Persönliche Daten: Nutzer kontrollieren künftig, wie Google-Dienste Daten teilen
Die Tech-Konzerne arbeiten derzeit daran, die EU-Vorgaben des Digital Market Act (DMA) umzusetzen, der ab dem 6. März 2024 endgültig in Kraft tritt. Für die Nutzer heißt das: Mehr Kontrolle. Bei Google können sie künftig etwa entscheiden, welche Dienste mit dem Konto verknüpft werden.
Wie wirkt sich der DMA auf Google-Dienste aus?
Wie sich der DMA im Detail auswirkt, beschreibt Google auf einer Übersichtsseite. Bei der Google-Suche, YouTube, den Werbediensten, Google Play, Google Chrome, Google Shopping sowie Google Maps können Nutzer künftig auswählen, ob diese miteinander verknüpft sein sollen – und somit persönliche Daten ausgetauscht werden. Je nach Auswahl ist es möglich, dass etwa Eingaben aus der Google-Suche für passendere Suchergebnisse in Google Maps oder für Werbezwecke verwendet werden – oder eben nicht.
Wer die Verknüpfung der Dienste beendet, wird nicht von den Google-Diensten abgemeldet. Diese laufen dann nur getrennt voneinander. Eine Folge können Einschränkungen bei einigen Funktionen sein. Ist beispielsweise die Google-Suche nicht mit YouTube und Chrome verknüpft, sind empfohlene Videos oder der Discover-Feed weniger personalisiert.
Verknüpfungen betreffen nicht die Datenweitergabe
Verwalten lassen sich die Verknüpfungen über das Google-Konto, die Änderungen greifen ab dem 6. März. Die entsprechenden Einstellungen gelten aber nur für die Dienste, die oben genannt worden sind. Ebenso wenig sind davon die Daten betroffen, die an Drittanbieter weitergegeben werden – das wird separat geregelt.
Bestimmte Daten werden zudem unabhängig von der Verknüpfung zwischen den Google-Diensten geteilt. Das gilt für Zwecke wie das Verhindern von Betrug, Spam und Missbrauch sowie das Einhalten gesetzlicher Bestimmungen. Ebenso ist ein Austausch möglich, um Abläufe effektiv zu gestalten – so werden etwa bei einem Kauf im App-Store Google Play die Informationen mit Google Payment getauscht, um den Kauf abschließen zu können.
DMA krempelt Dienste um
Nötig sind die neuen Vorgaben, weil ab März der Digital Market Act (DMA) gilt. Mit diesem verschärft die EU die Vorgaben für marktbeherrschende Dienste, die Regelungen betreffen also vor allem die Big-Tech-Konzerne. Neben Google betrifft das auch Amazon, Apple, Meta und Microsoft sowie den TikTok-Betreiber ByteDance.
Metas soziales Netzwerk Threads startete aufgrund der DMA-Vorgaben um einige Monate verspätet in Europa. Bei Microsoft steht immer noch die Veröffentlichung der Windows-Variante des KI-Assistenten Copilot aus. Windows-Nutzer erhalten zudem mehr Freiheiten, indem sie mehr Auswahl bei den Standard-Apps haben und auch Microsoft-Programme wie Edge deinstallieren können.