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Mobile World Congress 2024: Telekom zeigt Prototyp eines KI-Phones ohne Apps

Andreas Frischholz
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Mobile World Congress 2024: Telekom zeigt Prototyp eines KI-Phones ohne Apps
Bild: Deutsche Telekom

AI-Gadgets wie der AI Pin oder Rabbits R1 sind als Smartphone-Ersatz bereits seit letztem Jahr im Gespräch. Nun präsentiert die Deutsche Telekom auf dem Mobile World Congress 2024 ebenfalls ein KI-Phone, das ohne Apps auskommt. Realisiert wird es in einer Partnerschaft mit Qualcomm und Brain.AI.

Was die Telekom Ende Februar in Barcelona den Besuchern präsentiert, ist zunächst ein Prototyp. Der soll aber schon zeigen, was in Zukunft möglich ist – und das ist vor allem ein Verzicht auf einzelne Apps. Stattdessen soll ein intelligenter Assistent per Sprachbefehl die Anweisungen des Nutzers umsetzen.

Spracheingabe statt Apps auswählen

Als Beispiel nennt die Telekom die Planung einer Reise. Für so etwas würden Nutzer unterschiedliche Apps von Bahn- oder Flugportalen, Hotelbuchungsseiten oder auch Empfehlungs-Apps verwenden. Bei dem neuen Prototyp würde es ausreichen, wenn der Befehl „Buche mir einen Flug zum Viertelfinale“ ausspricht. Auf dem Showcase sollen zudem noch weitere Anwendungen gezeigt werden, zu denen etwa Einkäufe sowie das Erstellen von Videos oder das Bearbeiten von Fotos zählen.

Für den Showcase wurden reale Anwendungsfälle in das bereits erhältliche T Phone der Telekom integriert. Das Interface kommt dabei ohne App aus, stattdessen wird es über eine generative AI-Schnittstelle gesteuert, die von Brain.AI stammt. Je nach Kontext wählt diese eigenständig die passenden Anwendungen aus. Bei diesem Modell befindet sich die KI noch in der Cloud, was zunächst die Anforderungen an das Smartphone senkt.

Perspektivisch plant die Telekom aber den Wechsel auf das Smartphone, dann sollen dort ein Großteil der KI-Berechnungen ausgeführt werden. Dafür wird in Kooperation mit Qualcomm eine weitere Variante eines KI-Smartphones entwickelt, das auf dem Snapdragon 8 Gen 3 basiert. Dieses Vorgehen entspricht dem Branchentrend. Google hat mit Gemini Nano zwei Sprachmodelle vorgestellt, die explizit für mobile Geräte ausgelegt sind. Apple soll ebenfalls an einer On-Device-Strategie arbeiten.

AI-Gadgets als Smartphone-Ersatz

Ein mit generativer KI ausgestatteter Alltagsbegleiter, der sich per Sprache steuern lässt, ist ein Konzept, an dem verschiedene Entwickler arbeiten. 2023 sorgte erstmals der AI Pin für Aufsehen, bei der CES 2024 in Las Vegas war es der Rabbit R1. Bei beiden handelt es sich aber explizit nicht um Smartphones, optisch erinnern die Geräte eher an eine Art Pager, nur dass dieser sich über die Spracheingabe steuern lässt und alltägliche Apps abrufen kann.

Ein Aspekt, der sich bei allen Geräten gleicht, ist der Verzicht auf Apps. Zu kleinteilig, zu viel Klicken, einzelne Aufgaben sind über zu viele Dienste verteilt – das ist in etwa das, was die Entwickler als Problem beschreiben. Nichtsdestotrotz ist man auf externe Dienste angewiesen. Wie diese integriert werden, unterscheidet sich dann je nach Konzept:

  • Beim AI Pin kommt das Musik-Streaming über Tidal, der Entwickler Humane hat ein entsprechendes Abkommen ausgehandelt. So lässt sich ein bestimmter Dienst in das KI-System integrieren, doch die Nutzer sind bei der Auswahl dann eingeschränkt.
  • Der R1 ermöglicht über eine Webseite den Login in verschiedene Dienste. Das KI-Modell – laut Rabbit ein selbst entwickeltes „Large Action Model“ (LAM) in Kombination mit der ChatGPT-Schnittstelle – kann dann die Dienste steuern. Ein solcher Zugang gilt aber sowohl aufgrund der Privatsphäre als auch der Sicherheit als fragwürdig, Experten melden bereits Zweifel an.

Wie die Telekom die Anbindung an Dienste löst, geht aus der bisher veröffentlichten Mitteilung noch nicht hervor. Bei dem KI-Phone handelt es sich wie eingangs erwähnt aber ohnehin noch um einen Prototyp, der im Prinzip eine Machbarkeitsstudie darstellt, die Interessierte auf der Messe austesten können. Bis es ein finales Produkt in die Läden schafft, wird es aber noch etwas dauern.

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