Mit Bund und Ländern: Nokia investiert 360 Mio. Euro in 6G-Technik aus Deutschland
Für Chip-Design, Hard- und Software will der finnische Telekommunikationskonzern Nokia an seinen deutschen Standorten in Nürnberg und Ulm insgesamt 360 Millionen Euro investieren. Schnelle und effiziente Chips für 5G Advanced und 6G sollen entwickelt werden. Gefördert wird das Vorhaben von Bund und Bundesländern.
EU-Projekt mit deutscher Förderung
Der Schritt erfolgt als Teil eines vierjährigen europäischen IPCEI-Projekts (Important Projects of Common European Interest), mit dem die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in Deutschland und Europa gestärkt werden soll. An den Investitionen beteiligen sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. In die Entwicklung schnellerer und energieeffizienterer Systeme sollen auch Forschungsinstitute und Universitäten eingebunden werden.
Technik für 5G Advanced und 6G geplant
Nokia spricht bei dem Projekt von der Entwicklung von Hard- und Software sowie „high-performance systems-on-chips“ auf Basis eines digitalen Zwillings. Die Technik soll in zukünftigen Systemen der mobilen Telekommunikation auf Basis von 5G Advanced und 6G Verwendung finden. Auch mit Hinblick auf Künstliche Intelligenz und das „Metaverse“ sowie allgemein das Vorantreiben der Digitalisierung sei das Projekt wichtig.
Deutschland ist ein wichtiger Markt für Nokia, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Regierung, um Spitzentechnologie „Made in Germany“ zu produzieren.
Tommi Uitto, President of Mobile Networks bei Nokia
6G arbeitet im Terahertzbereich
Der Mobilfunkstandard 6G arbeitet im Terahertzbereich und soll einmal Datenübertragungsraten von 400 Gbit/s und mehr ermöglichen. In Deutschland wird mit der Einführung etwa im Jahr 2030 gerechnet. Der Bund hatte im Vorfeld Fördergelder in Höhe von insgesamt 700 Millionen Euro für den Bau des 6G-Netzes in Deutschland in Aussicht gestellt. Von chinesischen Technikanbietern wie Huawei will man sich unabhängig machen, sodass jetzt die Förderung von Nokia nicht allzu sehr überrascht.
Zumal Nokia auch für die Leitung der europäischen 6G-Forschungsprojekte „Hexa-X“ und „Hexa-X-II“ verantwortlich zeichnet. Die technische Führung dieser Projekte liegt in den Händen von Ericsson.