Nvidia GeForce RTX 4070 Super im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und OC
4/5Lautstärke & Kühlung
Derselbe, wenn auch optisch leicht angepasste Kühler auf der GeForce RTX 4070 Super Founders Edition wie auf dem Nicht-Super-Modell wird durch die zusätzlichen 20 Watt – wie sich weiter unten herausstellen wird, sind es eher 30 Watt – hörbar lauter. Die zwei Lüfter drehen jeweils mit 1.850 Umdrehungen pro Minute anstatt mit 1.725 Umdrehungen, was einen hörbaren Unterschied ausmacht.
Denn wie alle Founders-Edition-Karten erzeugt der hintere Lüfter ab einer gewissen Drehzahl hörbare Resonanzen, die immer intensiver werden, je weiter die Drehzahl ansteigt. Bei der GeForce RTX 4070 Super fallen sie mehr auf. Mit 38,5 dB ist die Grafikkarte auch gemessen 2 dB lauter als die normale GeForce RTX 4070.
Damit ist die Nvidia GeForce RTX 4070 Super FE zwar keine laute Grafikkarte, aber ebenso wenig eine leise. Wer Wert auf einen leisen PC legt, sollte sich lieber nach einem anderen Modell umsehen. Für die meisten Spieler wird der Geräuschpegel aber noch akzeptabel sein. Es zeigt sich jedoch, dass das Kühlsystem auf der „Super“ am Limit arbeitet, was eine akzeptable Lautstärke angeht.
Die Asus Dual zeigt gute Ergebnisse bei der Lautstärke
Deutlich mehr Reserven hat die Asus GeForce RTX 4070 Super Dual. Das Lüftergeräusch ist in dem Fall zwar ebenso nicht einwandfrei, es zeigt sich ein leises Rattern. Das stört aber deutlich weniger als die Resonanzen auf der Founders Edition. Darüber hinaus liegt die Drehzahl viel niedriger, was die Lautstärke hörbar senkt.
Mit dem werkseitig aktiven Performance-BIOS erzielt die GeForce RTX 4070 Super Dual einen Geräuschpegel von 35 dB, mit dem alternativen Quiet-BIOS sind es gar nur 32 dB. Letzteres ist für einen richtigen Silent-PC zwar noch nicht niedrig genug, schlussendlich aber so leise, dass die Grafikkarte beim Spielen nur noch bei genauem Hinhören auffällt. Mit dem Performance-BIOS sind die Lüfter hörbar, die Lautstärke ist jedoch noch akzeptabel.
Temperaturen unter Last
Das Kühlsystem muss auf der Super-FE mehr tun als auf der Non-Super-FE, mit einer Hotspot-Temperatur von 80 °C bleibt auch die Super aber noch weit von einem kritischen Wert entfernt. Auch an warmen Sommertagen wird es nicht zu irgendwelchen Problemen mit der Kühlung kommen.
Die Asus GeForce RTX 4070 Super Dual bleibt bei geringerer Lautstärke im Hotspot durchweg noch etwas kühler. Mit dem Performance-BIOS wird die GPU lediglich 75 °C warm, mit dem Quiet-BIOS sind es immer noch gute 79 °C.
Nvidia legt mehr Wert auf eine geringere Speichertemperatur
Auch beim GDDR6X-Speicher sind keine Probleme zu vermelden. Hier hat Nvidias Founders Edition mit 76 °C bei der Temperaturentwicklung sogar die Nase vorn, das Asus-Modell lässt den VRAM auf 86 °C (Performance) respektive 90 °C (Quiet) ansteigen, was aber beides weit genug von einer kritischen dreistelligen Marke entfernt ist.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
Auf dem Windows-Desktop benötigt die GeForce RTX 4070 Super minimal mehr elektrische Leistung als die GeForce RTX 4070, 14 Watt (Nvidia FE) bzw. 15 Watt (Asus Dual) zu 12 Watt lautet das Ergebnis in Ultra HD bei 60 Hz. Mit 144 Hz ziehen alle Super-Karten 18 Watt und die normale GeForce RTX 4070 16 Watt. Damit liegt die neue Grafikkarte im Mittelfeld sämtlicher Testkandidaten.
Ähnliches gilt für den Dual-Monitor-Betrieb und die Wiedergabe eines 4K60-Videos mit HDR, während ein klassisches SDR-Video für eine Positionierung ziemlich weit oben sorgt. Mit 21 bis 22 Watt schneidet die GeForce RTX 4070 Super dort besser als fast alle anderen aktuellen Grafikkarten ab. Und auch beim realitätsnahen Fensterbewegungstest schaut es ordentlich für Nvidias neuestes Produkt aus: Hier platziert sich die RTX-4000-Karte ebenfalls im vorderen Mittelfeld und knapp hinter einer GeForce RTX 4070.
Leistungsaufnahme in Games
In Spielen wird es dann interessant, denn Nvidias interne Telemetrie arbeitet auf der GeForce RTX 4070 Super Founders Edition nicht allzu genau. Sie versucht Tools und damit den von Nvidia bereitgestellten Telemetriedaten zufolge zwar die Leistungsaufnahme bei den maximal erlaubten 220 Watt zu halten, gemessen (Details zum Messverfahren) benötigt die Grafikkarte dann aber bis zu 229 Watt und damit 28 Watt mehr als die GeForce RTX 4070 FE – die wiederum nur um 2 statt 10 Watt vom angezeigten Wert abweicht.
Die nicht korrekte Telemetrie sorgt dann auch dafür, dass die Super-Grafikkarte auf dem Windows-Desktop angeblich gerade einmal 3 Watt benötigen soll, obwohl es gemessen ins Bild passende 14 Watt sind – also nicht wundern, falls die eigene Founders Edition ebenfalls davon betroffen ist. Die RTX 4070 Super FE ist dabei nicht die erste neue Ada-Grafikkarte, die überraschend große Abweichungen zwischen dem gemeldeten und dem tatsächlich gemessenen, höheren Verbrauch aufweist. Bei der GeForce RTX 4060 (Test) hatte die Redaktion im letzten Jahr sogar an die 130 statt 115 Watt in Spielen gemessen.
Die Asus GeForce RTX 4070 Super Dual verhält sich dagegen deutlich mehr, wie es eigentlich sein sollte: Gemessen werden hier die Werte, die die Grafikkarte auch meldet. Die Grafikkarte benötigt dabei noch nicht mal ganz die vollen 220 Watt, bis zu 217 Watt lassen sich im Spielebetrieb messen. Beide Grafikkarten genehmigen sich damit weniger Energie als AMDs Konkurrenzmodell Radeon RX 7800 XT, das auf 249 Watt kommt.
Mit einem aktivierten FPS-Limiter können die RTX-4000-Modelle generell sehr gut elektrische Leistung einsparen und das gilt auch für die GeForce RTX 4070 Super. So benötigt die Founders Edition im Testszenario unter WQHD statt 226 Watt bei maximaler Framerate nur noch 134 Watt bei 144 FPS. In Full HD sind es gar nur 107 statt 223 Watt.
Unbeeindruckt bei den Lastspitzen
Bei den Lastspitzen während des Spielens zeigt sich die GeForce RTX 4070 Super unbeeindruckt, denn sie sind nicht sonderlich ausgeprägt. Nvidias Founders Edition zieht kurz bis zu 264 Watt, Asus' Dual bis zu 256 Watt. Das stellt keine hohen Anforderungen an das verbaute Netzteil, hier sollte es auch mit günstigeren Produkten nicht zu Problemen kommen.
Wechselt die Grafikkarte vom Idle-Modus zu Volllast (z.B. durch Alt+Tab vom Windows-Desktop in das Spiel), steigt die Leistungsaufnahme auf der RTX 4070 Super FE kurzzeitig auf bis zu 275 Watt an, was ebenso völlig in Ordnung geht. Interessanterweise schert die Asus-Grafikkarte in dieser Disziplin aus und braucht mit bis zu 319 Watt deutlich mehr Leistung, was sich aber eben nur in diesem Szenario zeigt. Jedoch ist auch dieser Wert mehr verwunderlich als ein Problem – obschon die Durchschnitts-Leistungsaufnahme der Grafikkarte um 100 Watt übertroffen wird.
Perzentil | Leistungsaufnahme |
---|---|
0,1 % Perzentil | 263 Watt |
1 % Perzentil | 259 Watt |
5 % Perzentil | 253 Watt |
10 % Perzentil | 249 Watt |
15 % Perzentil | 245 Watt |
20 % Perzentil | 242 Watt |
25 % Perzentil | 240 Watt |
30 % Perzentil | 237 Watt |
35 % Perzentil | 235 Watt |
40 % Perzentil | 232 Watt |
45 % Perzentil | 230 Watt |
50 % Perzentil | 229 Watt |
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Die GeForce RTX 4070 Super ist eine sehr energieeffiziente Grafikkarte, schlussendlich sogar die effizienteste im Testparcours überhaupt. Das neue Modell liefert in WQHD noch mal 3 Prozent mehr FPS pro Watt als die GeForce RTX 4070, die bis dato der Spitzenreiter gewesen ist. Die konkurrierende Radeon RX 7800 XT wird damit um 22 Prozent geschlagen.
Kommt ein FPS-Limiter hinzu, muss die GeForce RTX 4070 Super die Spitzenposition in WQHD hingegen klar an die GeForce RTX 4090 abgeben und sich den zweiten Platz mit der GeForce RTX 4070 teilen: Die RTX 4090 schafft dieselben FPS auf dem großen AD102 einfach mit unschlagbar niedrigen Taktraten, was extrem elektrische Leistung spart.
Aber auch das ist ein sehr gutes Ergebnis, alle anderen Grafikkarten schneiden teils klar schlechter ab. Die AMD Radeon RX 7800 XT ist bei derselben Framerate 25 Prozent ineffizienter, die Nvidia-Karte damit 33 Prozent besser.
Übertakten: OC von GPU und Speicher
Auch die GeForce RTX 4070 Super scheitert beim Übertakten an der 3.000-MHz-Marke, die für die Ada-Lovelace-Architektur nur schwer zu erreichen scheint. Bei Nvidias Founders Edition ist dies mit 2.994 MHz in Ratchet & Clank: Rift Apart aber nur denkbar knapp der Fall. Der Takt lässt sich damit stabil um 234 MHz erhöhen, bevor die Grafikkarte abstürzt. Der 12 GB große GDDR6X-Speicher kennt dagegen kaum ein Ende: satte 12.258 statt 10.504 MHz sind stabil möglich. Damit erhöht sich die Performance um etwa 8 Prozent.
Auch die Asus GeForce RTX 4070 Super Dual erreicht die 3.000 MHz nicht ganz und kommt mit 2.997 MHz quasi auf denselben Wert wie das Nvidia-Modell. Der GDDR6X-Speicher lässt sich gar auf den maximal einstellbaren Wert und damit 12.502 MHz stabil übertakten, was schlussendlich aber nur gut für die Statistik ist.