Intel Core i9-14900KS im Test: Die beste Special Edition der 14. Generation Core
Der Core i9-14900KS ist der erste Intel-Prozessor mit bis zu 6,2 GHz Takt. Überall die schnellste CPU ist er im Test am Ende trotzdem nicht. Denn AMDs Joker in Form der X3D-Gaming-CPUs mit gestapeltem L3-Cache sticht auch diese „Special Edition“ noch häufig bei der Leistung aus – vom Verbrauch ganz zu schweigen.
Neues Jahr, neuer KS! Auf den Intel Core i9-12900KS (Test) im Jahr 2022 und den Intel Core i9-13900KS (Test) im Jahr 2023 folgt 2024 folgerichtig der Intel Core i9-14900KS.
Wie in jedem Jahr geht Intel mit dieser Technologiedemonstration ein Stück weiter nach oben hinaus: ein neuer Rekord muss her. Dieser soll anno 2024 erstmals bis zu 6,2 GHz Takt bei einer Desktop-CPU ab Werk liefern. Intels Ziel: Im besten Fall die Krone – und zwar überall, von Anwendungen bis Gaming.
Intel Core i9-14900KS im Detail: Erstmals 6,2 GHz
6,2 GHz sind zu diesem Zweck das Aushängeschild der neuen CPU von Intel. Mit 200 MHz mehr Single-Core-Turbo-Takt legt der KS gegenüber dem K in der 14. Generation genauso viel zu wie in den zwei Generationen davor. Der Multi-Core-Turbo des KS darf gegenüber dem K-Modell um 100 MHz von 5,8 auf 5,9 GHz zulegen, hier dürfte sich deshalb außerhalb dieser Anzeige herzlich wenig tun.
Abgesehen vom Takt wird das geboten, was auch der normale Core i9-14900K zu bieten hat: 8 Performance-Cores und 16 niedriger taktende Effizienzkerne sowie 36 MB L3-Cache. Denn im Herzen sind die CPUs bekanntlich alle das gleiche Stück Silizium, nur mehr oder weniger stark beschnitten und getaktet.
Modell | Architektur | Kerne/ Threads | Takt (P-Core) | L2-Cache | L3-Cache | |
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Basistakt | Turbotakt (Single-Core/Multi-Core) |
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Core i9-14900KS | Raptor Lake B0 | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,2 GHz | 6,2/5,9 GHz | 32 MB | 36 MB |
Core i9-13900KS | Raptor Lake B0 | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,2 GHz | 6,0/5,6 GHz | 32 MB | 36 MB |
Core i9-14900K(F) | Raptor Lake B0 | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,2 GHz | 6,0/5,8 GHz | 32 MB | 36 MB |
Core i9-13900K(F) | Raptor Lake B0 | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,0 GHz | 5,8/5,5 GHz | 32 MB | 36 MB |
Core i7-14700K(F) | Raptor Lake B0 | 20 (8P + 12E) / 28 | 3,4 GHz | 5,6/5,5 GHz | 28 MB | 33 MB |
Core i7-13700K(F) | Raptor Lake B0 | 16 (8P + 8E) / 24 | 3,4 GHz | 5,4/5,3 GHz | 24 MB | 30 MB |
Core i5-14600K(F) | Raptor Lake B0 | 14 (6P + 8E) / 20 | 3,5 GHz | 5,3/5,3 GHz | 20 MB | 24 MB |
Core i5-13600K(F) | Raptor Lake B0 | 14 (6P + 8E) / 20 | 3,5 GHz | 5,1/5,1 GHz | 20 MB | 24 MB |
Mit einem Preis von 699 US-Dollar vor Steuern tritt der neue Intel Core i9-14900KS in die Fußstapfen seines Vorgängers aus der KS-Serie. Zuletzt allgegenwärtige Gerüchte, die CPU könnte mit 739 US-Dollar vor Steuern wieder auf das Preisniveau des 12900KS wechseln, haben sich als falsch erwiesen.
Ein Extreme Power Delivery Profile für 320 Watt
Viel spekuliert wurde einmal mehr über die TDP des neuen Prozessors. Die offiziellen Spezifikationen sagen wieder bis zu 253 Watt (ohne OC), wobei bei den K-Prozessoren in der Oberklasse zuletzt galt, dass die maximal spezifizierte Leistungsaufnahme dauerhaft anliegen darf und nicht nach einer Zeit „Tau“ oder dann, wenn der zeitlich gewichtete gleitende Durchschnitt (EWMA) die niedrigere TDP erreicht hat, auf die TDP fallen muss.
CPU | PL1 | PL2 | Tau | „OC“ |
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K-Modelle der 14. Gen Core | ||||
Core i9-14900KS | 253 Watt | offiziell unbegrenzt | 320-Watt-Modus + manuell |
|
Core i9-14900K | 253 Watt | manuell | ||
Core i7-14700K | 253 Watt | |||
Core i5-14600K | 181 Watt | |||
K-Modelle der 13. Gen Core | ||||
Core i9-13900KS | 253 Watt | offiziell unbegrenzt | 320-Watt-Modus + manuell |
|
Core i9-13900K | 253 Watt | manuell | ||
Core i7-13700K | 253 Watt | |||
Core i5-13600K | 181 Watt | |||
K-Modelle der 12. Gen Core | ||||
Core i9-12900KS | 241 Watt | offiziell unbegrenzt | manuell | |
Core i9-12900K | 241 Watt | |||
Core i7-12700K | 190 Watt | |||
Core i5-12600K | 150 Watt | |||
Core i5-12400(F) | 65 Watt | 117 Watt | 28 Sekunden |
Tief in den Spezifikationen steht aber auch noch eine echte TDP, die beim KS erneut 150 Watt lautet, während der normale K 125 Watt nennt. Aber was bringt einem diese Zahl? Nichts. Man bekommt sie schlichtweg nicht zu Gesicht, in keiner BIOS-Einstellung ist sie überhaupt hinterlegt.
Das Test-Mainboard von Asus (ROG Maximus Z790 Hero) legt im Auto-Profil die folgenden Werte an: PL1 wird auf 320 Watt gesetzt, PL2 bleibt unlimitiert bei 4.096 Watt – ein theoretischer Wert, denn viel früher deckelt die CPU-Temperatur bei über 100 °C.
320 Watt? Wo kommen die denn plötzlich her? Das ist ein zusätzliches Extreme Power Delivery Profile, das die offizielle Obergrenze beim KS seit dem 13900KS von 253 auf 320 Watt anhebt. Damit geht Intel ein Stück weit in Richtung Mainboard-Hersteller, die nahezu alle Unlimited-Profile auf ihren Platinen nutzen und dies oft auch als Standard-Einstellung laden. Das neue Profil soll dafür sorgen, dass es nun zumindest noch einen gewissen Rahmen für die Parameter gibt und es nicht stets in Richtung berühmt-berüchtigter „4.096 Watt“ gehen muss.
Intel stellt aber auch klar, dass es das Unlimited-Szenario weiterhin gibt, und liefert im Reviewer's Guide sogar die entsprechenden Messwerte mit. Denn während das neue Extreme-Profil minimal schneller ist als das Standard-Performance-Profil, ist die unlimitierte Variante natürlich immer noch ein wenig flotter. Und beim KS geht es nun mal darum, das letzte bisschen Leistung herauszuholen. Punkt.
Wie zeitgemäß allein schon 320 statt 253 Watt sind oder auch nicht, darauf geht Intel wenig verwunderlich nicht ein. Immerhin gibt der Hersteller eine Empfehlung für die Kühlerwahl aus: Eine 360er-AiO-Wasserkühlung der guten Sorte sollte es sein, denn sie war in Intels Tests in der Lage, die CPU „in den meisten Szenarien ohne temperaturbedingtes Drosseln laufen zu lassen“. In „den meisten Szenarien“, nicht in allen.