Grafikkarten-Generationen im Test: Spiele-Benchmarks im Detail

Anno 1800

Anno 1800 ist einer der Titel, die eigentlich kein Ende kennen, und gerade an verregneten Tagen zieht das Game einen in den Bann. Wer gerne eine perfekte Insel aufbaut, wird sich darüber freuen, dass selbst eine GTX 1060 mit 40 bis 50 FPS rendern kann und auch keine Abstriche bei den Details notwendig sind- im Lategame mit Zehntausenden an Einwohnern spielt letztendlich zumeist nur noch die CPU eine Rolle.

Die RTX 2060 steigert die FPS um 60 Prozent und die Hürde von 60 FPS ist genommen. Die RTX 3060 berechnet nur 13 Prozent mehr FPS und erst die RTX 4060 kann hier noch einmal deutlicher zulegen.

Baldur's Gate 3

Baldur's Gate 3 ist eines der besten Rollenspiele der letzten Jahre und hat entsprechend viele positive Rezensionen auf Steam. Auch technisch macht das Game alles richtig und selbst die GTX 1060 kann in Full HD alle Details darstellen – wäre da nicht ein Wermutstropfen.

Die 1 % Perzentil liegen bei 29,9 FPS. Kein schlechter Wert und doch zeigte sich im Spiel, dass viele Texturen nur sehr grob geladen werden. Die Texturdetails müssen hier reduziert werden.

Cities: Skylines II

Städtebausimulationen sind seit SimCity 2000 eine Gattung an Spielen, in der wirklich sehr viel Zeit verbracht werden kann, und nachdem SimCity 2013 eine Bruchladung hinlegte – EA, die Gebiete waren viel zu klein! – hat Colossal Order die Gunst der Stunde ergriffen und mit Cities: Skylines ein besseres SimCity auf den Markt gebracht. Skylines II wiederum sollte gute Ideen aus SimCity übernehmen und noch mehr möglich machen. Ein perfektes Spiel für all jene, die einfach eine perfekte Modellstadt entwerfen möchten. Wäre da nur nicht der Hardware-Hunger.

Die GTX 1060 ruckelt mit 11,5 FPS dahin und selbst die RTX 2060 kommt nur knapp an die 20 FPS heran. So macht das Städtebauen keinen Spaß und die Details müssen stark reduziert werden, nur sieht das Game dann deutlich schlechter aus. Ab einer RTX 4060 kommen die 30 FPS in Reichweite und ein Versuch kann gewagt werden. Für eine Aufbausimulation sind die Hardware-Anforderungen allerdings viel zu hoch.

Diablo II

Diablo II oder Diablo IV? Das eine Spiel wurde dafür gescholten, dass es zu wenig Komfort wagt, das andere wurde gefeiert und stürzte ab. Welcher Teil schaffte es in diesen Test? Diablo II ist sicher kein Dauerbrenner mehr, bietet sich allerdings immer wieder für zwischendurch an und geht entsprechend auch gut mit der Zeit der Spieler um. Die GTX 1060 liegt nur knapp über den 30 FPS – reduziert man die Details, steht einem spaßigen Abend aber nichts mehr im Weg.

Ab der RTX 2060 sind 60 FPS in der Regel möglich und nur bei einem allzu großen Effektgewitter auf dem Bildschirm kann die Framerate unter 60 FPS fallen. Ab der RTX 3060 kann auf dem Bildschirm die Post abgehen – und sind die 60 FPS nicht ausreichend, gibt es DLSS.

Doom: Eternal

Bethesda, wo bleibt Wolfenstein III? id Software zeigt mit Doom Eternal den meisten anderen Engine-Entwicklern, wie es geht. Gute Grafik zu relativ moderaten Kosten und entsprechend kann man bereits mit der GTX 1060 den Ausflug in die Hölle mit 75,8 FPS im Durchschnitt genießen. Gleichzeitig müssen auf GTX 1060 und RTX 2060 Abstriche in Kauf genommen werden, denn mehr als „Ultra“ ist bei den Texturen nicht möglich – zu wenig VRAM in FHD!

Die RTX 2060 liefert dafür in jeder Lebenslage konstant über 60 FPS und ab RTX 3060 oder 4060 kann über ein Framelimit nachgedacht werden, sofern ein 144-Hz-Monitor vorhanden ist.

Final Fantasy XIV

Final Fantasy XIV stellt keine wirklich großen Anforderungen an die Grafikkarte und in den meisten Lebenslagen können bereits mit der GTX 1060 alle Details aktiviert werden. Die GTX 1060 berechnet in der Regel mindestens 75,9 FPS, was für Instanzen und einfache Bosskämpfe ausreichend ist. In Raids müssen die Details allerdings reduziert oder die Effekte der anderen Gruppen deaktiviert werden.

Ab der RTX 2060 ist ein Ausflug auch in die Raids bei vollen Details möglich. RTX 3060 kann nicht so viel hinzugewinnen und die RTX 4060 erhöht die durchschnittlichen FPS durch den Takt deutlich. Die P1 legen weniger stark zu. Die GPU befand sich in dem gewählten Kampf allerdings nicht im CPU-Bottleneck. Eine mögliche Erklärung dafür, dass RTX 3060 und RTX 4060 nicht so stark zulegen können, könnte die Verringerung der SMs seit der RTX 2060 sein. RTX 3060 und RTX 4060 können pro Takt weniger Warp-32-Befehle ausführen.

GTA V

GTA V ist eines dieser Spiele, die bei aktuellen Grafikkarten-Tests nicht mehr unbedingt berücksichtigt werden. Die GTX 1060 zeigt den Grund dafür auf: Sie berechnet nämlich bereits konstant in den meisten Lebenslagen 60 FPS. Gleichzeitig ist GTA V mit knapp über 100.000 Spielern pro Tag immer noch in den Top 10 der Steam-Charts vertreten.

Die RTX 2060 berechnet knapp 50 Prozent mehr FPS, danach werden die Schritte mit 10 Prozent kleiner.

Horizon Zero Dawn

Ab dem 21. März ist Horizon Forbidden West auch auf dem PC spielbar. Warum also Teil 1 aus dem Jahr 2020? Weil es sich vor dem Nachfolger noch mal anbietet, dieses Abenteuer mit Roboterdinosauriern zu spielen. Roboter und Dinos verbessern jedes Game. Horizon Zero Dawn ist bereits ab einer GTX 1060 gut spielbar – mit allen Details, was allerdings auch nicht verwundert. Konstant über 30 FPS sind möglich.

Ab der RTX 2060 werden auch die Spieler glücklich, die für ein flüssiges Spielgefühl 60 FPS benötigen. Die RTX 3060 berechnet noch mal 17 Prozent mehr und die RTX 4060 setzt sich 26 Prozent ab.

Overwatch 2

Overwatch 2 ist einer dieser Titel, die gefühlt auch auf einem Toaster laufen könnten, vielleicht sogar auf einem Mähroboter.

Bereits die RTX 1060 liefert in Full HD konstant über 60 FPS, auch wenn es sich nicht ganz so fluffig anfühlt. Overwatch will als schneller Multiplayer-Titel viel FPS – und die liefert die RTX 2060 mit konstant über 100 FPS ab. Die RTX 3060 schafft es dann, genug Leistung für einen 144-Hz-Monitor zu liefern. Auf ein Framelimit sollte allerdings verzichtet werden, denn sonst sacken die 1 % Perzentil ab. Ab der RTX 4060 kann über das Framelimit nachgedacht werden.

Ratchet & Clank: Rift Apart

Ratchet & Clank ist einer der Titel, die durch abgefahrene Ideen, eine tolle Grafik und ein gutes Spielgefühl überzeugen. Ja, der eher farbenfrohe, an einen Animationsfilm erinnernde Look muss einem gefallen.

Wer den Stil mag, bekommt mit Ratched & Clank ein tolles Abenteuer. Eine GTX 1060 ist allerdings zu langsam und die Details müssen reduziert werden. Weniger als 30 FPS machen überhaupt keinen Spaß.

Die RTX 2060 berechnet als erster Generationssprung fast doppelt so viele FPS. Die RTX 3060 mit 12 GB VRAM legt bei der durchschnittlichen Framerate um noch mal 43 Prozent zu – und 83 Prozent bei den 1 % Perzentil. Eine RTX 4060 wiederum schafft gerade mal 2 Prozent mehr und verliert bei den Frametimes massiv an Leistung.

Im aktuellen Testparcours der Redaktion zeigt sich bereits ein entsprechendes Bild, da bleibt die Diskussion über das VRAM-Management nicht aus. Die RTX 2060 mit 6 GB setzt sich erwartbar von der GTX 1060 ab und verdoppelt in einem modernen Titel die Leistung. Wirklich gut sieht das Spiel dabei allerdings nicht aus, weil Texturen nicht geladen werden, sondern nur grobe Farbwerte. Die RTX 3060 mit 12 GB bietet für Full HD nun genug VRAM für volle Details bei den Texturen und das Game gewinnt deutlich an grafischer Qualität. Die RTX 4060 ist mit 8 GB an einem Grenzpunkt. Der VRAM reicht knapp nicht und selbst die 29,1 FPS (1 % Perzentil) reichen nicht für ein flüssiges Spielgefühl, da es wesentlich öfter zu Rucklern kommt, weil Texturen nachgeladen werden und auf den fertigen Frame gewartet wird.

Bei der RTX 4060 reicht es dabei nicht, nur die Texturen um eine Stufe zu reduzieren, sondern es sind bis zu zwei Stufen notwendig. Dann wiederum kann sich die kleinste Ada-GPU deutlicher von der RTX 3060 absetzen.

Starfield

Auch Starfield gehört als ein „moderner“ Titel zu den Spielen, bei denen sich Turing deutlich von Pascal absetzen kann. Bei den gewählten Einstellungen kommt die GTX 1060 nur knapp auf über 20 FPS.

Die RTX 2060 kann sich um mindestens 83 Prozent absetzen, auch wenn das Spiel noch nicht rund läuft.

30 FPS sind zu wenig für Starfield auf einer RTX 2060 und erst ab der RTX 3060 und knapp 40 FPS fühlt sich das RPG gut an. Ab der RTX 4060 werden überwiegend 60 FPS berechnet und die 1 % Perzentil verfehlen die 50 FPS nur knapp.

Total War: Warhammer III

Total War: Warhammer III ist das dritte Spiel in diesem Vergleich, mit dem wunderbar ein Wochenende verbracht werden kann und die Frage aufkommt, wo die Zeit geblieben ist. „Noch eine Runde. Huch, es ist ja schon zwei Uhr morgens.“

Auf einer GTX 1060 müssen dafür in den Schlachten die Details reduziert werden, denn 17 FPS bei den 1 % Perzentil laufen unrund.

Ab der RTX 2060 sind 30 FPS wiederum kein Problem und das Spiel fühlt sich flüssig an. Die RTX 3060 kann nicht viel drauflegen und erst die RTX 4060 schafft erneut einen größeren Sprung.

Warhammer 40,000: Darktide

Für den Erfolg von Multiplayer-Spielen ist es wichtig, dass sie eine möglichst breite Basis ansprechen können. Entsprechend gering sollten die Anforderungen sein. Wenn das Game dazu noch ordentlich aussieht, ist alles gut. Overwatch wählt dafür einen Look, der an Animationsfilme erinnert. Fortnite setzt auf eine Comic-Optik und andere Titel, darunter Darktide, bleiben bei den grafischen Möglichkeiten einfach ein wenig zurück.

Auf der GTX 1060 müssen bei knapp unter 30 FPS die Details von „Hoch“ auf „Mittel“ reduziert werden. Die RTX 2060 verdoppelt die Frames, gleichzeitig kann es in besonders fordernden Szenen zu wenig sein. Die RTX 3060 berechnet nicht viel mehr und erst die RTX 4060 schafft wieder einen größeren Sprung.