Echo Hub im Test: Amazons Smart-Home-Bedienpanel mit Matter und Thread
Der Echo Hub ist Amazons erstes Smart-Home-Bedienpanel für die Steuerung vernetzter Geräte. Amazon hat viel Kritik beherzigt. Wie gut sich der Echo Hub schlägt, hängt aber auch von den Geräten im Smart Home und von der Ordnung des Nutzers ab.
Der Echo Hub ist Amazons erstes eigenes Smart-Home-Bedienpanel, das vernetzte Geräte im Haushalt steuert. Damit kommt der US-Konzern auch einer langjährigen Forderung von ComputerBase nach, denn die zahlreichen getesteten Echo-Show-Modelle wurden immer wieder dafür kritisiert, dass sie genau diese Smart-Home-Steuerung nicht gut umsetzen. Der Echo Hub zeigt das Smart Home nun auf der Startseite an und erlaubt so einen schnellen, direkten Zugriff. Hierfür lässt sich der Echo Hub wahlweise mit beiliegender Halterung an der Wand befestigen oder aber über einen optionalen Ständer überall aufstellen. Ab heute ist der Echo Hub für 199,99 Euro verfügbar*. Amazon liefert ihn mit Netzteil, USB-Stromkabel, Wandhalterung, Befestigungsmaterial, Bohrschablone und Anleitung.
Im Test zeigt der Echo Hub mehr Parallelen zu den Echo Show als gedacht, offenbart aber auch Einschränkungen.
Technik und Design des Echo Hub
Tablet, Echo Show oder doch ein Google Nest Hub?
Der Echo Hub misst 202 × 137 × 15 mm und wiegt 365 g. Audio wird über zwei nach oben abstrahlende Breitband-Lautsprecher ausgegeben. Sie dienen aber im Grunde nur dazu, Antworten von Alexa auszugeben, und sind nicht für die Musikwiedergabe gedacht. Als Prozessor kommt ein MediaTek MT8169A zum Einsatz. Optisch ist der Echo Hub eine Mischung aus Tablet, Echo Show ohne Lautsprecher und Google Nest Hub (Test). Im Stil der Echo-Show-Geräte verfügt auch der Echo Hub über einen breiten Rand um das Display.
Während im unteren Rand drei Mikrofone eingebaut sind, hat Amazon oben einen Näherungs- und einen Umgebungslichtsensor integriert. An der rechten Seite sind eine Taste, um die Mikrofone ein- und auszuschalten, sowie zwei Tasten für die Lautstärkesteuerung platziert. Die Rückseite bietet neben dem Stromanschluss in der Aussparung für die Wandhalterung ebenfalls noch Platz für ein Mikrofon. Der Echo Hub wird bei der Wandmontage einfach von oben auf die Halterung geschoben, die an vier Stellen in die Gehäuserückseite greift.
Anders als ein Echo Show verzichtet der Echo Hub aber über eine integrierte Kamera. Drop-Ins mit Alexa zu anderen Echo-Geräten sind über ihn kein Problem, kommen aber eben ohne eine Videoübertragung aus.
8-Zoll-Touchscreen fürs Smart-Home-Panel
Zentral für die Darstellung und Bedienung ist das 8 Zoll große Touchdisplay mit einer Auflösung von 1.280 × 800 Pixeln. Größe und Auflösung sorgen im Alltag für eine einfache Bedienung und eine optisch gute Darstellung. Die Pixeldichte des Bildschirms beträgt wie beim Echo Show 8 (Test) 189 ppi.
Wie es sich für einen Echo gehört, ist der Echo Hub nicht nur auf die Bedienung über das Display ausgelegt, sondern auch Alexa-fähig, so dass sich über ihn Geräte, die über die Sprachassistentin bedient werden können, auch per Sprache steuern lassen.
Aktivierung über Infrarot
Als Näherungssensor nutzt der Echo Hub einen Passiv-Infrarotsensor (PIR-Sensor), um zu erkennen, ob jemand in der Nähe ist. Erst dann wird das Display aus dem vom Nutzer gewählten Standby-Screen – Fotos, Bilder, Uhrzeit oder Ähnliches – aufgeweckt und das Smart-Home-Dashboard angezeigt. Der Umgebungslichtsensor passt hingegen die Helligkeit und die Farbtemperatur des Bildschirms an die Lichtverhältnisse der Umgebung an. Im Alltag funktioniert beides sehr gut. Sobald man sich dem Echo Hub nähert, wird das Dashboard aktiviert. Eine störende Verzögerung, die den Nutzer wartend vor dem Gerät zurücklässt, gibt es nicht.
Zigbee, Matter, Thread, WLAN und Bluetooth
Der integrierte Smart-Home-Hub unterstützt Zigbee, Thread, Bluetooth Low Energy Mesh und Matter, so dass er mit zahlreichen Smart-Home-Geräten wie vernetzten Kameras, Leuchten, Schlössern, Steckdosen, Thermostaten oder Lautsprechern kompatibel ist, ohne auf eine zusätzliche Smart-Home-Zentrale angewiesen zu sein. Der Echo Hub beherrscht zudem drahtloses WLAN (802.11a/b/g/n/ac). Probleme mit den Funkverbindungen gab es im Test keine.
USB-C und USB-Netzteil
Oft bemängelt wurde, dass die Geräte von Amazon kein USB-C für die Stromversorgung nutzen. Mit dem Echo Hub ändert sich auch dies, denn er verfügt über einen USB-C-Anschluss und wird über ein 1,8 m langes USB-A-auf-USB-C-Kabel mit dem 12,6-Watt-Netzteil verbunden. So lässt sich auch ein anderes USB-PD-Netzteil mit USB-C verwenden, sofern es 5 V/2,4 A und 9 V/3 A unterstützt. Ein überschüssiges Kabel kann an der Rückseite des Echo Hub ordentlich aufgewickelt und fixiert werden.
Theoretisch beherrscht der Echo Hub mit einem kompatiblem USB-C-Adapter auch PoE, was eine Unterstützung für IEEE 802.3at/PoE+/Typ 2 oder IEEE 802.3bt/PoE++/Typ 3 erfordert.
Einrichtung wie ein Echo Show
Bei der Einrichtung verhält sich der Echo Hub wie ein Echo Show. Amazon-Account- und WLAN-Zugangsdaten werden direkt über das Touchdisplay eingegeben und der Echo Hub ist in wenigen Minuten einsatzbereit. Während der Erstinstallation wird der Nutzer auch gefragt, wo und wie der Echo Hub aufgestellt wird, also an der Wand oder auf einem Ständer. Zudem wird festgelegt, auf welchen Echo-Lautsprechern – sofern verfügbar – Musik gespielt werden soll, wenn man zu Alexa auf dem Echo Hub „Alexa, spiele Musik“ sagt.
Die Smart-Home-Steuerung
Als Smart-Home-Hub zeigt der Echo Hub auf der Startseite immer das Smart-Home-Dashboard an, das vom Nutzer angepasst werden kann. Während über das Menü links die Routinen und Räume aufgerufen werden können, zeigt das Dashboard Widgets wie einen Raum, die Kameras im Smart Home, in der Alexa-App ausgewählte Favoriten, aber auch vom Echo Show bekannte Funktionen wie das Wetter, die Termine, eine Einkaufsliste und eine Schnellwahl der wichtigsten Verbindungen für ein Drop-In.
Die Leiste am unteren Bildschirmrand, deren Inhalt ebenfalls angepasst werden kann, gewährt Zugriff auf unterschiedliche Kategorien wie das Heizen, Smart Locks, Lampen, Steckdosen und Kameras. Potenzial für die Zukunft: Auch die Darstellung der Geräte in den jeweiligen Räumen sollte angepasst werden können und nicht immer ausschließlich alphabetisch erfolgen, da dies bei Räumen mit vielen Geräten meist nicht die beste Wahl ist. Amazon hat gegenüber ComputerBase erklärt, dass die alphabetische Sortierung der Geräte in den Räumen zum Start des Echo Hub nicht anpassbar sei, ein Update dies jedoch ermöglichen werde.
Die Darstellung und der Zugriff auf die Geräte über den Echo Hub sind, gerade im Vergleich zu einem Echo Show, ein himmelweiter Unterschied und eine enorme Verbesserung. Mit dem Echo Hub kann man tatsächlich schnell auf die wichtigsten Smart-Home-Geräte zugreifen und sie steuern.
Voraussetzung ist allerdings, dass man ein aufgeräumtes Smart Home und die Geräte in der Alexa-App entweder direkt oder über passende Skills eingebunden hat. Lampen, die man irgendwann mal hinzugefügt und dann ausgewechselt oder weggeworfen, aber nie aus seiner Alexa-App gelöscht hat, tauchen nun mit einem roten Ausrufezeichen auf dem Echo Hub auf und werden wieder allgegenwärtig. Auch das Problem, dass man zwar Hue-Lampen besitzt, der ausgeschaltete Wandschalter ihre Steuerung über den Echo Hub jedoch unmöglich macht, lässt sich mit dem Echo Hub nicht mehr verbergen. Dafür kann zweifellos der Echo Hub nichts. Die Beispiele sollen lediglich verdeutlichen, wie wichtig ein aufgeräumtes und gepflegtes Smart-Home-System für die Nutzung eines solchen Hubs ist.
Je nach Smart-Home-Gerät und Art der Integration weichen auch die Funktionsmöglichkeiten auf dem Echo Hub ab. Farbige Philips-Hue-Lampen lassen sich beispielsweise nicht nur ein- und ausschalten sowie in der Helligkeit anpassen, sondern auch in ihrer Farbe ändern. Wird eine Lampe über den Echo Hub aufgerufen, fährt von rechts ein Menü ein, das neben Helligkeit und Power-Taste die Farbsteuerung über definierte Farben und Weißstufen erlaubt.
Sind Kameras im System integriert, hängt es auch davon ab, wie gut sie eingebunden sind. Kameras von Ring zeigen beispielsweise ein Vorschaubild in den Widgets an, das im Laufe des Tages immer mal wieder aktualisiert wird. Per Skill eingebundene Kameras von Reolink oder Logitech bieten dieses Extra nicht, ihr Bild kann nur manuell über das Display oder per Sprache wiedergegeben werden. Darüber hinaus öffnen Kameras von Ring wesentlich schneller die Live-Wiedergabe, während das Aktivieren der Reolink-Kamera sehr lange dauert und diese auf dem Hub auch immer wieder mit einem roten Ausrufezeichen als getrennt angezeigt wird, obwohl sie beim Öffnen problemlos erreichbar ist.
Auch beim Echo Hub muss und sollte man sich die Zeit nehmen, das Dashboard zu personalisieren und die tatsächlich relevanten und wichtigen Funktionen in den sofort sichtbaren Bereich des Dashboards zu legen.
Benachrichtigungen auf dem Echo Hub
Auffällig am Echo Hub und am System von Amazon ist, dass der Echo Hub zwar eine Bedienung des Smart Homes ermöglicht, er selbst aber zunächst keine Benachrichtigungen der Sensoren und Kameras anzeigt, ohne dass der Nutzer selbst tätig wird. Meldet sich auf dem Smartphone beispielsweise die Ring-App, wenn eine Kamera eine Person erkennt, rührt sich auf dem Echo Hub zunächst nichts und es erscheint keine Benachrichtigung. Auch das Vorschaubild wird nicht aktualisiert.
Der Echo Hub kann jedoch grundsätzlich wie jeder Echo Show oder Echo Benachrichtigungen wiedergeben. Wie man sie aktiviert, hängt vom jeweiligen Gerät ab. Bei Kameras muss man in der Alexa-App die Einstellungen der Kamera aufrufen und dort die „Bewegungs-Ankündigungen“ aktivieren. Darüber hinaus muss der Echo Hub unter „Geräte für Ankündigungen“ ausgewählt werden. Ist beides der Fall, informiert Alexa per Sprachausgabe über eine erkannte Bewegung auf der jeweiligen Kamera. Sofern eine Person erkannt wurde, wird auch automatisch das Live-Video auf dem Echo Hub eingeblendet. Bei Video-Türklingeln wird beim Klingeln ebenfalls sofort ein Live-Video auf dem Echo Hub gezeigt. Bietet die Kamera allerdings keine Personenerkennung, startet auch kein Live-Video, sondern es bleibt bei der Ankündigung über Alexa und einer entsprechenden Anzeige der Ankündigung auf dem Display des Hubs.
Darüber hinaus funktioniert die Benachrichtigung nicht bei allen Kameras, wie der Test verdeutlicht. Während zwei Kameras von Ring die Option bieten, werden Ankündigungen bei per Skill verknüpften Smart-Home-Kameras von Reolink und Logitech nicht unterstützt. Bei diesen sind weder eine Benachrichtigung noch ein automatischer Wechsel zum Live-Video möglich. Ob die Funktion geboten wird, hängt allerdings vom Kamerahersteller ab, nicht von Amazon.
Möchte man Benachrichtigungen von Sensoren erhalten, bietet die Alexa-App auf dem Smartphone hierfür nur die Möglichkeit, Routinen zu erstellen, die etwa beim Öffnen eines Türkontakts eine Ankündigung über Alexa auf Echo-Lautsprechern auslösen. Während dies mit jedem Echo oder Echo Show funktioniert, fehlt der Echo Hub derzeit aber in der Liste der Geräte, auf denen eine Ankündigung ausgegeben werden kann. Wie die Rücksprache mit Amazon ergab, handelt es sich hierbei um einen Bug, der in Kürze behoben werde.
Dem Echo Hub fehlt zudem eine Art Benachrichtigungszentrale, in der der Nutzer nachsehen kann, welches Ereignis, das in Abwesenheit erfolgte und nicht sofort zu einem Alarm geführt hat, im Laufe des Tages wann eingetreten ist. Rein visuelle Benachrichtigungen sieht das System von Amazon bislang jedoch gar nicht vor.
Kein Akku, keine Mobilität
Der Echo Hub verzichtet gänzlich auf einen integrierten Akku. Ohne über das Netzteil mit Strom versorgt zu werden, kann er nicht genutzt werden. Das ist im Alltag doch eine größere Einschränkung als vielleicht vermutet. Denn einerseits ist der Echo Hub so eben nicht mobil und kann mal eben zu dem Smart-Home-Gerät mitgenommen werden, das man gerade konfiguriert, wie man es in der Regel mit dem Smartphone macht, wenn man Einstellungen vornimmt oder eine Kamera ausrichtet. Andererseits kann der Echo Hub eben auch nicht abends mit auf die Couch genommen werden, um Geräte von dort zu steuern. Dank USB-C kann man den Standort aber auch wechseln, weshalb ComputerBase im Test den Echo Hub abends häufig tatsächlich aus dem Ständer genommen und am Sofa mit einem USB-C-Netzteil tragbar am Kabel betrieben hat. Beim Wechsel muss er nur jedes Mal neu hochfahren.
Möchte man dem Verzicht auf den Akku und der fehlenden Mobilität etwas Positives abgewinnen, dann nur, dass man den Echo Hub immer an derselben Stelle findet und nicht erst nach ihm suchen muss, wenn man etwas steuern will.
Ein Betrieb über eine Powerbank ist allerdings möglich. ComputerBase hat dies im Test selbst mit einer Anker Nano Powerbank (30 Watt) ausprobiert und konnte den Echo Hub so immerhin rund sechs Stunden mobil mit Energie versorgen. Eine echte Alternative zu einem Tablet als Smart-Home-Zentrale, wie es sich viele Enthusiasten mit alternativem Launcher einrichten, ist der Echo Hub so aber wiederum nicht.
Ein Ansatz mit einem einfachen Ladedock, ähnlich wie ihn Google beim Pixel Tablet (Test) gewählt hat, und einem kleinen Akku im Echo Hub scheint jedenfalls sehr verlockend.
Das Zusammenspiel mit Ring
ComputerBase konnte den Echo Hub in Verbindung mit dem Smart-Home-Alarmsystem Ring Alarm, der Ring Stick Up Cam Battery und der Ring Stick Up Cam Plug-In testen.
Über das Panel lässt sich auch das Ring-Sicherheitssystem aktivieren, eine Routine starten oder mehrere kompatible Kameras auf einmal anzeigen. Das System kann über den Echo Hub zudem deaktiviert werden, wenn man diese Funktion in der Alexa-App explizit eingerichtet hat. Dann muss auf dem Hub eine PIN eingegeben werden, wie man sie auch auf dem Keypad der Ring-Anlage eintippen würde, um den Modus zu wechseln.
Die beiden Kameras von Ring zeigen ein Vorschaubild auf dem Echo Hub und die Bildübertragung startet deutlich schneller als beispielsweise über einen Skill eingebundene Smart-Home-Kameras von Reolink. Verarbeitung und Bildqualität der beiden Ring Stick Up Cams erwiesen sich im Test als hervorragend. Und auch wenn der Akku der Ring Stick Up Cam Battery weiterhin auf Micro-USB setzt, ist dies im Alltag trotz der Kabelsuche kein Problem. Positiv ist hingegen, dass man den Akku jederzeit innerhalb weniger Sekunden auswechseln kann. Negativer ins Gewicht fällt jedoch, dass man das Bild der Ring Stick Up Cam in der Ring-App nicht drehen kann, falls man die Kamera kopfüber befestigt. Im Test sollte die Kamera in der Ecke einer Holzdecke befestigt werden – der deutlich einfachere Weg als eine Wandbefestigung an dieser Stelle. Sie ließ sich ohne Möglichkeit, das Bild zu drehen, aber nicht so positionieren, dass sie den Raum richtig erfasst, so dass schlussendlich eine andere Art der Anbringung gewählt werden musste. Das Drehen des Bildes ist eigentlich eine obligatorische Funktion für Kameras und Ring bietet sie bei anderen Modellen selbst auch an.
Kein Show, aber trotzdem Videos, Musik und Browser
Obschon Amazon selbst es im Vorfeld gar nicht beworben hat, sorgt die Basis des Echo Show auch beim Echo Hub dafür, dass man mit dem Smart-Home-Panel Video- und Musikstreaming sowie Web-Browsing nutzen kann. Neben Amazon Music lassen sich so auch Amazon Prime Video und Spotify nativ auf dem Echo Hub aufrufen. Netflix, Disney+ und YouTube werden hingegen nicht direkt unterstützt. Der Sprachbefehl, Disney+ oder YouTube zu starten, öffnet allerdings auch auf dem Echo Hub direkt den Browser Silk mit der jeweiligen Website des Dienstes, um sie dort zu verwenden. Der integrierte Browser Silk lässt sich wie gewohnt über „Alexa, öffne Silk“ aufrufen.
Messwerte zum Display
Größe und Auflösung des Displays des Echo Hub sind identisch zum Echo Show 8 (Test), weshalb ein Vergleich mit dem Bildschirm des Smart Speakers naheliegt. Auch das Display des Echo Hub wird deshalb mit einem Kolorimeter genauer unter die Lupe genommen.
Im Vergleich zum aktuellen Echo Show 8 leuchtet der Bildschirm des Echo Hub mit bis zu 542 cd/m² in der Bildmitte wieder etwas heller. Die Homogenität fällt dadurch insgesamt aber etwas schlechter aus, da das Display an den Seiten nicht im selben Verhältnis ebenfalls heller leuchtet. Auf dem 8 Zoll kleinen Screen, der ohnehin nie einfarbige Inhalte bildschirmfüllend darstellt, fallen die Helligkeitsunterschiede im Alltag jedoch nicht auf.
Der Bildschirm leuchtet bei maximaler Helligkeit bei der Darstellung von Schwarz mit maximal 0,227 cd/m², was ebenfalls etwas heller ist als das maximal 0,173 cd/m² helle Display des Echo Show 8. Auch wenn der Schwarzwert minimal schlechter ausfällt, bietet der Echo Hub mit rund 2.300:1 erneut einen sehr guten Kontrast.
Bei minimaler Helligkeit leuchtet der Bildschirm noch mit 1,7 bis 2,0 cd/m² – ebenfalls sehr gute Werte. Die Farbtemperatur des Echo-Hub-Displays liegt ohne automatische Farbanpassung bei sehr guten 6.697 K, also nahe am Optimum von 6.500 K.
Leistungsaufnahme des Echo Hub
Die Leistungsaufnahme des Echo Hub wird von ComputerBase ebenfalls gemessen, da sie bei einem Gerät, das normalerweise nie ausgeschaltet wird, nicht unerheblich ist.
Der Echo Hub weist bei aktiviertem Display und Darstellung des Smart-Home-Dashboards eine Leistungsaufnahme von durchschnittlich 3,7 Watt auf. Geht er in den Standby und stellt den gewählten Standby-Bildschirm dar, reduziert sich der Bedarf auf 2,3 Watt. Ein Echo Show 8 (3. Gen) weist in diesem Zustand noch rund 7 Watt auf, der Echo Hub ist also deutlich sparsamer.
Geht man von einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 3,0 Watt aus, kommt der Echo Hub auf einen Energieverbrauch von 72 Wh am Tag, also rund 26,3 kWh im Jahr. Nimmt man einen Preis von derzeit etwa 30 Cent pro kWh an, belaufen sich die Stromkosten für den Echo Hub aufs Jahr gerechnet auf rund 7,90 Euro.
Fazit
Der Echo Hub als Smart-Home-Panel ist im Vergleich zu den Echo Show von Amazon eine deutliche Verbesserung. Er bietet einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Geräte des Smart Homes, wenn sie häufiger manuell gesteuert werden müssen. Dass es an der ein oder anderen Stelle noch Potenzial gibt und sich insbesondere Geräte von Drittanbietern über Skills nicht mehr optimal ins System einfügen, hat der Test allerdings ebenfalls gezeigt. Amazon hat hier, wie jeder große Hersteller von Smart-Home-Systemen inzwischen, auch das Problem, dass die Systeme sukzessiv gewachsen sind und um immer mehr Funktionen ergänzt wurden, was eigentlich irgendwann ein vollständiges Redesign erforderlich machen würde. Eine Erweiterung um rein visuelle Benachrichtigungen mit einer Nachrichtenzentrale fehlt Amazons System beispielsweise, um auch verpasste Ankündigungen nachvollziehen zu können.
Nach dem Kauf nicht zu voreilig sollte man mit der Wandmontage des Echo Hub sein, sondern ihn lieber zunächst provisorisch an den auserkorenen Platz hängen oder stellen, um zu prüfen, ob er im Alltag tatsächlich eine gute Wahl ist. Im Test hat der Echo Hub mehrfach den Standort gewechselt und wurde dafür auf dem optionalen Ständer von Sanus platziert.
Darüber hinaus hat der Echo Hub einige Funktionen vom Echo Show geerbt, die seinen Funktionsumfang von einem normalen Smart-Home-Panel abheben. Von welchen man im Alltag tatsächlich Gebrauch macht, hängt sehr vom jeweiligen Nutzer ab.
Dass der Echo Hub auch ein Echo Show mit angepasster Startseite ist, merkt man dem Gerät an unterschiedlichen Stellen an. So kann man beispielsweise im Dashboard auf den Eintrag „Routinen“ klicken – dieser findet sich aber auch im Menü wieder, das man per Wischgeste von oben nach unten einblendet und der Echo Hub vom Echo Show geerbt hat. Wählt man hier „Routinen“ aus, landet man allerdings in dem Echo-Show-Menü im Stil einer Liste, nicht in den Routinen des Dashboards. Die Funktionalität ist hier zwar größer, da man Routinen auch deaktivieren und vorgeschlagene ergänzen kann, Optik und Bedienkomfort unterschieden sich aber deutlich und brechen mit der Smart-Home-Optik des Hubs.
Ob der Echo Hub eine gute und sinnvolle Investition ist oder nicht, ist individuell und nicht pauschal zu beantworten. Wer ein aufgeräumtes Smart Home besitzt und wenn häufig Geräte manuell gesteuert werden sollen, die nicht nur von einem Nutzer alleine gesteuert werden können sollen, stellt er eine durchaus sinnvolle und nützliche Bereicherung dar. Wer allerdings eher zur Bastelfraktion gehört und schon tief in Technik und Spielereien steckt, für den bleibt die Eigenbau-Variante mit einem Tablet die flexiblere und bessere Wahl.
Mit 199,99 Euro* ist der Echo Hub preislich im Vergleich zum Echo Show 8 mit gleicher Display-Größe, größeren Lautsprechern und Kamera schwierig positioniert. Mit Blick auf die Hardware macht man mit dem Echo Hub den schlechteren Deal. Allerdings ist der Vergleich müßig, da der Echo Show 8 eben nicht das Smart-Home-Dashboard des Echo Hub bietet und somit einen anderen Einsatzzweck aufweist und eine andere Zielgruppe anspricht.
ComputerBase hat den Echo Hub leihweise von Amazon unter NDA zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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