AMD Strix Halo: Die „Super-APU“ soll eine GeForce RTX 4060M schlagen
Hinter Strix Halo verbirgt sich eine APU im Chiplet-Design mit bis zu 16 Zen-5-Kernen und einer besonders starken GPU mit 40 CUs auf Basis von RDNA 3.5. So lautet der bisherige Stand der Gerüchte. Jetzt kommen weitere Details zur Ausstattung und sogar erste Benchmarks hinzu. Diese sind mit Vorsicht zu genießen.
Die neuen Hinweise stammen aus dem für so manchen authentischen Leak bekannten Chiphell-Forum. Was der User „Singapore Demon“ dort auch anhand von Grafiken beschreibt, sind detaillierte Spezifikationen sowie erste Benchmarks zu AMD Strix Halo.
Details zu Chiplet-Design, Cache und Takt
Das beschriebene Design passt zu den bisherigen Annahmen. In einem der beiden jeweils angeblich 80 – 85 mm² messenden CPU-Chiplets (CDD) stecken je 8 Zen-5-Kerne. Daneben sitzt das mit rund 200 mm² deutlich größere „SoC Die“, das nicht nur für Schnittstellen wie PCIe 5.0 x4, PCIe 4.0 x8, zweimal USB4 und zweimal USB 3.2 Gen2 sorge. Denn darin sei außerdem die GPU integriert. Diese gilt bei Strix Halo als besonders stark für eine integrierte Lösung. Der GPU werden 40 Compute Units (CU) nachgesagt, während bei Hawk Point noch maximal 12 CUs zum Einsatz kommen. Die iGPU würde somit sogar mehr CUs als Navi 33 auf der Desktop-Grafikkarte RX 7600 XT bieten.
Was sich genau hinter „RDNA 3.5“ verbirgt, bleibt abzuwarten. Für die PlayStation 5 Pro wird eine Custom-APU mit einem Mix aus RDNA-3-Architektur und Raytracing-Einheiten von RDNA 4 erwartet. Das könnte auch hier der Fall sein. Der NPU (XDNA 2) wird eine Leistung im Bereich von 45 bis 50 TOPS nachgesagt, auch das deckt sich mit den bisherigen Annahmen. Genannt wird außerdem ein 32 MB fassender „MALL Cache“.
Ein Zen-5-Chiplet soll über 8 MByte L2-Cache und 32 MByte L3-Cache verfügen, sodass sich dies bei zwei CCDs auf 16 MB L2-Cache und 64 MB L3-Cache addiert. Das gleiche bieten auch die bisherigen Zen-4-Lösungen mit 16 Kernen. Die neuen Kerne sollen maximal mit 5,8 GHz takten, während für die GPU rund 3 GHz genannt werden. LPDDR5X mit bis zu 8.533 MT/s soll über ein 256 Bit breites Interface angebunden werden.
Für das gesamte FP11-Package wird eine Wärmeverlustleistung von 45 Watt bis 150 oder 175 Watt genannt. Im Notebook haben OEMs in der Regel mehrere Optionen, um etwa die maximale Leistung oder einen sparsameren Betrieb zu ermöglichen.
Benchmarks von Strix Halo
Mit besonders kritischem Auge sollten die Benchmarks mit mutmaßlichem Strix Halo in zwei Ausführungen betrachtet werden. Schließlich wird der Marktstart erst für das Jahr 2025 erwartet.
CPU-Leistung
Bei den CPU-Benchmarks mit Cinebench 23 soll bereits ein Strix Halo mit 12 Kernen im Multi-Threading-Test 34.000 Punkte erzielen und sowohl einen AMD Ryzen 9 7945HX (16 Kerne) als auch einen Intel Core i9-14900HX (24 Kerne) hinter sich lassen. Strix Halo mit 16 Kernen soll dann ganze 42.000 Punkte erreichen und sich so einen großen Vorsprung erarbeiten.
Im Single-Thread-Szenario soll Strix Halo mit 12 Kernen 20 Prozent mehr Punkte als der Ryzen 9 7945HX erreichen. Die 16-Kern-Version liegt sogar 27 Prozent in Führung. Diese Leistungssteigerung von Zen 5 gegenüber Zen 4 hält die Redaktion zumindest für plausibler als die mancherorts genannten „40 Prozent“.
GPU-Leistung
Zwei Varianten werden auch bei den GPU-Benchmarks beschrieben. Mit 32 CUs bei 110 Watt soll es Strix Halo im 3DMark Time Spy mit einer GeForce RTX 4060 Laptop GPU aufnehmen. Die 40CU-Version mit 140 Watt soll nahezu eine GeForce RTX 4070 Laptop GPU erreichen. Im 3DMark Speedway und 3DMark Port Royal liegt die AMD-APU dann aber in beiden Konfigurationen hinter der Konkurrenz. Dennoch wäre die Leistung für eine integrierte GPU mehr als beachtlich.
Damit würden sich Notebooks mit Strix Halo als Alternative zu Gaming-Notebooks mit dedizierten GPUs der Einstiegsklasse anbieten.