Fire HD 10 (2023) im Test: Kids (+) und Medieneigenschaften
4/5Kids (+)
Neben der normalen Ausführung ist auch das neue Fire HD 10 in den sich speziell an Kinder richtenden Varianten Kids und Kids Pro erhältlich. Das schließt nicht nur die bereits beschriebenen Schutzhüllen und die erweiterte Garantie mit ein, sondern auch die ebenfalls als Kids bezeichnete Software. Sie soll Eltern wirkungsvolle Werkzeuge an die Hand geben, um die Tablet-Aktivitäten ihrer Kinder kontrollieren und steuern zu können. So lassen sich über die Software Apps, weitere Inhalte und Websites freigeben oder sperren und darüber hinaus deren zeitliche Nutzung festlegen. Ebenso kann die Nutzung des Tablets an bestimmte Bedingungen geknüpft werden, etwa zu erreichende Lernziele oder andere Tätigkeiten wie das Lesen einer gewissen Länge.
Mit Kids+ stellt Amazon gleichzeitig eine kuratierte Content-Flatrate zur Verfügung, die Kindern zwischen drei und zwölf Jahren einen großen Fundus von über 10.000 geprüften Spielen, Büchern, Filmen, Websites, weiteren Inhalten und ausgesuchten Audible-Titeln bieten soll. Dazu gehören mittlerweile auch unter Kindern bekannte Marken wie LEGO, Ravensburger, Disney oder Die drei ???. Darüber hinaus können Eltern für eigene Inhalte sorgen. Das Tablet unterstützt dabei verschiedene Profile und kann somit auch von verschiedenen Kindern oder zusammen mit den Eltern genutzt werden. Eine Passwortabfrage oder ein Zahlencode soll dafür sorgen, dass Kinder nicht auf die Inhalte der Eltern oder die Einstellungen zugreifen können. Eventuelle bereits installierte Apps können zudem für die Nutzung im Kids-Profil freigegeben werden.
Beim Kauf eines Fire HD 10 in der Kids- oder Kids-Pro-Edition ist Kids+ bereits für ein Jahr kostenlos enthalten. Nach Ablauf entstehen für Prime-Mitglieder, wie schon beschrieben, Kosten von 4,99 Euro pro Monat. Für Nichtmitglieder erhöht sich der Preis indes auf 7,99 Euro monatlich. Wer auf die Sorglos-Garantie verzichten kann, kann den Dienst auch an jedem anderen Fire-Tablet verwenden, muss dann aber bei eventuell auftretenden Schäden selbst für Ersatz sorgen. Alternativ kann der Dienst an Android- oder iOS-Tablets genutzt werden, dann allerdings mit einer geringeren Integration ins System.
Auf die grundlegende Funktionsweise von Kids wurde bereits in einem früheren Artikel eingegangen. Damals hörte der Dienst noch auf den eher sperrigen Namen FreeTime Unlimited.
Einstellungen überprüfen
Nicht nur die Ausführungen der beiden Editionen sind unterschiedlich und dem Alter von drei bis sieben und sechs bis zwölf Jahren angepasst, Gleiches gilt ebenso für die Software und die Inhalte. Generell bringt die Software einige Voreinstellungen mit sich, auf die sich Eltern jedoch nicht unbedingt verlassen sollten. Sie sollten genauer in Augenschein genommen und den eigenen Bedürfnissen und Gegebenheiten angepasst werden. Das gilt unter anderem für den Altersfilter, der die für das jeweilige Alter angemessenen Inhalte oftmals anders als die Eltern bewertet oder einstuft. Das kann schnell dazu führen, dass angezeigte Inhalte noch nicht für das jeweilige Kind geeignet, andere dagegen bereits zu langweilig sind.
Die Aktivitäten ihrer Sprösslinge können Eltern im eigenen Dashboard kontrollieren, das einfach über eltern.amazon.com erreichbar ist. Hier ist es auch möglich, die bereits angesprochenen Bedingungen wie Lernziele, Zeiten und Ähnliches festzulegen und über Amazon gekaufte Inhalte freizugeben.
Medienwiedergabe
An der vorrangigen Nutzung des Fire-Tablets hat sich seit der ersten Generation nicht wirklich etwas verändert und somit steht auch beim neuen Sprössling vor allem die Unterhaltung im Vordergrund. Diese Kernaufgabe löst das neue Fire-Tablet ebenfalls mit Bravour, auch wenn dies keine so schwierige Aufgabe wie noch vor paar Jahren darstellt. So sollten mittlerweile eigentlich alle erhältlichen Tablets über genügend Rechenleistung verfügen, wobei die integrierte Dekodierung von Videos ihren Teil zu weniger Ressourcen beiträgt.
Im Vergleich zur höherpreisigen Konkurrenz wirkt das Display zwar etwas flau und weniger kräftig, wem das jedoch ausreicht, der erhält mit dem Fire HD 10 ein solides Medien-Tablet, das sich natürlich nicht nur mit Amazons eigenem Prime Video, sondern ebenso mit anderen Streaming-Diensten wie Netflix oder Disney+ gut versteht. Eine entsprechende App vorausgesetzt, werden zudem eigene auf dem Tablet gespeicherte oder vom heimischen NAS aufgerufene Videos in hoher Auflösung ohne Probleme abgespielt.
Doch nicht nur für Filme, sondern auch für Spiele soll sich die Fire-Familie von Amazon eignen. Obschon die Rechenleistung, wie es die Messungen bereits belegt haben, nicht zuletzt dem Preis geschuldet auch mit der neuen Generation keine großen Sprünge macht, reicht sie für den einen oder anderen Casual-Titel für zwischendurch dennoch mehr als aus. Bei reinen 3D-Titeln müssen aber deutliche Abstriche im Detailgrad hingenommen werden, damit sie noch einigermaßen flüssig ausgegeben werden können.
Von der Tonqualität der verbauten Stereo-Lautsprecher darf ebenso nicht viel erwartet werden, mit einer Dolby-Atmos-Zertifizierung sollte man jedenfalls nicht rechnen. Für die normale Untermalung oder Ausgabe bei Videos ist die Qualität allerdings durchaus ausreichend. Bei Musik sollte dann aber doch zum Kopfhörer oder zu anderen Ausgabegeräten gegriffen werden.