Gearbox: Take Two kauft Borderlands-Entwickler für 460 Mio. US-Dollar
Embracer hat Gearbox Entertainment im Jahr 2021 für 1,3 Milliarden US-Dollar gekauft. Mehr als drei Jahre später verkauft Embracer Gearbox Entertainment jetzt für 460 Millionen US-Dollar an Take Two Entertainment, das Mutterunternehmen von 2K Games und Rockstar. Die Übernahme soll bis Ende Juni abgeschlossen sein.
Gearbox geht überwiegend an Take Two
Die schwedische Embracer Group, ehemals THQ Nordic, wird allerdings einen Teil von Gearbox behalten, nämlich Gearbox Publishing San Francisco, das die Veröffentlichungsrechte an der Remnant-Serie und Hyper Light Breaker sowie „anderen bedeutenden“, aber noch nicht angekündigte Spielen hält. Der Vertrag mit Take Two umfasst indes Gearbox Software in Texas, Gearbox Montréal und Gearbox Quebec. Damit wechseln auch die bekannten Gearbox-Marken Borderlands, Homeworld, Risk of Rain, Brothers in Arms und Duke Nukem den Besitzer.
Auf Kaufrausch folgt Verkaufsrausch
Der Verkauf lässt sich vor dem Hintergrund drastischer Einsparungen begreifen, die Embracer jüngst vorgenommen hat, nachdem das Unternehmen jahrelang nahezu monatlich Entwickler und Publisher eingekauft hatte. Letzten Monat verkaufte Embracer bereits Saber Interactive für 247 Millionen US-Dollar und entließ im Jahr 2023 rund 1.400 Angestellte. Im vergangenen Jahr wurden außerdem das Saints-Row-Studio Volition und Square Enix Montreal geschlossen. Gerüchte über den Verkauf von Gearbox kursierten bereits seit September 2023.
Diese Entwicklungen stehen im starken Kontrast zu den Jahren 2021 und 2022, in denen Embracer große Akquisitionen tätigte, von der Herr-der-Ringe-Lizenz bis zu einigen ehemaligen Schlüsselstudios von Square Enix, wozu zuhauf Investoren benötigt wurden. Doch nach dem Scheitern eines 2 Milliarden US-Dollar schweren Deals im Jahr 2023, der eine sofortige und umfassende Umstrukturierung des Unternehmens zur Folge hatte, litt die Mehrheit der unter das Dach von Embracer gebrachten Studios: Auf den Kaufrausch folgte die Verwertung, wie CEO Wingefors offen kommentiert.
Today’s announcement marks the result of the final structured divestment process and is an important step in transforming Embracer into the future with notably lower net debt and improved free cash flow. Through the transaction, we lower business risk and improve profitability as we transition to becoming a leaner and more focused company.
Lars Wingefors, CEO der Embracer Group
Gearbox-Gründer Randy Pitchford und Take-Two-CEO Strauss Zelnick betonen gemeinsam, dass der Verkauf zum Wohle aller Beteiligten sei. Gearbox werde unter dem Dach von 2K als Entwickler agieren – vermutlich mit einem Fokus auf die Borderlands-Spiele, die seit Beginn der Serie im Jahr 2009 von 2K veröffentlicht wurden.
As a significant long-term Embracer Group shareholder, I believe in the strategy for the Embracer Group going forward and am completely convinced that this transaction is the best possible scenario and an obvious net positive arrangement for Embracer Group, for Take-Two and, of course, for Gearbox Entertainment. [...]
I want to personally assure fans of our games that this arrangement will ensure that the experiences we have in development at Gearbox will be the best they can possibly be.
Randy Pitchford, CEO von Gearbox Entertainment