RAID-Demo mit PCIe 5.0: Crucial T700 mit 8 TB und 42 GB/s unter AirJet-Kühlern
In Las Vegas hat Micron demonstriert, was mit schnellen PCIe-5.0-SSDs im RAID-Verbund für Transferraten möglich sind. Gleich vier Crucial T700 SSDs brachten es auf 42 GB/s und 8 TB kombinierten Speicherplatz. Die dafür nötige Adapterkarte wurde zudem mit einer besonderen Kühllösung bestückt.
Einzeln zählt die Crucial T700 (Test) mit bis zu 12,4 GB/s beim Lesen schon zu den schnellsten SSDs. Micron hat aber gleich vier davon auf eine PCIe-Adapterkarte von Gigabyte gepackt und im RAID-0 zu einem virtuellen 8-TB-Massenspeicher gebündelt. Im Benchmark (Iometer) erreichte das Gespann eine kontinuierliche Datentransferrate von 42 GB/s, berichtet Tom's Hardware von der CES 2024. Auf einem Schildchen warb Micron mit bis zu 45 GB/s beim Lesen und 42 GB/s beim Schreiben.
Luft nach oben gibt es aber noch, denn der Adapter erlaubt laut Gigabyte theoretisch bis zu 60 GB/s. Das würden aber auch vier der kommenden PCIe-5.0-SSDs mit je 14 GB/s nicht erreichen, zumal die Leistung nicht perfekt skaliert.
AirJet-Kühler im Einsatz
Eigentlich besitzt der Adapter bereits einen Kühler mit integriertem Lüfter, doch wurde die Lösung für die Demo mit einer Kühlung der besonderen Art modifiziert. Auf einer Kupferplatte saßen vier der sogenannten AirJet-Kühler. Die innovative Kühllösung der Firma Frore Systems kühlt aktiv, indem kühle Luft hinein- und aufgewärmte Luft wieder hinausströmt, doch für den Luftstrom sorgen keine Ventilatoren. Stattdessen erzeugen winzige Membranen, die mit Ultraschallfrequenz vibrieren, eine Luftbewegung.
Eines der eingesetzten AirJet-Mini-Module kann etwa 5 Watt Wärmeverlustleistung abführen, benötigt aber selbst rund 1 Watt Energie. Im Test konnten die SSDs im Temperaturbereich von 76 °C bis 78 °C gehalten werden. Da eine SSD im Durchschnitt etwa 7 Watt und in der Spitze fast 12 Watt Energie benötigt, sind dies keine schlechten Werte.
Die AirJet-Technik war anfangs weniger für SSDs als vielmehr für Notebooks gedacht. Sie wurde bisher unter anderem in einem Mini-PC von Zotac sowie jüngst vermehrt für SSD-Demos genutzt.
Ob später einmal schnelle SSDs im Steckkartenformat mit dieser Kühllösung auf den Markt kommen, bleibt abzuwarten. Bei Microns Demo-System handelt es sich vorerst nur um ein Konzept.
USB4-Konzepte
Außerdem hat Micron erste Konzepte für externe SSDs mit USB4 gezeigt. Eines davon war mit Phison E25-Controller und einem ASMedia-Bridge-Chip (ASM2464PD) bestückt. Rund 3.800 MB/s wurden lesend und schreibend erreicht.
