Kündigungswelle: Discord entlässt 17 Prozent der Belegschaft für mehr Agilität

Fabian Vecellio del Monego
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Kündigungswelle: Discord entlässt 17 Prozent der Belegschaft für mehr Agilität
Bild: Discord

Die schon im Jahr 2023 grassierende Entlassungswelle in der Tech-Branche geht 2024 munter weiter. Auch beim Game-Chat und Instant-Messaging-Dienst Discord stehen jetzt Entlassungen an, 17 Prozent der Angestellten müssen gehen.

Entlassungen folgen auf schnelles Wachstum

Wie auch andernorts lautet die öffentlich und gegenüber Mitarbeitern kommunizierte Begründung, dass zur Hochzeit der Coronavirus-Pandemie bei rasantem Wachstum Discords zu viele neue Stellen geschaffen worden seien, die nun nicht weiter gehalten werden könnten. Seit Anfang 2020 habe sich die Belegschaft verfünffacht, nun sollen 17 Prozent oder 170 Angestellte der folglich rund 1.000 Angestellten entlassen werden. Bereits im August 2023 mussten 40 Mitarbeiter gehen, sodass die Kündigungen im Januar 2024 nun eine zweite Welle darstellen.

Weiter heißt es in einer internen Stellungnahme des Discord-CEOs Jason Citron, die The Verge vorliegt, dass die Organisation des Unternehmens mit steigender Mitarbeiteranzahl ineffizienter geworden sei. Die Entlassungen sollen nun „mehr Agilität“ bringen, seien aber dennoch eine „schwierige und bedauerliche Entscheidung“ gewesen. Für die 170 betroffenen Angestellten empfinde er „tiefe Wertschätzung und Dankbarkeit“. Sie wurden bereits gestern per E-Mail über ihre Kündigung in Kenntnis gesetzt. Unter anderem fünf Monate Lohnfortzahlung und eine Krankenversicherung bis Ende 2024 sollen ihnen die Kündigung erleichtern.

Today we are making the unfortunate and difficult decision to reduce the size of Discord’s workforce by 17%. This means we are saying goodbye to 170 of our talented colleagues. This is a decision we did not take lightly, but it is one that we have conviction in to better serve our users, our business and our mission over the long term. [...]

Our company has changed and grown significantly over the past few years. [...] we have to face some hard truths. We grew quickly and expanded our workforce even faster, increasing by 5x since 2020. As a result, we took on more projects and became less efficient in how we operated.

Today, we are increasingly clear on the need to sharpen our focus and improve the way we work together to bring more agility to our organization. This is what largely drove the decision to reduce the size of our workforce. While difficult, I am confident this will put us in the best position to continue building a strong and profitable business [...]

Jason Citron, CEO bei Discord

Discord solle profitabel werden

Wie The Verge von einer mit Discords Plänen vertrauten Person erfahren haben will, strebe Discord für das Jahr 2024 an, erstmals profitabel zu werden. Angesichts der über die letzten Monate sukzessive ausgedehnten Monetarisierung der Plattform, um die sich auch eine Veranstaltung mit Presse und Investoren beinahe ausschließlich drehte, passt diese Mutmaßung ins Bild. Bislang war Discord von Investoren abhängig; rund eine Milliarde US-Dollar habe das Unternehmen einsammeln können. Seit einer abgelehnten Übernahme durch Microsoft im Jahr 2021 gäbe es außerdem Überlegungen, Discord an die Börse zu bringen. Noch sei es aber nicht so weit, heißt es.

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