PowerColor Hellhound im Test: Lautstärke, Temperatur und Leistungsaufnahme
3/4Lautstärke & Kühlung
Auf anderen RX-7000-Modellen hat PowerColors Hellhound-Kühler bereits überzeugen können – und das ändert sich auch bei der Radeon RX 7900 GRE Hellhound nicht. Im Gegenteil sogar: Mit dem alternativen Silent-BIOS arbeitet die Grafikkarte flüsterleise, eine Lüfterdrehzahl von gerade mal 860 Umdrehungen pro Minute resultiert in eigentlich unhörbaren 29,5 dB. Beim Spielen fällt der Proband aus einem geschlossenen Gehäuse überhaupt nicht auf.
Mit dem werkseitig aktiven OC-BIOS bleibt die Hellhound ebenfalls angenehm leise. 1.140 RPM erzeugen einen Geräuschpegel von 31 dB, auch im Vergleich dazu sind fast alle anderen getesteten Grafikkarten lauter. Wer einen Silent-Rechner bevorzugt, sollte das Silent-BIOS nutzen. Alle anderen erhalten auch mit dem OC-BIOS eine sehr leise Grafikkarte.
Bezüglich der elektrischen Störgeräusche gibt es ebenfalls nichts großartig Negatives zu berichten. Das klassische Spulenrasseln ist wie bei jeder aktuellen Grafikkarte zu hören, fällt bei einem geschlossenen Gehäuse aber kaum auf. Hier muss allerdings erwähnt werden, dass dies von Karte zu Karte anders ausfallen kann – das Testsample der Redaktion war diesbezüglich jedoch unauffällig.
Temperaturen unter Last
Die PowerColor Radeon RX 7900 GRE Hellhound ist nicht nur leise, sondern bleibt zudem kühl. Mit dem OC-BIOS zeigt sich eine Hotspot-Temperatur von maximal 79 °C, was noch sehr weit von einem kritischen Bereich entfernt ist. Dasselbe gilt für das Silent-BIOS: Mit 81 °C steigen die Temperaturen nur geringfügig an.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
Unter geringer bis leichter Last zeigt die getestete Radeon RX 7900 GRE ein Verhalten, das an die anderen Navi-31-Beschleuniger erinnert: Auf dem Windows-Desktop benötigt die Grafikkarte 15 Watt (60 Hz) bis 17 Watt (144 Hz) unter Ultra HD, im Dual-Monitor-Betrieb sind es 26 und 33 Watt. Die letzten beiden Werte sind etwas höher als bei den anderen Radeons, aber durchweg nahe dran.
Bei der Video-Wiedergabe lassen sich 62 und 65 Watt messen und damit vergleichbare Werte wie bei der Radeon RX 7900 XTX – GeForces, aber auch der Vorgänger RDNA 2 sind in dieser Disziplin deutlich besser. Beim realitätsnahen Fensterbewegungstest zeigen sich mit 50 und 65 Watt dann wieder Resultate, die teils unter, teils aber auch über den Werten von AMDs Grafikkarten-Flaggschiff liegen.
Leistungsaufnahme in Games
Beim Spielen benötigt die Radeon RX 7900 GRE durchschnittlich 260 Watt und damit exakt so viel, wie von AMD angegeben wird. Das sind 11 Watt mehr als bei der Radeon RX 7800 XT, während die Radeon RX 7900 XT mit 305 Watt nochmal einen größeren Sprung hinlegt – dafür aber auch spürbar mehr Leistung bietet.
Die GeForce RTX 4070 ist mit 200 Watt deutlich sparsamer und auch die GeForce RTX 4070 Super verbraucht mit 226 Watt weniger. Das verwundert allerdings nicht, denn Nvidias Lovelace-Architektur arbeitet generell effizienter als die RDNA-3-Technik. Das gilt auch mit einem hinzugeschalteten FPS-Limiter, wobei die Unterschiede in WQHD nur gering sind: Die GRE genehmigt sich in dem Szenario 149 Watt, die GeForce RTX 4070 Super 136 Watt.
Höherer Stromverbrauch als bei der OEM
Im Vergleich zur OEM-Variante der Radeon RX 7900 GRE fällt auf, dass die Retail-Karte 12 Watt mehr benötigt. Das ist nicht viel, liegt jedoch in einem Bereich, in dem Navi 31 noch einiges aus dem Takt herausholen kann. Entsprechend bringen diese 12 Watt auch mehr Takt bei der Retail-Karte, was dann auch der Grund für die 2 Prozent höhere Performance trotz eigentlich identischer Spezifikationen ist.
Bei den Lastspitzen verhält sich die Radeon RX 7900 GRE unproblematisch. Beim Spielen nimmt die Hardware kurzzeitig auch mal bis zu 297 Watt auf, was genauso viel ist wie bei der Radeon RX 7800 XT. Es braucht für die neue AMD-Grafikkarte also kein besonders leistungsstarkes Netzteil. Das gilt auch beim plötzlichen Wechsel von Idle zu Volllast: 305 Watt lassen sich dann messen.
Perzentil | Leistungsaufnahme |
---|---|
0,1 % Perzentil | 294 Watt |
1 % Perzentil | 290 Watt |
5 % Perzentil | 285 Watt |
10 % Perzentil | 282 Watt |
15 % Perzentil | 279 Watt |
20 % Perzentil | 277 Watt |
25 % Perzentil | 275 Watt |
30 % Perzentil | 273 Watt |
35 % Perzentil | 270 Watt |
40 % Perzentil | 268 Watt |
45 % Perzentil | 265 Watt |
50 % Perzentil | 262 Watt |
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Die Radeon RX 7900 GRE arbeitet beim Spielen leicht effizienter als die Radeon RX 7800 XT: 3 Prozent mehr FPS pro Watt zeigen sich beim Test. Damit verrichtet die Grafikkarte gleich effizient ihren Dienst wie vergleichbare Radeons, die Radeon RX 7900 XT mit derselben GPU kommt zum Beispiel auf noch mal 4 Prozent mehr FPS pro Watt. Die GeForce RTX 4070 und die GeForce RTX 4070 Super schneiden in dieser Disziplin besser ab, letztere ist 17 Prozent effizienter.
In Verbindung mit einem 144-FPS-Limiter kann sich die Radeon RX 7900 GRE deutlicher von der Radeon RX 7800 XT absetzen und schneidet in dieser Disziplin um 22 Prozent besser ab. Mit Teillast kommt die Navi-31-GPU besser zurecht als Navi 32, was aber nichts Ungewöhnliches für größere Chips ist (weil mehr Silizium schlafen gelegt werden kann). Die GeForce RTX 4070 Super werkelt 10 Prozent effizienter als die Radeon RX 7900 GRE, was allerdings vielmehr an der WQHD-Auflösung liegt – in Ultra HD und Full HD kann Lovelace mehr einsparen als RDNA 3.