GeForce RTX 3050 6 GB im Test: Multimedia und Fazit
3/3Multimedia-Fähigkeiten
Die GeForce RTX 3050 6 GB hat den älteren GTX-Grafikkarten nicht nur die Unterstützung von DLSS Super Resolution und Raytracing inklusive DLSS Ray Reconstruction (aber kein Frame Generation) voraus, sie bietet auch die modernere Video-Einheit, um Video-Codecs effizient in Hardware statt in Software über die CPU zu decodieren und encodieren. AV1-Decoding kann sie ebenfalls, AV1-Encoding im Testfeld hingegen nur die Intel Arc A380 – bei Nvidia gibt es dieses Feature erst mit RTX 4000, bei AMD mit RX 7000.
Grafikkarte | Decoding-Fähigkeit | Encoding-Fähigkeit | ||||
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H.264 | H.265 | AV1 | H.264 | H.265 | AV1 | |
GeForce RTX 3050 8 GB | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | – |
GeForce RTX 3050 6 GB | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | – |
GeForce GTX 1650 Super 4 GB | ✓ | ✓ | – | ✓ | ✓ | – |
GeForce GTX 1650 4 GB | ✓ | ✓ | – | ✓ | ✓ | – |
Arc A380 6 GB | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Radeon RX 6600 | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | – |
Radeon RX 6500 XT | ✓ | ✓ | – | – | – | – |
FPS pro Euro
Abschließend fehlt noch ein grober Überblick über das Preis-Leistungs-Verhältnis der neuen 6-GB-Variante der GeForce RTX 3050. Grundlage sind dabei die nachfolgenden Marktpreise, die am 7. Februar 2024 via Preisvergleich erhoben wurden.
Daraus ergibt sich unter Einbezug des Performance-Ratings in Full HD das nachfolgende FPS/Euro-Diagramm. Es gilt auf jeden Fall zu berücksichtigen, dass auch in diesem Fall mitunter eklatante Leistungseinbußen durch den potenziell limitierenden Grafikspeicher der 6-GB- und insbesondere der 4-GB-Grafikkarten abgebildet werden. Sofern der VRAM immer ausreicht, ergibt sich ein anderes Bild.
Gleiches würde gelten, wenn die Grafikeinstellungen im Parcours so angezogen gewesen wären, dass auch die GeForce RTX 3050 6 GB beständig in ein Speicherlimit läuft – dann läge sie nicht mehr auf einer Linie mit der „normalen“ GeForce RTX 3050 mit 8 GB VRAM. Das Diagramm ist also noch mehr als Momentaufnahme in sechs Spielen mit bestimmten Einstellungen zu verstehen, als es Preis-Leistungs-Statistiken ob der Bewegungen am Markt ohnehin schon sind.
Fazit
Drei Varianten der GeForce RTX 3050 gab es schon, jetzt kommt eine vierte dazu. Doch während die drei ersten immerhin noch derselbe Speicherausbau und annähernd dieselbe Leistung bei vergleichbarem Verbrauch verband, will es die GeForce RTX 3050 6 GB wissen: Der Name bleibt gleich, obwohl weniger Speicher und 20 Prozent Rückstand im Full-HD-Leistungsrating geboten werden.
Dasselbe hatte Nvidia Ende 2022 mit der RTX 4080 12 GB vor, besann sich ob der überwältigenden Kritik aber eines Besseren und brachte weniger Speicher und ca. 20 Prozent weniger Leistung als RTX 4070 Ti auf den Markt.
„RTX 3040 Ti“ als Bezeichnung für die neue GeForce RTX 3050 6 GB wäre im Sinne der Transparenz gegenüber Kunden nicht nur die bessere, sondern mit Blick auf das Vorgehen in der höheren Leistungsklasse auch die gebotene Vorgehensweise gewesen und hätte der Grafikkarte die ihr jetzt international entgegnende Kritik erspart. Nvidia und möglicherweise auch die (OEM-)Partner wollten es aber anders.
Technisch hat das Modell die Kritik dabei gar nicht nötig: Sie liefert außerhalb etwaiger VRAM-Probleme die Leistung einer GeForce GTX 1650 Super ohne PCIe-Stecker-Bedarf, weil die Taktraten trotz drastisch gefallener TDP im Vergleich zur RTX 3050 nur stark unterproportional gesunken sind. Der Abstand zum inoffiziellen „Kein-PCIe-Stecker-Vorgänger“ GTX 1650 ist selbst ohne VRAM-Einfluss mit ca. 40 Prozent sehr groß.
Mit 6 statt 4 GB Speicher macht sie darüber hinaus per se Dinge möglich, die mit den alten 4-GB-Grafikkarten gar nicht denkbar waren, und bietet DLSS Super Resolution sowie Raytracing mit DLSS Ray Reconstruction (für RT ist die Leistung aber zu gering, dies ist eher ein theoretischer Vorteil), wenngleich kein DLSS Frame Generation. Grundsätzlich lässt sich mit Upscaling etwas Grafikspeicher freiräumen, wenn der VRAM voll läuft; den Sprung von 6 GB auf 8 GB Speicher kann aber auch DLSS SR nicht kompensieren – und in Full HD erst recht nicht bei adäquater Bildqualität. Das, was die 3050 8 GB mit 8 GB noch kann, ist der neuen Version mit 6 GB nicht möglich.
Die GeForce RTX 3050 6 GB ist am Ende die neue beste Wahl für Kunden, die eine möglichst sparsame Grafikkarte (ab Werk am besten auch ganz ohne PCIe-Stecker-Anforderung) ihr Eigen nennen wollen. Wer in der Preisklasse um 200 Euro mehr Platz oder kein Problem mit einem höheren Stromverbrauch hat, greift, um langfristig noch besser aufgestellt zu sein, lieber zur GeForce RTX 3050 8 GB oder zur Radeon RX 6600 8 GB, die in Rasterizer-Titeln in diesem Preissegment aktuell die mit Abstand schnellste Wahl ist. Wie lange AMD dieses Modell noch vertreibt, bleibt allerdings abzuwarten.
Die Podcast-Episode zum Test
Die neue GeForce RTX 3050 6 GB hat es auch in die 55. Episode des ComputerBase-Podcasts CB-Funk geschafft. Wer den Test also lieber oder zusätzlich gerne auf die Ohren haben will, kommt im zweiten Kapitel der neuen Ausgabe auf seine Kosten.
CB-Funk lässt sich nicht nur über den in den Testbericht eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music und ebenso auf Deezer.
ComputerBase hat die MSI GeForce RTX 3050 Ventus 2X 6G OC auf eigene Kosten im Handel erworben.
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