Porsche: Neuer Macan ist elektrisch und nutzt Android Automotive OS
Der neue Macan ist ein rein elektrisches SUV und damit das erste Fahrzeug dieser Klasse von Porsche. Grundlage bildet erstmals die für Porsche und Audi entwickelte Premium Platform Electric (PPE) mit neuer Elektronikarchitektur und neuer Infotainment-Plattform, die auf Android Automotive OS ohne Google-Dienste setzt.
Macan 4 startet bei 84.100 Euro
Nach dem Taycan ist der neue Macan das zweite elektrische Fahrzeug des Herstellers. Porsche bietet das SUV unter der Modellbezeichnung Macan 4 ab 84.100 Euro und als Macan Turbo ab 114.600 Euro. Die neuen Modelle sollen im Verlauf der zweiten Jahreshälfte an die ersten Kunden ausgeliefert werden. Der vorherige Macan mit Verbrennungsmotoren findet sich noch zu Preisen ab 69.895 Euro im Konfigurator.
300 kW oder 470 kW
Größten Anteil an der Preisdifferenz hat die gebotene Leistung, nicht aber die Reichweite. Der Macan 4 kommt auf 300 kW (408 PS) und verbraucht 21,1-17,9 kWh/100 km, beim Macan Turbo sind es 470 kW (639 PS) bei einem Stromverbrauch von 20,7-18,8 kWh/100 km. Damit sollen die Autos in 5,2 s respektive 3,3 s auf 100 km/h sprinten und in der Spitze 220 km/h und 260 km/h erreichen. Höhere Höchstgeschwindigkeiten, Beschleunigungen, Reichweiten und Ladegeschwindigkeiten waren die Entwicklungsziele der PPE.
PPE mit 95 kWh für bis zu 613 km
Zentraler Bestandteil der Premium Platform Electric (PPE) ist der HV-Akku mit 800-Volt-Architektur. Von den 100 kWh Bruttokapazität der Lithium-Ionen-Batterie im Unterboden sind bei beiden Modellen 95 kWh nutzbar und sollen für Reichweiten von bis zu 613 km und 591 km sorgen. Die PPE soll demnächst auch beim neuen Audi Q6 e-tron zum Einsatz kommen. Die DC-Ladeleistung beträgt bis zu 270 kW und kann das Auto an einer geeigneten Schnellladesäule von 10 auf 80 Prozent innerhalb von 21 Minuten laden. An 400-Volt-Ladesäulen kommt laut Porsche das sogenannte Bank-Laden zum Einsatz, das durch einen Hochvolt-Schalter im Akku die 800-Volt-Batterie in zwei Batterien mit je 400 Volt Nennspannung teilt. Das soll effizientes Laden ohne zusätzlichen HV-Booster mit einer Leistung von bis zu 135 kW ermöglichen.
Neue Infotainment-Plattform mit AAOS
Mit der PPE geht eine neue Elektronikarchitektur mit höherer Leistung und neuer Infotainment-Plattform einher. Porsche spricht von „neuen Dimensionen“ in puncto Rechenleistung, wird dabei aber nicht besonders konkret. Der Sprachassistent „Hey Porsche“ soll „blitzschnell“ Routen inklusive Ladestopps vorschlagen können.
Wie bei Audi im Q6 e-tron kommt die gemeinsam mit der Softwaresparte CARIAD entwickelte Plattform mit Android Automotive OS ohne Google-Dienste zum Einsatz. Ein passender App Store wurde von CARIAD und dem Partner Harman auf Basis deren Ignite-Plattform entwickelt, wobei Porsche das individuelle App-Angebot bestimmt. Apps von Drittanbietern stehen im neuen Porsche App Center zur Auswahl. Ab Mitte des Jahrzehnts will Porsche mit einer ganz neuen Lösung dann aber doch auf Apps und Store von Google setzen.
Cockpit mit Beifahrerdisplay und AR-HUD
Porsches Anzeige- und Bedienkonzept besteht aus bis zu drei Bildschirmen, wobei nur das Beifahrerdisplay optional für 1.428 Euro zu erwerben ist. Auf dem 10,9 Zoll großen Beifahrerbildschirm lassen sich Informationen zur Fahrt einsehen, Einstellungen am Infotainment vornehmen oder während der Fahrt Videoinhalte streamen. Porsche erwähnt es zwar nicht, aber dafür kommt wie beim Q6 e-tron ein LCD mit Shutter-Technologie (ohne Brille) zum Einsatz, sodass der Fahrer nichts davon mitbekommt und abgelenkt wird. Wäre der Bildschirm vom Fahrer während der Fahrt einsehbar, dürften hierzulande keine Videoinhalte abgespielt werden. Das freistehende Kombiinstrument im Curved-Design misst 12,6 Zoll und das Zentraldisplay kommt auf 10,9 Zoll.
Für 2.177,70 Euro lässt sich ein AR-Head-up-Display bestellen, das virtuelle Elemente wie Navigationspfeile optisch in die reale Welt integriert. Dabei soll ein für den Fahrer 87 Zoll groß wirkendes Bild in einer Entfernung von zehn Metern vor dem Auto erscheinen.
Porsche InnoDrive unterstützt beim Fahren
Neue Assistenzsysteme für das Fahren nach Level 2+ oder Level 3 führt der elektrische Macan nicht ein. Für 1.606,50 Euro wird „Porsche InnoDrive“ inklusive aktiver Spurführung angeboten. InnoDrive unterstützt den Fahrer nach Aktivierung bei der Fahraufgabe durch die Übernahme der Geschwindigkeitsregelung und kontinuierliche Lenkeingriffe und kann bei Spurwechseln assistieren. Die Funktion reagiert dabei auf erkannte Tempolimits, Kurven und Kreisverkehre und passt die Fahrgeschwindigkeit entsprechend an.