Dragon's Dogma 2 im Test: GPU- und CPU-Benchmarks der unoptimierten PC-Version

Update 2 Wolfgang Andermahr
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Dragon's Dogma 2 im Test: GPU- und CPU-Benchmarks der unoptimierten PC-Version

Dragon's Dogma 2 gehört zu den meisterwarteten Spielen des Jahres. ComputerBase hat die Technik der PC-Version analysiert. Natürlich stehen dabei wieder Grafikkarten-Benchmarks im Fokus der Redaktion: Sowohl Nvidia GeForce als auch AMD Radeon und Intel Arc sind vertreten.

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ComputerBase hat 6 verschiedene Prozessoren in Dragon's Dogma 2 getestet. In der CPU-lastigen Stadt Vernworth mussten Ryzen 7 7800X3D, Core i9-14900K und co. beweisen, was in ihnen steckt und das Ergebnis fällt nicht gut aus. Das Spiel ist schlussendlich so schlecht auf dem PC optimiert, dass Dragon's Dogma 2 in einer Stadt unabhängig von der Hardware immer ruckelt – nur einfach unterschiedlich intensiv. Bereits auf dem schnellsten Prozessor ist das Spielerlebnis schlecht und so etwas darf es einfach nicht geben.

Darüber hinaus hat die Redaktion einen Blick auf die Game-Ready-Treiber von AMD sowie Intel geworfen. Doch weder der Adrenalin 24.3.1, noch der Intel 5379 zeigen einen größeren Leistungsschub, sei es mit oder ohne Raytracing. Allein für dieses Spiel muss also nicht unbedingt auf die neueste Software-Version aktualisiert werden.

Update

Der Artikel wurde im Abschnitt Wie gut ist Dragons Dogma 2? um einen Überblick über die inhaltliche Kritik der bisher erschienenen Testberichte ergänzt. Insgesamt fiel das Urteil sehr positiv aus.

Auf Steam mehren sich wiederum nach dem Start des Spiels in der vergangenen Nacht die negativen Stimmen, die sich über die Performance des Titels in Anbetracht der grafischen Präsentation beschweren – also den Kritikpunkt des Technik-Tests der Redaktion aufgreifen.

Auch Mikrotransaktionen (ein neues Gewand für den Charakter kostet 2 Euro) stehen in der Kritik, auch oder insbesondere deshalb, weil sie vorab nicht angekündigt worden waren.

Von knapp 8.000 eingereichten Rezensionen fallen aktuell nur 40 Prozent positiv aus, das Gesamturteil lautet „ausgeglichen“.

Laut Publisher Capcom haben die Leistungsprobleme ihre Ursache vorrangig in der Vielzahl an NPCs respektive deren Simulation. Das fordere der CPU sehr viel Leistung ab und sorge auch dafür, dass geringere Grafikeinstellungen nicht unbedingt mehr FPS liefern – denn die Grafikkarte ist nicht der Flaschenhals.

Capcom werde nach weiteren Wegen suchen die Rechenlast auf Spielekonsolen und Gaming-PCs in Zukunft senken zu können, so der Publisher gegenüber IGN.

Dragon's Dogma 2: Die Technik der PC-Version

Capcoms Action-Rollenspiel Dragon's Dogma 2 gehört laut Steam zu den meisterwarteten Spielen des Jahres und ein erster Blick auf Metacritics vermeldet mit einer Wertung von 90 für die PC-Version (Stand 21. März 10:00 Uhr), dass diese Erwartungen gerechtfertig waren.

ComputerBase hat wie gewohnt einen Blick auf die PC-Version geworfen – und so viel vorweg: Sie ist technisch noch nicht ganz ausgereift, vor allem die Performance ist problematisch. Doch der Reihe nach.

Capcom nutzt die eigene RE-Engine

Capcom setzt für Dragon's Dogma 2 wenig verwunderlich auf die hauseigene RE-Engine, hat sie aber nochmal etwas aufgebohrt. Und in der Tat: Das Spiel kann ziemlich schick sein, vor allem Landschaftsumgebungen wissen zu gefallen. Das ist aber leider nur selten der Fall, denn oft wirkt das Game technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

So sehen sämtliche Charaktere im Spiel völlig platt aus, weisen nur wenige Details auf und sind nicht gut animiert. Passend dazu sind die Gegnermodelle nicht allzu hübsch, wobei es hier starke Schwankungen gibt. Landschaftsumgebungen können derweil zwar schön sein, sehen stellenweise aber aus wie aus einem Spiel von vor 20 Jahren. Da ist es dann auch nicht hilfreich, dass zusätzlich sichtbar Objekte ins Bild ploppen, da das LoD-System wenig effektiv arbeitet. Oder das Gras und Bäume gerne mal glänzen, wenn sie von einer auf- oder untergehenden Sonne angestrahlt werden. Hier muss man es schlicht so hart ausdrücken: Capcom muss die RE-Engine massiv überarbeiten, um optisch nicht gänzlich hinter die Konkurrenz zurückzufallen.

Raytracing bringt mal viel und mal gar nichts

Da hilft schlussendlich selbst Raytracing nicht großartig. Dragon's Dogma 2 unterstützt die Umgebungsverdeckung mittels der Strahlen, was stellenweise überhaupt keinen Unterschied ausmacht oder gleich einen riesigen. Vor allem Innenräume profitieren massiv von Raytracing, denn ohne fällt dann zusätzlich auf, dass die Beleuchtung nur sehr rudimentär ist. Ohne Strahlen reichen selbst kleinste Lichtquellen aus, um den ganzen Raum wortwörtlich zum Leuchten zu bringen, mit RT dagegen sind dunkle Räume wirklich dunkel. Das sieht so schon deutlich besser aus.

In den Außenabschnitten des Spiels ist der optische Effekt von Raytracing deutlich kleiner. Oft gibt es schlicht gar keinen Unterschied – und wenn doch, ist er meist geringfügig. Einzig wenn größere Felsen zu sehen sind, kann die Umgebungsverdeckung deutlicher profitieren. Generell lässt sich allerdings sagen, dass Raytracing viel in den Innenarealen hilft, in der Außenwelt dagegen eher wenig.

FSR & DLSS sind besser als nativ – alles hat aber seinen Preis

Bezüglich temporaler Upsampling-Verfahren unterstützt Dragon's Dogma 2 AMD FSR und Nvidia DLSS, jeweils in der Super-Resolution-Ausführung. Das Grafikmenü spricht dabei explizit von „FSR 3“, Frame Generation ist aber dennoch nicht verfügbar. Ein manuell konfigurierbarer Schärferegler ist sowohl bei FSR als auch bei DLSS verfügbar.

Den „optimalen Weg zur besten Grafik“ gibt es in Dragon's Dogma 2 aber nicht, jede Technologie hat ihre Nachteile. Das spieleigene TAA neigt zum Beispiel leicht zu Ghosting, darüber hinaus sind größere Probleme mit der Bildstabilität vorhanden. Denn zum Beispiel Vegetation bekommt das TAA überhaupt nicht beruhigt. AMD FSR schneidet im Gesamteindruck besser ab und funktioniert eigentlich ganz gut – das gilt auch für niedrige Auflösungen. Das Bild wird meist besser geglättet als mit TAA, vor allem die Vegetation ist unabhängig von der Auflösung deutlich besser. Darüber hinaus halten sich die Disocclusion-Probleme in Grenzen, zumal das TAA dieselben hat. Ein Nachteil ist jedoch, dass das Bild mit FSR sichtbar an Schärfe verliert. Hier kann allerdings ein wenig (aber nicht gänzlich) mit dem Schärferegler des Spiels Abhilfe geschaffen werden.

Nvidias DLSS ist wie gewohnt die beste Lösung, in Dragon's Dogma 2 aber auch bei weitem nicht perfekt. So bringt die Technologie zwar die beste Bildstabilität, doch gibt es dennoch immer mal wieder Objekte, die zum Flimmern neigen. Und mit DLSS verliert das Bild ebenfalls an Schärfe, hier gibt es dieselben Probleme wie mit FSR. Die spieleigene Möglichkeit, die Grafik als Interlaced-Auflösung (anstelle des normalen „Progressiv“) auszugeben, endet optisch in einem Flimmerparadies. Der Modus muss entsprechend gar nicht erst ausprobiert werden.

Die technischen Merkmale
Dragon's Dogma 2 Eigenschaften
Entwickler Capcom
Publisher Capcom
Engine RE-Engine
API DirectX 12
Nvidia Reflex Ja
Kantenglättung TAA
optional inklusive FXAA
Temporales Upsampling Nvidia DLSS Super Resolution
Nvidia DLSS Frame Generation Nein
Nvidia DLSS Ray Reconstruction Nein
AMD FSR Super Resolution
AMD FSR Frame Generation Nein
Intel XeSS Super Resolution Nein
Native Auflösung + Upsampling Nein
Raytracing Globale Beleuchtung Nein
Reflexionen Nein
Schatten Nein
Umgebungsverdeckung
Pathtracing Nein
Release-Datum 22 März 2024

Technik-Tests von Spielen sind in Sachen Komplexität und Arbeitsaufwand in den letzten Jahren massiv größer geworden. Um dennoch zeitnah eine detaillierte Berichterstattung liefern zu können, hat ComputerBase das Format angepasst. Tabellen spielen in manchen Abschnitten nun eine größere Rolle.

Darüber hinaus werden Technik-Tests immer mal wieder gestaffelt erscheinen, sodass der gesamte Artikel nicht auf einen Schlag zur Verfügung gestellt, sondern mit Updates gearbeitet wird. Um dem Leser dennoch mitzuteilen, an welchen Inhalten die Redaktion genau arbeitet und welche Abschnitte noch zu erwarten sind, werden selbige direkt beim Erscheinen inhaltslos enthalten sein. Innerhalb der nächsten Tage wird der fehlende Teil dann nachgeliefert. Jedoch gibt es keine Garantie, dass der entsprechende Abschnitt definitiv erscheinen wird.

Die offiziellen Systemanforderungen

Systemanforderungen für Dragons Dogma 2
Minimale Systemanforderungen
1080i, ca. 30 FPS
Empfohlene Systemanforderungen
2160i, ca. 30 FPS
Betriebssystem Windows 10/11 64 Bit
Prozessor Core i5-10600
Ryzen 5 3600
Core i7-10700
Ryzen 5 3600X
Arbeitsspeicher 16 GB RAM
Grafikkarte GeForce GTX 1070
Radeon RX 5500 XT
GeForce GTX 2080
Radeon RX 6700
Speicherplatz k. A.
API DirectX 12

Das Grafikmenü im Detail

Eigenschaften
Grafik-Presets ✓ (Hoch, Niedrig)
Einzelne Grafikoptionen
FPS-Limiter ✓ (30, 60, 120 FPS)
Dynamische Auflösung
Spieleigenes Up-/Downscaling Nein / Nein
Spatiales Upscaling von AMD/Nvidia Nein / Nein
Nachschärfen
FPS-Counter Nein
Sonstige Overlays Nein
VRAM-Auslastungsanzeige
Live-Vorschau Nein
Vergleichs-Screenshots
Detaillierte Beschreibungen Nein
Integrierter Benchmark Nein
Das Grafikmenü von Dragon's Dogma 2

Die Schatten: Grafikfehler oder Performance-Fresser

Eine Analyse der Grafik-Presets führt ComputerBase an dieser Stelle zwar nicht durch, hat sich die einzelnen Grafikoptionen aber im Detail angesehen. Die meisten verbessern die Performance im GPU-Limit so gut wie gar nicht. Eine große Ausnahme gibt es dann aber doch: die Schatten.

Die Schatten lassen die Einstellung „Niedrig“, „Hoch“ oder „Maximal“ zu. Und das hat einen extremen Einfluss auf die Performance des Spiels in Außenabschnitten, die noch dazu abhängig von der Tageszeit sind. Ist die Sonne gänzlich aufgegangen, kosten die Maximalschatten „nur“ etwa 15 Prozent an FPS. Richtig wild wird es, wenn die Sonne auf- oder untergeht, denn dann können es schon mal knapp 30 Prozent sein.

Der optische Unterschied zwischen den beiden Schatteneinstellungen ist dabei so gut wie nicht vorhanden. Die maximalen Schatten wirken etwas höher aufgelöst, die Unterschiede sind aber selbst bei der genauen Screenshot-Analyse kaum zu erkennen. Davon abgesehen scheint es keine Unterschiede zu geben. Und ausgerechnet bei der Szene mit dem hohen Leistungsverlust lassen sich gar keine erkennen.

Schatten „Hoch“ flackert manchmal, „Maximal“ dagegen nicht

Einen Vorteil hat die Stufe „Maximal“ aber schon: Bei der Einstellung „Hoch“ fangen manche Schatten unkontrolliert an zu flackern. Ein System ist dahinter nicht zu erkennen, jedoch trifft man in der Spielwelt immer mal wieder auf diesen Effekt. Wer also mit den leistungsschonenden Schatten unterwegs ist, hat optisch keine Nachteile zu fürchten, bis ein Schatten plötzlich flackert. Das passiert mit der Einstellung „Maximal“ nicht.

Dennoch lautet die Empfehlung der Redaktion, mit der Schatteneinstellung „Hoch“ zu spielen.

Die Ladezeiten

Manche Spiele laden unglaublich schnell, andere wiederum benötigen eine schiere Ewigkeit. Mit einer Stoppuhr ausgestattet, misst die Redaktion die Ladezeiten ins Hauptmenü und dann von dort in die Testsequenz. Da Ladezeiten variieren können, wird dies insgesamt dreimal durchgeführt und dann ein Durchschnitt gebildet. Zwischen jedem Versuch wird der Rechner neu hochgefahren, sodass keine Dateien mehr im Cache vorliegen. Falls es abbrechbare Intros oder Videosequenzen gibt, werden sie weggeklickt, denn nur die reine Ladezeit ist wichtig. Sofern das Spiel bemerkbar einmalig Shader vorab kompiliert, wird dieser Lauf nicht in die Rechnung einbezogen. Die Zeit der Shader-Erstellung wird separat angegeben.

Dabei ist zu bedenken, dass ComputerBase einen High-End-PC besitzt, der unter anderem mit einem Ryzen 9 7950X3D und einer Seagate FireCuda 530 als PCIe-4.0-fähige NVMe-SSD ausgestattet ist. Entsprechend werden die Ladezeiten auf den meisten Systemen länger ausfallen. Die Werte hier sind nur zur Orientierung gedacht.

So schnell lädt das Spiel
In das Hauptmenü Vom Menü zur Testsequenz Shader-Kompilierung
24,2 Sekunden 7,3 Sekunden Ja (einmalig)
~2:30 Minute auf GeForce
~3:30 Minuten auf Radeon

Offizielle Steam-Deck-Kompatibilität

Offiziell wurde Dragon's Dogma 2 noch nicht von Valve für das Steam Deck zertifiziert.