Granblue Fantasy: Relink im Test: Benchmarks auf dem Steam Deck, unter Linux und Windows
Rollenspiele („RPG“) aus Japan („JRPG“) erfreuen sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit. Entwickler Cygames hat Granblue Fantasy: Relink zeitgleich für PlayStation 4 und 5 sowie PC veröffentlicht. Der Titel bietet genügsame Hardware-Anforderungen und läuft im Test auch unter Linux und auf dem Steam Deck sehr gut.
Das JRPG von Cygames im Benchmark
Wer auf der Suche nach einer packenden Geschichte und der Möglichkeit ist, sie mit Freunden zu teilen, findet schnell den Weg zu Rollenspielen aus Japan („JRPG“): Es werden Anime-Optik gepaart mit Gruppenkämpfen, die wahlweise mit Mitspielern oder KI-Begleitern bestritten werden, geboten.
Granblue Fantasy: Relink ist die Fortsetzung der Granblue-Fantasy-Reihe, an der bereits seit 2016 gearbeitet wurde.
ComputerBase hat den Titel auf seine Kompatibilität mit Linux und Windows sowie auf dem Steam Deck getestet und dabei einen besonderen Blick auf die Mindestanforderungen gerichtet.
Spielanforderungen und Testsystem
Denen zufolge ist Granblue Fantasy: Relink nicht hardwarehungrig. Die FPS sind durch das Spiel auf 120 begrenzt.
Komponente | Mindestanforderung | Empfehlung |
---|---|---|
1080p/30 FPS, Standard-Setting | 1080p/60 FPS, Ultra-Setting | |
Prozessor | Intel Core i3-9100 / AMD Ryzen 3 3200G | Intel Core i7-8700 / AMD Ryzen 5 3600 |
Grafikkarte | Nvidia GTX 1060 (6GB) / AMD RX 580 (8GB) | Nvidia RTX 2060 (GB) / AMD RX 6700 XT |
Arbeitsspeicher | 16 GB | |
Speicherplatz | 90 GB | |
DirectX-Version | 11 | |
Anmerkungen | Windows 10 (64 Bit) wird vorausgesetzt, Linux-Kompatibilität von der Redaktion nachgewiesen |
Das Testsystem unter Linux und Windows nutzte einen AMD Ryzen 7 5800X mit DDR4-3200 und Grafikkarten von allen drei namhaften Herstellern: AMD RX 580, Intel Arc A380 und Nvidia RTX 3070 Ti. Als Software wurde bei Linux auf ein auf den aktuellen Stand gepatches Arch Linux mit Kernel 6.7, Mesa 23.3, Nvidia 545.29.06 und KDE 5.27 gesetzt. Als Display-Server fungiert X11, FreeSync war deaktiviert. Proton Experimental diente als Übersetzungs-Layer mit Stand vom 12.01.2023.
Für den Windows-Test stand Windows 11 samt allen Updates bereit – mit AMD-Treiber 24.1.1, Intel-Treiber 31.0.101.5186 und Nvidia 551.23. Die Bildausgabe erfolgte über einen Full-HD-Monitor mit 144 Hz.
Beim Steam Deck handelte es sich um die LCD-Variante mit aktuellem SteamOS 3.5.7. Die Auflösung betrug die nativen 1.280 × 720
Benchmarks auf dem Steam Deck
Das JRPG läuft direkt ab Start dank Proton unter Linux und das, obwohl es keine offizielle Angabe zur Deck-Kompatibilität gibt. Da Granblue Fantasy: Relink vor allem ein Konsolen-Titel ist, kann die Steuerung des Steam Deck auch direkt verwendet werden. Darüber hinaus wird das Steam-Controller-Layout unterstützt.
In den Grafikoptionen selbst lassen sich nicht viele Einstellungen treffen. Es gibt drei Presets („Niedrig“, „Hoch“, „Ultra“). Während „Niedrig“ alle Einstellungen herunterregelt, teilen sich die Presets „Hoch“ und „Ultra“ die Option Texturen mit dem Wert „Ultra“. Das Ingame-FPS-Limit ist auf 120 gesetzt.
Welches Preset auch gewählt wird, das Steam Deck ist in der Lage, im Durchschnitt dauerhaft über 30 FPS zu liefern. Eine Reduzierung der Details steigert daher vor allem die 1 %-Low-FPS. Da sich (subjektiv) kein wirklicher Unterschied zwischen den Presets auf dem Steam Deck ausmachen lässt, geht die Empfehlung klar in Richtung der „Niedrig“-Option: die besten Bildraten und Low-FPS im Wunschbereich der 30 FPS.
Zusammen mit einer Anpassung der Bildwiederholrate ist ein absolut flüssiges Spielerlebnis auf dem Deck möglich – mit Leistungsreserven für aufwändige Kampfsequenzen. Besonders bemerkenswert ist hierbei aber, dass Granblue Fantasy ohne Upscaling kommt. Viele Titel setzen auf FSR oder Unreals TSR für flüssige Bildraten auf dem Steam Deck, dieses Game läuft hingegen mit der nativen Auflösung der mobilen Konsole.
Benchmarks auf dem Gaming-PC
Sowohl im Windows- als auch im Linux-Test wurde das „Ultra“-Preset des Spiels verwendet.
Unter Windows
Wie zu erwarten, läuft das Spiel ohne technische Probleme unter Windows. Abstürze sind während des Testparcours nicht aufgetreten. Eine inzwischen gut angestaubte RX 580 bietet mehr als genug Leistung, um dauerhaft knapp 50 FPS zu halten – und das im „Ultra“-Preset. Auch gelingt es dem RPG aus Japan, konstante Frameraten zu halten, sodass im Zusammenspiel mit dem Grafikstil ein flüssiges Spielen möglich ist – besonders wenn hierbei auf FreeSync zurückgegriffen wird oder die Grafikoptionen angepasst werden, um dauerhaft über 60 FPS zu kommen.
Die kleine Intel Arc A380 hat hingegen nicht genügend Leistung, um mit „Ultra“-Settings Freude zu bereiten. Hier hilft nur eine Reduzierung der Qualitätsparameter. Wie schon auf dem Steam Deck fällt das aufgrund des Cel-Shadings allerdings kaum ins Gewicht. Die Nvidia GeForce RTX 3070 Ti hingegen ist im Vergleich zu den anderen kleinen Vertretern ein Overkill in Full HD. Durchschnittlich 108 Bilder werden pro Sekunde gerendert, stellenweise fährt das Spiel ins selbstgesetzte FPS-Limit von 120. Unterm Strich sind daher die Angaben der Entwickler zutreffend mit ausreichend Leistungsreserven.
Unter Linux
Erfreulicherweise startet das Spiel auf Modellen aller drei Grafikhersteller – das ist leider noch nicht selbstverständlich unter Linux. Gemeinhin ist die Unterstützung für AMD-Grafikkarten am besten, während besonders Intel bislang den Dienst quittiert hat. Es sind keine besonderen Startoptionen nötig, lediglich für die Nutzung der Intel Arc war das Setzen folgender Variable in den Steam-Einstellungen zum Game erforderlich:
force_vk_vendor=-1 %command%
Auch unter Linux sind die Mindestanforderungen der Entwickler zutreffend. Bereits eine RX 580 genügt, um durchgängig über 30 FPS zu erzielen – und das im Ultra-Preset. Lediglich die kleine Arc-Grafikkarte schwächelt. Vorerst hilft nur ein Anpassen der Grafikeinstellungen. Mit Blick auf die Nvidia-Karte, die auch im Bereich der empfohlenen Hardware liegt, liefert Granblue Fantasy ein flüssiges Spielerlebnis. Bei keinem der GPU-Hersteller gibt es Auffälligkeiten im Frame-Verlauf oder Grafikfehler.
Fazit
Ob Windows oder Linux, ob Desktop-PC oder Handheld: Entwickler Cygames hat mit Granblue Fantasy: Relink technisch ganze Arbeit geleistet. Das Spiel ist genügsam und bietet dank Cel-Shading seinen ganz eigenen, an Anime angelehnten Grafikstil mit vielen ansehnlichen Details. Obendrein weist der Titel mit der Möglichkeit zum Online-Koop ein bei Rollenspielen eher ungewohntes Feature auf. Vergleichbares gibt es mit der Tales-Spielereihe, wenn auch nur mit lokalem Koop.
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