Samsung Galaxy S24 Ultra im Test: Spitzenleistung garniert mit hilfreichen KI-Funktionen
Das Galaxy S24 Ultra ist ein Flaggschiff, wie es im Buche steht. In beinahe allen Punkten liefert Samsung Spitzenleistung ab, vor allem bei Bildschirm, Performance und Akkulaufzeiten überzeugt das neue Modell. Bei der Quad-Kamera gibt es aber Potenzial für Verbesserungen und die neuen KI-Funktionen sind nicht immer ausgereift.
Preise und Verfügbarkeiten
Nicht nur das Galaxy S24 Ultra, sondern auch die kleineren und günstigeren Modelle Galaxy S24 und S24+ lassen sich seit dem Unpacked-Event am 17. Januar direkt bei Samsung vorbestellen und sind seit dem 31. Januar in Deutschland auf dem Markt.
128 GB, 256 GB, 512 GB oder 1 TB
Für das Galaxy S24 Ultra ruft Samsung 1.449 Euro mit 256 GB, 1.569 Euro mit 512 GB und 1.809 Euro mit 1 TB auf. Das sind 50 Euro mehr (256 GB) respektive jeweils 10 Euro weniger (512 GB, 1 TB) als beim Galaxy S23 Ultra. Die unverbindliche Preisempfehlung des Galaxy S24 liegt bei 899 Euro mit 128 GB und 959 Euro mit 256 GB. Das sind jeweils 50 Euro weniger als im letzten Jahr beim Galaxy S23. Das Galaxy S24+ kostet 1.149 Euro mit 256 GB und 1.269 Euro mit 512 GB – auch hier zahlt man jeweils 50 Euro weniger als im Vorjahr.
Farben, Speicher und Preise im Überblick
Samsung bietet jeweils eine Reihe von Farben über alle Verkaufskanäle wie den Online- und lokalen Handel an, andere wiederum werden exklusiv über den eigenen Onlineshop angeboten, wie die nachfolgende Tabelle zeigt. Auch die größte 1-TB-Konfiguration des Galaxy S24 Ultra gibt es ausschließlich direkt bei Samsung.
Modell | Speicher | Farben | Preis |
---|---|---|---|
Galaxy S24 | 8 GB/128 GB | Onyx Black, Marble Gray, Cobalt Violet, Amber Yellow, Jade Green*, Sandstone Orange*, Sapphire Blue* |
899 Euro |
8 GB/256 GB | 959 Euro | ||
Galaxy S24+ | 12 GB/256 GB | 1.149 Euro | |
12 GB/512 GB | 1.269 Euro | ||
Galaxy S24 Ultra | 12 GB/256 GB | Titanium Black, Titanium Gray, Titanium Violet, Titanium Yellow, Jade Green*, Sandstone Orange*, Sapphire Blue* |
1.449 Euro |
12 GB/512 GB | 1.569 Euro | ||
12 GB/1 TB* | 1.809 Euro | ||
*Nur in Samsungs Onlineshop verfügbar |
Technische Daten von Galaxy S24, S24+ und S24 Ultra
Samsung Galaxy S24 |
Samsung Galaxy S24+ |
Samsung Galaxy S24 Ultra |
|
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 14.0 | ||
Display: | 6,20 Zoll, 1.080 × 2.340 416 ppi, 120 Hz Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Glass Victus 2 |
6,70 Zoll, 1.440 × 3.120 513 ppi, 120 Hz Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Glass Victus 2 |
6,80 Zoll, 1.440 × 3.120 505 ppi, 120 Hz Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Armor |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | |
SoC: | Samsung Exynos 2400 1 × Cortex-X4, 3,20 GHz 2 × Cortex-A720, 2,90 GHz 3 × Cortex-A720, 2,60 GHz 4 × Cortex-A520, 1,95 GHz 4 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 1 × Cortex-X4, 3,39 GHz 3 × Cortex-A720, 3,10 GHz 2 × Cortex-A720, 2,90 GHz 2 × Cortex-A520, 2,20 GHz 4 nm, 64-Bit |
|
GPU: | Samsung Xclipse 940 | Adreno 750 | |
RAM: | 8.192 MB LPDDR5X |
12.288 MB LPDDR5X |
|
Speicher: | 128 / 256 GB | 256 / 512 GB | 256 / 512 / 1.024 GB |
1. Kamera: | 50,0 MP, 4320p LED, f/1,80, AF, OIS |
200,0 MP, 4320p LED, f/1,70, AF, OIS |
|
2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,20 | 12,0 MP, f/2,20, AF | |
3. Kamera: | 10,0 MP, f/2,40, AF, OIS | ||
4. Kamera: | Nein | 50,0 MP, f/3,40, AF, OIS | |
5. Kamera: | Nein | ||
1. Frontkamera: | 12,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20, AF |
||
2. Frontkamera: | Nein | ||
GSM: | GPRS + EDGE | ||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
||
LTE: | Advanced Pro | ||
5G: | NSA/SA | ||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n/ac/ax/be Wi-Fi Direct |
|
Bluetooth: | 5.3 | ||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC | ||
Weitere Standards: | USB-C 3.2, NFC | USB-C 3.2, UWB, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | ||
Akku: | 4.000 mAh, 25,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
4.900 mAh, 45,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
5.000 mAh, 45,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 70,6 × 147,0 × 7,60 mm | 75,9 × 158,5 × 7,70 mm | 79,0 × 162,3 × 8,60 mm |
Schutzart: | IP68 | ||
Gewicht: | 167 g | 196 g | 232 g |
Preis: | 899 € / 959 € | 1.149 € / 1.269 € | 1.449 € / 1.569 € / 1.809 € |
Neues Gehäuse aus Titan
Die größte externe Veränderung am Galaxy S24 Ultra betrifft den Einsatz von Titan anstelle von Aluminium für den rundherum verlaufenden Rahmen. Titan soll widerstandsfähiger sein, erklärt Samsung. Für ein geringeres Gewicht sorgt das Leichtmetall jedoch nicht. Das Galaxy S24 Ultra wiegt 232 g, beim Galaxy S23 Ultra waren es 233 g. Beim iPhone 15 Pro Max hat (unter anderem) der Einsatz von Titan einen deutlich größeren Einfluss auf das Gewicht im Vergleich zum Vorgänger (221 g vs. 240 g).
Der neue Materialeinsatz hinterlässt haptisch einen positiven Qualitätseindruck. Vor allem die Struktur der leicht aufgerauten Oberfläche sorgt dafür, dass man das Mobilgerät gerne in die Hand nimmt. Ob die leicht abgerundeten Seiten eines Galaxy S24 Ultra oder doch eher die flachen Ränder des Galaxy S24 und S24+ besser zu greifen sind, darüber lässt sich auch mit dieser Generation (am besten im Forum) über Seiten diskutieren. Für ein derart großes Smartphone lässt sich das Galaxy S24 Ultra aber noch gut greifen. Einen wirklichen Einfluss auf den „Grip“ hat die von Samsung gewählte Linienführung im Alltag allerdings nicht.
Der Bildschirm ist jetzt vollständig plan
Das ist schon eher bei der Neugestaltung des Bildschirms der Fall, wo das Galaxy S24 Ultra als letztes der Samsung-Flaggschiffe zu einem vollständig planen Display wechselt, nachdem die Krümmung in den Rahmen über die letzten Jahre stetig reduziert wurde. Kleine Nebeneffekte sind in Ausnahmefällen etwas weniger Reflexionen im Randbereich und marginal mehr Fläche für das Schreiben mit dem S Pen. Samsung gestand zum Hands-on-Termin aber auch ein, dass man mit der Umgestaltung der Front in erster Linie einem aktuellen Trend zu planen Displays folge. Das Smartphone erhält dadurch einen extrem rechteckigen Look mit maximal nutzbarer Bildschirmfläche.
Hohe Auflösung mit bis zu 120 Hz
Leicht verändert hat sich die gebotene Auflösung, nämlich von 1.440 × 3.088 auf nunmehr 1.440 × 3.120 Pixel, wobei das kleine Plus keinen Einfluss auf die Darstellungsqualität hat. Die Pixeldichte fällt praktisch gleich hoch aus und liefert selbst dann ein äußerst scharfes Schriftbild, wenn die ab Werk eingestellte interne Full-HD-Auflösung genutzt und dann auf QHD skaliert wird. Wer das Maximum aus dem Panel kitzeln möchte, muss die native Auflösung wie beim Vorgänger manuell einstellen. Auswirkungen auf andere Eigenschaften des Panels hat der Wechsel nicht, denn auch mit QHD stehen die volle Bandbreite von 1 bis 120 Hz und die maximale Helligkeit zur Verfügung.
Höhere Helligkeit knackt 2.600 cd/m²
Die wiederum soll Samsung zufolge jetzt die Marke von 2.600 cd/m² knacken, was sich im Test bestätigen ließ, indem der Weißanteil des OLED-Panels auf 10 Prozent reduziert wurde. Mit einer weißen Fläche von 20 Prozent waren noch über 2.400 cd/m² möglich, während im Vollbild eine maximale Helligkeit von leicht über 1.400 cd/m² ermittelt wurde. Das sind allesamt Verbesserungen gegenüber der Galaxy-S23-Familie und Ergebnisse, die das Gerät nicht nur zum Google Pixel 8 Pro (Test) aufschließen lassen, sondern dieses auch knapp überholen. Das Asus ROG Phone 8 Pro Edition kam im Hands-on sogar auf 1.600 cd/m² im Vollbild.
Gorilla Armor reduziert Reflexionen
Die gesteigerte Helligkeit ist jedoch nur ein Aspekt, mit dem Samsung die Ablesbarkeit bei hellem Umgebungslicht steigert. Einfluss darauf hat auch das neue Gorilla Armor von Corning, das zwar nicht mehr die Bezeichnung „Glass“ im Namen trägt, aber genau das weiterhin ist und vorderseitig bei der gesamten Galaxy-S24-Serie zum Einsatz kommt. Gorilla Armor soll gegenüber Gorilla Glass Victus 2 viermal besser vor Kratzern und Stößen schützen und 75 Prozent der Reflexionen vermindern. Darüber hinaus besteht es dem Hersteller zufolge zu 25 Prozent aus recyceltem Material.
Auf einen Test der Widerstandsfähigkeit hat die Redaktion bei dem geliehenen Smartphone bewusst verzichtet, frei von Konsequenzen ließ sich jedoch die Angabe der reduzierten Reflexionen prüfen. Im Scheinwerferlicht des Fotostudios erzeugt das neue Glas im Vergleich mit einem iPhone 15 Pro Max (Test) sichtbar weniger Reflexionen, ließ kaum noch einen Grauschleier erkennen und führte damit zu einem tieferen Schwarz und satteren Farben sowie einem insgesamt klareren Bild. Diese Eigenschaft betrifft sowohl die aktive Nutzung des Smartphones als auch die Darstellung des Always-on-Bildschirms, der sich jetzt wie bei Apple mit einem dauerhaft sichtbaren Hintergrundbild konfigurieren lässt.
Schneller Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy
Für die Pixelpracht auf dem Bildschirm sorgt dieses Jahr der Snapdragon 8 Gen 3 „for Galaxy“, den Qualcomm für den Großabnehmer Samsung vorerst exklusiv in einer 100 MHz schnelleren Konfiguration des Prime-Cores anbietet. Abgesehen vom dem jetzt bis zu 3,40 GHz schnellen Arm Cortex-X4 ist die CPU mit besagtem Prime-Core, insgesamt fünf Performance-Cores des Typs Cortex-A720 (drei mit 3,15 GHz, zwei mit 2,96 GHz) sowie zwei Efficiency-Kernen der Variante Cortex-A520 mit 2,27 GHz identisch zu dem Snapdragon 8 Gen 3 aufgestellt, wie ihn auch alle anderen Hersteller von Qualcomm beziehen können. Praktisch handelt es sich um ein Binning, das höhere Taktraten zulässt, die auch die von Qualcomm eigens entwickelte GPU betreffen, die jetzt erst bei 1.000 statt 900 MHz Schluss macht. Einen ausführlichen Einblick in die Features des Chips liefert der Artikel zur Vorstellung im Oktober 2023.
Galaxy S24 Ultra im Benchmark
Lässt man die üblichen Benchmarks auf das Smartphone los, zeigen diese einen neuen Spitzenreiter im Android-Umfeld. Gegenüber dem Cortex-X3 des Snapdragon 8 Gen 2 „for Galaxy“ aus dem Galaxy S23 Ultra gibt es 11 Prozent mehr Single- und 30 Prozent mehr Multi-Core-Leistung, was allerdings dadurch begünstigt wird, dass Qualcomm dieses Jahr fünf anstelle von vier Performance-Cores nutzt. Für den Zuwachs der Single-Core-Leistung muss man zudem das minimale Taktplus von 40 MHz beachten, die restliche Steigerung entfällt dann aber tatsächlich auf die Optimierungen der Architektur seitens Arm. Theoretisch könnte auch das von LPDDR5X-8533 auf LPDDR5X-9600 erweiterte Speicherinterface zu mehr Leistung führen, laut ersten Teardowns im Netz kommt im Galaxy S24 Ultra aber noch der bisherige Speicherstandard zum Einsatz. Die 256 GB Speicher basieren auf dem Standard UFS 4.0.
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
- PCMark Work 3.0
- PCMark Storage 2.0
- JetStream 2.1
Die schnellste GPU in einem Smartphone
Hätte sich Samsung für LPDDR5X-9600 entschieden, hätte dies auch einen leichten Einfluss auf die GPU-Leistung, die aber auch ohne diese Maßnahme sehr hoch ausfällt. Ohnehin ist es über die letzten Jahre vor allem die Adreno-Grafikeinheit gewesen, bei der Qualcomm ohne externe Abhängigkeiten wie die durch Arm bei der CPU die größeren Sprünge machen konnte. Qualcomm hat zum letzten Snapdragon Summit in Aussicht gestellt, dass der Snapdragon für Smartphones ab diesem Jahr ebenfalls auf die eigene Oryon-CPU wie im Snapdragon X Elite für Notebooks umgestellt werden soll.
Raytracing-Leistung deutlich gesteigert
Vor allem die Raytracing-Leistung soll mit der Adreno 750 des Snapdragon 8 Gen 3 merklich höher ausfallen, hieß es seitens Qualcomm, als zum Snapdragon Summit ein Plus von 50 Prozent in Aussicht gestellt wurde. Im 3DMark Solar Bay gibt es praktisch eine Punktlandung von 46 Prozent Zuwachs beim Asus ROG Phone 8 Pro und sogar 66 Prozent im Galaxy S24 Ultra, dessen GPU höher takten darf.
Rasterizer-Performance auf Spitzenniveau
Aber auch in den klassischen Rasterizer-Benchmarks des 3DMark sind deutliche Zuwächse von 34 Prozent (Wild Life Extreme), 44 Prozent (Wild Life), 31 Prozent (Sling Shot Extreme) und 29 Prozent (Sling Shot) zu verzeichnen. Selbiges gilt für den GFXBench mit Aztec Ruins 4K (+31 Prozent), Aztec Ruins 1440p (+29 Prozent), Aztec Ruins 1080p (+23 Prozent) und Car Chase 1080p (+21 Prozent). Qualcomm stellt damit die schnellste GPU und die höchste Multi-Core-CPU-Leistung im Smartphone. Einzig die Single-Core-CPU-Leistung bleibt die Paradedisziplin Apples, wo selbst ein zweieinhalb Jahre alter A13 Bionic noch die gleiche Leistung wie ein Cortex-X4 bietet. Im aktuellen A17 Pro gibt es 25 Prozent mehr Single-Core-Leistung als bei Arm respektive Qualcomm.
- 3DMark Unlimited – Wild Life Extreme (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot Extreme (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot (OpenGL ES 3.0)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 2160p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1440p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1080p (Normal) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Car Chase 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.0)
Die Leistung bleibt auch mit Throttling hoch
Unter Dauerlast macht der Snapdragon 8 Gen 3 „for Galaxy“ ebenso eine gute Figur, wenngleich der Chip nicht ohne eine Reduzierung der Leistung auskommt. Von der Peak-Performance bleiben nach Abschluss des Raytracing-Stresstests noch 63 Prozent übrig. Zum Vergleich: Beim Asus ROG Phone 8 Pro sind es 52 Prozent und beim iPhone 15 Pro Max bessere 69 Prozent, wobei Samsung selbst dann noch 38 Prozent mehr Leistung zur Verfügung stellt. Im Rasterizer-Stresstest liefert der Qualcomm-Chip zum Ende hin 68 Prozent der Peak-Performance und landet damit gleichauf zum Galaxy S23 Ultra, wobei vorneweg deutlich weniger Leistung geboten wird. Im GFXBench-Stresstest platziert sich das neue Modell ebenso stets vor dem Vorgänger. Wer demnach intensiv mit dem Smartphone spielt, muss unvermeidbar auch beim Galaxy S24 Ultra ein gewisses Throttling hinnehmen, die Leistung bleibt aber selbst dann noch sehr hoch und stets oberhalb der Mitbewerber im Android- und iOS-Lager.
- 3DMark Solar Bay Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
Zusage für 7 Jahre Software-Updates
Als Betriebssystem installiert Samsung ab Werk Android 14 mit One UI 6.1 und einer verlängerten Software-Update-Garantie von sieben statt bislang fünf Jahren. Diese bezieht sich sowohl auf die Android-Hauptversion als auch auf die monatlichen Sicherheits-Patches. Samsung zieht folglich mit Google und deren Pixel-8-Serie gleich.
Galaxy AI versammelt neue KI-Funktionen
Die Leistung des SoC kommt aber auch an anderer Stelle zum Einsatz, nämlich den zahlreichen KI-Funktionen der neuen Serie, die Samsung unter „Galaxy AI“ zusammenfasst. In den Einstellungen des Smartphones werden diese Features als „Moderne KI-Funktionen“ aufgelistet und betreffen das Telefonieren, die Tastatur, den Dolmetscher, die Notizen-App, das Diktiergerät, den Browser und die Bearbeitung von Fotos. Wie präsent respektive sinnvoll diese AI-Funktionen im Alltag sind, hängt vor allem davon ab, wie sehr man das Smartphone auch produktiv nutzt oder Fotos bearbeitet und wie häufig man in anderen Sprachen als der eigenen kommuniziert.
Live-Übersetzung von Telefonaten und Chats
Das Gerät unterstützt zum Beispiel die Live-Übersetzung von Telefonaten und Chat-Nachrichten. So lässt sich etwa ein Gespräch mit leichter Verzögerung in der eigenen und einer zweiten Sprache auf der anderen Seite des Telefonats führen, ohne dass man der Sprache des Gegenübers mächtig ist oder die andere Person die eigene Sprache versteht. Für die Live-Übersetzung stehen Chinesisch (vereinfacht), Englisch, Französisch, Deutsch, Hindi, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Thailändisch und Vietnamesisch zur Auswahl, während Kantonesisch im ersten Halbjahr 2024 nachgereicht werden soll.
Die übersetzte Konversation kann dabei auch als Transkript verfolgt werden und bleibt im Original als Text erhalten, sodass sie nachvollziehbar ist. Der Person auf der anderen Seite wird zudem vorab mitgeteilt, dass sie mit einer KI, die eine Übersetzung durchführt, und nicht mit der Stimme des Anrufers im Original spricht. Welches Telefon auf der anderen Seite genutzt wird, spielt keine Rolle, da die Übersetzung vollständig von dem Galaxy S24 Ultra übernommen wird. Im Test funktionierte das einmal mit Deutsch und Englisch sowie mit Deutsch und Koreanisch zumindest so gut, dass einfache Anweisungen wie die Reservierung in einem Restaurant verständlich mit der anderen Seite abgewickelt werden konnten. Bei komplizierten Fachbegriffen und stark verschachtelten Sätzen muss man aber Kompromisse in der Übersetzung hinnehmen.
Samsungs Tastatur ist Pflicht
Bei Chat-Nachrichten ist zunächst einmal erfreulich, dass dafür nicht ein spezieller Messenger von Samsung genutzt werden muss, sondern die Funktionen alle in Samsungs Tastatur integriert wurden, sodass sie auch in WhatsApp und allen weiteren Messengern zur Verfügung stehen. Wer sich allerdings auf Googles Gboard eingeschossen hat, kann darauf nicht zugreifen. Darüber hinaus kann neben der Sprache auch die Tonalität mittels „Galaxy AI“ verändert werden, indem die Nachricht passend zum jeweiligen Anlass zwanglos, höflich, professionell oder speziell für die Veröffentlichung auf Social Media formatiert wird. Ein einfaches „Wie geht's dir?“ lässt sich so zum Beispiel zu „Hey, wie ist die Lage?“, „Wie geht es Ihnen?“, „Wie ist Ihr aktueller Gemütszustand?“ oder „Wie geht's dir? #gutelaune #sonnenschein“ wandeln.
Dabei liefert Samsungs KI selbst bei eher von ComputerBase-Lesern erwarteten Konversationen keinen Schmarrn ab. „Mit der neuen Grafikkarte erhalte ich deutlich mehr Leistung in aktuellen Spielen“ wird so zum Beispiel zu „Mit der neuen Grafikkarte zocke ich die aktuellen Spiele viel flüssiger“ (zwanglos). Oder die Hashtags #gaming und #upgrade werden mit den passenden Emojis „🎮“ und „💪“ angehängt. Wer dieselbe Aussage professionell tätigen möchte, erhält: „Durch die Implementierung der neuen Grafikkarte konnte eine signifikante Steigerung der Leistungsfähigkeit bei der Ausführung aktueller Spiele festgestellt werden.“
Diktiergerät mit anschließender Transkription
In der Redaktion kommt auf Messen speziell für Interviews regelmäßig Googles Rekorder-App auf dem Pixel 8 Pro zum Einsatz, da diese eine Live-Transkription der Unterhaltung zur Verfügung stellt. Bei Samsung funktioniert das zwar nicht live, aber eine Aufzeichnung lässt sich im Nachhinein zu einem Transkript wandeln und auf Wunsch auch in andere Sprachen übersetzen. Dabei stehen Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Koreanisch, Deutsch, Italienisch, Chinesisch (vereinfacht), Japanisch, Arabisch (Hocharabisch), Polnisch, Thai, Vietnamesisch und Hindi zur Auswahl. Samsung unterscheidet automatisch zwischen den verschiedenen Sprechern, was bei Google wiederum zumindest aktuell nicht geboten wird.
Im Test wurden die ersten drei Minuten des aktuellen CB-Funk-Podcasts aufgezeichnet und transkribiert. Bei diesen technischen Gesprächen mit verschachtelten Sätzen und Fachbegriffen stoßen sowohl Samsung als auch Google an ihre Grenzen. Die Essenz der Unterhaltung wird korrekt wiedergegeben, doch würde es einer Person, die den Podcast nicht gehört hat, eher schwer fallen, nur auf Basis des Transkripts den gesamten Inhalt zu verstehen. In diesem Punkt gibt es noch Verbesserungspotenzial.
Erstaunlich gute Ergebnisse liefert hingegen Samsungs KI-gestützte Zusammenfassung transkribierter Notizen, obwohl im vollständigen Text noch Fehler vorkamen. Aus der Zusammenfassung geht zum Beispiel verständlich hervor, dass Nvidia eine neue Grafikkarte veröffentlicht (RTX 3050 mit 6 GB), aber keine offiziellen Informationen dazu bekannt gegeben hat. Auch dass die Grafikkarte 185 Euro gekostet hat, ein ausführlicher Test geplant ist und weitere Updates folgen werden, gibt die Zusammenfassung korrekt wieder. Im produktiven Umfeld liefert Samsungs KI damit direkt zum Marktstart durchaus brauchbare Ergebnisse ab, die hilfreich und kein Gimmick sind.
Circle to Search von Google
Nicht exklusiv bei Samsung verfügbar ist hingegen das von Google gestellte „Circle to Search“, das seit dem Marktstart der Galaxy-S24-Smartphones auch auf Pixel-Geräten zur Verfügung steht. An beliebiger Position des Betriebssystems lässt sich durch langes Halten des Home-Buttons oder – bei Nutzung der Gestensteuerung – durch langes Halten des untersten UI-Bereichs „Circle to Search“ starten, ein temporärer Screenshot anlegen und auf diesem durch Einkreisen des gewünschten Bereiches eine Suche ausführen. Das jeweilige Ergebnis kann im Nachgang um weitere Suchbegriffe wie „Shopping“ oder „Videos“ ergänzt werden, um dazu online Produkte oder Videos zu finden. Über eine Wischgeste nach unten ist es möglich, die Circle-to-Search-Oberfläche jederzeit wieder zu verlassen und zum zuvor genutzten Bildschirm zurückzukehren.
Foto-Editor mit Generative AI
Analog zum Magic Editor von Google bietet jetzt auch Samsung die generative Bearbeitung von Fotos mit einem neuen Editor an. Dabei lässt sich zweistufig vorgehen, indem zunächst eine KI-gestützte allgemeine Optimierung der Aufnahmen angeboten wird, bevor sich in den vollständigen Editor wechseln lässt, der dann auch Fülloptionen mittels Generative AI, das Löschen oder Verschieben sowie eine Vergrößerung und Verkleinerung von Objekten und Personen ermöglicht. Zu den im ersten Schritt verfügbaren Funktionen, die sich über die Detailansicht eines Fotos abrufen lassen, werden KI-Bearbeitungsvorschläge etwa für den Bokeh-Effekt oder das Entfernen von Reflexionen und Schatten gemacht, auch eine allgemeine Remaster-Funktion steht bereit.
Wasserzeichen für KI-Fotos
Die Bearbeitung mittels Generative AI steht nach Auswahl der Bearbeiten-Schaltfläche im vollständigen Editor zur Auswahl, wo sich nach wie vor auch bereits bekannte Funktionen wie das Drehen und Zuschneiden von Fotos oder die Bearbeitung von Farben, Kontrast und mehr finden. Die KI-Bearbeitung ist über Samsungs neue Sternen-Schaltfläche verfügbar, deren Symbole auch als Wasserzeichen in entsprechend bearbeiteten Fotos hinterlegt werden, um beim Teilen an andere Personen oder auf Social Media kenntlich zu machen, dass hier KI im Spiel war. Dieses Wasserzeichen lässt sich dann allerdings auch direkt wieder mittels Zuschnitt entfernen, ohne dass es neu auf dem Foto hinterlegt wird. Der Editor merkt sich demnach nicht, dass ein mittels Generative AI bearbeitetes Fotos abermals bearbeitet wurde.
Abgeliefert werden brauchbare Ergebnisse, bei denen man allerdings nicht allzu genau hinsehen darf. Werden zum Beispiel Objekte oder Personen aus einer Aufnahme entfernt, werden die Pixel zwar meistens korrekt aufgefüllt, jedoch entsteht dabei eine weichgezeichnete Pixelmasse, die nicht an den Detailgrad des Originals heranreicht. Kleinere Anpassungen sind auf den ersten Blick aber nicht als solche zu erkennen. Das gilt auch für die Neuausrichtung von Fotos, wenn der Winkel leicht verändert und daraufhin die fehlenden Ecken per KI gefüllt werden.
In Summe liefert Samsung mit dem neuen KI-Editor ein brauchbares Werkzeug mit Potenzial für Verbesserungen ab. Was KI auf mobilen Endgeräten innerhalb weniger Sekunden zu leisten imstande ist, wirkt imposant, steckt gleichzeitig aber auch eindeutig noch in den Kinderschuhen. Im besten Fall schießt man gleich von Anfang das Foto exakt so, wie es später aussehen soll.
Quad-Kamera mit einer neuen Brennweite
Mit einer neuen Galaxy-S-Serie erwartet man auch neue Kameras, doch zum einen ist die Ausstattung diesmal nicht so neu wie vielleicht erhofft und zum anderen gibt es für den ein oder anderen Anwender potenziell ein Downgrade. Zunächst einmal ist das Galaxy S24 Ultra analog zum Vorgänger mit vier Kameras ausgerüstet. Dabei kommen für die Weitwinkel-, Ultraweitwinkel- und eine der zwei Telekameras die gleichen Sensoren wie im Vorjahr mit 200 MP (1/1,3", 0,6 µm), 12 MP (1/2,55", 1,4 µm) und 10 MP (1/3,52", 1,12 µm) zum Einsatz. Die vierte Kamera ist ebenfalls mit einem Teleobjektiv bestückt, allerdings ermöglicht es jetzt nur eine 5-fache anstelle einer 10-fachen Vergrößerung. Im Gegenzug wird ein größerer Sensor mit 50 statt 10 MP verwendet, der hinter einem lichtstärkeren Objektiv mit f/3.4 statt f/4.9 sitzt. Für einen stärkeren Zoom setzt der Hersteller jetzt auf eine In-Sensor-Vergrößerung.
ComputerBase war für Aufnahmen mit dem Galaxy S24 Ultra sowie dem Pixel 8 Pro und dem iPhone 15 Pro Max in Berlin unterwegs und hat dabei Fotos sowohl am Tag als auch bei Nacht erstellt. Sie lassen sich in der nachfolgenden Galerie nicht nur betrachten, sondern über den Link in der Beschreibung auch im Original herunterladen.
Galaxy S24 Ultra, Pixel 8 Pro und iPhone 15 Pro Max im Vergleich
Samsung argumentiert, dass eine 5-fache Vergrößerung im Alltag deutlich häufiger genutzt werde als eine 10-fache Vergrößerung, für die es ja noch den Crop auf dem Sensor gebe. Was den Detailgrad betrifft, liefert der Hersteller eine höhere Qualität als die In-Sensor-Vergrößerung des Pixel 8 Pro ab – zum iPhone 15 Pro Max herrscht in etwa Gleichstand. Die Ergebnisse hängen aber stark vom gewählten Motiv ab. Die Berliner Gedächtniskirche fängt das Galaxy S24 Ultra gut ein, die aus der Ferne aufgenommene Speisekarte eines Restaurants im Bikini-Haus hingegen wirkt gegenüber Google und Apple etwas verwaschen, während Apple wiederum das Bild zu stark schärft und Bildrauschen produziert.
Abseits des neuen Teleobjektivs dürften die meisten Fotos jedoch mit der primären Kamera geschossen werden. Diese liefert zufriedenstellende Ergebnisse, muss sich letztlich aber eindeutig dem Pixel 8 Pro geschlagen geben, das auch das iPhone 15 Pro Max bezwingt. Samsung neigt zu einer Überbelichtung respektive zu starken Aufhellungen des gesamten Motivs, anstatt punktuell mehr Details sichtbar zu machen, wie es Google seit jeher sehr gut gelingt. Das Pixel 8 Pro bietet von allen drei Smartphones die mit Abstand beste HDR-Automatik. Darüber hinaus neigt Samsung zu Farbverfälschungen und lässt vor allem bei Rot eine Verschiebung zu Rosa erkennen. Am automatischen Weißabgleich des Galaxy S24 Ultra gibt es nichts auszusetzen und auch der hohe Detailgrad steht bei Samsung auf der Habenseite. Fotos mit der Hauptkamera lassen sich selbst im Nahbereich noch anfertigen, ohne zum Makromodus der Ultraweitwinkelkamera wechseln zu müssen. In diesem Punkt hat vor allem Apple große Probleme, da deutlich mehr Abstand verlangt wird, wie die Aufnahmen der Kippschalter verdeutlichen.
Banana-Blur bleibt ein Thema
„Und was ist mit dem „Banana-Blur“ des Vorgängers?“, dürfte eine der Fragen im Forum sein, weshalb auch darauf an dieser Stelle eingegangen wird. Hinter „Banana-Blur“ oder „Bananagate“ versteckt sich eine bananenförmige Unschärfe, die sich vor allem bei Nutzung des Smartphones als Dokumentenscanner sichtbar macht. Dabei ist die Mitte des Bildes scharf, drum herum folgt eine je nach Anwender und Gerät mehr oder weniger stark ausgeprägte Unschärfe, bevor das Bild anschließend wieder scharf wird.
Beim Galaxy S24 Ultra kommt es ebenfalls zu diesem Phänomen, das besonders auf den speziell dafür angefertigten Testaufnahmen zu erkennen ist. Wie im Absatz zuvor beschrieben, kommt es zu einer bananenförmigen Unschärfe im abfotografierten Textdokument. Auf der anderen Seite muss man allerdings auch festhalten, dass reguläre Aufnahmen, die nicht speziell der Hervorhebung dieses Problems dienen, die Unschärfe praktisch verschwinden lassen. Das soll aber nicht über den durchaus in gewissen Szenarien problematischen Sachverhalt hinwegtäuschen.
Akku mit sehr guten Laufzeiten
Lob auf ganzer Linie fährt Samsung hingegen mit den ermittelten Akkulaufzeiten ein. An der Batterie selbst hat sich mit 5.000 mAh zwar nichts verändert, dennoch waren im Test längere Laufzeiten als mit dem Galaxy S23 Ultra möglich. Im produktiven PCMark 3.0 stehen knapp 16 Stunden für eine Verbesserung der Laufzeit um 12 Prozent und beim YouTube-Streaming beträgt das Plus sogar 14 Prozent für letztlich über 27 Stunden Streaming am Stück und damit einen neuen Spitzenwert.
Beim Laden bleibt Samsung wie im Vorjahr konservativ und belässt es bei den bekannten 45 Watt, sodass in diesem Punkt vor allem die chinesische Konkurrenz weitaus mehr und damit kürzere Ladezeiten bietet. Beim Aufladen über Nacht ist das nicht von Relevanz, beim kurzen Tankstopp zwischendurch aber schon. Bei Samsung lässt sich die Batterie innerhalb von einer halben Stunde zu rund zwei Dritteln füllen.
Drahtloses Laden ohne Qi2
Alternativ steht erneut drahtloses Laden mit maximal 15 Watt zur Auswahl. Um den aktuellen Qi2-Standard handelt es sich allerdings nicht, da Samsung die dafür benötigte magnetische Fixierung am Smartphone nicht unterstützt. Das sogenannte „Magnetic Power Profile“ soll sicherstellen, dass drahtlos aufladbare Geräte exakt mit der Ladespule der Ladematte ausgerichtet werden und dadurch schneller geladen werden können.
Fazit
Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist abermals ein Flaggschiff mit Vollausstattung, wie man es für den aufgerufenen Preis erwarten und fordern kann. Die drei Paradedisziplinen des Smartphones sind Bildschirm, Leistung und Akkulaufzeit. Das neue OLED-Display ist nochmals heller, im Test besonders positiv hervor stach aber besonders das neue Glas mit reduzierten Reflexionen. Dieses Merkmal wünscht man sich schon jetzt auch für alle anderen Smartphones.
Der Snapdragon 8 Gen 3 in der für Samsung leicht angepassten Ausführung liefert durch die Bank eine extrem hohe Leistung, die den Griff zu einem speziellen Gaming-Smartphone überflüssig macht. Apple mag zwar bei der CPU-Single-Core-Performance noch immer die Führung einnehmen, mehr Multi-Core- und vor allem GPU-Leistung gibt es derzeit aber in keinem anderen Smartphone. Die Kühlung des Galaxy S24 Ultra arbeitet zuverlässig, sodass selbst unter Dauerlast beim Spielen ein sehr hohes Leistungsniveau abgeliefert wird.
Der neue Chip geht mit einer hohen Effizienz einher, sodass in Kombination mit dem großen Akku Laufzeiten von zwei Tagen bei moderater Nutzung oder in jedem Fall einem Tag auch bei hoher Belastung kein Problem darstellen. Wer seinem Smartphone viel abverlangt, kann das mit dem Galaxy S24 Ultra sicher über den gesamten Tag und darüber hinaus bewerkstelligen.
Etwas mehr hat sich die Redaktion allerdings von den Kameras respektive davon erhofft, wie die Rohdaten verarbeitet werden. Samsung wäre gut damit beraten, die HDR-Automatik weiter zu verfeinern und vor allem die allgemein zu starke Aufhellung von Fotos zu reduzieren. Google liefert mit dem Pixel 8 Pro aus Sicht der Redaktion die stimmigeren Ergebnisse ab. An leistungsfähiger und vor allem umfangreicher Hardware für tolle Fotos mangelt es dem Smartphone nämlich nicht, mit den vier Linsen hat man stets die passende Brennweite parat.
Umfangreich fällt auch die weitere Ausstattung aus, die keinen Halt vor bei anderen Herstellern weggelassenen Features wie Wi-Fi 7 oder UWB macht. Und wer nach wie vor einen Stylus für die Bedienung nutzen möchte, bekommt ihn ausschließlich noch bei Samsung mit dem S Pen.
Das alles verpackt der Hersteller in einem neuen Gehäuse aus Titan, das durchweg hochwertig verarbeitet ist und sich gut in der Hand anfühlt, auch wenn das Smartphone aufgrund seiner Größe manchmal etwas sperrig sein kann. Das gilt jedoch für alle Flaggschiffe in der Liga von 6,8 Zoll oder noch größeren Dimensionen. Leichter ist das Mobilgerät durch den Einsatz des Leichtmetalls anders als bei Apple nicht geworden.
Aufseiten der Software sind noch vor den KI-Funktionen die jetzt sieben Jahre Upgrade-Garantie sowohl für Android-Hauptversionen als auch für Sicherheits-Updates positiv hervorzuheben. Wie sich das Smartphone im Jahr 2031 dann mit Android 21 nutzen lässt, dazu lässt sich allerdings kaum eine Einschätzung abgeben. Vor den gleichen Herausforderungen steht aber auch Google mit der Pixel-Serie.
Samsungs unter „Galaxy AI“ versammelte neue KI-Funktionen kann man im Großen und Ganzen ein positives Zeugnis ausstellen, wobei es durchaus noch einigen Spielraum für Verbesserungen gibt. Die Live-Übersetzung, die neuen Optionen der Tastatur oder das Diktieren und Transkribieren liefern aber bereits jetzt zum Großteil solide Ergebnisse ab. Das Bearbeiten von Fotos mittels Generative AI läuft allerdings noch ein wenig nach dem Prinzip „Hit and Miss“ ab, also mit wechselndem Erfolg, sodass man behutsam damit vorgehen sollte. Die KI-Features können hilfreich sein, die Redaktion sieht darin aber nicht den singularen Kaufgrund für das Galaxy S24 Ultra. Der ist eher in den klassischen Eigenschaften zu finden, die ein sehr gutes Smartphone auszeichnen und die Samsung abermals über weite Bereiche erfolgreich abliefert.
- Eines der besten OLED-Displays
- Deutlich reduzierte Reflexionen
- Sieben Jahre Android-Updates
- Teils hilfreiche KI-Funktionen
- Sehr lange Akkulaufzeiten
- Flexibel nutzbare Quad-Kamera
- Sehr hohe produktive Leistung
- Die schnellste GPU für Smartphones
- Hochwertige Materialwahl
- Sehr gute Verarbeitung
- S Pen mit vollem Funktionsumfang
- 5G, Wi-Fi 7, UWB
- Gute Stereo-Lautsprecher
- IP68-Schutz gegen Staub und Wasser
- KI-Funktionen manchmal „Hit and Miss“
- Farbabstimmung der Kamera
- Überbelichtung von Aufnahmen
- Banana Blur weiterhin vorhanden
Der Test des Samsung Galaxy S24 mit Exynos- statt Snapdragon-SoC ist inzwischen ebenfalls auf ComputerBase erschienen.
ComputerBase wurde das Galaxy S24 Ultra leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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