MSI MPG 271QRX QD-OLED im Test: Das QD-OLED-Panel der 3. Gen mit bis zu 360 Hz überzeugt
Der Gaming-Monitor MSI MPG 271QRX setzt auf die dritte QD-OLED-Generation mit neuer Subpixel-Anordnung und bietet bei 27 Zoll und QHD-Auflösung bis zu 360 Hz variable Bildwiederholfrequenz. Das Modell kommt – neu für QD-OLED – ohne Lüfter aus, liefert ein hervorragendes Bild und ist bis zu 1.000 cd/m² hell.
MSI setzt bei seinen Monitoren zum Beginn des Jahres voll auf die neue, dritte QD-OLED-Generation, die nicht nur eine schnellere Bildwiederholfrequenz für Spieler verspricht, sondern dank neuer Subpixel-Anordnung unter anderem auch bei der Bildqualität zugelegt haben soll. Mit dem MSI MPG 271QRX QD-OLED hat ComputerBase den ersten neuen OLED-Monitor des Jahres im Test, der bei einer Display-Größe von 27 Zoll in Verbindung mit der QHD-Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln und der variablen Bildwiederholrate von bis zu 360 Hz auch ambitionierte Spieler anspricht.
Der MSI MPG 271QRX QD-OLED ist aktuell noch nicht breit im Handel verfügbar, konnte aber bereits kurzfristig beim Hersteller vorbestellt werden. Er soll in Kürze für 999 Euro in Deutschland überall erhältlich sein.
MSI MPG 271QRX QD-OLED im Detail
QD-OLED mit neuer Subpixel-Anordnung
Die neue 10-Bit-QD-OLED-Generation von Samsung weist ein angepasstes Subpixel-Layout auf, was zu einer verbesserten Textdarstellung führen soll, da es bei den ersten QD-OLED-Monitoren zu hellen Rändern an Schrift und Inhalten mit hohem Kontrast kommt. Was bei Spielen kein optisches Problem darstellt, lässt insbesondere Texte je nach Größe und Farbkombination unangenehm leuchten und erschwert das Arbeiten mit einem QD-OLED-Panel alter Generation.
Im Test stellt die neue Subpixel-Anordnung der aktuellen QD-OLED-Generation eine deutliche Verbesserung dar. Farbige, helle Ränder an kontrastreichen Kanten wie bei Schrift sind deutlich weniger sichtbar und fallen nicht mehr sofort ins Auge. Die Verbesserungen in diesem Bereich sind vor allem dann entscheidend, wenn der Monitor nicht nur zum Spielen eingesetzt wird, sondern beispielsweise im Home-Office auch beim Arbeiten genutzt werden soll.
Interessant ist, dass die einzelnen Farbpixel der Submatrix nun eher bei schrägen Linien zu erkennen sind, während die Farbsäume bei der alten Generation bei vertikalen Kanten besonders ausgeprägt waren. Dies zeigt auch der folgende Bildvergleich schwarzer Schrift auf weißem Grund, wenn man die Buchstaben und Zahlen vergleicht. Obschon die dritte QD-OLED-Generation weiterhin keine perfekte Darstellung erzielt, ist der Unterschied eklatant und im Alltag nicht zu unterschätzen.
Das Coating der neuen QD-OLEDs ist aber unverändert. Während es Reflexionen stark minimiert, weist es im ausgeschalteten Zustand bei Lichteinfall das typisch graue Bild auf.
Die 2.560 × 1.440 Pixel des Panels bei 27 Zoll ergeben eine Pixeldichte von 109 ppi. Für Spieler, die mit hohen Frameraten zocken und von den 360 Hz auch nur ansatzweise profitieren können wollen, ist diese Kombination aus Größe und Auflösung eine gute Wahl.
Auflösung | Seitenverhältnis | Pixelanzahl | Pixeldichte |
---|---|---|---|
3.840 × 2.160 (UHD) | 16:9 | 8,29 Mio. | 163 ppi bei 27 Zoll |
140 ppi bei 31,5 Zoll | |||
3.440 × 1.440 (UWQHD) | 21:9 | 4,95 Mio. | 84 ppi bei 45 Zoll |
110 ppi bei 34 Zoll | |||
5.120 × 1.440 (Dual QHD) | 32:9 | 7,37 Mio. | 109 ppi bei 49 Zoll |
3.840 × 1.080 (Dual FHD) | 4,15 Mio. | 82 ppi bei 49 Zoll | |
2.560 × 1.440 (WQHD) | 16:9 | 3,67 Mio. | 109 ppi bei 27 Zoll |
93 ppi bei 31,5 Zoll | |||
2.560 × 1.080 (UWFHD) | 21:9 | 2,76 Mio. | 94 ppi bei 29,5 Zoll |
1.920 × 1.080 (FHD) | 16:9 | 2,07 Mio. | 82 ppi bei 27 Zoll |
92 ppi bei 24 Zoll |
OLED Care 2.0 gegen Burn-in
Viele potenzielle Käufer fürchten bei OLED-Monitoren weiterhin das Einbrennen von lange angezeigten statischen Bildinhalten wie Logos oder der Taskleiste. MSI begegnet dieser Sorge einerseits mit einer dreijährigen OLED-Panel-Garantie, andererseits mit erweiterten Techniken, um Burn-in noch effektiver zu verhindern. Der Hersteller fasst diese Techniken unter der Bezeichnung „OLED Care 2.0“ zusammen.
Neben den bereits zuvor verwendeten und integrierten Funktionen wie Pixel Shift (acht Pixel horizontal und vertikal), Panel Protect und Static Screen Detection, was die Helligkeit reduziert, wenn niemand den PC nutzt, wird OLED Care um Funktionen ergänzt, die beispielsweise die Taskleiste, Logos und Kanten erkennen und die Helligkeit dann gezielt nur in diesen Bereichen reduzieren, was das Einbrennen weniger wahrscheinlich werden lässt. Der Nutzer hat über das OSD und die Software von MSI die Wahl, welche Funktionen er im Einzelnen aktivieren möchte.
Nach einer Nutzungszeit von 4 Stunden wird automatisch zudem Panel Protect aktiviert, um einen Refresh der Pixel durchzuführen. Dies lässt sich dann wahlweise sofort oder erst beim Ausschalten des Monitors durchführen. Im Übrigen ist es möglich, die Benachrichtigung drei Mal zu überspringen, bis nach 16 Stunden Betrieb zwangsläufig eine Auffrischung durchgeführt wird.
Bislang haben die OLED-Monitor-Hersteller nach eigenen Angaben übrigens keine Probleme mit eingebrannten Bildinhalten und erhöhten Garantieansprüchen. Nichtsdestoweniger gibt es weiterhin Käufer, die aufgrund dieser Gefahr vor einem Kauf zurückschrecken.
Lüfterlose Kühlung dank Graphen
Trotz QD-OLED sind alle neuen MSI-Monitore lüfterlos und setzen auf eine passive Kühlung mit einer Graphenschicht und einem angepassten Kühlkörper hinter dem Panel, über die die Wärme besser abgeführt werden soll. Luftschlitze im unteren und oberen Bereich des Displays sorgen für einen natürlichen Luftaustausch. Dies ist eindeutig ein weiterer Vorteil gegenüber der bisherigen Generation, bei der stets ein kleiner Lüfter – mal unhörbar, mal wahrnehmbar – im Inneren drehte und eine potenzielle Lärm- und Fehlerquelle im Laufe der Jahre darstellte. Der MPG 271QRX QD-OLED arbeitet im Test lautlos und hatte auch im Dauereinsatz keine Probleme mit der Wärmeabführung. Laut MSI sei dies selbst im Sommer bei Sonneneinstrahlung etwa durch ein Fenster gewährleistet.
HDMI 2.1 mit 48 Gbit/s und USB-C mit 90 Watt
Der Monitor bietet zwei HDMI-2.1-Eingänge mit einer Geschwindigkeit von 48 Gbit/s, so dass es in dieser Hinsicht keine Einschränkungen des Standards gibt, über den sich Käufer Gedanken machen müssen. Zudem stehen je ein DisplayPort 1.4a und ein USB-C-Eingang mit DisplayPort-Alternate-Modus bereit. Alle Eingänge unterstützen somit die volle Auflösung mit maximaler Bildwiederholrate.
Darüber hinaus verfügt das Display über zwei USB-A-Buchsen und einen USB-B-Anschluss und kann Notebooks über den USB-C-Port mit bis zu 90 Watt aufladen. Nicht nur diese Funktion im Zusammenspiel mit einem integrierten KVM-Switch, über den sich mehrere Rechner mit derselben Maus und Tastatur am Monitor bedienen lassen, macht ihn für den Anschluss eines Notebooks direkt an den Bildschirm interessant, sondern der MPG 271QRX bietet zudem Picture in Picture und Picture by Picture, um das Bildsignal mehrerer Eingänge gleichzeitig darzustellen.
Alle Anschlüsse des Probanden sind an der Rückseite nach unten weggeführt – auch der Kopfhörerausgang, den er ebenfalls bietet. Dank Pivot lassen sich sämtliche Schnittstellen dennoch leicht erreichen. Der Monitor verfügt über ein internes Netzteil, wird also mit einem herkömmlichen Kaltgerätekabel angeschlossen.
Adaptive Sync von 48 bis 360 Hz, VRR und ALLM
Der MSI MPG 271QRX QD-OLED unterstützt Adaptive Sync, so dass die Bildausgabe der Grafikkarte mit der Bildanzeige des Monitors synchronisiert werden kann, um Tearing zu verhindern. Die variable Bildwiederholfrequenz ist im Bereich von 48 bis 360 Hz möglich. Im Test zeigten sich sowohl beim Einsatz von FreeSync mit einer AMD-Grafikkarte als auch beim Einsatz von G-Sync mit einer Nvidia-Grafikkarte keinerlei Auffälligkeiten oder Probleme.
Neben Adaptive Sync können in Verbindung mit Spielekonsolen wie der PlayStation 5 oder Xbox Series X auch HDMI-Funktionen wie der „Auto Low Latency Mode“ (ALLM) und die „Variable Refresh Rate“ (VRR) bis zu 120 Hz genutzt werden. HDMI1 bietet für die Konsolen obendrein HDMI-CEC-Unterstützung und der Konsolen-Modus erlaubt es, das Bild der Spielekonsolen für eine optimale Bildqualität mit 4K an den Monitor auszugeben, von diesem aber auf 2K herunterrechnen zu lassen.
Helligkeit und Farbraumabdeckung
Bei den technischen Daten nennt MSI eine typische Helligkeit von 250 cd/m², eine Spitzenhelligkeit von bis zu 1.000 cd/m² und eine Reaktionszeit von 0,03 ms. Der Monitor verfügt zudem über eine DisplayHDR-True-Black-400- und ClearMR-13.000-Zertifizierung. In den OSD-Einstellungen lässt sich auch bei diesem Modell wählen, ob True Black 400 genutzt werden soll oder man die maximal mögliche Helligkeit des Panels mit „Peak 1000“ ausreizen möchte.
Die Farbraumabdeckung ist mit 138 Prozent sRGB, 99 Prozent DCI-P3 und 98 Prozent Adobe RGB angegeben. MSI bewirbt zudem eine hohe Farbechtheit mit einem Delta-E-Wert < 2. Sowohl die Helligkeit als auch die Farbtreue wird ComputerBase im weiteren Verlauf des Tests noch genauer unter die Lupe nehmen.
Standfuß mit Ergonomie und schlichteres Design
Der Standfuß des MPG 271QRX QD-OLED lässt keine Funktionen vermissen. Er erlaubt eine Höhenverstellung um 110 mm, eine Neigung um 5 Grad nach vorne und 20 Grad nach hinten, eine Drehung um 30 Grad zu jeder Seite und mit Pivot auch den Hochkant-Betrieb des Displays. Dank VESA-Kompatibilität (100 × 100 mm) kann der Standfuß zudem gegen eine andere Halterung ersetzt werden. Passende Verlängerungsstücke für die Schraubaufnahme liefert MSI direkt mit.
Die RGB-Beleuchtung auf der Rückseite fällt schlichter aus als früher. Nur ein kleiner Bereich oben in der Mitte des Monitors ist mit einem Beleuchtungseffekt hinterlegt. Eingestellt werden kann die Art des Beleuchtungseffekts nur über die Windows-Software von MSI. Im OSD lässt sich die RGB-Beleuchtung lediglich ein- und ausschalten, aber nicht konfigurieren. Zumindest ein paar rudimentäre Optionen wären an dieser Stelle wünschenswert. Kabel können durch eine kleine Öffnung im Tragarm verlegt werden. Die Verarbeitung des MSI MPG 271QRX QD-OLED ist abermals hervorragend.
MPG 271QRX QD-OLED | KTC G27P6 | Corsair Xeneon 27QHD240 | LG UltraGear 27GR95QE | |
---|---|---|---|---|
Display-Typ | QD-OLED | OLED (RWBG) | ||
Display-Größe | 27 Zoll | |||
Auflösung | QHD (2.560 x 1.440) | |||
Farbraum | 138 % sRGB, 99 % DCI-P3, 98 % Adobe RGB | 100 % sRGB, 92 % Adobe RGB, 97 % DCI-P3 | DCI-P3 98,5 % | |
Farbtiefe | 10 Bit | |||
Kontrast | 1.500.000 | |||
Bildwiederholrate | 360 Hz | 240 Hz | ||
Reaktionszeit | 0,03 ms GTG | |||
Wölbung | – | |||
HDR | HDR10 | |||
VRR | Adaptive Sync, VRR | AMD FreeSync, Nvidia G-Sync (kompatibel) | ||
Konnektivität | 2 × HDMI 2.1, 1 × DisplayPort 1.4a, 1 × USB-C, 1 × Kopfhörerausgang, 2 × USB-A 2.0, 1 × USB-B 2.0 | HDMI 2.0 x 2 DisplayPort 1.4 x 1 USB-C mit DP (65 W) USB 3.0 x 1 Upstream USB 3.0 x 2 Downstream Audio-Ausgang |
HDMI 2.1 x 2 DisplayPort 1.4 x 1 USB-C mit DP (65 W) USB 3.0 x 1 Upstream USB 3.0 x 4 Downstream Audio-Ausgang |
HDMI 2.1 x 2 DisplayPort 1.4 x 1 USB 3.0 x 1 Upstream USB 3.0 x 2 Downstream 4-poliger H/P out (DTS HP:X) |
Standfuß | Neigung: -5° bis +15°, Höhe: 110 mm, Schwenken: ±30°, Pivot: 90° | Neigung: -5° bis +20°, Höhe: 110 mm, Schwenken: ±15°, Pivot: 90° | Neigung: -7° bis +15°, Höhe: 100 mm, Schwenken: ±30°, Pivot: 90° | Neigung: -5° bis +15°, Höhe: 110 mm, Schwenken: ±10°, Pivot: 90° (gegen den Uhrzeigersinn) |
Preis (UVP) | 999 Euro | 899,99 Euro | ab 700 Euro | ab 550 Euro |
OSD mit vielen Gaming-Optionen
Die Bedienung des Monitors erfolgt über einen 5-Wege-Joystick, der sehr gut durch das OSD navigieren lässt, eine Makro-Taste und den Ein-/Ausschalter. Alle drei sind an der unteren Rückseite in der Mitte platziert, so dass sie auch dann gut zu erreichen sind, wenn der Bildschirm im Multi-Monitor-Setup mit weiteren Displays daneben genutzt wird.
Fadenkreuz wechselt die Farbe und Zoom in Shootern
Das OSD bietet erneut zahlreiche Optionen und hält für Spieler auch abseits einer Nachtsicht und des Einblendens der Bildwiederholrate ein paar Besonderheiten bereit. Weisen viele Gaming-Monitore inzwischen die Option auf, ein Fadenkreuz einzublenden, geht MSI mit dem „Smart Crosshair“ einen Schritt weiter. Denn der Proband analysiert die hinter dem Fadenkreuz dargestellte Farbe und passt die Farbe des Fadenkreuzes daran an, um jederzeit eine gute Sichtbarkeit zu gewährleisten. Über Shortcuts lässt sich darüber hinaus der Bereich um das Fadenkreuz vergrößern, Optix Scope genannt, um genauer zielen und Gegner besser treffen zu können. Diese Funktion ist nicht vom Spiel oder einer Software abhängig, sondern funktioniert immer. Die Zoomstufe des vergrößerten Bereichs kann auf 1,5-, 2- und 4-fach gestellt werden. AI Vision soll hingegen auch ohne HDR bei SDR-Inhalten die Details in dunklen und überblendeten Bildbereichen besser hervorheben.
Viele Bildmodi, wenige sinnvoll
MSI bietet erneut eine Vielzahl von unterschiedlichen Bildmodi als Presets an. Nach wie vor sind im Alltag aber nur die wenigsten davon ohne erhebliche Bildqualitätseinschränkungen aufgrund überzeichneter Schärfe sinnvoll zu nutzen. Die Bildmodi „Premium Color“, „User“ und „sRGB“ sind die, mit denen man sich überhaupt nur auseinandersetzen sollte. Während im OSD wieder an zwei verschiedenen Stellen Bildmodi ausgewählt werden können, nämlich im „Game Mode“ (mit den Profilen „Premium Color“, „User“, „FPS“, „Racing“, „RTS“ und „RPG“) und im „Pro Mode“ (mit „Eco“, „User“, „Anti-Blue“, „Movie“, „Office“, „sRGB“, „Adobe RGB“ und „DCI-P3“), unterscheidet die PC-Software MSI Gaming Intelligence nicht und bietet alle Modi in einer Liste an. Jeder Modus kann angepasst werden, wobei die individuellen Einstellungen auch bei einem Wechsel zwischen den Modi erhalten bleiben.
Maximalhelligkeit bis zu 1.000 nits
Unter dem Eintrag „Display HDR“ kann man wählen, ob man das VESA-Profil True Black 400 oder aber „Peak 1000 nits“ nutzen möchte, was sich auf die Maximalhelligkeit auswirkt. Beträgt sie bei True Black 400 knapp 450 cd/m², werden bei aktiviertem „Peak 1000 nits“ rund 1.000 cd/m² und somit der von MSI angegebene Maximalwert des Displays erreicht. Zudem lassen sich im OSD die bereits erwähnten zahlreichen Schutzfunktionen gegen das Einbrennen von statischen Bildinhalten einstellen.
MSI Gaming Intelligence überzeugt
All diese Funktionen – und im Bereich RGB-Beleuchtung sogar darüber hinausgehende – lassen sich auch wieder bequem über die Windows-Software MSI Gaming Intelligence einstellen.
Kritisiert werden muss allerdings, dass MSI mit Norton kooperiert. Deshalb wird Nutzern die Installation von Norton angeboten – das gehört schnellstens abgeschafft.
Gemessen an Optionen und Möglichkeiten muss MSI im Bereich OSD und Software wie schon im Test des MEG 342CDE QD-OLED aber dennoch gelobt werden. Hier ist der Hersteller klar führend.
Leistungsaufnahme
Der MSI MPG 271QRX QD-OLED setzt auf ein internes Netzteil und kann nicht nur den Bildschirm selbst, sondern auch über USB-C verbundene Notebooks mit bis zu 90 Watt versorgen.
Im Test werden bei maximaler Helligkeit und der Bildeinstellung „Premium Color“ auf dem Windows-Desktop 43,7 Watt aufgenommen. Bei der Nutzung von HDR mit 1.000 cd/m² und der Darstellung von Weiß lassen sich aber auch höhere Werte jenseits der 80 Watt erreichen.
Helligkeit und Farbtreue
Die Messungen zur Helligkeit und Farbtreue des MSI MPG 271QRX QD-OLED wurden in den Bildmodi „Premium Color“ mit aktiviertem True Black 400 und mit „Peak 1.000 nits“ durchgeführt. Die Farbtemperatur fällt bei der Einstellung „Normal“ mit 6.470 K quasi optimal (6.500 K) aus.
Die Homogenität des MPG 271QRX QD-OLED ist – typisch für Monitore mit OLED-Panel, bei denen jeder Pixel einzeln angesteuert wird – hervorragend. Maximal werden in SDR 253,7 cd/m² gemessen, was zu den von MSI genannten typischen 250 cd/m² passt. Minimal leuchtet das Panel bei vollflächiger Weißdarstellung mit 250,1 cd/m² oben rechts. Im Modus „User“ statt „Premium Color“ lassen sich noch etwas höhere Werte von bis zu 263 cd/m² realisieren. Ob man die Einstellung „True Black 400“ oder „Peak 1.000 nits“ wählt, ist bei vollflächig weißem Bildinhalt nicht relevant.
Bei der Darstellung von Schwarz leuchtet der Bildschirm dank QD-OLED gar nicht. Die gemessene Helligkeit liegt bei 0 cd/m². Der Schwarzwert ist perfekt, ebenso der Kontrast. Die Darstellung dunkler Inhalte mit einzelnen hellen Objekten ist hervorragend.
Die minimale Helligkeit bei der Darstellung von Weiß beträgt 31,0 cd/m², was zwar erneut kein hervorragender Wert, aber im Alltag unproblematisch ist.
Helligkeit in Abhängigkeit des Weißanteils
Bei OLED-Displays ist die Helligkeit in Abhängigkeit des dargestellten Weißanteils immer ein wichtiger Aspekt. Schon die eingangs genannten Daten zeigen nämlich, dass 1.000 cd/m² lediglich bei einer kleinen weißen Fläche erreicht werden – und auch nur, wenn man im OSD den entsprechenden Modus wählt.
In der Praxis zeigt der Monitor aber auch in dieser Hinsicht eine hervorragende Leistung. Wird VESA DisplayHDR True Black 400 aktiviert, werden bei 1 % APL 451 cd/m² erreicht. Bei „Peak 1000 nits“ erzielt das Display im Test hingegen bei 1 % APL sogar 1.005,4 cd/m².
Nachfolgend eine Übersicht der gemessenen Helligkeit des MPG 271QRX QD-OLED je Weißanteil im Vergleich zum MSI MEG 342CDE QD-OLED, Corsair Xeneon 27QHD240 und KTC G27P6.
Weißanteil | MSI MPG 271QRX QD-OLED (1000 nits) | MSI MPG 271QRX QD-OLED (VESA 400) | MSI MEG 342CDE (1.000 nits) | MSI MEG 342CDE (VESA 400) | Corsair Xeneon 27QHD240 | KTC G27P6 (HDR Cinema) | KTC G27P6 (HDR Standard) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
100 % | 255,7 cd/m² | 263,4 cd/m² | 285 cd/m² | 301 cd/m² | 142 cd/m² | 200 cd/m² | 161 cd/m² |
50 % | 305,3 cd/m² | 311,7 cd/m² | 342 cd/m² | 355 cd/m² | 222 cd/m² | 345 cd/m² | 270 cd/m² |
25 % | 362,2 cd/m² | 366,2 cd/m² | 407 cd/m² | 417 cd/m² | 401 cd/m² | 488 cd/m² | 440 cd/m² |
10 % | 500 cd/m² | 453,3 cd/m² | 658 cd/m² | 482 cd/m² | 610 cd/m² | 765 cd/m² | 694 cd/m² |
5 % | 870,5 cd/m² | 452,2 cd/m² | 1.066 cd/m² | 485 cd/m² | 680 cd/m² | 849 cd/m² | 762 cd/m² |
3 % | – | – | – | – | – | 842 cd/m² | 755 cd/m² |
1 % | 1005,4 cd/m² | 451 cd/m² | 1.080 cd/m² | 495 cd/m² | 680 cd/m² | 889 cd/m² | 793 cd/m² |
Wie bei diesen Monitoren üblich, sorgt ein schneller Wechsel des Weißanteils für eine abrupte Änderung der Helligkeit. Je nach persönlichem Empfinden ist es deshalb hilfreich, den Modus für VESA DisplayHDR True Black 400 zu nutzen oder die Helligkeit zu reduzieren und auf SDR zu wechseln, wenn keine HDR-Spiele gespielt werden.
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des MSI MPG 271QRX QD-OLED mit Portrait Displays' Calman-Color-Calibration-Software. Sie vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert sowie das Delta-E-2000-Diagramm, da sie angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des MPG 271QRX QD-OLED ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Insgesamt acht Bildeinstellungen hat ComputerBase getestet, um die Unterschiede zu verdeutlichen. Im Profimodus „sRGB“ erzielt der Monitor von MSI sehr gute Ergebnisse und kommt auf eine durchschnittliche Farbabweichung von 2,2 dE und eine maximale Farbabweichung von 4,0 dE, womit die Grenzwerte eingehalten werden.
In den anderen Farbmodi weichen ohne weiteres Anpassen der Farbabstimmung Ist- und Zielwert jedoch teils weit voneinander ab. „Premium Color“ beispielsweise setzt auf satte Farben, die das Bild zwar knallig und farbenfroh erstrahlen lassen, aber eben keine natürliche Wiedergabe mehr darstellen.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Beim Input-Lag schneidet der MSI MPG 271QRX QD-OLED hervorragend ab. Die Verzögerung ist derart kurz, dass bereits auf mehrfachen Messungen basierende Ergebnisse etliche Male kontrolliert wurden. Sie bestätigten sich aber jedes Mal.
Wie bei OLED-Displays üblich, gibt es keine Optionen, um die Reaktionszeit weiter zu verkürzen. Für Spieler zudem von Vorteil ist, dass es nicht zu Qualitätseinschränkungen wie bei LC-Displays kommen kann, wenn Overdrive für ein schnelleres Ansprechen der Kristalle genutzt wird.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Der Display-Lag ist dank schnellem OLED-Panel enorm gering. Mit 0,35 ms gehört der MSI MPG 271QRX QD-OLED zur absoluten Spitzenklasse.
Fazit
Mit dem MPG 271QRX QD-OLED zeigt MSI eindrucksvoll, wozu die dritte QD-OLED-Generation in der Lage ist. Sehr gute Bildqualität, lautloser Betrieb, enorm schnelle Bildwiederholfrequenzen von bis zu 360 Hz, kurze Reaktionszeiten und eine hohe Spitzenhelligkeit von 1.000 cd/m² findet man selten in einem Display vereint. Dank neuer Subpixel-Anordnung hat auch die Darstellung kontrastreicher Inhalte wie Schrift zugelegt und ist nicht mehr per se ein Ausschlusskriterium abseits des Spielens.
MSI weiß zudem mit einem sehr guten OSD, einer sehr guten PC-Software und einer hervorragenden Verarbeitung des Monitors zu punkten. Als MPG-Modell bietet der MPG 271QRX QD-OLED zudem nützliche Extras wie einen KVM-Switch, Picture in Picture, Picture by Picture und einen USB-C-Anschluss mit DP-Alt-Mode, der verbundene Notebooks sogar mit bis zu 90 Watt laden kann. HDMI 2.1 gehört zum Standard und bietet auch für aktuelle Spielekonsolen VRR und ALLM.
Anders als das jüngst getestete 34-Zoll-Modell von MSI lässt der neue, 27 Zoll große QD-OLED-Monitor auch beim Standfuß keinerlei Funktionen vermissen.
Mit 999 Euro für einen 27-Zöller ist der MSI MPG 271QRX QD-OLED kein Schnäppchen, hat dafür aber enorm viel zu bieten, ohne Kompromisse eingehen zu müssen, wenn man diese Display-Größe und Auflösung zum Spielen sucht. Die Empfehlung der Redaktion hat sich das Gerät deshalb redlich verdient
Der erste neue QD-OLED-Monitor von MSI lässt aber auch auf die neuen QD-OLED-Monitore mit 32 Zoll, UHD-Auflösung und 240 Hz hoffen. ComputerBase versucht, in Kürze hierzu ebenfalls einen Test bieten zu können.
ComputerBase hat den MPG 271QRX QD-OLED leihweise von MSI zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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