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Im Test vor 15 Jahren: AMD mit dem Phenom II wie ein Phönix aus der Asche

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: AMD mit dem Phenom II wie ein Phönix aus der Asche

Anfang 2009 stellte AMD zur Consumer Electronics Show in Las Vegas den Phenom II X4 920 und 940 Black Edition (Test) vor, die dank neuer 45-nm-Fertigung und vielen weiteren Verbesserungen alles besser machen sollten als die Vorgänger. Im Test vor 15 Jahren bewahrheitete sich das.

45 nm bei AMD

Phenom II war Anfang 2009 die erste Prozessorfamilie im Hause AMD, die auf 45-nm-Fertigung setzte. Durch die optimierte Fertigung konnten bedeutend mehr Transistoren auf den gleichen Raum gepackt werden. Zum Vergleich: Bei dem ursprünglichen Phenom fanden sich 450 Millionen Transistoren auf 285 mm², bei dem Phenom II waren es 758 Millionen auf 258 mm². Ein großer Anteil dieser zusätzlichen Transistoren entfiel auf den L3-Cache, der von 2 MByte auf 6 MByte vergrößert worden war und knapp ein Drittel der Chipfläche belegte.

Abgesehen von dem vergrößerten Cache und dem neuen Fertigungsverfahren konnten die beiden Phenom II mit jeweils vier Prozessorkernen und DDR2-Unterstützung aufwarten. Beide Modelle kamen mit im Vergleich zu den Vorgängern deutlich angehobenen Taktraten – 2,8 GHz bei dem Phenom II X4 920 und 3,0 GHz samt offenem Multiplikator bei dem Phenom II X4 940 – daher. Die TDP lag mit 125 Watt nominell gleich wie bei den Vorgängern, der verbesserte Fertigungsprozess versprach allerdings eine bessere Effizienz als bei den stromfressenden Vorgängern.

Intel Core 2 auf den Fersen

Mit den neuen Phenom-II-Prozessoren konnte AMD einigen Vorsprung, den Intel zuvor gehabt hatte, aufholen – zumindest auf die älteren Core-2-CPUs, die erste Core-i7-Generation war in CPU-limitierten Anwendungen nicht in Reichweite. In Spielen konnte der Phenom II X4 940 in der vorderen Riege mitmachen, während es in theoretischen Tests gerade für einen Intel Core 2 Quad Q9550 reichte, der Core i7-920 aber bereits 20 Prozent schneller arbeitete. Ähnlich sah es in Office- und Multimedia-Anwendungen aus, insgesamt schlugen sich die Phenom II X4 aber gut. Insbesondere zu den Vorgängern konnten sie einen guten Abstand aufbauen und lieferten konsequent um die 10 Prozent mehr Leistung.

Diagramme
Performancerating Spiele
    • Core 2 QX9770, 3,20 GHz, DDR3-1600
      107,7
    • Core 2 Q9550, 2,83 GHz, DDR3-1333
      106,3
    • Core 2 Q9450, 2,66 GHz, DDR3-1333
      104,8
    • Core 2 E8600, 3,33 GHz, DDR3-1333
      104,8
    • Core i7-965 XE, 3,20 GHz, DDR3-1600
      104,0
    • Core 2 E8500, 3,16 GHz, DDR3-1333
      103,8
    • Core 2 QX6850, 3,00 GHz, DDR3-1333
      103,5
    • Core 2 E8400, 3,00 GHz, DDR3-1333
      102,5
    • Core i7-940, 2,93 GHz, DDR3-1066
      100,7
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066
      100,0
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, C&Q+C1E
      99,8
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, Ganged
      99,4
    • Core i7-920, 2,66 GHz, DDR3-1066
      99,4
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, C&Q
      99,3
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-800
      99,0
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, C1E
      98,9
    • Phenom II X4 920, 2,80 GHz, DDR2-1066
      97,5
    • Phenom II X4 2,60 GHz, DDR2-1066
      95,0
    • Core 2 Q6600, 2,40 GHz, DDR3-1066
      94,0
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-1066
      92,0
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-800
      90,8
    • Phenom X4 9850, 2,50 GHz, DDR2-800
      89,0
    • Core 2 E7200, 2,53 GHz, DDR3-1066
      85,8
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-1066, C&Q+C1E
      83,7
    • Athlon 64 X2 6000+, 3,00 GHz, DDR2-750
      82,2
    • Athlon 64 X2 4850e, 2,50 GHz, DDR2-714
      66,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Spannend wurde es bei einem Blick auf die B-Noten, hier kam der 45-nm-Fertigungsprozess voll zum Tragen. Die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems lag mit der zweiten Generation Phenom 20 bis 30 Watt geringer als mit dem Vorgänger, und auch die modernen Core i7 wurden abgehängt. Wer diese Reserven in mehr Leistung investieren wollte, der konnte den Phenom II X4 940 Black Edition mit seinem offenen Multiplikator auf 3,7 GHz übertakten wenn die Spannungen entsprechend angehoben wurden. Höhere Taktraten waren im Test schwer zu erzielen, aber bereits mit 3,7 GHz konnte die Leistung in den Benchmarks um ordentliche 16 Prozent verbessert werden.

Diagramme
Leistungsaufnahme – Komplettes System
  • Volllast:
    • Core 2 E7200, 2,53 GHz, DDR3-1066
      128
    • Athlon 64 X2 4850e, 2,50 GHz, DDR2-714
      134
    • Core 2 E8400, 3,00 GHz, DDR3-1333
      148
    • Core 2 E8500, 3,16 GHz, DDR3-1333
      150
    • Core 2 E8600, 3,33 GHz, DDR3-1333
      154
    • Athlon 64 X2 6000+, 3,00 GHz, DDR2-750
      171
    • Core 2 Q9450, 2,66 GHz, DDR3-1333
      203
    • Phenom II X4 920, 2,80 GHz, DDR2-1066
      204
    • Phenom II X4 2,60 GHz, DDR2-1066
      204
    • Core 2 Q9550, 2,83 GHz, DDR3-1333
      206
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066
      212
    • Core 2 Q6600, 2,40 GHz, DDR3-1066
      223
    • Core 2 QX9770, 3,20 GHz, DDR3-1600
      225
    • Core i7-920, 2,66 GHz, DDR3-1066
      231
    • Phenom X4 9850, 2,50 GHz, DDR2-800
      234
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-1066, C&Q+C1E
      234
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-1066
      235
    • Core 2 QX6850, 3,00 GHz, DDR3-1333
      239
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-800
      239
    • Core i7-940, 2,93 GHz, DDR3-1066
      240
    • Core i7-965 XE, 3,20 GHz, DDR3-1600
      278
Einheit: Watt (W)

Fazit

Das Fazit des Tests vor 15 Jahren: „Wie ein Phönix aus der Asche erhebt sich der neue Phenom II und lässt die letztjährigen Produkte aus gleichem Hause fast vergessen“. In allen Belangen war der Phenom II besser gelungen als der missratene Vorgänger: Höhere Leistung, niedrigere Energieaufnahme, besseres Übertaktungspotential, modernere Technologien – es gab wenig zu bemängeln. Preislich sollte der Phenom II ebenfalls attraktiv dastehen mit etwa 240 Euro für den Phenom II X4 940 und 210 Euro für das kleinere Modell lagen sie etwa gleich auf mit einem Core i7-920 für 240 Euro. Wer die Übertaktungsqualitäten des 940 nicht brauchte, der war aus Preis-Leistungs-Sicht mit dem Phenom II X4 920 sehr gut beraten.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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