Dimensity Auto Cockpit: MediaTek bringt Nvidias RTX-Grafik mit GPU-Chiplet ins Auto
Im Sommer 2023 hatten MediaTek und Nvidia angekündigt, bei künftigen Automotive-Chips für den Einsatz im Cockpit zu kooperieren und dabei die GPU-Technologie von Nvidia zu integrieren. Zur GTC hat MediaTek jetzt den Dimensity Auto Cockpit CX-1, CY-1, CM-1 und CV-1 in vier Leistungsklassen mit Arm-CPU und Nvidia-GPU vorgestellt.
MediaTek unterteilt die neuen Automotive-Chips in die vier Leistungsklassen „Premium“ (CX-1), „High-End“ (CY-1), „Mid-Range“ (CM-1) und „Entry“ (CV-1). Alle vier Designs nutzen IP von Arm und Nvidia, doch steigt mit den größeren Modellen die Anzahl der CPU-Kerne und GPU-Ausführungseinheiten, wie MediaTek am eigenen Messestand zur GTC erläuterte. Über die genaue Anzahl von Kernen oder die von Nvidia lizenzierte Technologie wollte MediaTek allerdings noch nicht sprechen, diese Details sollen etappenweise nachgereicht werden. MediaTek hält sich auch mit dem zeitlichen Ablauf zurück und hat auch noch keine Abnehmer, die öffentlich genannt werden können.
Armv9-Kerne ziehen in Automotive-SoCs ein
Im Dimensity Auto Cockpit CX-1, CY-1, CM-1 und CV-1 kommen „a state-of-the-art ARM v9-A system“ und „Nvidia's next-gen GPU accelerated AI computing and Nvidia RTX graphics“ zum Einsatz. Dass Armv9 explizit von MediaTek genannt wird, reduziert die Anzahl die infrage kommenden CPU-Kerne, da Arm erst letzte Woche die allererste Armv9-IP für „Automotive Enhanced (AE) Processors“ vorgestellt hat. Dazu gehören der Neoverse V3AE, Cortex-A720AE, Cortex-A520AE, Cortex-R82AE und C720AE. Weil der Neoverse V3AE für autonomes Fahren und Fahrerassistenzsystem ausgelegt ist, dürften im Cockpit eher Cortex-A720AE und Cortex-A520AE zum Einsatz kommt.
Nvidia-GPU mit Raytracing und DLSS 3
Hinter „Nvidia's next-gen GPU“ könnte theoretisch schon Blackwell stecken, offiziell bestätigt wurde aber nur der Einsatz einer Nvidia-GPU für beschleunigtes AI-Computing und für RTX-Grafik im Auto. Die GPU zieht als Chiplet in das SoC ein, das hatte Nvidia bereits vor einem Jahr bestätigt. Geboten werden über die GPU unter anderem Raytracing und DLSS 3. Beschleunigt werden können aber auch Large Language Models (LLM), um intelligente Chatbots auch im Auto zur Verfügung stehen zu haben.
Mehrere Kameras und Displays unterstützt
MediaTeks Cockpit-Chips können aber auch die Aufmerksamkeit des Fahrers registrieren und gegebenenfalls warnen. Ein integrierter Bildprozessor (ISP) unterstützt mehrere Kameras und kann auch HDR-Videostreams verarbeiten. Diese Kameras können auf den Fahrer oder im Auto nach vorne gerichtet sein, auch die Vogelperspektive kann wiedergegeben werden, um zum Beispiel eine Rundumsicht etwa bei der Einparkhilfe zu erhalten. Auch mehrere Bildschirme gleichzeitig lassen sich über ein SoC ansteuern. Der Audio-DSP unterstützt aktuelle Sprachassistenten, sodass die Hände für Anfragen weniger häufig vom Lenkrad genommen werden müssen. Über „Dimensity Auto Connect“ stellen die neuen SoC auch Konnektivität via Mobilfunk, WLAN oder Bluetooth zur Verfügung.
Dimensity Auto Cockpit CX-1, CY-1, CM-1 und CV-1 kommen mit Unterstützung für Nvidia Drive OS, dem Software-Unterbau von Nvidias Automotive-Plattform, auf dem Drive AV für autonomes Fahren und Drive IX für alles rund um die Abläufe im Cockpit aufsetzen.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia im Vorfeld und im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in San Jose unter NDA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und vier Hotelübernachtungen wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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