Preiserhöhung: Spotify gibt neue Steuer in Frankreich an Kunden weiter

Frank Hüber
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Preiserhöhung: Spotify gibt neue Steuer in Frankreich an Kunden weiter
Bild: Pexels | CC0 1.0

Nachdem Bemühungen von Spotify, eine zusätzliche Steuer für heimische Musik in Frankreich zu verhindern, gescheitert sind, plant der Musikstreaming-Marktführer die zusätzlichen Kosten an die Kunden weiterzugeben. In einem Blogeintrag rechtfertigt sich Spotify für seine Entscheidung und erläutert die Hintergründe.

Neue Abgabe soll französische Musik fördern

Hintergrund für die bevorstehende Preiserhöhung für Spotify-Kunden in Frankreich ist die von der französischen Regierung beschlossene Abgabe von Musikstreaming-Diensten wie Spotify, Deezer, Amazon Music, Apple Music und Google YouTube Music an das Nationale Musikzentrum (Center for National Music, CNM), die sogenannte „CNM Tax“. Mit der Abgabe soll Frankreichs Musikindustrie gefördert werden, Spotify kritisiert jedoch, dass das Geld kaum bei den Künstlern ankommen werde. Rund 15 Millionen Euro soll die Abgabe jährlich einbringen und Spotify weist darauf hin, dass das CNM ein Budget von 146,9 Millionen Euro habe, von dem allein 20,2 Millionen in die Verwaltung fließen

Wie viel der 15 Millionen Euro Spotify beisteuern müsste, nennt das Unternehmen aber nicht. Gleichsam betont Spotify, man habe im Jahr 2022 über 225 Millionen Euro an französische Künstler und Labels ausgezahlt, was rund einem Viertel der gesamten Einnahmen der französischen Musikindustrie entsprechen soll.

Kein nachhaltiges Geschäft mehr möglich

Mit der Abgabe werde Spotify faktisch gezwungen, zwei Drittel der Einnahmen an Rechteinhaber und „die französische Regierung“ – korrekt ist an dieser Stelle das CNM, nicht die Regierung – zu zahlen. Ein „nachhaltiges Geschäft“ sei so nicht mehr möglich, obwohl man bereits Ausgaben zur Unterstützung französischer Künstler und Festivals reduziert habe, um die Betriebskosten zu reduzieren. Allerdings hatte das Unternehmen auch früher schon erklärt, mehr als zwei Drittel der Einnahmen an Rechteinhaber auszuzahlen. Das CNM soll 1,2 Prozent aller Einnahmen von Musik-Streaming-Diensten erhalten.

Höchster Preis in der EU

Eine Aussage, auf welchen Preis die unterschiedlichen Abonnements von Spotify in Frankreich angepasst werden, bleibt Spotify in der Mitteilung indes noch schuldig. Man werde in den nächsten Wochen an die Kunden herantreten und die neuen Preispläne veröffentlichen. Französische Abonnenten werden dadurch den höchsten Preis für den Dienst in der EU zahlen, so Spotify.

In Uruguay war Spotify erfolgreich

Auch in Uruguay gab es Pläne für eine solche Abgabe, woraufhin Spotify gedroht hatte, sich vollständig aus dem Land zurückzuziehen. Mit Erfolg, denn die Abgabe wurde daraufhin nicht eingeführt.

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