Intel Core i9-14900KS im Test: Anwendungs-Benchmarks, Leistungsaufnahme & Temperatur

Testsystem und Testmethodik für Anwendungen

Alle nachfolgenden Tests in Anwendungen wurden auf einem Asus ROG Maximus Z790 Hero mit BIOS 1904, aktuellem Windows 11 und 2 × 16 GB G.Skill Trident Z5 durchgeführt. Als Kühler kam ein Noctua NH-U14S mit Doppellüfter-Bestückung zum Einsatz, beim Core i9-14900KS fürs Extremszenario auch eine 360er-AIO.

In den Sicherheitseinstellungen von Windows 11 war die „Kernisolierung“ (Core Isolation) aktiv, die „Speicherintegrität“ („Memory Integrity“) hingegen deaktiviert – so bleibt die Vergleichbarkeit mit älteren Testergebnissen in diesem Punkt gewahrt.

In der Regel arbeiten die Prozessoren in Richtung des maximalen Taktes. Die Grenze ist heutzutage stets die zur Verfügung gestellte Leistungsaufnahme, reguliert durch das Powerlimit. Bei den Standard-CPUs sind dies 65 Watt und beim neuen KS nun sogar 150 Watt, 253 oder gar 320 Watt für dauerhafte Performance – und kurzfristig kann der Turbo in den PL2-Modus schalten. Viele Mainboards nutzen ab Werk „4.096 Watt“ (also kein Limit).

Dies lässt sich in der Regel durch eine Einstellung im BIOS ändern, mit entsprechend großen Auswirkungen – je stärker der Prozessor auf dem Papier ist, desto größer wirkt sich der Wechsel von „offen“ auf „limitiert“ in der Regel aus.

Wird ein Intel Core i9-14900KS als Speerspitze mit aktiven Powerlimits und 150 Watt TDP betrieben? Die Redaktion zweifelt daran, denn Kunden dieser CPU dürften stets eher aufs Ganze gehen und keine Ketten anlegen – andernfalls könnte auch schlichtweg zu einem regulären Modell gegriffen werden. Bei den regulären Desktop-Boards mit Gaming-Fokus lässt sich diese Option nicht mal finden.

Benchmarks im Desktop-Parcours

Mehr-Kern-Anwendungen sind prädestiniert für moderne Prozessoren, da sie viele Kerne und vor allem noch mehr Threads bieten. Sie werden je nach Software mehr oder weniger gut genutzt, in der Regel klappt das aber ziemlich gut.

Für den Intel Core i9-14900KS bedeuten 8+16 Kerne mit nochmals höheren Taktraten neue Rekordwerte im Mainstream-Umfeld, beispielsweise in Cinebench R23. Keine CPU war in der Standard-Einstellung bisher schneller unterwegs.

Doch in allen Anwendungen kann der Core i9 nicht die Spitze erklimmen. Am Ende gibt es im ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit AMDs bester CPU, dem AMD Ryzen 9 7950X (ohne 3D-Cache), den der Ryzen hauchdünn für sich entscheidet. Dabei sei allerdings angemerkt, dass dessen Testergebnisse noch von Ende 2022 sind, das Modell also potentiell leicht im Vorteil gewesen ist, weil Maßnahmen gegen neue Sicherheitslücken in Anwendungen etwas Performance (auf Intel Core 2 bis 3 Prozent) gekostet haben. Bei den Spiele-Benchmarks war das nicht von Relevanz, da alle Ergebnisse zuletzt aktualisiert worden sind.

Bei den Single-Core-Tests gibt es weder eine Überraschung noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Intels neuer KS setzt sich an die Spitze, die der US-Konzern schon länger mit den K-Modellen der 13. und 14. Generation Core besetzt hält. Der Intel Core i9-14900KS liegt in dem Test 17 Prozent vor dem schnellsten AMD-Prozessor.

Mit 2.400 Punkten im Single-Core-Test von CB R23 nimmt der Core i9-14900KS als erste CPU auch eine weitere Hürde in diesem Benchmark.

Leistungsaufnahme und Temperaturen

In den CPU-Tests wurde wie üblich parallel zu den Anwendungen die Leistungsaufnahme ermittelt. Da in nun dritter Generation die gleiche 10-nm-Fertigung genutzt wird, kann zusätzlicher Takt oft nur noch über eine höhere Leistungsaufnahme erkauft werden.

Wie viele der High-End-Intel-CPUs zuvor kämpft auch der KS ständig mit der 100-°C-Marke. Selbst die besten 360er-AIOs müssen schon im Volle-Geschwindigkeit-Modus gefahren werden, um der Temperatur Herr zu werden. Aber auch das gelingt nicht immer: Legt die CPU mit maximalem Takt von 5,9 GHz auf allen P-Cores los, bleibt dem Kühler oft gar keine Zeit, die Verlustleistung abzuführen – viel zu schnell steigt zu Anfang die CPU-Temperatur an.