Speicher-Comeback: SK Hynix meldet Gewinn und Fokus auf „AI Memory“
Nach vier Quartalen in den roten Zahlen meldet SK Hynix zum Jahresabschluss überraschend bereits einen Gewinn. Der Start in die neue Phase wird damit eingeläutet, glaubt das Unternehmen, denn nun wird man sich noch stärker als „AI-DRAM“-Fertiger aufstellen, um vom Boom im Bereich Künstliche Intelligenz zu profitieren.
Ganz vorn steht dabei die Fertigung von HBM, ohne die keine aktuelle AI-Beschleunigerkarte der namhaften Anbieter auskommt. HBM3e wird nun in großer Menge produziert, denn was diese Technologie in der Bilanz ermöglicht, hatte das Jahr 2023 gezeigt. Der Umsatz mit HBM-Produkten zog bei SK Hynix in dem Zeitraum um den Faktor 5 an.
Das Jahr 2023 war ein schwieriges, es stand aber nicht nur für HBM, sondern auch den Wechsel von DDR4 zu DDR5. Trotz der schwachen Zahlen in den letzten Quartalen und hohen Verlusten erklärt SK Hynix heute, dass der Umsatz mit DDR5-Speicher im Jahr 2023 vervierfacht wurde. Dies dürfte letztlich auch der Einordnung der Angaben des Wachstums bei HBM helfen, denn von sehr kleiner Position kommend sind derartige Wachstumsfaktoren dann doch keine Seltenheit.
We achieved a remarkable turnaround, marking the first operating profit in the fourth quarter following a protracted downturn, thanks to our technological leadership in the AI memory space. We are now ready to grow into a total AI memory provider by leading changes and presenting customized solutions as we enter an era for a new leap forward.
SK Hynix
Alles wird „AI Memory“
Zu „AI Memory“ zählt SK Hynix aber auch fast alles, was in der Sparte als aktuelle Lösung angeboten wird. Das heißt nicht nur HBM und DDR5, auch alle Abwandlungen wie LPDDR5 und LPDDR5T. Und die kommenden Produkte wie MCR-DIMM für Server-Systeme und LPCAMM2 für mobile Endgeräte nimmt der Hersteller auch gleich noch mit. Das Buzzword „AI“ passt bei SK Hynix einfach überall – oder wird schlichtweg passend gemacht.
Kleiner operativer Gewinn
Ganz aus dem Gröbsten raus ist SK Hynix aber noch nicht. Denn positiv ist aktuell erst einmal das operative Geschäft, hier steht ein kleiner Gewinn von 346 Milliarden Won (knapp 260 Millionen US-Dollar). Netto verbleibt man nach wie vor tief in den roten Zahlen, hier stehen 1,379 Billionen Won als Minus in den Büchern. Die Umsatzsteigerung von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf umgerechnet knapp 8,5 Milliarden US-Dollar ist dabei aber nicht nur auf DRAM und HBM zurückzuführen.
NAND-Preis klettert um über 40 Prozent
Vor allem auf die Erholung bei NAND setzt SK Hynix, schließlich macht das Unternehmen knapp 30 Prozent seines Umsatzes damit. Hier gab es im vierten Quartal den ersten Fingerzeig, denn während die Auslieferungen sogar leicht zurückgingen, stieg der Durchschnittspreis um über 40 Prozent. Vor allem NAND für mobile Endgeräte war dabei wieder gefragt.
Der Markt ist aber noch in der Übergangsphase. Zwar sind steigende Preise in jeder Prognose vertreten, der Absatz soll jedoch eher nicht gravierend steigen. Deshalb wird der Speicherhersteller in diesem Jahr auch die Ausgaben nicht wirklich groß steigern, hier ist weiterhin Disziplin gefragt. Denn im ersten Quartal soll es im klassischen DRAM-Geschäft erst einmal wieder abwärts gehen, das ist aber primär saisonal bedingt.