Alone in the Dark im Test: Spielkritik und Fazit
3/3Wie gut ist Alone in the Dark (2024)?
Das Remake von Alone in the Dark steht in bester Tradition der Serie. Es ist also nicht besonders gut, sagen Testberichte. Das liegt an einer Vielzahl von Dingen, vor allem an einem wesentlichen Gameplay-Pfeiler.
Für sich habe das Remake vielversprechende Anlagen, formuliert Eurogamer, die Umsetzung kranke allerdings. Überall gebe es Defizite, alles sei ungeschliffen. Einheitlich ausgemacht wird der Kampf als größtes Problem. Die Steuerung, das Feedback, die geringe Anzahl an Waffen und Gegnern, die seltsame Wurfmechanik von Gegenständen – im Grunde sind Gegner lästige Hindernisse beim Finden von Spaß.
Etwas weniger deutlich kritisiert wird in aller Regel das Design des zweiten Gameplay-Pfeilers. Rätsel würden zwischen superleicht und kaum nachvollziehbar schwanken, kritisieren Gamespot und Eurogamer, sie wiederholen sich im Design zudem im Laufe des Spiels (PC Games N). In aller Regel sind dies aber die Elemente, die zusammen mit der Atmosphäre ins Spiel ziehen. Die wird dabei als „gruselig“ beschrieben (PC Games), aber nicht als besonders furchteinflößend, wie zum Beispiel IGN festhält. Trotzdem gefällt das Entdecken des Heims als Privatdetektiv sowie als dessen Klientin zumeist.
Die Geschichte wird in der Regel kaum kritisiert, sie erfüllt mit Abstrichen ihren Zweck. Den Sinn echter Schauspieler als Sprecher für die beiden Protagonisten stellt Gamespot allerdings in Frage, sie seien mehr ein Marketing-Stunt als wirklicher Mehrwert. Das sich Alone in the Dark zudem mit dem zunächst nicht gewählten Hauptdarsteller erneut durchspielen lässt und so auf eine Spielzeit von insgesamt etwa 10 Stunden (Twinfinite) kommt, wird ebenfalls kritisch gesehen: Im Grunde würden sich die Durchgänge nur durch eine 30-minütige Sequenz unterscheiden.
Insgesamt schwanken die Urteile deutlich. Einige Tester sehen in Alone in the Dark einen bestenfalls mäßigen Titel, der andere Spiele schlecht kopiere (i]PC Games N, IGN[/i]) oder bei dem zu viele Dinge nicht ordentlich genug funktionieren (Eurogamer). Vereinzelt, vor allem bei deutschen Testern, zündet das Gesamtkonzept allerdings wesentlich besser: Dort wird das Remake als packender Mix aus Kampf, Puzzeln und gruseliger Atmosphäre beschreiben. Im Mittel bleibt wie bei den vorherigen Versuchen, den alten Horror-Pionier wiederzubeleben, ein durchschnittliches Ergebnis übrig. Das legt eher nahe, zunächst zu den Resident-Evil-Remakes oder Alan Wake 2 zu greifen – zumindest, bis technische Fehler behoben wurden.
Publikation | Wertung |
---|---|
Dual Shockers | 7.5/10 |
Eurogamer | 2/5 |
Game Spot | 4/10 |
GameStar | 77/100 |
IGN | 6/10 |
PC Games | 80/100 |
PC Games N | 5/10 |
Push Square | 6/10 |
Twinfinite | 2/5 |
Metacritic | Presse: 63/100 Nutzer: -/10 |
Fazit
Die Neuinterpretation von Alone in the Dark macht auf dem PC einen ordentlichen Eindruck. Mit der dunklen, aber geschickt beleuchteten Grafik kommt eine dichte Atmosphäre auf, die gut zu dem neuen Spiel passt. Die Optik ist nicht im Ansatz so durchpoliert wie bei einer Großproduktion, jedoch passt sie zu dem Game. Die Grafik wirkt stellenweise fast wie gezeichnet, hier gibt es schlussendlich wenig zu meckern.
Darüber hinaus ist die Performance gut – zumindest in niedrigen Auflösungen. Vor allem in Full HD gibt es viele FPS, bereits mit einer alten Einsteiger-Grafikkarte ist ein flüssiges Spielen bei maximaler Detailstufe drin. Mit mehr Renderpixeln steigen dann allerdings auch die Anforderungen überraschend deutlich an. Für Ultra HD braucht es schon eine High-End-Grafikkarte.
Nur DLSS ist im Jahr 2024 zu wenig
Abhilfe schafft hier effektiv temporales Upsampling, wovon aber nur Nvidia DLSS unterstützt wird. Besitzer einer GeForce-RTX-Grafikkarte sollten dies nutzen. Wer eine Radeon oder Arc sein Eigen nennt, schaut hingegen in die Röhre. Denn weder AMD FSR noch Intel XeSS werden in der Super-Resolution-Ausführung unterstützt, das Unreal-Engine-eigene Upsampling ist ebenfalls nicht eingebaut. So etwas darf es auch bei einer kleineren Produktion im Jahr 2024 nicht mehr geben. Eine geringere Detailstufe schafft zwar bei den FPS effektiv Abhilfe, aber das ist nicht der optimale Weg.
Die PC-Version von Alone in the Dark hinterlässt damit insgesamt einen durchschnittlichen Eindruck. Die meiste Zeit läuft sie gut, doch hat der Titel mit Traversal-Ruckeln zu kämpfen, auch wenn die spielerischen Auswirkungen gering sind. Darüber hinaus gibt es in der Testversion noch steuerungsbedingte Bugs im Optionsmenü, während das Game selbst keine störenden Fehler aufzuweisen scheint – einzig eine als geschlossen angezeigte Tür, die tatsächlich geöffnet war, fiel hier störend auf. Allerdings konnte man problemlos hindurchgehen.
ComputerBase hat Alone in the Dark vom Publisher THQ Nordic zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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