Porsche mit über 1.100 PS: Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket kommt ohne Rücksitze
Porsche hat das Design des Taycan Turbo GT und Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket enthüllt und gibt mit einem Rundenrekord in Laguna Seca einen Vorgeschmack auf dessen Leistung. Die E-Motoren generieren kurzzeitig bis zu 815 kW und ermöglichen den Sprint auf 100 km/h bestenfalls in 2,2 Sekunden. Schluss ist erst bei 305 km/h.
Taycan Turbo GT und Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket basieren auf dem jüngsten Update des Porsche Taycan, stellen aber noch mehr Leistung und extreme Fahrwerte als der bislang stärkste Taycan Turbo S zur Verfügung. Porsche rüstet die neuen Sportmodelle mit einem stärkeren Pulswechselrichter aus und kommt damit auf 580 kW (789 PS) im Standardbetrieb, bis zu 760 kW (1.033 PS) Overboost-Leistung sowie für zwei Sekunden bis zu 815 kW (1.108 PS) gemäß der Peak-Power-Messmethode.
Pulswechselrichter mit 900 Ampere
An der Hinterachse kommt jetzt ein Pulswechselrichter (PWR) mit einer maximalen Stromstärke von 900 Ampere zum Einsatz. Dieser erzielt mehr Leistung und Drehmoment als der 600-Ampere-PWR des Taycan Turbo S. Für einen besseren Wirkungsgrad wird laut Porsche das Halbleitermaterial Siliziumkarbid in diesem PWR verwendet, das die Schaltverluste erheblich reduzieren und höhere Schaltfrequenzen ermöglichen soll. Zusätzlich wurden dem Hersteller zufolge das Übersetzungsverhältnis und die Robustheit des Getriebes verbessert, wodurch höhere Drehmomente möglich seien. Das maximale Drehmoment liegt bei beiden Versionen bei bis zu 1.340 Newtonmeter. Die Reichweite der Taycan-Turbo-GT-Modelle beträgt laut WLTP bis zu 555 Kilometer.
Der Taycan Turbo GT sprintet mit der gesteigerten Leistung in 2,3 s auf 100 km/h, mit Weissach-Paket sind es noch geringere 2,2 s. Die neue Höchstgeschwindigkeit liegt bei 290 respektive 305 km/h. Zum Vergleich: Der bis zu 952 PS starke Taycan Turbo S erreicht 100 km/h in 2,4 s und sprintet bis 260 km/h. Größer fallen die Unterschiede bis 200 km/h aus, wo jetzt 6,6 s und 6,4 s eine Reduzierung um bis zu 1,3 s bedeuten.
Carbon-Leichtbau von bis zu 75 kg
Neben mehr Leistung tragen Leichtbau, Aerodynamik und Fahrwerk zu den verbesserten Fahrleistungen bei. Je nach Sonderausstattung bis zu 75 kg spart Porsche im Vergleich zum Taycan Turbo S durch unter anderem aus Kohlefaser gefertigte Blenden der B-Säulen, Oberschalen der Außenspiegel sowie Einleger der Seitenschweller ein. Darüber hinaus sparen die Vollschalensitze aus CfK, eine Leichtbau-Kofferraumablage sowie der Verzicht auf die elektrische Zuziehhilfe der Heckklappe Gewicht. Das Dynamikpaket mit Active-Ride-Fahrwerk in GT-spezifischer Abstimmung gibt es serienmäßig, dazu kommen spezielle Performance-Sommerreifen auf 21 Zoll großen Leichtbau-Schmiederädern. Serienmäßig sind auch die keramischen Leichtbau-Bremsen, die auf der Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) basieren, aber durch konstruktive Änderungen am Bremsscheibentopf und am Bremssattelgehäuse über 2 kg einsparen. Eigens für den Taycan Turbo GT hat Porsche einen Bugspoiler mit Aeroblades entwickelt.
Weissach-Paket entfernt Rücksitze und mehr
Der Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket reduziert das Gewicht um weitere 70 kg, da sich anstelle der üblichen Fondsitzanlage lediglich noch eine Leichtbau-Carbonverkleidung mit Ablagefach hinter den Sitzschalen für Fahrer und Beifahrer befindet. Auch die analoge Uhr des Sport-Chrono-Pakets, die sonst auf der Instrumententafel verbaut ist, sowie die Fuß- und Kofferraummatten entfallen; zudem wird weniger Dämmmaterial eingesetzt. Der Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket besitzt nur auf der Beifahrerseite eine Ladeklappe. Sie wird manuell statt elektrisch betätigt. Zur Gewichtseinsparung tragen ferner eine spezielle Geräusch-/Wärmeschutzverglasung und das Sound Package Plus bei. Letzteres kommt ohne hintere Lautsprecher aus und ersetzt das reguläre Bose-Soundsystem.
Rundenrekord in Laguna Seca
Mit dem Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket hat sich Porsche am 23. Februar 2024 den Titel des schnellsten elektrischen Serienautos auf dem Weathertech Raceway Laguna Seca in Kalifornien gesichert. Die neue Bestzeit liegt bei 1:27,87 Minuten. Zuvor hatte Porsche mit einer Vorserienversion die Nordschleife in 7:07,55 Minuten absolviert.
Beide Ausführungen des Taycan Turbo GT kosten im Konfigurator ab 240.000 Euro.