GDDR7 jetzt JEDEC-Standard: Neuer Grafikspeicher mit bis zu 48 Gbit/s verabschiedet
Freie Fahrt für eine neue Generation Grafikspeicher: Die für Speicherstandards zuständige JEDEC hat die Spezifikationen für GDDR7 verabschiedet und veröffentlicht. Mit GDDR7 soll der Speicherdurchsatz gegenüber GDDR6 auf bis zu 48 Gbit/s verdoppelt werden.
Die neue Spezifikation trägt den Titel „JESD239 Graphics Double Data Rate (GDDR7) SGRAM“ und steht über die Website der JEDEC frei zum Download zur Verfügung. Ganze 320 Seiten stark ist die PDF-Datei.
GDDR7 verdoppelt den maximalen Durchsatz
Darin finden sich Angaben zu unterstützten Speicherdichten von 16 Gbit, 24 Gbit, 32 Gbit bis hin zu zukünftigen 64 Gbit, die entweder im 2-Kanal- oder 4-Kanal-Modus angesprochen werden können. In puncto Datenrate haben Hersteller im Vorfeld GDDR7 mit 32 Gbit/s, 36 Gbit/s und zuletzt 37 Gbit/s in Aussicht gestellt. In den Tabellen der Spezifikation geht es sogar bereits hinauf auf 48 Gbit/s. Solche Chips werden aber sicher erst viel später den Markt erreichen. Für den Vergleich: GDDR6 wie auch GDDR6X erreichen mit bis zu 24 Gbit/s nur die Hälfte.
Weitere neue Funktionen werden wie folgt beschrieben:
- Core independent LFSR (linear-feedback shift register) training patterns with eye masking and error counters to improve training accuracy while reduce training time.
- Doubles the number of independent channels doubles from 2 in GDDR6 to 4 in GDDR7.
- Support for 16 Gbit to 32 Gbit densities including support for 2-Channel mode to double system capacity.
- Address the market need for RAS (Reliability, Availability, Serviceability) by incorporating the latest data integrity features including on die ECC (ODECC) with real time reporting, data poison, Error check and Scrub, and command address parity with command blocking (CAPARBLK).
Erstmals mit PAM-Technik
Erstmals nutzt ein DRAM-Produkt die Pulsamplitudenmodulation (PAM), heißt es in der Pressemitteilung. Das trifft aber nur für die JEDEC-Standards zu. Microns GDDR6X ist kein JEDEC-Standard, nutzt aber bereits PAM, genauer das PAM4-Verfahren (4-level pulse amplitude modulation). Beim herstellerübergreifenden JEDEC-Standard GDDR7 wird hingegen PAM3 genutzt.
Die vorherigen GDDR-Generationen bis GDDR6 nutzen hingegen die binäre NRZ-Signaltechnik (Non-Return-to-Zero). Bei NRZ wird lediglich ein Bit (1 oder 0) pro Taktzyklus übertragen. Bei PAM-3 sind es 3 Bit mit 2 Takten und bei PAM-4 wiederum 2 Bit pro Takt. Optional kann auch GDDR7 im NRZ-Modus betrieben werden, wodurch aber viel Leistung verloren geht. Dieser ist etwa für den Low-Power-Betrieb vorgesehen. Eine Fehlerkorrektur auf Die-Ebene (On-Die ECC) gibt es wie bei DDR5-Speicher ebenfalls.
Für die nächste Grafikkartengeneration
Noch in diesem Jahr werden Samsung und SK Hynix sowie später Micron ihre ersten GDDR7-Chips fertigstellen und teils in die Serienfertigung schicken. Aus Südkorea wurde berichtet, dass Nvidia als einer der ersten Abnehmer schon Samples von Samsung erhalten hat, damit dieser den Einsatz in der nächsten Generation von Grafikkarten prüfen kann. Nach Adam Riese wäre das die Serie GeForce RTX 5000, sofern Nvidia dem Namensschema treu bleibt. Diese Generation wird allerdings erst für 2025 erwartet. Doch auch für AMDs Radeon-Familie dürfte GDDR7 künftig eine Rolle spielen. Wann der nächste Schritt mit RDNA 4 kommen wird, ist noch unklar.