Snapdragon 8s Gen 3: Qualcomm stellt kleinen Bruder des Snapdragon 8 Gen 3 vor
Qualcomm stellt dem Snapdragon 8 Gen 3 einen kleinen Bruder namens Snapdragon 8s Gen 3 zur Seite, der aber mehr Leistung als der vorherige Snapdragon 8 Gen 2 bieten soll. Vorteile soll der Chip auch in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz und Kamera aufweisen. Smartphones mit Snapdragon 8s Gen 3 kommen insbesondere aus China.
Jede Chip-Baureihe, also etwa Snapdragon 4, 6, 7 oder 8, unterteilt Qualcomm neben dem Standardmodell zusätzlich in langsamere und schnellere Varianten. Die schnelleren Ausführungen kommen mit dem Zusatz „Plus“, die langsameren mit dem Zusatz „s“. Mit dem Snapdragon 7s Gen 2 gab es bislang nur einen Chip, der eine langsamere Version des Snapdragon 7+ Gen 2 darstellte. Jetzt führt Qualcomm diese Nomenklatur aber auch beim Flaggschiff ein und stellt diesem den kleineren Snapdragon 8s Gen 3 zur Seite.
Hersteller aus China setzen auf den Chip
Unterschiede finden sich zum Beispiel bei CPU und GPU, aber auch bei Speicherbandbreite, AI Engine, ISP für die Kameras und Modem. Qualcomms Ziel war ein günstigerer Chip für Smartphone-Hersteller, der dennoch so viel Leistung zur Verfügung stellen soll, dass er sich rechtmäßig zur Snapdragon-8-Familie zählen darf. Zum Einsatz kommen soll das SoC demnächst bei Honor, iQOO, Realme, Redmi und Xiaomi.
Moderne Fertigung und CPU-Kerne
Wie der Snapdragon 8 Gen 3 wird auch der Snapdragon 8s Gen 3 in 4 nm von TSMC gefertigt und setzt auf die aktuellen CPU-Kerne von Arm. Deren Anordnung und Takt fallen jedoch anders aus: Der Snapdragon 8s Gen 3 nutzt einen Cortex-X4 mit 3,0 GHz, vier Cortex-A720 mit 2,8 GHz und drei Cortex-A520 mit 2,0 GHz. Der Snapdragon 8 Gen 3 besitzt mit 1+5+2-Aufbau mehr Performance-Kerne und mit 3,3 GHz, 3,15/2,96 GHz und 2,27 GHz auch höhere Taktraten. Das Quad-Channel-LPDDR5X-Speicherinterface reicht im Snapdragon 8s Gen 3 bis 4.200 statt 4.800 MHz.
Raytracing-GPU nutzt vorherige Architektur
Während die CPU-Kerne aktuell sind, kommt mit der Adreno 735 noch die vorherige GPU-Architektur des Snapdragon 8 Gen 2 mit Adreno 740 zum Einsatz. Diese beherrscht zwar ebenso Hardware-basiertes Raytracing, verzichtet aber auf RT mit Global Illumination und den expliziten Support der Unreal Engine 5 mit Lumen Global Illumination und Reflexionen, die letztes Jahr mit der Adreno 750 des Snapdragon 8 Gen 3 Einzug hielten.
KI-Leistung wie beim Snapdragon 8 Gen 3
Im Gegenzug soll die neue Variante mit der gleichen On-Device-KI-Leistung wie das eigentliche Topmodell punkten und Large Language Models (LLM) wie Baichuan-7B, Llama 2 und Gemini Nano mit bis zu 10 Milliarden Parametern beschleunigen. Auch der Bildprozessor (ISP) stammt zu Großteilen aus dem Snapdragon 8 Gen 3, gestrichen hat Qualcomm aber den 8K-HDR-Support, 4K mit 120 FPS und Night-Vision-Video mit AI-gestützter RAW-Rauschunterdrückung. Einen Schritt zurück geht das SoC auch beim integrierten 5G-Modem, dem Snapdragon X70 statt X75, das aus dem Snapdragon 8 Gen 2 stammt, aber beim Downlink auf 5 statt 10 Gbit/s gekappt wurde.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Qualcomm unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.