Im Test vor 15 Jahren: Fünf Kühltürme für ein Halleluja
Mit dem Mugen 2 (Test) stellte der japanische Hersteller Scythe vor 15 Jahren den Nachfolger des extrem beliebten CPU-Kühlers Mugen vor. Der Mugen 2 sollte die gleichen Qualitäten wie der Vorgänger bieten: hervorragende Kühlleistung, exzellente Verarbeitung, einfache Montage und geringer Preis.
Fünf Kühltürme für ein Halleluja
Bei dem Mugen 2 handelte es sich um einen 120-mm-Towerkühler, der über fünf separate Kühltürme verfügte, die jeweils von einer 6-mm-Heatpipe mit Abwärme versorgt wurden. Innerhalb eines Kühlturmes befanden sich Aluminiumlamellen, die in einem vergleichsweise engen 2-mm-Abstand geschichtet waren. Die Gesamtabmessungen des Mugen 2 betrugen 125 × 130 × 155 mm (L × B × H) bei einem Gewicht von 885 g.
Das Design des Mugen 2 war damit fundamental unterschiedlich zum Vorgänger. Scythe legte großen Wert auf die Verarbeitung des Kühlers, was beispielsweise an den sauber ausgeführten Lamellentürmen, der vernickelten und perfekt planen Kupferbodenplatte oder den Heatpipe-Endstücken erkenntlich war. Der mitgelieferte 120-mm-Lüfter bot PWM-Unterstützung mit einer maximalen Drehzahl von 1.400 U/min.
Änderungen gab es auch bei dem Montagesystem des Mugen 2. Statt des komfortablen, aber nicht für schwerere Kühler geeigneten Push-Pin-Systems des Mugen setzte Scythe bei dem Mugen 2 auf eine Backplate für die Montage. Das entwickelte Montagesystem war so mit den älteren Sockeln 478, 754, 939 oder 940 bis hin zu den damals aktuellen Plattformen AM2(+) sowie Sockel 775 und 1366 kompatibel. Insgesamt gestaltete sich die Montage etwas umständlicher als bei dem Vorgänger, dafür saß der verschraubte Kühler aber am Ende fest und sicher auf dem Mainboard. Bei den Intel-Sockeln 775 und 1366 ließ sich der Mugen frei in alle Himmelsrichtungen ausrichten, bei den anderen Sockeln gab es eine festgelegte Montageausrichtung. Da der Lüfter an einer beliebigen Seite des Kühlers angebracht werden konnte, war der Effekt jedoch nahezu der gleiche.
Spitzenleistung zum kleinen Preis
In den Tests musste sich der Scythe Mugen 2 nicht vor der Konkurrenz verstecken. Mit der Serienbelüftung erreichte er mit knapp unter 66 °C CPU-Temperatur den dritten Platz hinter dem Noctua NH-U12P und dem Thermaltake V14 Pro. Und auch unter fairen Bedingungen mit den gleichen Lüftern konnte sich der Mugen 2 als drittstärkster Kühler im Test behaupten.
Bei niedrigen Drehzahlen mit dem Scythe S-Flex lag er knapp hinter dem Scythe Orochi und dem Thermalright IFX-14. Gleiches galt bei mittleren Drehzahlen mit dem Papst F2GLL. Bei hohen Drehzahlen mit dem Sharkoon Power positionierte sich der Mugen 2 auf einem geteilten zweiten Platz und musste sich nur dem Scythe Orochi geschlagen geben, wobei die Unterschiede im Rahmen der Messungenauigkeit lagen. Für einen Kühler mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 40 Euro inklusive Lüfter schlug sich der Mugen 2 außerordentlich gut.
Fazit
Der Mugen 2 war ein durchweg gelungener Kühler. Scythe setzte die richtigen Prioritäten und das Resultat war überzeugend – Kritikpunkte gab es quasi nicht. Selbst die etwas umständlichere Montage hatte ihre Gründe und war einer einfacheren und dafür unsichereren Methode vorzuziehen. Dank des niedrigen Preises war der Mugen 2 erschwinglich und erhielt in Anbetracht der sehr guten Kühlleistung und Verarbeitung eine ComputerBase-Empfehlung.
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