GeForce RTX 3050 6 GB im Test: 3050 8 GB, GTX 1650, RX 6600 & Arc A380 vs. „RTX 3040 Ti“
Lange nur ein Gerücht, ist die neue GeForce RTX 3050 6 GB seit Freitag offiziell. Erste Benchmarks im Vergleich zur 8-GB-Version gab es auf ComputerBase direkt am Freitag, jetzt folgt der Test mit mehr Spielen sowie den Konkurrenzmodellen GeForce GTX 1650 (Super), Radeon RX 6600 und Radeon RX 6500 XT.
Der Artikel enthält auf Wunsch der Community jetzt auch noch Benchmarks der GeForce GTX 1050 Ti in einer Version mit 75 Watt, die im Jahr 2016 ebenfalls ohne Stromstecker auskam und 4 GB wie die bereits im Test enthaltene GeForce GTX 1650 (Super) besaß.
Zur besseren Einordnung der Leistungsfähigkeit der im Test vertretenen aktuellen Einstiegs-Grafikkarten im Preisbereich von 140 bis 230 Euro im Verhältnis zu älteren Mittelklasse-Modellen ist jetzt auch eine GeForce GTX 1070 Founders Edition in den Benchmarks zu finden. Im Durchschnitt über den Testparcours platziert sich die GTX 1070 genau zwischen der 3050 8 GB und der 3050 6 GB. Die GeForce GTX 1070 (Test) erschien im Frühsommer 2016.
Wie sich wiederum die GTX 1070 8 GB gegen neuere Vertreter der 70er-Serie schlägt, zeigt der Artikel Grafikkarten-Generationen im Test: GeForce GTX 1070, RTX 2070, 3070 & 4070 im Vergleich.
Der Test enthält jetzt auch Benchmarks der Intel Arc A580 8 GB, die mit einem Preis von knapp unter 200 Euro noch im Vergleich gefehlt hatte.
Der Artikel wurde über ein Diagramm zum Preis-Leistungs-Verhältnis der in den Benchmarks berücksichtigten Grafikkarten ergänzt.
Die 4. GeForce RTX 3050, die 1. mit 6 GB
Die GeForce RTX 3050 6 GB ist bereits die vierte Adaption der GeForce RTX 3050, die vor zwei Jahren im Frühjahr 2022 auf den Markt gekommen war. Es ist seit Jahren Nvidias erste „neue“ Grafikkarte im Preisbereich von unter 200 Euro.
Die bisherigen Modelle unterschieden sich in ihrer Rechenleistung, nicht aber beim Speicherausbau und bei dessen Interface. Auch lag die TDP mit 130 bis 115 Watt auf einem vergleichbaren Niveau.
Die neue GeForce RTX 3050 reduziert die TDP jetzt drastisch auf 70 Watt, was einerseits den Verzicht auf einen PCIe-Stromanschluss bedeutet, auf der anderen Seite aber auch die Taktraten im Datenblatt deutlich fallen lässt. Darüber hinaus bietet das Modell nur noch 6 statt 8 GB Speicher an einem 96 statt 128 Bit breiten Interface.
RTX 3050 (Retail I) | RTX 3050 (Retail II) | RTX 3050 (OEM) | RTX 3050 6 GB | |
---|---|---|---|---|
Architektur | Ampere | |||
GPU | GA106 | GA107 | ||
FP32-ALUs | 2.560 | 2.304 | ||
RT-Kerne | 20, 2nd Gen | 18, 2nd Gen | ||
RT-Kerne + ALUs synchron | Ja | |||
Tensor-Kerne | 80, 3rd Gen | 72, 3rd Gen | ||
Basis-Takt | 1.552 MHz | 1.552 MHz | 1.510 MHz | 1.042 MHz |
Boost-Takt | 1.777 MHz | 1.750 MHz | 1.760 MHz | 1.470 MHz |
Speicher | 8 GB GDDR6 | 6 GB GDDR6 | ||
Speichergeschwindigkeit | 14 Gbps | |||
Speicherinterface | 128 Bit | 96 Bit | ||
Speicherbandbreite | 224 GB/s | 168 GB/s | ||
TDP | 130 Watt | 115 Watt | 130 Watt | 70 Watt |
Slot-Anbindung | PCIe 4.0 x8 | |||
Marktpreis | ab 230 Euro | ab 220 Euro | n. v. | ab 185 Euro |
Ein Testmuster aus dem Handel
Nvidia hatte bis Freitag, den 2. Februar nicht ein Wort über die GeForce RTX 3050 6 GB mit 70 Watt TDP verloren, an diesem Tag dann allerdings einen nur diese Grafikkarte unterstützenden Treiber und die technischen Eckdaten auf GeForce.com veröffentlicht.
Das von ComputerBase genutzte Testexemplar hatte die Redaktion bereits am 1. Februar im Handel erworben, kurz nachdem Mindfactory sie in den Katalog aufgenommen hatte und ebenso kurz bevor die Produktseite noch einmal offline genommen worden war. Am 2. Februar gingen die Angebote wieder online. Versendet wurde die Bestellung nichtsdestoweniger bereits am Donnerstag, die Zustellung erfolgte am Freitag.
Konkret handelt es sich um die MSI GeForce RTX 3050 Ventus 2X OC 6G*, die ab Werk mit 1.042 MHz Game- und 1.492 MHz Turbo-Takt (22 MHz über der offiziellen Taktrate) konfiguriert ist. Das Zwei-Lüfter-Design besitzt eine TDP von 70 Watt und benötigt daher keinen PCIe-Anschluss.
Direkter Gegenspieler in diesem Test ist die Gigabyte GeForce RTX 3050 8G Eagle, die sich bei den Taktraten (1.552/1.777 MHz) und der TDP (130 Watt) an Nvidias Referenzvorgaben hält.
Testsystem und Testmuster
Die nachfolgenden Benchmarks wurden auf einem Testsystem mit AMD Ryzen 9 7900 und 32 GB DDR5-5200CL38 vorgenommen. Als Grafiktreiber waren der aktuelle GeForce 551.23 für GeForce (nur RTX 3050 8 GB: 551.32, der das Modell exklusiv unterstützt), der Adrenalin 24.1.1 für Radeon und der 5186 für Arc unter Windows 11 installiert – also jeweils die aktuellste Version.
Die Spiele-Benchmarks
Neben drei 3DMark-Benchmarks (Time Spy, Speed Way und Port Royal) hat ComputerBase die GeForce RTX in sieben Spielen in Full HD getestet. Die Einstellungen sind der nachfolgenden Liste und im weiteren Verlauf den jeweils eingebetteten Screenshots zu entnehmen.
- Baldur's Gate 3 – Full HD, kein FSR/DLSS, Ultra-Details, Vulkan
- Counter-Strike 2 – Full HD, kein FSR, High-Details
- Cyberpunk 2077 – Full HD, kein FSR/DLSS, High-Details
- Diablo IV – Full HD, kein FSR/DLSS, Mittel-Details
- Dota 2 – Full HD, maximale Details, DX 11
- F1 23 – Full HD, kein FSR/DLSS, 16-faches AF, TAA + FidelityFX Sharpening, High-Details
- Ratchet & Clank -Full HD, kein FSR/DLSS, TAA, High-Details
Zielsetzung war es, die GeForce RTX 3050 8 GB in einigen Titeln mit Blick auf den VRAM zu fordern, was die RTX 3050 6 GB potentiell in Schwierigkeiten bringen könnte. Zumindest in den Benchmarks war das am Ende aber noch nicht der Fall.
Die Vergleichsmodelle, die mit Ausnahme der RX 6600 8 GB und der Arc A580 8 GB ebenfalls nur 6 GB (Arc A380) oder sogar nur 4 GB (GTX 1650 (Super), RX 6500 XT) boten, stellten Baldur's Gate 3 und Ratchet & Clank in den gewählten Einstellungen hingegen vor ein unlösbares Problem. In Cyberpunk 2077 und F1 23 waren 4-GB-Modelle im Nachteil, schlugen sich aber noch vergleichsweise gut.
Testkandidat | Features | Preis |
---|---|---|
GeForce RTX 3050 8 GB | DLSS (ohne FG), Raytracing | ab 214 Euro |
GeForce RTX 3050 6 GB | DLSS (ohne FG), Raytracing | ab 190 Euro |
GeForce GTX 1650 Super 4 GB | – | Preisvergleich |
GeForce GTX 1650 4 GB | – | Preisvergleich |
GeForce GTX 1070 8 GB | – | vergriffen |
GeForce GTX 1050 Ti 4 GB | – | vergriffen |
Radeon RX 6600 8 GB | FSR 3 inkl. FG, Raytracing | ab 248 Euro |
Radeon RX 6500 XT 4 GB | FSR 3 inkl. FG , Raytracing | ab 165 Euro |
Intel Arc A580 8 GB | XeSS, Raytracing | ab 210 Euro |
Intel Arc A380 6 GB | XeSS, Raytracing | ab 123 Euro |
3DMark Time Spy, Speed Way & Port Royal
Der klassische 3DMark Time Spy kommt auch mit 4 GB Grafikspeicher zurecht, dementsprechend sortieren sich in diesem Benchmark alle Grafikkarten analog ihrer in der Praxis abrufbaren Rohleistung ein. 23 Prozent liegt die RTX 3050 6 GB hinter der RTX 3050 8 GB, sie landet knapp vor der GeForce RTX 1650 Super. Die Radeon RX 6600 ist fast 80 Prozent schneller.
Im etwas moderneren DirectX-12-Ultimate-Benchmark Speed Way fällt der Abstand ähnlich aus, die GeForce GTX 1650 (Super) können in diesem Fall nur zusehen: Sie bieten kein Raytracing und damit auch kein DirectX 12 Ultimate, der Test startet nicht. Die Radeon RX 6500 XT scheitert leistungstechnisch an ihren 4 GB, dem schmalen PCIe-Interface und der RT-Schwäche der RDNA-2-Architektur.
Dasselbe gilt für den Raytracing-Benchmark 3DMark Port Royal, wenngleich die Radeon RX 6600 hier ihren Spitzenplatz aus Time Spy behaupten kann, was ihr in Speed Way nicht vergönnt war – vor der RTX 3050 6 GB lag sie allerdings auch dort.
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