf der GTX 1070 bei maximierten Details erreicht die GTX 1070 weder in WQHD noch in FHD 30 FPS. Die Details müssen entweder reduziert oder FSR aktiviert werden, ansonsten stottert das Spiel mit knapp 16 oder 25 FPS über den Bildschirm. Die RTX 2070 legt hier in WQHD um 64 Prozent bei den P1-FPS und um 44 Prozent bei den durchschnittlichen FPS zu. Die 30 FPS sind greifbar und DLSS hilft, diese Hürde zu nehmen. In FHD werden die 30 FPS deutlich überschritten und je nach eigenem Frametime- und FPS-Empfinden ist Cyberpunk nun spielbar. Die RTX 3070 erhöht die FPS um mindestens 50 Prozent und in FHD werden die 60 FPS im Durchschnitt überschritten bzw. teils mit 57,8 FPS nur knapp unterschritten. In WQHD werden ab jetzt konstant mehr als 30 FPS erzielt. Die 4070 kann noch mal eine Steigerung von 10 Prozent (FHD) bzw. 20 Prozent (WQHD) bringen. Die 60 FPS in FHD werden zuverlässig überschritten und WQHD nähert sich den 60 FPS und liegt bei konstant über 40 FPS.
Diablo II: Resurrected
Diablo II ist eines der Spiele, die eine hohe Faszination auslösen können, und das Remaster kann mit seiner stark verbesserten Grafik den Flair der frühen 2000er-Jahre wunderbar einfangen. Die Testszene besteht aus dem Weg vom Flammenfluss in Akt 4 zum Sanktuarium von Diablo samt Gefecht. Die Testszene dauert eine bis zwei Minuten.
In Diablo II liefern alle Grafikkarten genug FPS und bereits die GTX 1070 erreicht konstant über 60 FPS. Ab der RTX 2070 kann je nach Auflösung des Monitors bereits über ein FPS-Limit nachgedacht werden und ab der RTX 3070 empfiehlt sich das allgemein.
Doom Eternal
Doom Eternal zeigt, dass eine gute Grafik nicht unbedingt viele Ressourcen benötigt. Die Engine ist sehr gut optimiert. Die Testszene besteht aus dem Start der Mission Marskern und dauert eine Minute.
Erneut kann die GTX 1070 in den maximalen Details in beiden Auflösungen im Schnitt die 60 FPS überspringen. In FHD werden sie bei den P1 mit 57,6 FPS nur leicht unterschritten, in WQHD mit 48,5 FPS deutlicher. Ab der RTX 2070 sind 60 FPS keine Hürde mehr. Ab RTX 3070 aufwärts bietet sich zudem ein FPS-Limit an, da sogar 144 FPS kein Problem mehr sind.
Final Fantasy XIV
Neben World of Warcraft ist Final Fantasy XIV aktuell eines der MMORPGs, die sich einer treuen Fangemeinde erfreuen. In diesem Jahr stehen ein neues Add-on und auch die Überarbeitung der Grafik an. Im Vergleich zum vorherigen Generationenvergleich hat sich die Testszene geändert und daher sind die Werte nicht mit den Ergebnissen im Radeon-Artikel vergleichbar. Es wird ein Questkampf als Heilerin gespielt, der knapp zwei Minuten dauert.
Final Fantasy XIV hat bereits alleine durch die Client-Server-Struktur eine gewisse Latenz bei den Eingaben, wodurch sich höhere FPS oft nicht in einem flüssigeren Gameplay äußern. Gleichzeitig tragen die FPS durch geschmeidigere Animationen deutlich zum Spielgefühl bei. Die GTX 1070 schafft erneut in der Regel die 60 FPS. In Raids und Instanzen kann es in WQHD mit den 60 FPS knapp werden. Die RTX 2070 legt im Schnitt 30 Prozent drauf und in FHD kann über ein FPS-Limit nachgedacht werden. In FHD werden die 144 FPS deutlich überschritten und in WQHD rund 100 FPS erzielt. Ab der RTX 3070 ist das FPS-Limit in beiden Auflösungen empfehlenswert.
Overwatch 2
Bei Overwatch 2 kommt die Frage auf, ob es wirklich ein zweiter Teil ist oder nicht einfach ein Patch gereicht hätte. Blizzard hat viel versprochen und wenig gehalten. Gleichzeitig erfreut sich Overwatch als Multiplayer-Game immer noch einer aktiven Community. FPS sind hier wichtig – und entsprechend gering sind die Anforderungen an die Hardware. Die Testszene besteht aus einem Match gegen Bots. Erneut kann bereits die GTX 1070 genug FPS in WQHD und FHD liefern.
60 FPS stellen für die GTX 1070 in WQHD keine Hürde dar und in FHD nähert sich die Karte den 120 FPS an. Der Grafik-Engine ist es anzumerken, dass sie nicht mehr State of the Art ist, und wie bei Anno 1800 und Final Fantasy XIV kann sich in diesem Spiel die RTX 2070 nicht so stark von der GTX 1070 absetzen wie in anderen Titeln. Im Schnitt sind es 19 bis 28 Prozent. Die INT-Fähigkeit der RTX 2070 kann sich hier nicht durchsetzen. Overwatch 2 will FP-Leistung und entsprechend kann hier die RTX 3070 überdurchschnittlich stark zulegen – mit bis zu 80 Prozent. Es bietet sich ab jetzt auch ein FPS-Limit an. Die RTX 4070 legt erwartbar zwischen 8 und 25 Prozent zu.
Starfield
Erst vor Kurzem hat Starfield den Steam-Award für innovatives Gameplay erhalten, gleichzeitig sinken die Nutzerwertungen immer noch. Zu lange hat Bethesda aktuell nur das Allernötigste getan, indem DLSS-Support hinzugefügt und kleinere Bugs behoben wurden. Spiele von Bethesda waren schon immer eher eine Sandbox, die besonders vom Modding-Support profitierte – und der fehlt weiterhin. Gleichzeitig stellt Starfield für Grafikkarten und CPUs eine Herausforderung dar. Die Testszene spielt auf dem Raumhafen von New Atlantis, besteht aus einem Gang zur Bahnstation und zurück und dauert knapp zwei Minuten.
Bei maximalen Details liefert die GTX 1070 weder in FHD noch in WQHD 30 FPS ab. Hier müssen die Details auf jeden Fall reduziert oder FSR aktiviert werden. Die RTX 2070 kann über 50 Prozent mehr FPS berechnen und in beiden Auflösungen sind 30 FPS kein Problem, wenn auch in WQHD die P1 mit 28,4 FPS knapp darunter liegen. Die RTX 3070 legt noch mal bis zu 80 Prozent obendrauf und die 60 FPS sind in FHD kein Problem mehr. Auch in WQHD werden im Schnitt 60 FPS erreicht, bei den P1 ist die Grafikkarte mit 48,6 FPS deutlicher davon entfernt. Die RTX 4070 berechnet noch mal ca. 30 Prozent mehr FPS. DLSS oder FSR ist quasi Pflicht, wenn eine höhere Framerate gewünscht ist.
Total War: Warhammer III
Wie Anno 1800 kann auch Total War: Warhammer III über längere Zeit fesseln und beim gelegentlichen Blick auf die Uhr überraschen: „Oh, schon wieder 1:00 Uhr nachts, jetzt wird es aber Zeit fürs Bett!“ Wie Anno 1800 benötigt dieses Game keine hohen FPS-Werte, um gut spielbar zu sein – natürlich ist das auch abhängig vom eigenen Empfinden. Für den Test wird der Madness-Benchmark im Spiel genutzt, der knapp eine Minute läuft.
In WQHD erreicht die GTX 1070 nur knapp 22 FPS – das ist zu wenig, weshalb empfohlen wird, die Details zu reduzieren. In FHD reicht es bei den P1 für rund 24 FPS, was bereits spielbar wäre. Die RTX 2070 kann die FPS um knapp 50 Prozent steigern. In WQHD werden bei den P1 25 FPS erreicht, in FHD sind es 35 FPS. Den vollen Details steht also nichts mehr im Weg. Die RTX 3070 kann etwas über 50 Prozent mehr an FPS bereitstellen und ab jetzt bietet sich, sofern 60 FPS ausreichend sind, ein FPS-Limit für FHD an. In WQHD sind 50 FPS möglich. Die RTX 4070 liefert 60 FPS in WQHD im Durchschnitt und ab jetzt ist auch hier ein FPS-Limit empfehlenswert.
Warhammer 40,000: Darktide
Das Prinzip von Darktide ist aus Left4Dead bekannt und für Warhammer-40,000-Fans ist Darktide ein wunderbarer Multiplayer-Titel. Das Spiel hatte anfangs seine Schwächen, die Entwickler haben es seitdem allerdings konstant verbessert. Auch hier hat sich die Testsequenz etwas geändert und die Werte sind nicht vergleichbar mit denen des Radeon-Generationenvergleichs. Es wird ein Gefecht im Simulator gespielt. Die Sequenz dauert 50 bis 60 Sekunden.
Während in bestimmten Spielen bereits 30 bis 60 FPS ausreichend sein können, ist Darktide als Multiplayer-Spiel wieder eines, das FPS benötigt, damit es sich gut anfühlt. Die GTX 1070 scheitert in FHD mit 29 FPS knapp an den 30 P1-FPS- Das Game fühlt sich dennoch nicht gut an und die Details müssten verringert werden. In WQHD werden bei den durchschnittlichen FPS 24,1 erreicht. Die RTX 2070 kann mindestens 55 Prozent mehr an FPS berechnen. Die 60 FPS werden in FHD knapp unterboten, der Titel fühlt sich jedoch deutlich besser an. In WQHD springt die Grafikkarte über die 30 FPS, es bleibt ein unrundes Erlebnis. Die RTX 3070 kann um mindestens 59 Prozent zulegen, in FHD werden bei den P1 nun 75 FPS erreicht. In WQHD sind bei den durchschnittlichen FPS 63 möglich. Mit FSR und DLSS kann jetzt über RT-Effekte nachgedacht werden. Die RTX 4070 erhöht die Framerate noch mal um 19 Prozent im Minimum. In WQHD liegen konstant knapp 60 FPS an und in FHD rund 90 FPS.